„Anetta Kahane“ – Versionsunterschied

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'''Anetta Kahane''' (geb. am [[25. Juli]] [[1954]] in [[Ost-Berlin]]) ist eine deutsche [[Journalist]]in und [[Autor]]in sowie Aktivistin gegen [[Rechtsextremismus]], [[Rassismus]] und [[Judenfeindlichkeit|Antisemitismus]]. Sie ist in der [[DDR]] aufgewachsen. 1990 war sie die erste Ausländerbeauftragte des [[Magistrat von Berlin|Ost-Berliner Magistrats]], baute nach der [[Wiedervereinigung Deutschlands|Wiedervereinigung]] die [[Regionale Arbeitsstelle]] für Ausländerfragen in [[Berlin]] mit auf und setzte sich für die [[Interkulturelle Erziehung]] an Schulen in den neuen Bundesländern ein. Ende 1998 gründete sie die [[Amadeu Antonio Stiftung]] mit, deren hauptamtliche Vorsitzende sie seit 2003 ist. 2004 veröffentlichte sie ihre Autobiografie.
'''Anetta Kahane''' (geb. am [[25. Juli]] [[1954]] in [[Ost-Berlin]]) ist eine deutsche [[Journalist]]in und [[Autor]]in sowie Aktivistin gegen [[Rechtsextremismus]], [[Rassismus]] und [[Judenfeindlichkeit|Antisemitismus]]. Sie ist in der [[DDR]] aufgewachsen. 1990 war sie die erste Ausländerbeauftragte des [[Magistrat von Berlin|Ost-Berliner Magistrats]], baute nach der [[Wiedervereinigung Deutschlands|Wiedervereinigung]] die [[Regionale Arbeitsstelle]] für Ausländerfragen in [[Berlin]] mit auf und setzte sich für die [[Interkulturelle Erziehung]] an Schulen in den neuen Bundesländern ein. Ende 1998 gründete sie die [[Amadeu Antonio Stiftung]] mit, deren hauptamtliche Vorsitzende sie seit 2003 ist. 2004 veröffentlichte sie ihre Autobiografie.



Version vom 26. Juli 2018, 13:57 Uhr

Anetta Kahane, 2014

Anetta Kahane (geb. am 25. Juli 1954 in Ost-Berlin) ist eine deutsche Journalistin und Autorin sowie Aktivistin gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus. Sie ist in der DDR aufgewachsen. 1990 war sie die erste Ausländerbeauftragte des Ost-Berliner Magistrats, baute nach der Wiedervereinigung die Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen in Berlin mit auf und setzte sich für die Interkulturelle Erziehung an Schulen in den neuen Bundesländern ein. Ende 1998 gründete sie die Amadeu Antonio Stiftung mit, deren hauptamtliche Vorsitzende sie seit 2003 ist. 2004 veröffentlichte sie ihre Autobiografie.

Biografie

Familie

Anetta Kahane ist das jüngste Kind des Journalisten Max Kahane und der Künstlerin Doris Kahane, geborene Machol. Einer ihrer Brüder ist der Filmregisseur Peter Kahane. Beide Eltern waren säkuläre Juden. 1933 flohen sie vor dem nationalsozialistischen Regime aus Deutschland. Max Kahane kämpfte als Kommunist im spanischen Bürgerkrieg für die Zweite Spanische Republik, war dann in der Résistance.[1] Doris Machol schloss sich in Frankreich ebenfalls der Résistance an.[2] In einem Internierungslager des Vichy-Regimes lernten sie sich kennen. Nach Kriegsende heirateten sie und kehrten nach Ost-Berlin zurück, um am Aufbau der DDR mitzuwirken.

