„Air-France-Flug 447“ – Versionsunterschied

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== Flugverlauf ==
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[[Datei:NESDIS Atlantic Ocean 1 June 0000Z.jpg|right|thumb|Satellitenbild des östlichen Atlantiks vom 1. Juni 2009, 00:00 Uhr. Gebiete mit hoher Niederschlagsmenge sind rot, mit geringer Niederschlagsmenge blau dargestellt]]
[[Datei:NESDIS Atlantic Ocean 1 June 0000Z.jpg|right|thumb|Satellitenbild des östlichen Atlantiks vom 1. Juni 2009, 00:00 Uhr. Gebiete mit hoher Niederschlagsmenge sind rot, mit geringer Niederschlagsmenge blau dargestellt]]
Das Flugzeug startete am 31.&nbsp;Mai 2009 um 19:03&nbsp;Uhr Ortszeit (22:03&nbsp;Uhr [[UTC]]) vom [[Flughafen Rio de Janeiro-Antônio Carlos Jobim]] mit Ziel Flughafen Paris-Charles de Gaulle, wo es um 11:10&nbsp;Uhr [[Mitteleuropäische Sommerzeit|Ortszeit]] (09:10&nbsp;Uhr UTC) eintreffen sollte. Um 01:50 UTC verließ die Maschine nördlich der [[Inselgruppe]] [[Fernando de Noronha]] den Abdeckungsbereich des brasilianischen [[Air Traffic Control|ATC]]-Radars. Um 02:00&nbsp;Uhr UTC meldete der Pilot, dass das Flugzeug schwere Turbulenzen durchfliege.<ref>{{cite web|url=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,628437,00.html|title=AIR-FRANCE-KATASTROPHE Unglücks-Airbus funkte minutenlang Fehlermeldungen|publisher=spiegel.de|accessdate=2009-06-03|last=|first=|language=deutsch}}</ref> Zwischen 02:10 und 02:14&nbsp;Uhr UTC übermittelte das Flugzeug über [[ACARS]] 24 automatisch generierte Wartungsmeldungen an die Zentrale von Air-France.<ref>{{cite web|url=http://bazonline.ch/panorama/vermischtes/228-AirFrancePassagiere-abgestuerzt--vom-Blitz-getroffen/story/21707763|title=Air-France-Absturz in den Atlantik – Mehrere Schweizer an Bord|publisher=Basler Zeitung|date=2009-06-01|accessdate=2009-06-01}}</ref>
Das Flugzeug startete am 31.&nbsp;Mai 2009 um 19:03&nbsp;Uhr Ortszeit (22:03&nbsp;Uhr [[UTC]]) vom [[Flughafen Rio de Janeiro-Antônio Carlos Jobim]] mit Ziel Flughafen Paris-Charles de Gaulle, wo es um 11:10&nbsp;Uhr [[Mitteleuropäische Sommerzeit|Ortszeit]] (9:10&nbsp;h UTC) eintreffen sollte. Um 1:50&nbsp;h UTC verließ die Maschine nördlich der [[Inselgruppe]] [[Fernando de Noronha]] den Abdeckungsbereich des brasilianischen [[Air Traffic Control|ATC]]-Radars. Um 2:00&nbsp;h UTC meldete der Pilot, dass das Flugzeug schwere Turbulenzen durchfliege.<ref>{{cite web|url=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,628437,00.html|title=AIR-FRANCE-KATASTROPHE Unglücks-Airbus funkte minutenlang Fehlermeldungen|publisher=spiegel.de|accessdate=2009-06-03|last=|first=|language=deutsch}}</ref> Zwischen 2:10 und 2:14&nbsp;h UTC übermittelte das Flugzeug über [[ACARS]] 24 automatisch generierte Wartungsmeldungen an die Zentrale von Air-France.<ref>{{cite web|url=http://bazonline.ch/panorama/vermischtes/228-AirFrancePassagiere-abgestuerzt--vom-Blitz-getroffen/story/21707763|title=Air-France-Absturz in den Atlantik – Mehrere Schweizer an Bord|publisher=Basler Zeitung|date=2009-06-01|accessdate=2009-06-01}}</ref>


