Blei(II)-acetat
Strukturformel | |
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Allgemeines | |
Name | Blei(II)-acetat |
Summenformel | C4H6O4Pb • 3H2O |
Andere Namen | Bleiacetat, Bleizucker, essigsaures Blei, Blei(II)-acetat-trihydrat |
Kurzbeschreibung | Farblose, schwach nach Essigsäure riechende Kristalle |
CAS-Nummer | 6080-56-4 |
Sicherheitshinweise | |
Datei:Gefahrensymbol T.png Datei:Gefahrensymbol N.png T (Giftig), N (Umweltgefährlich) | |
R- und S-Sätze | R 33-48/22-61-62, S 45-53 |
Handhabung | Handschuhe, Atemschutz, Schutzbrille |
Lagerung | Temperaturbereich, Belüftet, trocken o.ä. |
MAK | 0,1 mg/m3 |
LD50 (Ratte) | 2.000 mg/kg |
LD50 (Kaninchen) | x mg/kg |
Physikalische Eigenschaften | |
Aggregatzustand | fest |
Farbe | farblos |
Dichte | 2,55 g/cm³ |
Molmasse | 379,34 g/mol |
Schmelzpunkt | 75 °C |
Siedepunkt | 200 °C (Zersetzung) |
Dampfdruck | x °C |
Weitere Eigenschaften | |
Löslichkeit | 410 g/l Wasser |
Gut löslich in | Wasser |
Schlecht löslich in | Lösungsmittel |
Unlöslich in | Lösungsmittel |
Kristall | |
Kristallstruktur | Gittertyp angeben |
Thermodynamik | |
ΔfH0g | in kJ/mol |
ΔfH0l | in kJ/mol |
ΔfH0s | in kJ/mol |
S0g, 1 bar | in J/(mol · K) |
S0l, 1 bar | in J/(mol · K) |
S0s | in J/(mol · K) |
Analytik | |
Klassische Verfahren | Acetat-Nachweis Blei-Ionen-Nachweis |
SI-Einheiten wurden, wo möglich, verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, wurden Normbedingungen benutzt. |
Blei(II)-acetat (Pb(CH3COO)2 • 3H2O), ein farbloser kristalliner Feststoff, ist das Blei (II)-Salz der Essigsäure. Es dient v.a. zur Gewinnung anderer Bleiverbindungen, beispielsweise Bleichromat (Chromgelb) und basischem Bleicarbonat (Bleiweiß). Blei(II)-acetat selbst dient auch als Nachweisreagenz für Sulfide.
Bekannt ist Blei(II)-acetat als Bleizucker, da es trotz seiner Giftigkeit bis ins 19. Jahrhundert als Zucker-Ersatz verwendet wurde. Insbesondere wurde es zum Süßen von Weinen eingesetzt. Der Komponist Ludwig van Beethoven ist wahrscheinlich an einer durch solchermaßen verpanschte Weine verursachten Bleivergiftung gestorben.
Die berühmten Wasserleitungen im römischen Reich bestanden innerhalb der Häuser im Wesentlichen aus Bleirohren. Da sich durch die Reaktion mit Kohlensäure im Wasser mit der Zeit eine passivierende Schutzschicht aus Bleikarbonat (PbCO3) über die Leitungen legte, war dies eigentlich unbedenklich. Allerdings ließen manche Römer an Festtagen die Wasserleitungen mit Wein füllen, worauf sich die Schutzschicht löste und schließlich Bleizucker in großen Mengen entstand.