Kindheit und Jugend

Anetta Kahane wuchs in Berlin-Pankow auf.[3] Als der Vater 1957 der erste Auslandskorrespondent der DDR in Indien wurde, lebte die Familie für drei Jahre in Neu-Delhi, wo Anetta Kahane eine indische Vorschule besuchte. 1961 wurde sie in Berlin eingeschult und kam zu den Jungen Pionieren. 1963 zog die Familie für neun Monate nach Brasilien, wo der Vater als Auslandskorrespondent für die DDR-Zeitung Neues Deutschland arbeitete. Ab einem bestimmten Alter durften Kinder in der DDR nicht mit den Eltern ins Ausland reisen, darum wurden die älteren Brüder in einem Internat untergebracht.[4] Anetta Kahane besuchte in Brasilien die provisorische Schule einer DDR-Handelsvertretung. Wegen der privilegierten Unterbringung ihrer Familie blieb sie laut ihrer Autobiografie isoliert. Portugiesisch habe sie von einem brasilianischen Hausmädchen gelernt. Nach einem Zwischenaufenthalt in der DDR konnte die Familie im Frühjahr 1964 nicht wieder nach Brasilien einreisen, weil dessen linksgerichteter Präsident João Goulart durch einen Militärputsch gestürzt worden war.[5]

Wie andere Kinder von Überlebenden des Holocaust ist Anetta Kahane unter dem prägenden Eindruck der Traumata ihrer Eltern aufgewachsen. Ihrer Autobiografie zufolge erlebte sie die ideologischen Vorgaben der DDR-Schule im Widerspruch zu ihrer persönlichen Erfahrung. Antisemitismus sei tabuisiert oder aus ökonomischen Ursachen erklärt worden, die der Staatssozialismus angeblich überwunden habe. Ihre Eltern seien als „Verfolgte des Naziregimes“ (VdN) eingestuft und privilegiert worden, ohne den Grund ihrer Verfolgung, ihr Judesein, auszusprechen und zu erklären. Jüdische Opfer des Faschismus seien geringer bewertet worden als Kämpfer gegen den Faschismus. Das Judentum sei zu einer bedeutungslosen Religionspraxis neben anderen abgewertet worden. Entgegen der offiziellen Linie des Antifaschismus, die sich auf Erfahrungen der Verfolgten zu stützen schien, habe die Einstufung als „VdN“ sie von nichtjüdischen Familien getrennt und eine unausgesprochene Fremdheit zur übrigen Gesellschaft ausgedrückt.[6]

Über diese Erfahrung in der DDR habe sie als Jugendliche zum jüdischen Glauben gefunden.[7] 2010 sagte sie in einem Interview mit der Jüdischen Allgemeinen: „Alles Jüdische, einschliesslich der Judenfeindschaft, war dort ein Tabu […] Man hat das Thema quasi unsichtbar gemacht. Und damit den Bürgern die Möglichkeit genommen, sich mit Juden auseinanderzusetzen. Der Antisemitismus, den es in der DDR auf jeden Fall gab, war sehr subtil und trat vorrangig durch politische, kulturelle und israelfeindliche Stereotype zutage.“[8]

Ausbildung und Berufstätigkeit bis 1990

1973 machte Kahane Abitur. Sie begann anschließend ein Volontariat in der Lateinamerika-Redaktion des Senders Radio Berlin International. Dort arbeitete auch ihre Freundin Dominique, die kurz danach bei ihrem Versuch, in den Westen zu fliehen, verhaftet wurde.[9] Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR verhörte Kahane als mögliche Mitwisserin der Flucht. Dabei willigte sie in den Vorschlag ein, Informationen über westliche Ausländer in Ostberlin zu sammeln. Ab Herbst 1974 studierte sie Lateinamerikanistik an der Universität Rostock. Von 1974 bis 1982 führte das MfS sie als IM Victoria. Sie sollte vor allem das DDR-Bild westlicher Diplomaten in Ostberlin erkunden und dazu Kontakte zu ihnen knüpfen. Dabei wurde sie laut den MfS-Akteneinträgen als unzuverlässig, politisch-ideologisch unausgereift und schwer zu führen eingestuft, so dass das MfS ihr zunächst die Erlaubnis zu Auslandsreisen verwehrte. Nach Angaben ihres Führungsoffiziers berichtete sie in den Anfangsmonaten auch „belastend“ über Freunde und Studienkollegen, zunehmend jedoch eingeschränkt und auch Positives.[10] Sie soll Dutzende Personen aus ihrem Umfeld bespitzelt haben, darunter Künstler, einen ZDF-Reporter, Westberliner Studenten und in der DDR lebende Ausländer.[11] Einen Schaden für die Betroffenen zeigen die verfügbaren MfS-Akten laut dem Experten Helmut Müller-Enbergs jedoch nicht. Danach erhielt sie auch keine finanziellen oder materiellen Vergünstigungen. Außerdem gab das MfS an, sie habe lückenhaft berichtet.[10]