Die Analyse dieser Meldungen ergab, dass die meisten als Folge von Inkonsistenzen zwischen den verschiedenen Geschwindigkeitsmesssystemen gedeutet werden können. Aufgrund der unterschiedlichen Messwerte wurde unter anderem der Autopilot durch den Bordcomputer deaktiviert und die Steuerungscomputer schalteten um auf „Alternate Law“, was heißt, dass gewisse Parameter nicht mehr von der Elektronik überwacht wurden.<ref name="BEA">[http://www.bea.aero/anglaise/actualite/actu.htm Pressemitteilung der BEA vom 17. Juni 2009]</ref> Die letzte Meldung wurde um 02:14&nbsp;Uhr UTC abgesetzt und betraf den Luftdruck in der Kabine. Zu dieser Zeit flog das Flugzeug in einer Gegend mit schweren Gewittern,<ref>{{cite web|url=http://aviation-safety.net/database/record.php?id=20090601-0|title=ASN Aircraft accident Airbus A330-203 F-GZCP Atlantic Ocean|publisher=aviation-safety.net|accessdate=2009-06-02|last=|first=|language=Englisch}}</ref> wie sie in der [[Innertropische Konvergenzzone|Innertropischen Konvergenzzone]] üblich sind.<ref>Weathergraphics.com [http://www.weathergraphics.com/tim/af447/ AF447]</ref>
Die Analyse dieser Meldungen ergab, dass die meisten als Folge von Inkonsistenzen zwischen den verschiedenen Geschwindigkeitsmesssystemen gedeutet werden können. Aufgrund der unterschiedlichen Messwerte wurde unter anderem der Autopilot durch den Bordcomputer deaktiviert und die Steuerungscomputer schalteten um auf „Alternate Law“, was heißt, dass gewisse Parameter nicht mehr von der Elektronik überwacht wurden.<ref name="BEA">[http://www.bea.aero/anglaise/actualite/actu.htm Pressemitteilung der BEA vom 17. Juni 2009]</ref> Die letzte Meldung wurde um 2:14&nbsp;h UTC abgesetzt und betraf den Luftdruck in der Kabine. Zu dieser Zeit flog das Flugzeug in einer Gegend mit schweren Gewittern,<ref>{{cite web|url=http://aviation-safety.net/database/record.php?id=20090601-0|title=ASN Aircraft accident Airbus A330-203 F-GZCP Atlantic Ocean|publisher=aviation-safety.net|accessdate=2009-06-02|last=|first=|language=Englisch}}</ref> wie sie in der [[Innertropische Konvergenzzone|Innertropischen Konvergenzzone]] üblich sind.<ref>Weathergraphics.com [http://www.weathergraphics.com/tim/af447/ AF447]</ref>


