„Bernhard Josef Hilgers“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
+BBKL
erg Quelle: ADB
Zeile 1: Zeile 1:
'''Bernhard Josef Hilgers''' (* [[20. August]] [[1803]] in [[Dreiborn (Schleiden)|Dreiborn in der Eifel]]; † [[7. Februar]] [[1874]] in [[Bonn]]) war ein deutscher [[katholisch]]er Theologe. Er gehörte neben [[Franz Heinrich Reusch]] und [[Josef Langen]] zu den drei der fünf Professoren der Katholisch-Theologischen Fakultät der [[Universität Bonn]], die sich nach dem [[Erstes Vatikanisches Konzil|Ersten Vatikanischen Konzil]] zum [[Alt-Katholische Kirche in Deutschland|Alt-Katholizismus]] bekannten.
'''Bernhard Josef Hilgers''' († [[7. Februar]] [[1874]]) war ein deutscher Theologe.

Er gehörte neben [[Franz Heinrich Reusch]] und [[Josef Langen]] zu den drei der fünf Professoren der Katholisch-Theologischen Fakultät der [[Universität Bonn]], die sich nach dem [[Erstes Vatikanisches Konzil|Ersten Vatikanischen Konzil]] zum [[Alt-Katholische Kirche in Deutschland|Alt-Katholizismus]] bekannten.
== Leben ==

Hilgers besuchte das Gymnasium in [[Düren]], danach studierte er an der [[Universität Bonn]]. Nach seiner Priesterweihe im Herbst 1827 in [[Köln]] war er ein Jahr lang als Hilfsgeistlicher in [[Münstereifel]], in den darauf folgenden fünf Jahren als Seelsorger an der „Irrenheilanstalt“ in [[Siegburg]] tätig. Im Jahr 1834 wurde er in [[Münster]] zum Doktor der Theologie promoviert. Eine Berufung an das Seminar zu [[Posen]] lehnte er ab. Er habilitierte sich 1835 bei der katholisch-theologischen Fakultät in Bonn und wurde 1840 zum außerordentlichen, 1846 zum ordentlichen Professor der [[Kirchengeschichte]] ernannt. Von 1838 bis 1846 war er zugleich Pfarrer von St. Remigius. Außer über Kirchengeschichte und die damit zusammenhängenden Fächer lehrte er auch über das Neue Testament, besonders den Hebräerbrief, zuvor auch über Dogmatik und Katechetik.

Im Oktober 1870 wurde er von Erzbischof [[Paulus Melchers|Melchers]] von Köln aufgefordert, die vatikanischen Dekrete vom 18. Juli 1870 anzuerkennen. Da er sich weigerte, wurde ihm zunächst die ''Missio canonica'' (Lehrerlaubnis) entzogen, und da nun die Studenten ausblieben, musste er seine Vorlesungen einstellen. Er hat diese – seiner zunehmenden Kränklichkeit wegen – anders als seine ebenfalls betroffenen Kollegen, später nicht wieder aufgenommen. Am 1. April 1871 wurde er von dem Erzbischof suspendiert, am 12. März excommuniziert. Am 16. März 1872 veröffentlichten er und seine Kollegen [[Franz Peter Knoodt|Knoodt]], Langen und Reusch eine Erklärung hierzu.

== Veröffentlichungen ==

* ''Ueber das Verhältniß zwischen Leib und Seele, mit besonderer Beziehung auf sittliche Freiheit und Zurechnung'', 1834.
* ''Kritische Darstellung der Häresen und der orthodoxen Hauptrichtungen in ihrer genetischen Bildung und Entwickelung'', 1. Band, 1. Abtheilung, 1837 (nicht fortgesetzt.).
* ''Symbolische Theologie oder die Lehrgegensätze des Katholicismus und Protestantismus dargestellt und gewürdigt'', 1841.<ref>In der Vorrede sagt er, er habe, im Unterschied zu Möhler, nur die Symbole der betreffenden Konfessionen als Quellen benutzt, den Privatschriften der Theologen keine andere Geltung als die des Erläuternden und näher Bestimmenden gewährt; er fügt hinzu, er sei {{"|sich stets einer leidenschaftslosen Stimmung bewußt gewesen, und er schöpfe eben daher die gute Zuversicht, daß, wenn sich auch in der Schrift seine innige Anhänglichkeit an den Glauben der katholischen Kirche kundgebe, was er allerdings wünsche und hoffe, sich dennoch die anderen Confessionen über den Geist und Ton der Beurtheilung nicht würden zu beschweren haben.|Autor=Bernhard Josef Hilgers|Quelle=''Symbolische Theologie ...'', Vorrede}}</ref><ref>Eine von dem katholischen Pfarrer J. Schumacher 1842 in Köln veröffentlichte ''Theologische Veurtheilung der symbolischen Theologie von Professor Hilgers'' veranlasste ihn, in demselben Jahr eine ''Beantwortung der von J. J. Schumacher herausgegebenen Beurtheilung etc.'' folgen zu lassen. Von Schumacher erschien dann noch 1842 ein ''Sendschreiben an Professor Hilgers'', und der Jahrgang 1843 des Münchener ''Archiv für theologische Litteratur'' brachte noch eine ausführliche Kritik von Dr. Chr. Vosen.</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

* {{ADB|12|412|414|Hilgers, Bernhard Joseph|Franz Heinrich Reusch|ADB:Hilgers, Bernhard Josef}}
* {{ADB|12|412|414|Hilgers, Bernhard Joseph|Franz Heinrich Reusch|ADB:Hilgers, Bernhard Josef}}
* {{NDB|9|144|145|Hilgers, Bernhard Josef|Werner Küppers|116806826}}
* {{NDB|9|144|145|Hilgers, Bernhard Josef|Werner Küppers|116806826}}
Zeile 8: Zeile 20:


== Weblinks ==
== Weblinks ==

* [[Matthias Ring]] in: Onlinelexikon Altkatholizismus, Artikel: ''Altkatholisches Seminar der Universität Bonn'' [http://www.olak.de/glossar/altkatholisches-seminar.php 21. Januar 2011], eingesehen am 8. März 2011
* [[Matthias Ring]] in: Onlinelexikon Altkatholizismus, Artikel: ''Altkatholisches Seminar der Universität Bonn'' [http://www.olak.de/glossar/altkatholisches-seminar.php 21. Januar 2011], eingesehen am 8. März 2011

== Einzelnachweise ==
<references />


{{SORTIERUNG:Hilgers, Bernhard Josef}}
{{SORTIERUNG:Hilgers, Bernhard Josef}}
Zeile 20: Zeile 36:
|ALTERNATIVNAMEN=
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Theologe
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Theologe
|GEBURTSDATUM=
|GEBURTSDATUM=20. August 1803
|GEBURTSORT=
|GEBURTSORT=[[Dreiborn (Schleiden)]]
|STERBEDATUM=7. Februar 1874
|STERBEDATUM=7. Februar 1874
|STERBEORT=
|STERBEORT=[[Bonn]]
}}
}}

Version vom 9. März 2011, 17:51 Uhr

Bernhard Josef Hilgers (* 20. August 1803 in Dreiborn in der Eifel; † 7. Februar 1874 in Bonn) war ein deutscher katholischer Theologe. Er gehörte neben Franz Heinrich Reusch und Josef Langen zu den drei der fünf Professoren der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn, die sich nach dem Ersten Vatikanischen Konzil zum Alt-Katholizismus bekannten.

Leben

Hilgers besuchte das Gymnasium in Düren, danach studierte er an der Universität Bonn. Nach seiner Priesterweihe im Herbst 1827 in Köln war er ein Jahr lang als Hilfsgeistlicher in Münstereifel, in den darauf folgenden fünf Jahren als Seelsorger an der „Irrenheilanstalt“ in Siegburg tätig. Im Jahr 1834 wurde er in Münster zum Doktor der Theologie promoviert. Eine Berufung an das Seminar zu Posen lehnte er ab. Er habilitierte sich 1835 bei der katholisch-theologischen Fakultät in Bonn und wurde 1840 zum außerordentlichen, 1846 zum ordentlichen Professor der Kirchengeschichte ernannt. Von 1838 bis 1846 war er zugleich Pfarrer von St. Remigius. Außer über Kirchengeschichte und die damit zusammenhängenden Fächer lehrte er auch über das Neue Testament, besonders den Hebräerbrief, zuvor auch über Dogmatik und Katechetik.

Im Oktober 1870 wurde er von Erzbischof Melchers von Köln aufgefordert, die vatikanischen Dekrete vom 18. Juli 1870 anzuerkennen. Da er sich weigerte, wurde ihm zunächst die Missio canonica (Lehrerlaubnis) entzogen, und da nun die Studenten ausblieben, musste er seine Vorlesungen einstellen. Er hat diese – seiner zunehmenden Kränklichkeit wegen – anders als seine ebenfalls betroffenen Kollegen, später nicht wieder aufgenommen. Am 1. April 1871 wurde er von dem Erzbischof suspendiert, am 12. März excommuniziert. Am 16. März 1872 veröffentlichten er und seine Kollegen Knoodt, Langen und Reusch eine Erklärung hierzu.

Veröffentlichungen

  • Ueber das Verhältniß zwischen Leib und Seele, mit besonderer Beziehung auf sittliche Freiheit und Zurechnung, 1834.
  • Kritische Darstellung der Häresen und der orthodoxen Hauptrichtungen in ihrer genetischen Bildung und Entwickelung, 1. Band, 1. Abtheilung, 1837 (nicht fortgesetzt.).
  • Symbolische Theologie oder die Lehrgegensätze des Katholicismus und Protestantismus dargestellt und gewürdigt, 1841.[1][2]

Literatur

  • Matthias Ring in: Onlinelexikon Altkatholizismus, Artikel: Altkatholisches Seminar der Universität Bonn 21. Januar 2011, eingesehen am 8. März 2011

Einzelnachweise

  1. In der Vorrede sagt er, er habe, im Unterschied zu Möhler, nur die Symbole der betreffenden Konfessionen als Quellen benutzt, den Privatschriften der Theologen keine andere Geltung als die des Erläuternden und näher Bestimmenden gewährt; er fügt hinzu, er sei „sich stets einer leidenschaftslosen Stimmung bewußt gewesen, und er schöpfe eben daher die gute Zuversicht, daß, wenn sich auch in der Schrift seine innige Anhänglichkeit an den Glauben der katholischen Kirche kundgebe, was er allerdings wünsche und hoffe, sich dennoch die anderen Confessionen über den Geist und Ton der Beurtheilung nicht würden zu beschweren haben.“ (Bernhard Josef Hilgers: Symbolische Theologie ..., Vorrede)
  2. Eine von dem katholischen Pfarrer J. Schumacher 1842 in Köln veröffentlichte Theologische Veurtheilung der symbolischen Theologie von Professor Hilgers veranlasste ihn, in demselben Jahr eine Beantwortung der von J. J. Schumacher herausgegebenen Beurtheilung etc. folgen zu lassen. Von Schumacher erschien dann noch 1842 ein Sendschreiben an Professor Hilgers, und der Jahrgang 1843 des Münchener Archiv für theologische Litteratur brachte noch eine ausführliche Kritik von Dr. Chr. Vosen.