Nach dem Diplomabschluss arbeitete Kahane als Portugiesischlehrerin an der Humboldt-Universität zu Berlin, dann als freie Übersetzerin.[12] 1979 durfte sie nach São Tomé und Príncipe (Westafrika) reisen, 1982 nach Mosambik. Nach ihren Angaben erlebte sie die vorgebliche „sozialistische Bruderhilfe“ als rassistischen und paternalistischen Umgang der DDR-Vertreter mit der Bevölkerung. Darin habe sie das Versagen und die Verlogenheit des staatlich verordneten Antifaschismus erkannt, sei so zur Gegnerin der DDR geworden und habe beschlossen, die IM-Tätigkeit aufzukündigen. Nach ihrer Rückkehr in die DDR brach sie die Zusammenarbeit mit dem MfS ab.[13] Sie wurde von der Reisekaderliste gestrichen,[10] verlor ihre Anstellung an der Universität und erhielt nur noch eingeschränkt Übersetzungsaufträge.[14] Zudem beobachteten verschiedene MfS-Abteilungen sie, zogen an sie gerichtete Post ein und hörten ihr Telefon ab.[15] 1986 stellte sie einen Ausreiseantrag,[16] der nicht bewilligt wurde.[13] Der Antrag bewirkte nach ihren Angaben jedoch erhebliche Konflikte mit ihren Eltern und berufliche Nachteile für ihren Freund: Die SED habe ihn ausgeschlossen, ihm seinen Forschungsauftrag entzogen und seine Entlassung betrieben.[17]

In der Folgezeit arbeitete sie als freiberufliche Übersetzerin.[18] Während sie und manche ihrer Freunde Ausländerhass und Angriffe von Neonazis erlebten, bestritten ihre Eltern und Bekannten diese Vorfälle: So etwas gebe es in der DDR nicht. Erst in der aufkommenden Bürgerrechtsbewegung konnte sie sich öffentlich für Ausländer und Minderheiten einsetzen. Aus einem Beratungsangebot Kahanes im Sommer 1989 entstand ein runder Tisch für Ausländerfragen. Während der politischen Wende arbeitete Kahane in der einzigen frei gewählten letzten Volkskammer bis zum Ende der DDR an neuen Gesetzen und Verordnungen mit. Danach wurde sie von Mai bis Oktober 1990 die erste und zugleich letzte Ausländerbeauftragte für den Magistrat von Ost-Berlin.[13][19][20]

In ihrer Autobiografie von 2004 berichtete sie ausführlich über ihre Stasitätigkeit und ihren Bruch mit der DDR. Deren „Systemfehler“ eines verordneten Antifaschismus habe die DDR „genuin unfähig“ gemacht, dortigen Rechtsextremismus und Rassismus zu bekämpfen. Dazu brauche es „eine vielfältige, demokratische, lebendige Gesellschaft“, die Diskussion und Auseinandersetzung ermöglicht.[16]

Tätigkeiten seit 1991

Im Auftrag des Bundeslandes Berlin und mit Unterstützung der Freudenberg Stiftung baute Kahane 1991 als Verwaltungsangestellte die Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen für die neuen Bundesländer in Berlin auf.[21][20]

Kahane und Bernd Wagner vertraten seit 1990, Rechtsextremismus in Ostdeutschland lasse sich nicht nur ökonomisch und sozialpsychologisch erklären, sondern müsse historisch aus der DDR-Geschichte begriffen werden. Dort habe es lange vor 1989 Ausländerfeindlichkeit und eine rechte Jugendszene gegeben. Erst seit 1998 wurden diese Thesen in der Forschung stärker beachtet.[22]

1998 gründete Kahane die Amadeu Antonio Stiftung, die die demokratische Zivilgesellschaft gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus stärken will.

