„Beleuchtungsstärke“ – Versionsunterschied

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lumen ist eine photometrische Einheit, richtig ist Watt (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Radiometrie)
Einleitung und Definition überarbeitet, Spezialvarianten vorübergehend auskommentiert, neuer Abschnitt "Photometrisches Entfernungsgesetz"
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[[Datei:Lux meter.jpg|thumb|[[Luxmeter]] zum Messen der Beleuchtungsstärke]]
Die '''Beleuchtungsstärke''' ''E''<sub>v</sub> ({{EnS|''illuminance''}}, [[SI-Einheit]]: [[Lux (Einheit)|Lux]] bzw. lux, [[Einheitenzeichen]]: lx) ist die [[Fotometrie|fotometrische]] Entsprechung der [[Radiometrie|radiometrischen]] [[Bestrahlungsstärke]] ''E'' (Einheit: Watt/Quadratmeter bzw. W/m²).


Die '''Beleuchtungsstärke''' ''E''<sub>v</sub> ({{EnS|''illuminance''}}) auf einer Fläche gibt an, welcher [[Lichtstrom]] auf eine Flächeneinheit fällt.
== Theoretische Herleitung ==
''E''<sub>v</sub> ist der [[Quotient]] aus dem einfallenden [[Lichtstrom]] <math>\mathit{\Phi_\mathrm{v}}</math> pro Element der Empfängerfläche&nbsp;''A''<sub>e</sub>, also die Lichtleistung je Fläche:


Der Lichtstrom wird in [[Lumen (Einheit)|Lumen]] (lm) und die Fläche in [[Quadratmeter]]n (m<sup>2</sup>) gemessen, die [[SI-Einheit]] der Beleuchtungsstärke ist also Lumen durch Quadratmeter (lm/m<sup>2</sup>) oder gleichbedeutend [[Lux (Einheit)|Lux]] (lx, von [[latein]]isch ''lux'', Licht). <!-- X _durch_ Y ist in diesem Zusammenhang der offizielle Sprachgebrauch. Bitte nicht durch "Lumen _pro_ Quadratmeter" o.Ä. ersetzen. -->
:<math>E_\mathrm{v} = \frac{\mathrm{d}\mathit{\Phi_{\mathrm v}}} {\mathrm{d}A_{e}}.</math>


Die Beleuchtungsstärke ist die [[Photometrie|photometrische]] Entsprechung zur [[Radiometrie|radiometrischen]] Größe [[Bestrahlungsstärke]] ''E''<sub>e</sub> (gemessen in Watt durch Quadratmeter, W/m<sup>2</sup>).
Damit ist die Beleuchtungsstärke eine reine [[Empfängergröße]]. Die analoge Größe für [[Lichtquelle]]n wird [[spezifische Lichtausstrahlung]]&nbsp;''M''<sub>v</sub> genannt:


== Definition ==
:<math>M_\mathrm{v} = \frac{\mathrm{d}\mathit{\Phi_{\mathrm v}}} {\mathrm{d}A_{e}}.</math>
Die Beleuchtungsstärke auf einer Fläche ist die Flächendichte des einfallenden Lichtstroms. Sie kann im Allgemeinen von Punkt zu Punkt der beleuchteten Fläche verschieden sein. Sei daher <math>\mathrm{d}\Phi_\mathrm{v}</math> der differentielle („unendlich kleine“) Lichtstrom, der auf die differentielle Fläche <math>\mathrm{d}A</math> trifft, dann ist die Lichtstärke <math>E_\mathrm{v}</math> auf dem „Punkt“ <math>\mathrm{d}A</math> der Quotient aus den beiden differentiellen Größen:<ref name="DIN5031-3" />


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Der Lichtstrom ist dabei die gesamte, von einer Lichtquelle nach allen Richtungen abgestrahlte Lichtleistung.
|<math>E_\mathrm{v} \, = \, \frac{\mathrm{d}\Phi_\mathrm{v}}{\mathrm{d}A}</math>
Die Beleuchtungsstärke, die eine punktförmige Lichtquelle konstanter [[Lichtstärke (Photometrie)|Lichtstärke]] <math>I_{\mathrm v}</math> auf einer Fläche hervorruft, nimmt als Folge der [[Energieerhaltung]] ab mit dem Quadrat der Entfernung <math>r</math>:
|}


