„Beplankung“ – Versionsunterschied

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Bei der Klinkerbauweise werden die Planken nicht [[Stoß]] auf Stoß, sondern überlappend angebracht. Jeweils die obere Planke überlappt die untere Planke (siehe Abb. 1). Bei dieser Bauweise ist die Abdichtung der Plankenzwischenräume einfacher als bei der Stoß auf Stoß - Bauweise. Dafür ist die Gestaltung der Spanten schwieriger, da für jede Planke eine entsprechende treppenförmige Ausformung vorhanden sein muss.<br>
Bei der Klinkerbauweise werden die Planken nicht [[Stoß]] auf Stoß, sondern überlappend angebracht. Jeweils die obere Planke überlappt die untere Planke (siehe Abb. 1). Bei dieser Bauweise ist die Abdichtung der Plankenzwischenräume einfacher als bei der Stoß auf Stoß - Bauweise. Dafür ist die Gestaltung der Spanten schwieriger, da für jede Planke eine entsprechende treppenförmige Ausformung vorhanden sein muss.<br>
Die Klinkerbauweise ist typisch für die Langschiffe der [[Wikinger]]. Auch frühe [[Hansekogge]]n wurden in dieser Bauweise gebaut.<br>
Die Klinkerbauweise ist typisch für die Langschiffe der [[Wikinger]]. Auch frühe [[Hansekogge]]n wurden in dieser Bauweise gebaut.<br>
[[Hydrodynamik|Hydrodynamisch]] ist die Klinkerbauweise ebenfalls interessant. Durch die längsschiffs verlaufenden Kanten, die die überlappenden Planken bilden, wird ein erhöhtes Maß an Seitenführung erreicht. Dies trug dazu bei, dass Wikingerschiffe recht gut [[segeln]] konnten und trotz [[Rah]]beseglung in begrenztem Umfang sogar [[kreuzen]] konnten, wie Versuche mit Nachbauten gezeigt haben!
[[Hydrodynamik|Hydrodynamisch]] ist die Klinkerbauweise ebenfalls interessant. Durch die längsschiffs verlaufenden Kanten, die die überlappenden Planken bilden, wird ein erhöhtes Maß an Seitenführung erreicht. Dies trug dazu bei, dass Wikingerschiffe recht gut [[segeln]] konnten und trotz [[Rah]]beseglung in begrenztem Umfang sogar [[kreuzen]] konnten, wie Versuche mit Nachbauten gezeigt haben.


==Kraweelbauweise==
==Kraweelbauweise==

Version vom 17. Mai 2005, 12:46 Uhr

Die Beplankung ist die Hülle aus Planken, die im Holzschiffbau auf dem Skelett aus Kiel und Spanten aufgebaut wird und mit diesem zusammen den Schiffsrumpf ergibt. Es gibt zwei verschiedene Methoden die Beplankung auf dem Skelett aufzubringen. Im frühen nordeuropäischen Schiffbau herrschte die Klinkerbauweise vor (z.B. Drachenboote, Koggen), bevor sie im späten Mittelalter durch die Kraweelbauweise abgelöst, die im Mittelmeerraum schon seit der Antike vorherrschend war.

Abb 1: Beplankungsarten

Klinkerbauweise

Bei der Klinkerbauweise werden die Planken nicht Stoß auf Stoß, sondern überlappend angebracht. Jeweils die obere Planke überlappt die untere Planke (siehe Abb. 1). Bei dieser Bauweise ist die Abdichtung der Plankenzwischenräume einfacher als bei der Stoß auf Stoß - Bauweise. Dafür ist die Gestaltung der Spanten schwieriger, da für jede Planke eine entsprechende treppenförmige Ausformung vorhanden sein muss.
Die Klinkerbauweise ist typisch für die Langschiffe der Wikinger. Auch frühe Hansekoggen wurden in dieser Bauweise gebaut.
Hydrodynamisch ist die Klinkerbauweise ebenfalls interessant. Durch die längsschiffs verlaufenden Kanten, die die überlappenden Planken bilden, wird ein erhöhtes Maß an Seitenführung erreicht. Dies trug dazu bei, dass Wikingerschiffe recht gut segeln konnten und trotz Rahbeseglung in begrenztem Umfang sogar kreuzen konnten, wie Versuche mit Nachbauten gezeigt haben.

Kraweelbauweise

Bei der Kraweelbauweise (von mittelniederdeutsch: kraweel = glatt) werden die Planken Stoß an Stoß befestigt (siehe Abb. 1). Dadurch erhält der Rumpf eine glatte Oberfläche. Obgleich das Abdichten entlang der Längsfugen etwas schwieriger ist als bei der Klinkerbauweise, ist das Abdichten an den Balkenenden leichter. Daher mußten die Schiffbauer mit zunehmender Rumpfgröße auf die Kraweelbauweise übergehen. Im Mittelmeerraum wurde die Kraweelbeplankung bereits von den Ägyptern verwendet und hat sich im mediterranen Raum über die gesamte Antike erhalten. Erst im späten Mittelalter gelangt sie auch in den Nordeuropäischen Raum

Siehe auch