2002 war Kahane als Nachfolgerin von Barbara John als Ausländerbeauftragte des Berliner Senats im Gespräch. Bei einer obligatorischen Überprüfung wurde ihre frühere IM-Tätigkeit bekannt. Daraufhin erklärte sie im Dezember des Jahres, sie stehe für das Amt nicht zur Verfügung.[11] 2003 wurde sie hauptamtliche Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung.

Seitdem benutzen neurechte und rechtsextreme Gegner Kahanes frühere IM-Tätigkeit für Angriffe gegen sie. 2004 veröffentlichte sie ihre Autobiografie, in der sie auch ihre IM-Tätigkeit ausführlich schildert und sich damit auseinandersetzt.[23] Die Junge Freiheit stellte sie gleichwohl 2007 als besonders feindselige und gierige Vertreterin des „Kampfes gegen Rechts“ dar, die wegen ihrer Eltern und DDR-Vergangenheit kaum zu eigenständigem Denken fähig sei.[24] 2012 beantragte Kahane eine Überprüfung der MfS-Akten durch einen Experten. Der beauftragte Politikwissenschaftler Helmut Müller-Enbergs kam im November 2014 zu dem Ergebnis: „Anhaltspunkte dafür, dass Frau Kahane im Rahmen ihrer inoffiziellen Kooperation mit dem MfS in den Jahren 1974 bis 1982 Dritten Nachteile zugefügt hat, ergeben sich im Ergebnis des Aktenstudiums, anderer Überlieferungen und der umfänglichen Interviews nicht.“ Auch eine Vorteilsnahme Kahanes sei in den Akten nicht zu erkennen. Er hielt aber fest, dass jede Art von Informationen an das MfS das Risiko einer Benachteiligung enthalten konnten.[10]

2016 lud Bundesjustizminister Heiko Maas Kahane als Vertreterin der Amadeu Antonio Stiftung ein, an einer Task-Force zum „Umgang mit rechtswidrigen Hassbotschaften im Internet“ beratend mitzuwirken. Seitdem wird Kahanes IM-Vergangenheit erneut für kampagnenartige Angriffe gegen sie benutzt, die zum Teil antisemitische Züge tragen und bis zu Morddrohungen gehen.[25] Im April 2016, nachdem rechtsextreme „Identitäre“ die Stiftungsräume zeitweise blockiert hatten, veröffentlichte die Amadeu Antonio Stiftung das Gutachten zur früheren IM-Tätigkeit Kahanes auf ihrer Webseite.[26] Seitdem gehen Kahane und die Stiftung juristisch gegen Verleumdungen vor und zeigen strafrechtlich relevante Drohungen an.[27]

Kahane schreibt regelmäßig Kolumnen für die Berliner Zeitung[28] und die Frankfurter Rundschau.[29] 2015 gehörte sie zusammen mit Deidre Berger,[30] Micha Brumlik, Stephan J. Kramer und Julius H. Schoeps zu den Gründern des „Netzwerks zur Erforschung und Bekämpfung des Antisemitismus“ (NEBA).[31] Gegenüber der Jüdischen Allgemeinen sagte Kahane: „Wir wollen nicht nur über muslimischen Antisemitismus sprechen, sondern über die gesamte Judenfeindschaft, die aus allen Ecken und Enden hervorkriecht.“[32] Kahane sagte: „Im Osten gibt es gemessen an der Bevölkerung noch immer zu wenig Menschen, die sichtbar Minderheiten angehören, die zum Beispiel schwarz sind. Und es gibt einen Strukturwandel, ganze Gegenden entvölkern sich.“ Daher unterstützte sie den Vorschlag von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), mehr Flüchtlinge in östlichen Bundesländern unterzubringen.[33]