Falls die Beleuchtungsstärke über eine endlich große Fläche <math>A</math> hinweg konstant ist, erübrigt sich die Verwendung differentieller Größen und die differentielle Definition geht über in folgende vereinfachte Definition: Die auf der Fläche <math>A</math> konstante Beleuchtungsstärke ist der Quotient aus dem auf die Fläche <math>A</math> auftreffenden Lichtstrom <math>\Phi_\mathrm{v}</math> und der beleuchteten Fläche <math>A</math>:<ref name="DIN5031-3" />
:<math>E_\mathrm{v} = \frac{\mathit{\Phi}_{\mathrm v}}{A_{e}} = \frac{I_{\mathrm v}\Omega}{A_{e}} = \frac{I_{\mathrm v}}{r^2};</math>


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darin stellt <math>\Omega</math> den [[Raumwinkel]] [[Steradiant]] dar.
|<math>E_\mathrm{v} \, = \, \frac{\Phi_\mathrm{v}}{A}</math>
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Falls die Beleuchtungsstärke auf der betrachteten Fläche nicht konstant ist, kann die vereinfachte Definition dennoch verwendet werden. Das Ergebnis der Quotientenbildung ist dann der über die betreffende Fläche gebildete arithmetische Mittelwert der auf der Fläche herrschenden Beleuchtungsstärke.<ref name="DIN5031-3" />

Die Beleuchtungsstärke beschreibt die Flächendichte des auf eine Empfangsfläche fallenden Lichtstroms. Die analoge „senderseitige“ Größe, welche die Flächendichte des von einer Leuchtfläche ausgesandten Lichtstroms beschreibt, ist die [[Spezifische Ausstrahlung|spezifische Lichtausstrahlung]] <math>M_\mathrm{v}</math>.

== Photometrisches Entfernungsgesetz ==
Gegeben sei eine senkrecht zur Beleuchtungsrichtung stehende Fläche <math>A</math>. Befindet sie sich in der Entfernung <math>r</math> von der Lichtquelle, so spannt sie von dieser aus gesehen den [[Raumwinkel]] <math>\textstyle \Omega \, = \, \frac{A}{r^2}</math> auf. Die Beleuchtungsstärke <math>E_\mathrm{v}</math> auf dieser Fläche ist der Quotient aus dem auf die Fläche auftreffenden Lichtstrom <math>\Phi_\mathrm{v}</math> und der Fläche <math>A</math>. Der auf die Fläche fallende Lichtstrom lässt sich ausdrücken als das Produkt der von der Lichtquelle in Richtung der betrachteten Fläche ausgesandten [[Lichtstärke (Photometrie)|Lichtstärke]] <math>I_\mathrm{v}</math> und dem von der Fläche aufgespannten Raumwinkel <math>\Omega</math>. Berücksichtigt man noch den aus der Definition des Raumwinkels folgenden Zusammenhang <math>\Omega / A \, = \, 1 / r^2</math>, so erhält man insgesamt:

:<math>E_\mathrm{v} \, = \, \frac{\Phi_\mathrm{v}}{A} \, = \, \frac{I_\mathrm{v} \cdot \Omega}{A} \, = \, \frac{I_\mathrm{v}}{r^2}</math>

Berücksichtigt man noch die Möglichkeit, dass die Empfangsfläche um den Winkel <math>\varepsilon</math> gegen die Einstrahlrichtung geneigt ist,<ref group="Anm."><math>\varepsilon</math> ist der Winkel zwischen der Flächennormalen und der Strahlungsrichtung</ref> so erhält man das photometrische Entfernungsgesetz:<ref name="DIN5031-3" />

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|<math>E_\mathrm{v} \, = \, \frac{I_\mathrm{v}}{r^2} \cdot \cos(\varepsilon)</math>
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Wie zu erkennen ist, nimmt die von der Lichtquelle auf der Fläche erzeugte Beleuchtungsstärke mit dem Quadrat des Abstands ab, obwohl die von der Quelle in Richtung der Fläche ausgesandte Lichtstärke entfernungsunabhängig ist (zur Erläuterung siehe den Artikel →[[Lichtstärke (Photometrie)|Lichtstärke]]).