Gemäß einer Pressemitteilung der französischen Untersuchungsbehörde BEA vom 17. Juni <ref name="BEA" /> wurde die letzte bekannte Position um 02:10 UTC über ACARS übermittelt. Extrapoliert man den Flugweg, so ergibt sich für den Zeitpunkt der letzten Fehlermeldung die Position {{Coordinate|text=DMS|dim=1000000|NS=3/34/40/N |EW=30/22/28/W |type=landmark |region=XA |name=Position 0214 UTC Air-France-Flug 447}}.<ref>{{cite web|url= http://avherald.com/h?article=41a81ef1&opt=0|title=The Aviation Herald|publisher=www.avherald.com|accessdate=2009-06-18|last=|first=|language=Englisch}}</ref><ref>{{cite web|url=https://www.defesa.gov.br/imprensa/mostra_materia.php?ID_MATERIA=33063|title=AERONÁUTICA 3 - Relatório das buscas do vôo 447 da Air France|publisher= www.defesa.gov.br|accessdate=2009-06-18|last=|first=|language= Portugiesisch}}</ref> Die nächste Positionsmeldung bei der Bezirkskontrolle wäre um 02:20 UTC fällig gewesen, blieb jedoch aus. Der mitgeführte Treibstoff hätte bis circa 11:00 UTC gereicht.<ref>{{cite web|url=http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~E50835196C974456FAACD67456CE8545A~ATpl~Ecommon~Scontent.html|title=Vermisste Air France-Maschine: Brasilianische Luftwaffe entdeckt Wrackteile im Atlantik - Katastrophen - Gesellschaft - FAZ.NET|publisher=www.faz.net|accessdate=2009-06-02}}</ref> Am 2. Juli 2009 veröffentlichte die französische Untersuchungsbehörde BEA einen ersten Zwischenbericht. Darin wurde festgehalten, dass die Maschine wahrscheinlich in gerader Linie und hoher vertikaler Beschleunigung auf die Wasseroberfläche aufschlug.<ref name="erster Zwischenbericht">{{cite web|url=http://www.bea.aero/docspa/2009/f-cp090601e1/pdf/f-cp090601e1.pdf|format=PDF, 2,90&nbsp;MB|work=Rapport d’étape|title=Accident survenu le 1er juin 2009|publisher=Bureau d'enquêtes et d'analyses|date=2009-07-02|accessdate=2009-07-03|language=Französisch}}</ref>
Gemäß einer Pressemitteilung der französischen Untersuchungsbehörde BEA vom 17. Juni<ref name="BEA" /> wurde die letzte bekannte Position um 2:10&nbsp;h UTC über ACARS übermittelt. Extrapoliert man den Flugweg, so ergibt sich für den Zeitpunkt der letzten Fehlermeldung die Position {{Coordinate|text=DMS|dim=1000000|NS=3/34/40/N |EW=30/22/28/W |type=landmark |region=XA |name=Position 0214 UTC Air-France-Flug 447}}.<ref>{{cite web|url= http://avherald.com/h?article=41a81ef1&opt=0|title=The Aviation Herald|publisher=www.avherald.com|accessdate=2009-06-18|last=|first=|language=Englisch}}</ref><ref>{{cite web|url=https://www.defesa.gov.br/imprensa/mostra_materia.php?ID_MATERIA=33063|title=AERONÁUTICA 3 - Relatório das buscas do vôo 447 da Air France|publisher= www.defesa.gov.br|accessdate=2009-06-18|last=|first=|language= Portugiesisch}}</ref> Die nächste Positionsmeldung bei der Bezirkskontrolle wäre um 2:20&nbsp;h UTC fällig gewesen, blieb jedoch aus. Der mitgeführte Treibstoff hätte bis circa 11:00&nbsp;h UTC gereicht.<ref>{{cite web|url=http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~E50835196C974456FAACD67456CE8545A~ATpl~Ecommon~Scontent.html|title=Vermisste Air France-Maschine: Brasilianische Luftwaffe entdeckt Wrackteile im Atlantik - Katastrophen - Gesellschaft - FAZ.NET|publisher=www.faz.net|accessdate=2009-06-02}}</ref> Am 2. Juli 2009 veröffentlichte die französische Untersuchungsbehörde BEA einen ersten Zwischenbericht. Darin wurde festgehalten, dass die Maschine wahrscheinlich in gerader Linie und hoher vertikaler Beschleunigung auf die Wasseroberfläche aufschlug.<ref name="erster Zwischenbericht">{{cite web|url=http://www.bea.aero/docspa/2009/f-cp090601e1/pdf/f-cp090601e1.pdf|format=PDF, 2,90&nbsp;MB|work=Rapport d’étape|title=Accident survenu le 1er juin 2009|publisher=Bureau d'enquêtes et d'analyses|date=2009-07-02|accessdate=2009-07-03|language=Französisch}}</ref>
<!-- Bitte keine Spekulationen über die Absturzursache einfügen! -->
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[[Datei:Air France Flight 447 Empennage removal 2.jpg|thumb|Bergung des [[Seitenleitwerk]]s]]
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[[Datei:AF447SeaBottom.jpg|thumb|Meerestiefe in der Umgebung der Absturzstelle]]
[[Datei:AF447SeaBottom.jpg|thumb|Meerestiefe in der Umgebung der Absturzstelle]]
Die [[Força Aérea Brasileira|brasilianische Luftwaffe]] beorderte zwei in [[Salvador da Bahia|Salvador]] und [[Recife]] stationierte Flugzeuge ([[Embraer EMB 110|Embraer EMB 110 Bandeirante]] und [[Lockheed C-130|Lockheed C-130 Hercules]]) zur Suche in das Gebiet des [[Archipel]]s Fernando de Noronha. Die Fregatte ''[[F Constituição (F-42)|Constituição]]'' und die Korvette ''[[Cv Caboclo (V-19)|Caboclo]]'' wurden ebenfalls in die Region entsandt.<ref>{{cite web|url=https://www.mar.mil.br/menu_h/noticias/busca_air_france/air_france-desaparecido.htm|title=Notas à Imprensa: Marinha apoia buscas ao avião da Air France desaparecido |publisher=mar.mil.br|accessdate=2009-06-03|date=2009-06-03|language=Portugiesisch}}</ref> Das brasilianische Patrouillenboot ''[[NPa Grajaú (P-40)|Grajaú]]'' erreichte als erstes Schiff die vermutete Absturzstelle. Frankreich beteiligt sich mit einem [[Langstreckenflugzeug|Langstrecken]]-[[Seeaufklärer]] vom Typ [[Breguet Atlantic]] von [[Dakar]] aus. Ein französisches [[Awacs|AWACS-Aufklärungsflugzeug]] vom Typ [[E-3 Sentry]] überflog am 3.&nbsp;Juni die Region, um mit dem Radarsystem vermeintliche Wrackteile und andere Spuren des Absturzes zu kartografieren. Frankreich entsandte darüberhinaus das Forschungsschiff „[[Pourquoi Pas ?|Pourquoi Pas&nbsp;?]]“, das mit dem bemannten [[Tiefsee-U-Boot]] [[Nautile]] und dem ferngesteuerten Tiefseeroboter [[Victor 6000]] in bis zu 6000 Metern Tiefe den Meeresboden untersuchen kann. Außerdem sind seit dem 10.&nbsp;Juni 2009 das Kriegsschiff [[Mistral-Klasse|Mistral]] und das [[Atom-U-Boot]] [[Émeraude (S 604)|Émeraude]] der französischen Marine vor allem zur Unterstützung der Suche nach dem [[Flugschreiber]] vor Ort gewesen.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,629693,00.html Atom-U-Boot sucht Flugschreiber des Unglücks-Airbus] www.spiegel.de. Abgerufen am 10. Juni 2009.</ref> Die USA sandten einen Seeaufklärer [[Lockheed P-3 Orion]] von [[Honduras]] aus in das Gebiet, der die Suche im Atlantik unterstützte.<ref>{{cite web|url=http://features.csmonitor.com/globalnews/2009/06/01/search-begins-off-brazils-coast-for-disappeared-air-france-flight/|title=Search begins off Brazil’s coast for ‘disappeared’ Air France flight |publisher=csmonitor.com|accessdate=2009-06-01|date=2009-06-01|language=Englisch}}</ref> Am 8.&nbsp;Juni wurden von der US-Marine noch zwei hochsensible Ortungssysteme zum Aufspüren der Flugschreibersignale zur Verfügung gestellt.<ref name="CNN">{{cite web|url=http://edition.cnn.com/2009/WORLD/americas/06/08/brazil.plane.crash/index.html#cnnSTCText|title=More bodies found from Air France crash|publisher=cnn.com|accessdate=2009-06-08|date=2009-06-08|language=Englisch}}</ref>
Die [[Força Aérea Brasileira|brasilianische Luftwaffe]] beorderte zwei in [[Salvador da Bahia|Salvador]] und [[Recife]] stationierte Flugzeuge ([[Embraer EMB 110|Embraer EMB 110 Bandeirante]] und [[Lockheed C-130|Lockheed C-130 Hercules]]) zur Suche in das Gebiet des [[Archipel]]s Fernando de Noronha.
Die Fregatte ''[[F Constituição (F-42)|Constituição]]'' und die Korvette ''[[Cv Caboclo (V-19)|Caboclo]]'' wurden ebenfalls in die Region entsandt.<ref>{{cite web|url=https://www.mar.mil.br/menu_h/noticias/busca_air_france/air_france-desaparecido.htm|title=Notas à Imprensa: Marinha apoia buscas ao avião da Air France desaparecido |publisher=mar.mil.br|accessdate=2009-06-03|date=2009-06-03|language=Portugiesisch}}</ref> Das brasilianische Patrouillenboot ''[[NPa Grajaú (P-40)|Grajaú]]'' erreichte als erstes Schiff die vermutete Absturzstelle. Frankreich beteiligt sich mit einem [[Langstreckenflugzeug|Langstrecken]]-[[Seeaufklärer]] vom Typ [[Breguet Atlantic]] von [[Dakar]] aus. Ein französisches [[Awacs|AWACS-Aufklärungsflugzeug]] vom Typ [[E-3 Sentry]] überflog am 3.&nbsp;Juni die Region, um mit dem Radarsystem vermeintliche Wrackteile und andere Spuren des Absturzes zu kartografieren. Frankreich entsandte darüberhinaus das Forschungsschiff „[[Pourquoi Pas ?|Pourquoi Pas&nbsp;?]]“, das mit dem bemannten [[Tiefsee-U-Boot]] [[Nautile]] und dem ferngesteuerten Tiefseeroboter [[Victor 6000]] in bis zu 6000 Metern Tiefe den Meeresboden untersuchen kann. Außerdem sind seit dem 10.&nbsp;Juni 2009 das Kriegsschiff [[Mistral-Klasse|Mistral]] und das [[Atom-U-Boot]] [[Émeraude (S 604)|Émeraude]] der französischen Marine vor allem zur Unterstützung der Suche nach dem [[Flugschreiber]] vor Ort gewesen.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,629693,00.html Atom-U-Boot sucht Flugschreiber des Unglücks-Airbus] www.spiegel.de. Abgerufen am 10. Juni 2009.</ref> Die USA sandten einen Seeaufklärer [[Lockheed P-3 Orion]] von [[Honduras]] aus in das Gebiet, der die Suche im Atlantik unterstützte.<ref>{{cite web|url=http://features.csmonitor.com/globalnews/2009/06/01/search-begins-off-brazils-coast-for-disappeared-air-france-flight/|title=Search begins off Brazil’s coast for ‘disappeared’ Air France flight |publisher=csmonitor.com|accessdate=2009-06-01|date=2009-06-01|language=Englisch}}</ref> Am 8.&nbsp;Juni wurden von der US-Marine noch zwei hochsensible Ortungssysteme zum Aufspüren der Flugschreibersignale zur Verfügung gestellt.<ref name="CNN">{{cite web|url=http://edition.cnn.com/2009/WORLD/americas/06/08/brazil.plane.crash/index.html#cnnSTCText|title=More bodies found from Air France crash|publisher=cnn.com|accessdate=2009-06-08|date=2009-06-08|language=Englisch}}</ref>


