Blei(II)-acetat

Strukturformel
Bleiion    Acetation
Allgemeines
Name Blei(II)-acetat
Andere Namen
  • Bleiacetat
  • Bleizucker
  • Bleiessig
  • essigsaures Blei
  • essigsaures Bleioxyd (veraltet)
Summenformel C4H6O4Pb
Kurzbeschreibung

farblose, süßlich schmeckende, monokline Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 301-04-2 (wasserfrei)
  • 6080-56-4 (Trihydrat)
Wikidata Q422837
Eigenschaften
Molare Masse 325,28 g·mol−1 (wasserfrei)
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,25 g·cm−3 (wasserfrei)[2]

Schmelzpunkt
  • 280 °C (wasserfrei)[2]
  • 75 °C (Trihydrat)[2]
Siedepunkt

Zersetzung: ab 200 °C[2]

Löslichkeit

gut in Wasser (456 g·l−1 bei 20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-GefahrstoffkennzeichnungVorlage:CLP
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 351​‐​360FD​‐​373​‐​410
P: 281​‐​273​‐​308+313​‐​314[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Blei(II)-acetat (Pb(CH3COO)2), ein farbloser kristalliner Feststoff, ist das Blei(II)-salz der Essigsäure. Neben der wasserfreien Substanz kommt auch ein Trihydrat vor (Pb(CH3COO)2 · 3 H2O).

Darstellung

Blei(II)-acetat kann durch Reaktion von Blei(II)-oxid mit Essigsäure gewonnen werden

Verwendung

Bleizucker in kristalliner Form.

Blei(II)-acetat dient vor allem zur Gewinnung anderer Bleiverbindungen, beispielsweise Bleichromat (Chromgelb) und basisches Bleicarbonat (Bleiweiß). Blei(II)-acetat dient auch als Nachweisreagenz für Sulfide.

Bekannt ist Blei(II)-acetat als Bleizucker, da es süß schmeckt und gut in Wasser löslich ist. Trotz seiner Giftigkeit wurde Bleizucker bis zum 19. Jahrhundert als Zuckerersatz (Defrutum) verwendet – insbesondere wurde Wein damit gesüßt.

Ludwig van Beethovens Tod durch verpanschte Weine wurde kontrovers diskutiert.[3][4]

Bleipapier, ein mit einer 1%-igen wässrigen Lösung von Bleiacetat getränktes und in Schwefelwasserstoff-freier Luft getrocknetes Filterpapier,[5] dient zur qualitativen Erkennung von Schwefelwasserstoff (H2S), es entsteht braungraues, metallisch glänzendes Bleisulfid.[6]

Einzelnachweise

  1. Roempp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
  2. a b c d e f Eintrag zu Blei(II)-acetat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  3. Pharmazeutische Zeitung zu Beethovens wahrscheinlicher Bleivergiftung
  4. Beethovens Tod: Blei war nicht die Ursache n-tv.de, 29. Mai 2010
  5. Walter Wittenberger: Chemische Laboratoriumstechnik, Springer-Verlag, Wien, New York, 7. Auflage, 1973, S. 94, ISBN 3-211-81116-8.
  6. Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006