Diese Formel gilt nur für punktförmige Lichtquellen oder für hinreichend große Abstände. Andernfalls könnte ein Punkt der Empfangsfläche von Lichtstrahlen getroffen werden, die von verschiedenen Punkten der ausgedehnten Lichtquelle ausgehen und gegen denselben Punkt der Empfangsfläche konvergieren. Diese Lichtstrahlen wären nicht streng parallel und würden die Voraussetzung verletzen, dass die zu <math>I_\mathrm{v}</math> beitragenden Lichtstrahlen in dieselbe Richtung ausgesandt wurden, also untereinander parallel sind. Darüber hinaus darf der Einfallswinkel <math>\varepsilon</math> nicht zu stark über <math>A</math> variieren.

Die Messung der Lichtstärke einer Quelle wird stets auf eine Messung der im Abstand <math>r</math> erzeugten Beleuchtungsstärke zurückgeführt. Um die erwähnten Komplikationen nicht rechnerisch berücksichtigen zu müssen<ref group="Anm.">Dies geschähe durch Integration über Sender- und Empfangsfläche unter Anwendung des [[Leuchtdichte#Fotometrisches Grundgesetz|photometrischen Grundgesetzes]].</ref> und die obige einfache Formel verwenden zu können, wird die Messung in der Praxis in möglichst großem Abstand durchgeführt. Der Abstand, ab dem der Fehler bei Anwendung dieser Formel unter ein vorgegebenes Maß sinkt, heißt [[photometrische Grenzentfernung]].

Das photometrische Entfernungsgesetz liefert die Merkregel: Sendet eine Lichtquelle Licht der Lichtstärke 1 Candela in Richtung einer Empfangsfläche, welche in 1 Meter Entfernung senkrecht zur Strahlrichtung steht, so erzeugt sie dort die Beleuchtungsstärke 1 Lux. Wie soeben erläutert, gilt diese Regel aber nur für Lichtquellen, die klein genug sind, so dass 1 Meter bereits außerhalb ihrer photometrischen Grenzentfernung liegt. In der Beleuchtungspraxis sind jedoch meist flächenhafte Lichtquellen anzutreffen, für welche die einfache Regel nicht mehr gültig ist. Hier müssen aufwändigere, vom [[Leuchtdichte#Fotometrisches_Grundgesetz|photometrischen Grundgesetz]] ausgehende Rechenverfahren benutzt werden.

Die obige Herleitung des photometrischen Entfernungsgesetzes wurde der Kürze halber mit nicht-differentiellen Größen durchgeführt, also unter der Annahme, dass die Beleuchtungsstärke auf der ganzen betrachteten Fläche konstant sei. Die exakte differentielle Formel für variablen Lichtstrom liefert dasselbe Ergebnis, das dann aber nur für einen Punkt der Fläche gilt:
:<math>E_\mathrm{v} \, = \, \frac{\mathrm{d}\Phi_{\mathrm{v}}}{\mathrm{d}A} \, = \, \frac{I_\mathrm{v} \ \mathrm{d}\Omega}{\mathrm{d}A} \, = \, \frac{I_\mathrm{v}}{r^2}</math>
Ergänzung um den Cosinus des Einfallswinkels (sofern nötig) ergibt wieder die obige Formel.