Der [[Flugschreiber]], die „Black Box“, sendete für mindestens 30 Tage ein akustisches Signal aus,<ref>[http://www.tagesschau.de/ausland/airfrancesuche102.html Die schwierige Suche nach den Flugschreibern]</ref> um seine Ortung mittels [[Sonar]]geräten zu ermöglichen. Der Absturz erfolgte in der Gegend des [[Mittelatlantischer Rücken|Mittelatlantischen Rückens]], eines unterseeischen Gebirges. Die Meerestiefe schwankt in der Gegend des Absturzes zwischen etwa 1500 und 4500 Meter (vgl. Grafik). Die Reichweite der Schallsignale beträgt im Wasser etwa 2&nbsp;km, allerdings ist der Meeresgrund dort stark zerklüftet, was je nach Lage des Flugschreibers die Ausbreitung der Schallsignale stark behindern kann.<ref>[http://www.bea.aero/anglaise/actualite/af447/sea.search.ops.pdf Präsentation der BEA]</ref> Am 6.&nbsp;Juni wurden als erste Spuren des Absturzes zwei männliche Leichen sowie vom Flugzeug stammende Wrackteile (unter anderem das [[Seitenleitwerk]]) und Gepäckstücke gefunden.<ref>{{cite web|url=http://www.tagesschau.de/ausland/airfrancemaschine132.html|title=Airbus-Absturz: Leichen und Wrackteile entdeckt|publisher=www.tagesschau.de|accessdate=2009-06-08|date=2009-06-07|first=}}</ref> Am 26.&nbsp;Juni wurde die Suche eingestellt, nachdem 9 Tage lang keine neuen Wrackteile oder Leichen gefunden worden waren.<ref>[http://www.bea.aero/fr/enquetes/vol.af.447/recherches.en.mer.af447.fr.pdf Mitteilung der BEA] vom 2.&nbsp;Juli betreffend der Suche</ref> Insgesamt wurden 51 Leichen und über 600 Wrackteile geborgen. Die Blackbox sendete nach Berechnungen der Unfallermittler vermutlich bis zum 10.&nbsp;Juli 2009 akustische Signale. Die Suche nach den Flugschreibern mit U-Booten und Tauchrobotern wurde aus diesem Grunde am 11.&nbsp;Juli eingestellt.<ref name="erster Zwischenbericht" /> <ref>RP Online: Spezialschiffe stellen Suche nach Black Box ein [http://www.rp-online.de/public/article/panorama/ausland/730821/Spezialschiffe-stellen-Suche-nach-Black-Box-ein.html]</ref>
Der [[Flugschreiber]], die „Black Box“, sendete für mindestens 30 Tage ein akustisches Signal aus,<ref>[http://www.tagesschau.de/ausland/airfrancesuche102.html Die schwierige Suche nach den Flugschreibern]</ref> um seine Ortung mittels [[Sonar]]geräten zu ermöglichen. Der Absturz erfolgte in der Gegend des [[Mittelatlantischer Rücken|Mittelatlantischen Rückens]], eines unterseeischen Gebirges. Die Meerestiefe schwankt in der Gegend des Absturzes zwischen etwa 1.500 und 4.500 Meter (vgl. Grafik). Die Reichweite der Schallsignale beträgt im Wasser etwa 2&nbsp;km, allerdings ist der Meeresgrund dort stark zerklüftet, was je nach Lage des Flugschreibers die Ausbreitung der Schallsignale stark behindern kann.<ref>[http://www.bea.aero/anglaise/actualite/af447/sea.search.ops.pdf Präsentation der BEA]</ref> Am 6.&nbsp;Juni wurden als erste Spuren des Absturzes zwei männliche Leichen sowie vom Flugzeug stammende Wrackteile (unter anderem das [[Seitenleitwerk]]) und Gepäckstücke gefunden.<ref>{{cite web|url=http://www.tagesschau.de/ausland/airfrancemaschine132.html|title=Airbus-Absturz: Leichen und Wrackteile entdeckt|publisher=www.tagesschau.de|accessdate=2009-06-08|date=2009-06-07|first=}}</ref> Am 26.&nbsp;Juni wurde die Suche eingestellt, nachdem neun Tage lang keine neuen Wrackteile oder Leichen gefunden worden waren.<ref>[http://www.bea.aero/fr/enquetes/vol.af.447/recherches.en.mer.af447.fr.pdf Mitteilung der BEA] vom 2.&nbsp;Juli betreffend der Suche</ref> Insgesamt wurden 51 Leichen und über 600 Wrackteile geborgen. Die Blackbox sendete nach Berechnungen der Unfallermittler vermutlich bis zum 10.&nbsp;Juli 2009 akustische Signale. Die Suche nach den Flugschreibern mit U-Booten und Tauchrobotern wurde aus diesem Grunde am 11.&nbsp;Juli eingestellt.<ref name="erster Zwischenbericht" /> <ref>RP Online: Spezialschiffe stellen Suche nach Black Box ein [http://www.rp-online.de/public/article/panorama/ausland/730821/Spezialschiffe-stellen-Suche-nach-Black-Box-ein.html]</ref>


