Otto Rommel

Otto Rommel (* 12. Juni 1880 in Mährisch Schönberg; † 6. September 1965 in Salzerbad, Gemeinde Kleinzell/Niederösterreich) war ein österreichischer Literatur- und Theaterhistoriker.

Leben

Rommel war Gymnasiallehrer in Teschen und Wien. Zusammen mit Adolf Loos, Arnold Schönberg oder Hans Kelsen unterrichtete er am Mädchengymnasium von Eugenie Schwarzwald und war 1916–1919 dessen Leiter. 1919–1937 hatte er die Leitung der Bundeserziehungsanstalt Wien-Breitensee inne. Rommel edierte historisch-kritische Gesamtausgaben, u. a. von Ludwig Anzengruber und Johann Nestroy, und gab 1908–1914 sechzig Bände der Österreichischen Klassikerbibliothek heraus. Er erforschte das populäre Wiener Theater.

Rommels 1952 erschienene Überblicksdarstellung Die Alt-Wiener Volkskomödie gehört noch heute zu den Standardwerken zu diesem Thema. Rommel wertete in ihm den satirischen Johann Nestroy gegenüber den Theaterdichtern Franz Grillparzer und Ferdinand Raimund auf, die beide früher als Nestroy Einzug ins Wiener Burgtheater gehalten hatten. Rommel war publizistisch auch für die Wiener Zeitung tätig.[1]

Zu Vorhaltungen über Rommels Affinität zum Nationalsozialismus äußerte sich die (allerdings selbst einschlägig vorbelastete) Theaterwissenschaftlerin Margret Dietrich am 10. Oktober 1952 in einem Brief an Heinrich Schnitzler, den Sohn des Schriftstellers Arthur Schnitzler: „Rommel ist politisch absolut integer, vertrat ein und denselben Standpunkt von 1906 bis 1952, sauber und klar in allen seinen Taten und Worten. Er erhielt in den vergangenen Jahren den Anerkennungspreis der Stadt Wien.“ (Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes 15948/17)

Auszeichnungen

Werke

Einzelnachweise

  1. Rebecca Unterberger: Vom Diarium zur Zeitung: Wiener Zeitung auf litkult1920er.aau.at, verfasst März 2017, redaktionell ergänzt Februar 2019