<!-- Spezialvarianten erst mal auskommentiert. Können erwähnt werden, bedürfen aber wohl eingehenderer mathematischer Kommentare, um wirklich nützlich zu sein: -->
Durch die Definition der Beleuchtungsstärke kann diese unterschiedlich gemessen bzw. berechnet werden, da die Oberflächen beliebiger Objekte nicht ideal quadratisch sein müssen.
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{| class=wikitable
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! Beleuchtungsstärkeart
! Beleuchtungsstärkeart
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| Beschreibt den Lichtstrom, welcher auf die Oberfläche einer auf der zu bewertenden Fläche liegenden [[Halbkugel]] auftrifft. Diese wird in einigen europäischen Ländern für die Bewertung von Straßen gefordert.
| Beschreibt den Lichtstrom, welcher auf die Oberfläche einer auf der zu bewertenden Fläche liegenden [[Halbkugel]] auftrifft. Diese wird in einigen europäischen Ländern für die Bewertung von Straßen gefordert.
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== normativ geforderte Beleuchtungsstärken ==
== Normativ geforderte Beleuchtungsstärken ==
[[Datei:Lux meter.jpg|thumb|[[Luxmeter]] zum Messen der Beleuchtungsstärke]]
Soll-Beleuchtungsstärken:
Soll-Beleuchtungsstärken:
* [[Fluchtweg]]e: minimale Beleuchtungsstärke mindestens ein&nbsp;Lux<ref> [http://www.zumtobel.com/media/downloads/LUX_Normen_A.pdf Zumtobel: Normen für die Sicherheitsbeleuchtung, Seite 8, 11] (PDF; 2,0&nbsp;MB)</ref>
* [[Fluchtweg]]e: minimale Beleuchtungsstärke mindestens ein&nbsp;Lux<ref> [http://www.zumtobel.com/media/downloads/LUX_Normen_A.pdf Zumtobel: Normen für die Sicherheitsbeleuchtung, Seite 8, 11] (PDF; 2,0&nbsp;MB)</ref>
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* Hans R. Ris: ''Beleuchtungstechnik für Praktiker.'' 2. Auflage, VDE-Verlag GmbH, Berlin-Offenbach, 1997, ISBN 3-8007-2163-5
* Hans R. Ris: ''Beleuchtungstechnik für Praktiker.'' 2. Auflage, VDE-Verlag GmbH, Berlin-Offenbach, 1997, ISBN 3-8007-2163-5
* Horst Stöcker: ''Taschenbuch der Physik.'' 4. Auflage, Verlag Harry Deutsch, Frankfurt am Main, 2000, ISBN 3-8171-1628-4
* Horst Stöcker: ''Taschenbuch der Physik.'' 4. Auflage, Verlag Harry Deutsch, Frankfurt am Main, 2000, ISBN 3-8171-1628-4

== Anmerkungen ==
<references group="Anm." />


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references>

<ref name="DIN5031-3">
DIN 5031 ''Strahlungsphysik im optischen Bereich und Lichttechnik'', Teil 3: ''Größen, Formelzeichen und Einheiten der Lichttechnik.'' Beuth, Berlin 1982
</ref>

</references>


{{SORTIERUNG:Beleuchtungsstarke}}
{{SORTIERUNG:Beleuchtungsstarke}}

Version vom 5. Februar 2015, 00:36 Uhr

Physikalische Größe
Name Lichtstärke
Formelzeichen
Größen- und
Einheitensystem
Einheit Dimension
SI Lux (lx) L−2·J

Die Beleuchtungsstärke Ev (englisch illuminance) auf einer Fläche gibt an, welcher Lichtstrom auf eine Flächeneinheit fällt.

Der Lichtstrom wird in Lumen (lm) und die Fläche in Quadratmetern (m2) gemessen, die SI-Einheit der Beleuchtungsstärke ist also Lumen durch Quadratmeter (lm/m2) oder gleichbedeutend Lux (lx, von lateinisch lux, Licht).

Die Beleuchtungsstärke ist die photometrische Entsprechung zur radiometrischen Größe Bestrahlungsstärke Ee (gemessen in Watt durch Quadratmeter, W/m2).

Definition

Die Beleuchtungsstärke auf einer Fläche ist die Flächendichte des einfallenden Lichtstroms. Sie kann im Allgemeinen von Punkt zu Punkt der beleuchteten Fläche verschieden sein. Sei daher der differentielle („unendlich kleine“) Lichtstrom, der auf die differentielle Fläche trifft, dann ist die Lichtstärke auf dem „Punkt“ der Quotient aus den beiden differentiellen Größen:[1]

Falls die Beleuchtungsstärke über eine endlich große Fläche hinweg konstant ist, erübrigt sich die Verwendung differentieller Größen und die differentielle Definition geht über in folgende vereinfachte Definition: Die auf der Fläche konstante Beleuchtungsstärke ist der Quotient aus dem auf die Fläche auftreffenden Lichtstrom und der beleuchteten Fläche :[1]