Die zweite Suchphase nach Wrack und Flugschreiber wurde Ende August 2009 vorerst eingestellt. Frankreich hat inzwischen andere Länder um deren Mithilfe bei der Aufklärung gebeten. „Es liegt auf der Hand, dass uns die Daten der Flugschreiber einen großen Schritt voranbrächten bei der Frage, warum dieser Unfall geschehen ist“, sagt Paul-Louis Arslanian, Chef der Behörde, die die Unglücksursache herausfinden soll. Jetzt wollen sich die Franzosen mit Experten aus Deutschland, Großbritannien und Brasilien beraten, ehe sie eine dritte Suchphase starten. Auf die dringt vor allem der Flugzeugbauer Airbus, der bis zu 20 Millionen Euro beisteuern will.
Die zweite Suchphase nach Wrack und Flugschreiber wurde Ende August 2009 vorerst eingestellt. Frankreich hat inzwischen andere Länder um deren Mithilfe bei der Aufklärung gebeten. „Es liegt auf der Hand, dass uns die Daten der Flugschreiber einen großen Schritt voranbrächten bei der Frage, warum dieser Unfall geschehen ist“, sagt Paul-Louis Arslanian, Chef der Behörde, die die Unglücksursache herausfinden soll. Jetzt wollen sich die Franzosen mit Experten aus Deutschland, Großbritannien und Brasilien beraten, ehe sie eine dritte Suchphase starten. Auf die dringt vor allem der Flugzeugbauer Airbus, der bis zu 20 Millionen Euro beisteuern will.
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== Insassen ==
== Insassen ==
<!--Nach umfangreicher Diskussion auf der Diskussionsseite, im Rahmen derer es sogar zur Seitensperre kam, wurde beschlossen, weder die Namen der umgekommenen Passagiere zu nennen, noch eine tabellarische Auflistung mit Landesfahnen vorzunehmen. So wie die Darstellung gegenwärtig ist, hält es eine Mehrheit von Benutzern für angemessen. -->
<!--Nach umfangreicher Diskussion auf der Diskussionsseite, im Rahmen derer es sogar zur Seitensperre kam, wurde beschlossen, weder die Namen der umgekommenen Passagiere zu nennen, noch eine tabellarische Auflistung mit Landesfahnen vorzunehmen. So wie die Darstellung gegenwärtig ist, hält es eine Mehrheit von Benutzern für angemessen. -->
<!--Die sog. "Gutenbergregel" ist nicht stur anzuwenden, sondern vergleichende oder aufzählende Zahlen werden immer alle in Ziffern geschrieben, auch wenn sie kleiner als 13 sind! (Bei 1 kann u. U. eine Ausnahme gemacht werden.) Siehe: WP:Schreibweise von Zahlen#Zahlen im Fließtext-->

<!--Die sog. "Gutenbergregel" ist nicht stur anzuwenden, sondern vergleichende oder aufzählende Zahlen werden immer alle in Ziffern geschrieben, auch wenn sie kleiner als 12 sind! (Bei 1 kann u.U. eine Ausnahme gemacht werden.) Siehe: WP:Schreibweise von Zahlen#Zahlen im Fließtext-->