Autoren biografischer Porträts bezeichnen Kahane als Aktivistin und Verteidigerin der Menschenrechte von Minderheiten.[34]

Ehrungen

Veröffentlichungen

Buchautorin
Aufsätze
  • Der Partisan aus Chemnitz. In: Gisela Dachs (Hrsg.): Proteste. Jüdische Rebellion in Jerusalem, New York und andernorts. Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-633-54261-1, S. 59–71.
  • Erinnern heißt Leben. In: Beatrice von Weizsäcker, Hildegard Hamm-Brücher (Hrsg.): Demokratie ist keine Glücksversicherung: vierzig Jahre Theodor-Heuss-Preis, 1965 bis 2005: Chronik und Zeitansage. Hohenheim, 2005, ISBN 3-89850-129-9, S. 227 ff.
  • Jeckes in der DDR. In: Gisela Dachs (Hrsg.): Die Jeckes. Jüdischer Verlag im Suhrkamp-Verlag, 2005, ISBN 3-633-54219-1
  • Ich habe die Möglichkeit, etwas zu tun. In: Elmar Balster (Hrsg.): Augenblicke. Portraits von Juden in Deutschland. Mosse, Berlin 2003, ISBN 3-935097-08-5, S. 45–46
  • Ich durfte, die anderen mußten … In: Vincent von Wroblewsky (Hrsg.): Zwischen Thora und Trabant. Juden in der DDR. Aufbau, Berlin 1993, ISBN 3-7466-7011-X, S. 124–144
  • Fremdheit mit Folgen: Geschichte einer Ausländerbeauftragten. In: Namo Aziz, Thea Bauriedl (Hrsg.): Fremd in einem kalten Land: Ausländer in Deutschland. Herder, Freiburg 1992, ISBN 3-451-04130-8, S. 137 ff.
Artikel in Bulletin. Schriftenreihe des Zentrum Demokratische Kultur[37]
  • Antisemitismus als Herausforderung für die Demokratie. 2004/5, S. 5–6
  • Was ist Zivilgesellschaft ? 2000/1, S. 6–11
  • Zivilgesellschaft und Barbarei 2000/1, S. 11–12
  • Die reine Lehre ist die reine Lehre. Zur Kritik der akzeptierenden Sozialarbeit. 1999/1, S. 5–7
  • Ferch – Ein Orts des Glücks? 1998/4, S. 41–44
  • Unsere Schule ist wie Schoko mit Vanille – ein Beispiel aus B-Lichtenberg. 1998/4, S. 16
  • Handeln für mehr Demokratie ist Handeln gegen Rechtsextremismus. 1998/4, S. 8–16 (mit Bernd Wagner, Sylke Kirschnick)
  • Protest!? 1998/2, S. 24–25
  • Gedanken zum Gedenken 1998/2, S. 18–19
  • Solidarität neu denken 1998/1, S. 3–4
Interviews
  • Rassismus durch Nichthandeln, Nichtäußern und Nichthelfen. taz, Berlin/Ost, 24. Juli 1990 (mit Barbara John)
Herausgeberin
  • Geteilte Erinnerung? Zum Umgang mit Nationalsozialismus in Ost und West. Amadeu Antonio Stiftung, Berlin 2010
  • Sehen. Deuten. Handeln: Projektfilme, Dokumentar- und Spielfilme für den Unterricht zum Thema Jüdisches Leben in Deutschland heute ; eine Filmauswahl mit Arbeitsvorschlägen für die Sekundarstufen I und II. Amadeu Antonio Stiftung, Berlin 2009, ISBN 3-940878-08-1
  • Reflektieren. Erkennen. Verändern: was tun gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit? Amadeu Antonio Stiftung, Berlin 2006
  • Stärken. Entwickeln. Fördern: Handeln für Demokratie ist Handeln gegen Rechtsextremismus. Amadeu Antonio Stiftung, Berlin 2004
  • Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es. Handbuch zu interkulturellen Projekten der RAA in den neuen Bundesländern. Regionale Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule e.V. (RAA), Berlin 1996
  • (mit Eleni Torossi): Begegnungen, die Hoffnung machen. Grenzen gegenüber Ausländern überwinden. Herder, Freiburg 1993, ISBN 3-89331-176-9
  • Die Insel: ein Planspiel zur Gewaltprävention. Regionale Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Berlin 1992
  • Magistratsverwaltung für Jugend, Familie und Sport (Hrsg.): Jugend und Rechtsextremismus in Berlin-Ost. Fakten und Gegenstrategien. Berlin /Ost 1990