Falls die Beleuchtungsstärke auf der betrachteten Fläche nicht konstant ist, kann die vereinfachte Definition dennoch verwendet werden. Das Ergebnis der Quotientenbildung ist dann der über die betreffende Fläche gebildete arithmetische Mittelwert der auf der Fläche herrschenden Beleuchtungsstärke.[1]

Die Beleuchtungsstärke beschreibt die Flächendichte des auf eine Empfangsfläche fallenden Lichtstroms. Die analoge „senderseitige“ Größe, welche die Flächendichte des von einer Leuchtfläche ausgesandten Lichtstroms beschreibt, ist die spezifische Lichtausstrahlung .

Photometrisches Entfernungsgesetz

Gegeben sei eine senkrecht zur Beleuchtungsrichtung stehende Fläche . Befindet sie sich in der Entfernung von der Lichtquelle, so spannt sie von dieser aus gesehen den Raumwinkel auf. Die Beleuchtungsstärke auf dieser Fläche ist der Quotient aus dem auf die Fläche auftreffenden Lichtstrom und der Fläche . Der auf die Fläche fallende Lichtstrom lässt sich ausdrücken als das Produkt der von der Lichtquelle in Richtung der betrachteten Fläche ausgesandten Lichtstärke und dem von der Fläche aufgespannten Raumwinkel . Berücksichtigt man noch den aus der Definition des Raumwinkels folgenden Zusammenhang , so erhält man insgesamt:

Berücksichtigt man noch die Möglichkeit, dass die Empfangsfläche um den Winkel gegen die Einstrahlrichtung geneigt ist,[Anm. 1] so erhält man das photometrische Entfernungsgesetz:[1]

Wie zu erkennen ist, nimmt die von der Lichtquelle auf der Fläche erzeugte Beleuchtungsstärke mit dem Quadrat des Abstands ab, obwohl die von der Quelle in Richtung der Fläche ausgesandte Lichtstärke entfernungsunabhängig ist (zur Erläuterung siehe den Artikel →Lichtstärke).

Diese Formel gilt nur für punktförmige Lichtquellen oder für hinreichend große Abstände. Andernfalls könnte ein Punkt der Empfangsfläche von Lichtstrahlen getroffen werden, die von verschiedenen Punkten der ausgedehnten Lichtquelle ausgehen und gegen denselben Punkt der Empfangsfläche konvergieren. Diese Lichtstrahlen wären nicht streng parallel und würden die Voraussetzung verletzen, dass die zu beitragenden Lichtstrahlen in dieselbe Richtung ausgesandt wurden, also untereinander parallel sind. Darüber hinaus darf der Einfallswinkel nicht zu stark über variieren.

Die Messung der Lichtstärke einer Quelle wird stets auf eine Messung der im Abstand erzeugten Beleuchtungsstärke zurückgeführt. Um die erwähnten Komplikationen nicht rechnerisch berücksichtigen zu müssen[Anm. 2] und die obige einfache Formel verwenden zu können, wird die Messung in der Praxis in möglichst großem Abstand durchgeführt. Der Abstand, ab dem der Fehler bei Anwendung dieser Formel unter ein vorgegebenes Maß sinkt, heißt photometrische Grenzentfernung.

Das photometrische Entfernungsgesetz liefert die Merkregel: Sendet eine Lichtquelle Licht der Lichtstärke 1 Candela in Richtung einer Empfangsfläche, welche in 1 Meter Entfernung senkrecht zur Strahlrichtung steht, so erzeugt sie dort die Beleuchtungsstärke 1 Lux. Wie soeben erläutert, gilt diese Regel aber nur für Lichtquellen, die klein genug sind, so dass 1 Meter bereits außerhalb ihrer photometrischen Grenzentfernung liegt. In der Beleuchtungspraxis sind jedoch meist flächenhafte Lichtquellen anzutreffen, für welche die einfache Regel nicht mehr gültig ist. Hier müssen aufwändigere, vom photometrischen Grundgesetz ausgehende Rechenverfahren benutzt werden.