An Bord waren 228 Personen: 216 Passagiere, 3 Piloten und 9 Flugbegleiter. Die Passagiere waren 126 Männer, 82 Frauen, 7 Kinder und ein Säugling. Sie stammten aus 32 Nationen; davon 72 aus Frankreich, 59 aus Brasilien, 28 aus Deutschland, 3 aus der Schweiz und eine Person kam aus Österreich.<ref>Vollständige Liste der Nationen unter {{cite web|url=http://alphasite.airfrance.com/en/s01/press-releases/#communique2537|title=Pressemitteilung Nr. 5 von Air France | date= 2009-06-01 | accessdate = 2009-06-05| language = Englisch und Portugiesisch}}</ref><ref>{{cite web| url=http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1036686/Passagiere-aus-32-Nationen-an-Bord.html|title=Passagiere aus 32 Nationen an Bord|publisher=Hamburger Abendblatt|date=2009-06-02|accessdate=2009-06-02|language=Deutsch}}</ref> Da einige der Opfer eine [[Mehrstaatigkeit|mehrfache Staatsbürgerschaft]] besaßen, gibt es betreffend dieser Zahlen derzeit (Juni 2009) noch Unklarheiten.
An Bord waren 228 Personen: 216 Passagiere, 3 Piloten und 9 Flugbegleiter. Die Passagiere waren 126 Männer, 82 Frauen, 7 Kinder und ein Säugling. Sie stammten aus 32 Nationen; davon 72 aus Frankreich, 59 aus Brasilien, 28 aus Deutschland, 3 aus der Schweiz und eine Person kam aus Österreich.<ref>Vollständige Liste der Nationen unter {{cite web|url=http://alphasite.airfrance.com/en/s01/press-releases/#communique2537|title=Pressemitteilung Nr. 5 von Air France | date= 2009-06-01 | accessdate = 2009-06-05| language = Englisch und Portugiesisch}}</ref><ref>{{cite web| url=http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1036686/Passagiere-aus-32-Nationen-an-Bord.html|title=Passagiere aus 32 Nationen an Bord|publisher=Hamburger Abendblatt|date=2009-06-02|accessdate=2009-06-02|language=Deutsch}}</ref> Da einige der Opfer eine [[Mehrstaatigkeit|mehrfache Staatsbürgerschaft]] besaßen, gibt es betreffend dieser Zahlen derzeit (Juni 2009) noch Unklarheiten.

Version vom 17. November 2009, 04:44 Uhr

Air-France-Flug 447

Route der Air-France-Maschine

Unfall-Zusammenfassung
UnfallartAbsturz
OrtAtlantischer Ozean
Datum1. Juni 2009
Todesopfer228
Luftfahrzeug
LuftfahrzeugtypAirbus A330-203
BetreiberAir France
KennzeichenF-GZCP
AbflughafenRio de Janeiro-Antônio Carlos Jobim
ZielflughafenParis-Charles de Gaulle
Passagiere216
Besatzung12
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

AF 447 war die Flugnummer eines Linienflugs der Air France von Rio de Janeiro (flugplanmäßiger Start um 19:00 Ortszeit) nach Paris (flugplanmäßige Landung um 11:15 Ortszeit). In der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni 2009 stürzte ein unter dieser Flugnummer gestarteter Airbus A330-203 mit 228 Personen über dem Atlantik ab.

Nach dem Unglück, dem bisher schwersten in der Geschichte der Air France[1], benannte Air France diesen Linienflug in AF 445 um. Der erste Flug unter der neuen Flugnummer startete in Rio am Abend des 7. Juni 2009, eine Woche nach dem Unglück.

Fluggerät und Besatzung

Eine baugleiche Maschine des Typ Airbus A330-203

Bei dem Flugzeug handelte es sich um einen Airbus A330-203, Seriennummer 660, Kennung F-GZCP, ausgerüstet mit zwei Triebwerken des Typs General Electric CF6-80E1A3. Seinen Erstflug hatte es am 25. Februar 2005,[2] bis zum Unglück hatte es rund 18.870 Flugstunden absolviert. Die letzte größere Wartung fand am 16. April 2009 statt.[3]

Auf dem Unglücksflug waren 216 Passagiere und zwölf Besatzungsmitglieder an Bord.[4] Der Kapitän Marc Dubois[5] hatte eine Flugerfahrung von rund 11.000 Flugstunden, die beiden Copiloten von rund 6600 bzw. 3000 Stunden.[3]

Am 17. August 2006 war das Flugzeug an einem Zwischenfall am Boden beteiligt, als es auf dem Flughafen Paris-Charles de Gaulle in einen Airbus A321 rollte. Die A330 wurde dabei nur geringfügig beschädigt.[6]

Flugverlauf

Satellitenbild des östlichen Atlantiks vom 1. Juni 2009, 00:00 Uhr. Gebiete mit hoher Niederschlagsmenge sind rot, mit geringer Niederschlagsmenge blau dargestellt