Literatur

  • Peter Schneider: Anetta Kahane und die Amadeu Antonio Stiftung. In: Peter Schneider: An der Schönheit kann’s nicht liegen. Berlin – Portrait einer ewig unfertigen Stadt. btb, München 2016, ISBN 978-3-442-71379-0, S. 228–238.
  • Esther Schapira, Georg M. Hafner: Sie halten einfach einen starken Juden nicht aus – Zu Besuch bei Anetta Kahane. In: Esther Schapira, Georg M. Hafner: Israel ist an allem schuld: Warum der Judenstaat so gehasst wird. Bastei Lübbe, Köln 2015, ISBN 978-3-7325-0596-8, S. 190–194.
Commons: Anetta Kahane – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Annette LeoKahane, Max Leon. In: Wer war wer in der DDR? 5. AusgabeBand 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  2. Ulla Plener (Hrg.): Frauen aus Deutschland in der französischen Résistance. Eine Dokumentation. Edition Bodoni, Berlin 2005, ISBN 3-929390-90-6, S. 284
  3. Sabine am Orde: „Ich war nicht gemacht für die DDR“: Anetta Kahane. In: taz.de, 30. August 2004
  4. Kahane, Anetta, BR alpha, Anetta Kahane im Gespräch mit Jochen Kölsch, 1. April 2014
  5. Anetta Kahane: Ich sehe was, was du nicht siehst, S. 5–31
  6. Anetta Kahane: Ich sehe was, was du nicht siehst, S. 33–40
  7. Micha Brumlik: Iphigenie in der Uckermark. In: taz.de, 26. Juni 2004
  8. Katrin Richter: Interview: „Alles Jüdische war in der DDR ein Tabu“. In: Jüdische Allgemeine, 23. Dezember 2010
  9. Anetta Kahane: Ich sehe was, was du nicht siehst, S. 59.
  10. a b c d Helmut Müller-Enbergs: Zusammenfassende gutachterliche Stellungnahme zu Frau Anetta Kahane und die DDR-Staatssicherheit (Memento vom 27. April 2016 im Internet Archive) (PDF, Amadeu Antonio Stiftung, 26. November 2014)
  11. a b Uwe Müller: Birthler-Behörde ließ Stasi-Spitzel einladen. In: Die Welt, 25. September 2007
  12. Sechs Jahre IM. In: Der Tagesspiegel, 10. Oktober 2002
  13. a b c Peter Schneider: Anetta Kahane und die Amadeu Antonio Stiftung. In: Peter Schneider: An der Schönheit kann's nicht liegen, München 2016, S. 231–233
  14. Anetta Kahane im Gespräch mit Jochen Kölsch. In: Bayerischer Rundfunk, alpha-Forum, 1. April 2014
  15. Helmut Müller-Enbergs: Ergänzung zur zusammenfassenden gutachterlichen Stellungnahme zu Frau Anetta Kahane und die DDR-Staatssicerheit. Berlin, 17. Januar 2017
  16. a b Klaus Pokatzky: Anetta Kahane. Unbeirrbares Engagement gegen rechten Hass. In: Deutschlandradio Kultur, 6. Juni 2016
  17. Anetta Kahane: Ich sehe was, was du nicht siehst: meine deutschen Geschichten. 2004, S. 138–140
  18. Martin Jander: Anetta Kahane über verdrängten Nationalsozialismus und Rassismus in der DDR. In: HaGalil, 18. Juli 2004
  19. ("...enorm viel Verständnis auch für die Deutschen", Interview mit der neuen Ostberliner Ausländerbeauftragten Anetta Kahane / Ihre Zielrichtung: "Inländer müssen begleitet werden, weil sie keine Erfahrung haben, was es heißt, mit Ausländern zusammenzuleben" / Schlechte Startbedingungen, taz, 10. Mai 1990, ddr89.de)