Die obige Herleitung des photometrischen Entfernungsgesetzes wurde der Kürze halber mit nicht-differentiellen Größen durchgeführt, also unter der Annahme, dass die Beleuchtungsstärke auf der ganzen betrachteten Fläche konstant sei. Die exakte differentielle Formel für variablen Lichtstrom liefert dasselbe Ergebnis, das dann aber nur für einen Punkt der Fläche gilt:

Ergänzung um den Cosinus des Einfallswinkels (sofern nötig) ergibt wieder die obige Formel.

Normativ geforderte Beleuchtungsstärken

Luxmeter zum Messen der Beleuchtungsstärke

Soll-Beleuchtungsstärken:

Zum Vergleich: trüber Wintertag: 2000 bis 4000 Lux.

Übersicht über grundlegende Lichtgrößen

Übersicht über photometrische Größen und Einheiten
Physikalische Größe SI-Einheit Anmerkungen
Bezeichnung Symbol Definition Dimension Name Symbol
Lichtstrom
luminous flux, luminous power
Lumen lm = cd·sr Strahlungs­leistung der Licht­quelle, gewichtet mit der Empfindlich­keit des menschlichen Auges
Lichtstärke
luminous intensity
Candela cd = lm/sr cd ist SI-Basiseinheit; veraltete Einheiten: Hefnerkerze (HK), Internationale Kerze (IK), Neue Kerze (NK)
Beleuchtungs­stärke
illuminance
Lux lx = lm/m2 veraltete Einheiten: Nox (nx), Phot (ph)
Spezifische Licht­ausstrahlung
luminous emittance
Lumen pro Quadrat­meter lm/m2 Die Einheit lm/m2 stimmt formal mit dem Lux überein; das Lux wird aber nur für die Strahlung verwendet, die eine Fläche trifft, nicht für die, die von ihr ausgeht.
Leuchtdichte
luminance
Candela pro Quadrat­meter cd/m2 cd/m2 wird manchmal Nit genannt; veraltete Einheiten: Stilb (sb), Apostilb (asb), Lambert (la)
Lichtmenge
luminous energy
Lumen­sekunde lm·s lm·s wird auch Talbot oder Lumberg genannt (kein Standard)
Belichtung
luminous exposure
Lux­sekunde lx·s Lichtmenge pro Flächen­einheit
photo­metrisches Strahlungs­äquivalent
luminous efficacy
Lumen pro Watt lm/W gibt die Empfindlichkeit des menschlichen Auges bei gegebener Wellenlänge λ an
Lichtausbeute
luminous efficacy
Lumen pro Watt lm/W enthält zusätzlich zu K(λ) den Wirkungs­grad der Lichtquelle für die Erzeugung elektro­magnetischer Strahlung

Für eine Liste der entsprechenden radiometrischen Größen und Einheiten siehe Radiometrie.

Siehe auch

Literatur

  • Hans R. Ris: Beleuchtungstechnik für Praktiker. 2. Auflage, VDE-Verlag GmbH, Berlin-Offenbach, 1997, ISBN 3-8007-2163-5
  • Horst Stöcker: Taschenbuch der Physik. 4. Auflage, Verlag Harry Deutsch, Frankfurt am Main, 2000, ISBN 3-8171-1628-4

Anmerkungen

  1. ist der Winkel zwischen der Flächennormalen und der Strahlungsrichtung
  2. Dies geschähe durch Integration über Sender- und Empfangsfläche unter Anwendung des photometrischen Grundgesetzes.

Einzelnachweise

  1. a b c d DIN 5031 Strahlungsphysik im optischen Bereich und Lichttechnik, Teil 3: Größen, Formelzeichen und Einheiten der Lichttechnik. Beuth, Berlin 1982
  2. Zumtobel: Normen für die Sicherheitsbeleuchtung, Seite 8, 11 (PDF; 2,0 MB)
  3. nach DIN EN 12464-1
  4. Arbeitsinspektorat, Beleuchtung von Arbeitsräumen
  5. Universität Duisburg-Essen: Merkblatt für Bildschirmarbeitsplätze (MS Word; 185 kB), Seite 5
  6. nach DIN EN 12464-2
  7. Beleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen nach DIN EN 13 201 (PDF; 1,8 MB), Hrsg: Trilux