Das Flugzeug startete am 31. Mai 2009 um 19:03 Uhr Ortszeit (22:03 Uhr UTC) vom Flughafen Rio de Janeiro-Antônio Carlos Jobim mit Ziel Flughafen Paris-Charles de Gaulle, wo es um 11:10 Uhr Ortszeit (9:10 h UTC) eintreffen sollte. Um 1:50 h UTC verließ die Maschine nördlich der Inselgruppe Fernando de Noronha den Abdeckungsbereich des brasilianischen ATC-Radars. Um 2:00 h UTC meldete der Pilot, dass das Flugzeug schwere Turbulenzen durchfliege.[7] Zwischen 2:10 und 2:14 h UTC übermittelte das Flugzeug über ACARS 24 automatisch generierte Wartungsmeldungen an die Zentrale von Air-France.[8]

Die Analyse dieser Meldungen ergab, dass die meisten als Folge von Inkonsistenzen zwischen den verschiedenen Geschwindigkeitsmesssystemen gedeutet werden können. Aufgrund der unterschiedlichen Messwerte wurde unter anderem der Autopilot durch den Bordcomputer deaktiviert und die Steuerungscomputer schalteten um auf „Alternate Law“, was heißt, dass gewisse Parameter nicht mehr von der Elektronik überwacht wurden.[9] Die letzte Meldung wurde um 2:14 h UTC abgesetzt und betraf den Luftdruck in der Kabine. Zu dieser Zeit flog das Flugzeug in einer Gegend mit schweren Gewittern,[10] wie sie in der Innertropischen Konvergenzzone üblich sind.[11]

Gemäß einer Pressemitteilung der französischen Untersuchungsbehörde BEA vom 17. Juni[9] wurde die letzte bekannte Position um 2:10 h UTC über ACARS übermittelt. Extrapoliert man den Flugweg, so ergibt sich für den Zeitpunkt der letzten Fehlermeldung die Position 4° N, 30° W.[12][13] Die nächste Positionsmeldung bei der Bezirkskontrolle wäre um 2:20 h UTC fällig gewesen, blieb jedoch aus. Der mitgeführte Treibstoff hätte bis circa 11:00 h UTC gereicht.[14] Am 2. Juli 2009 veröffentlichte die französische Untersuchungsbehörde BEA einen ersten Zwischenbericht. Darin wurde festgehalten, dass die Maschine wahrscheinlich in gerader Linie und hoher vertikaler Beschleunigung auf die Wasseroberfläche aufschlug.[15]

Suchaktion

Datei:Air France Flight 447 Empennage removal 2.jpg
Bergung des Seitenleitwerks
Meerestiefe in der Umgebung der Absturzstelle

Die brasilianische Luftwaffe beorderte zwei in Salvador und Recife stationierte Flugzeuge (Embraer EMB 110 Bandeirante und Lockheed C-130 Hercules) zur Suche in das Gebiet des Archipels Fernando de Noronha. Die Fregatte Constituição und die Korvette Caboclo wurden ebenfalls in die Region entsandt.[16] Das brasilianische Patrouillenboot Grajaú erreichte als erstes Schiff die vermutete Absturzstelle. Frankreich beteiligt sich mit einem Langstrecken-Seeaufklärer vom Typ Breguet Atlantic von Dakar aus. Ein französisches AWACS-Aufklärungsflugzeug vom Typ E-3 Sentry überflog am 3. Juni die Region, um mit dem Radarsystem vermeintliche Wrackteile und andere Spuren des Absturzes zu kartografieren. Frankreich entsandte darüberhinaus das Forschungsschiff „Pourquoi Pas ?“, das mit dem bemannten Tiefsee-U-Boot Nautile und dem ferngesteuerten Tiefseeroboter Victor 6000 in bis zu 6000 Metern Tiefe den Meeresboden untersuchen kann. Außerdem sind seit dem 10. Juni 2009 das Kriegsschiff Mistral und das Atom-U-Boot Émeraude der französischen Marine vor allem zur Unterstützung der Suche nach dem Flugschreiber vor Ort gewesen.[17] Die USA sandten einen Seeaufklärer Lockheed P-3 Orion von Honduras aus in das Gebiet, der die Suche im Atlantik unterstützte.[18] Am 8. Juni wurden von der US-Marine noch zwei hochsensible Ortungssysteme zum Aufspüren der Flugschreibersignale zur Verfügung gestellt.[19]

Der Flugschreiber, die „Black Box“, sendete für mindestens 30 Tage ein akustisches Signal aus,[20] um seine Ortung mittels Sonargeräten zu ermöglichen. Der Absturz erfolgte in der Gegend des Mittelatlantischen Rückens, eines unterseeischen Gebirges. Die Meerestiefe schwankt in der Gegend des Absturzes zwischen etwa 1.500 und 4.500 Meter (vgl. Grafik). Die Reichweite der Schallsignale beträgt im Wasser etwa 2 km, allerdings ist der Meeresgrund dort stark zerklüftet, was je nach Lage des Flugschreibers die Ausbreitung der Schallsignale stark behindern kann.[21] Am 6. Juni wurden als erste Spuren des Absturzes zwei männliche Leichen sowie vom Flugzeug stammende Wrackteile (unter anderem das Seitenleitwerk) und Gepäckstücke gefunden.[22] Am 26. Juni wurde die Suche eingestellt, nachdem neun Tage lang keine neuen Wrackteile oder Leichen gefunden worden waren.[23] Insgesamt wurden 51 Leichen und über 600 Wrackteile geborgen. Die Blackbox sendete nach Berechnungen der Unfallermittler vermutlich bis zum 10. Juli 2009 akustische Signale. Die Suche nach den Flugschreibern mit U-Booten und Tauchrobotern wurde aus diesem Grunde am 11. Juli eingestellt.[15] [24]

Die zweite Suchphase nach Wrack und Flugschreiber wurde Ende August 2009 vorerst eingestellt. Frankreich hat inzwischen andere Länder um deren Mithilfe bei der Aufklärung gebeten. „Es liegt auf der Hand, dass uns die Daten der Flugschreiber einen großen Schritt voranbrächten bei der Frage, warum dieser Unfall geschehen ist“, sagt Paul-Louis Arslanian, Chef der Behörde, die die Unglücksursache herausfinden soll. Jetzt wollen sich die Franzosen mit Experten aus Deutschland, Großbritannien und Brasilien beraten, ehe sie eine dritte Suchphase starten. Auf die dringt vor allem der Flugzeugbauer Airbus, der bis zu 20 Millionen Euro beisteuern will.