  20. a b Barbara Junge: John-Nachfolge: Kandidatin war Stasi-IM. In: Der Tagesspiegel, 9. Oktober 2002
  21. Britta Kollberg, Cordula Mäbert, Herbert Weber: „- dann hab' ich mir das Hitlerbärtchen abrasiert“: Exit – Ausstieg aus der rechtsextremen Szene. In: Rechtsextremismus, Jugendgewalt, Neue Medien, Band 2. Zentrum Demokratische Kultur, Klett Schulbuchverlag, 2002, ISBN 3120602027, S. 3–5
  22. Michael Hammerbacher: Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit: Handlungsstrategien gegen eine rechtsextreme Jugendkultur und fremdenfeindliche Einstellungen. Diplomica, Hamburg 2015, ISBN 978-3-95934-688-7, S. 67 f.
  23. Klaus Pokatzky: Anetta Kahane: Unbeirrbares Engagement gegen rechten Hass. In: Deutschlandradio Kultur, 6. Juni 2016
  24. Thorsten Hinz: Anetta Kahane. Die Zuträgerin. Junge Freiheit 36, 31. August 2007; referiert nach Britta Schellenberg: Die Rechtsextremismus-Debatte: Charakteristika, Konflikte und ihre Folgen. 2. Auflage, Springer VS, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-04176-2, S. 208 f. und Fn. 843
  25. Hanna Spanhel: Rechtsextremismus. Wenn Helfer Opfer rechter Übergriffe werden. In: Süddeutsche Zeitung, 26. April 2016
  26. Angriffe gegen Amadeu-Antonio-Stiftung: Volle Kanne Hass. In: Tagesspiegel, 3. August 2016
  27. Rbb, 25. April 2016: Hass-Kommentare im Netz – Amadeu-Antonio-Stiftung sieht sich Kampagne ausgesetzt@1@2Vorlage:Toter Link/www.rbb-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  28. Artikel von Anetta Kahane für die Berliner Zeitung
  29. Texte von Anetta Kahane für die Frankfurter Rundschau
  30. Deidre Berger (Director). American Jewish Committee Berlin
  31. Antisemitismus-Experten geben Gründung von Netzwerk bekannt. In: haGalil, 26. Februar 2015
  32. Martin Krauß: „Einen anderen Akzent setzen“. Neues Netzwerk will Antisemitismus erforschen und bekämpfen. In: Jüdische Allgemeine, 5. März 2015
  33. Andrea Dernbach, Cordula Eubel: Flüchtlinge in Deutschland: „Es ist Zeit für einen neuen Aufbau Ost“. In: Der Tagesspiegel, 15. Juli 2015; Anetta Kahane: Der Brand, der nie gelöscht wurde. In: Publikative.org, 2. August 2012
  34. Elmar Balster (Hrsg.): Augenblicke: Portraits von Juden in Deutschland. Mosse, 2003, ISBN 3-935097-08-5, S. 45; Peter Schneider: An der Schönheit kann's nicht liegen: Berlin-Porträt einer unfertigen Stadt. Kiepenheuer & Witsch, 2015, S. 221
  35. Aufrechter Gang. Theodor-Heuss-Preis für Bürgerrechtler, Zeit Online, Die Zeit 12/1991 vom 15. März 1991
  36. Amory Burchard: Einsatz inmitten der braunen Flut. Anetta Kahane wird heute der Moses-Mendelssohn-Preis für ihr Engagement gegen Rechts verliehen, Der Tagesspiegel, 5. September 2009
  37. Norbert Madloch: Rechtsextremismus in der DDR und in den neuen Bundesländern. Auswahl–Bibliographie.