Insassen

An Bord waren 228 Personen: 216 Passagiere, 3 Piloten und 9 Flugbegleiter. Die Passagiere waren 126 Männer, 82 Frauen, 7 Kinder und ein Säugling. Sie stammten aus 32 Nationen; davon 72 aus Frankreich, 59 aus Brasilien, 28 aus Deutschland, 3 aus der Schweiz und eine Person kam aus Österreich.[25][26] Da einige der Opfer eine mehrfache Staatsbürgerschaft besaßen, gibt es betreffend dieser Zahlen derzeit (Juni 2009) noch Unklarheiten. Unteranderem befand sich Juliana Ferreira Braga de Aquino an Bord der Maschine. Sie war eine bekannte Musicaldarstellerin und war im Ensemble des Musicals Wicked – Die Hexen von Oz.

Commons: Air-France-Flug 447 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zwischenfälle Air France auf Aviation Safety (Englisch). Abgerufen am 9. Juni 2009.
  2. Air France F-GZCP. AirFleets.net, 1. Juni 2009, abgerufen am 1. Juni 2009 (englisch).
  3. a b JACDEC SPECIAL ACCIDENT REPORT - AIR FRANCE FLIGHT 447. Jet Airliner Crashes Evaluation Centre, 31. Mai 2009, abgerufen am 10. Juni 2009 (englisch).
  4. Air France jet with 215 people on board 'drops off radar'. The Times, 1. Juni 2009, abgerufen am 1. Juni 2009 (englisch).
  5. http://www.stern.de/panorama/:Airbus-Absturz-%FCber-Atlantik-Pilot-Ungl%FCcksmaschine/704610.html
  6. ALL ACCIDENTS + INCIDENTS 2006. Jet Airliner Crashes Evaluation Centre, abgerufen am 2. Juni 2009 (englisch).
  7. AIR-FRANCE-KATASTROPHE Unglücks-Airbus funkte minutenlang Fehlermeldungen. spiegel.de, abgerufen am 3. Juni 2009 (deutsch).
  8. Air-France-Absturz in den Atlantik – Mehrere Schweizer an Bord. Basler Zeitung, 1. Juni 2009, abgerufen am 1. Juni 2009.
  9. a b Pressemitteilung der BEA vom 17. Juni 2009
  10. ASN Aircraft accident Airbus A330-203 F-GZCP Atlantic Ocean. aviation-safety.net, abgerufen am 2. Juni 2009 (englisch).
  11. Weathergraphics.com AF447
  12. The Aviation Herald. www.avherald.com, abgerufen am 18. Juni 2009 (englisch).
  13. AERONÁUTICA 3 - Relatório das buscas do vôo 447 da Air France. www.defesa.gov.br, abgerufen am 18. Juni 2009 (portugiesisch).
  14. Vermisste Air France-Maschine: Brasilianische Luftwaffe entdeckt Wrackteile im Atlantik - Katastrophen - Gesellschaft - FAZ.NET. www.faz.net, abgerufen am 2. Juni 2009.
  15. a b Accident survenu le 1er juin 2009. (PDF, 2,90 MB) In: Rapport d’étape. Bureau d'enquêtes et d'analyses, 2. Juli 2009, abgerufen am 3. Juli 2009 (französisch).
  16. Notas à Imprensa: Marinha apoia buscas ao avião da Air France desaparecido. mar.mil.br, 3. Juni 2009, abgerufen am 3. Juni 2009 (portugiesisch).
  17. Atom-U-Boot sucht Flugschreiber des Unglücks-Airbus www.spiegel.de. Abgerufen am 10. Juni 2009.
  18. Search begins off Brazil’s coast for ‘disappeared’ Air France flight. csmonitor.com, 1. Juni 2009, abgerufen am 1. Juni 2009 (englisch).
  19. More bodies found from Air France crash. cnn.com, 8. Juni 2009, abgerufen am 8. Juni 2009 (englisch).
  20. Die schwierige Suche nach den Flugschreibern
  21. Präsentation der BEA
  22. Airbus-Absturz: Leichen und Wrackteile entdeckt. www.tagesschau.de, 7. Juni 2009, abgerufen am 8. Juni 2009.
  23. Mitteilung der BEA vom 2. Juli betreffend der Suche
  24. RP Online: Spezialschiffe stellen Suche nach Black Box ein [1]
  25. Vollständige Liste der Nationen unter Pressemitteilung Nr. 5 von Air France. 1. Juni 2009, abgerufen am 5. Juni 2009 (englisch, unbekannte Sprache, portugiesisch).
  26. Passagiere aus 32 Nationen an Bord. Hamburger Abendblatt, 2. Juni 2009, abgerufen am 2. Juni 2009 (deutsch).