Krullscher Hauptidealsatz

Der Krullsche Hauptidealsatz ist ein zentraler Satz der Dimensionstheorie von noetherschen Ringen in der kommutativen Algebra, der nach Wolfgang Krull benannt ist und von ihm 1928 veröffentlicht wurde.[1][2]

Formulierung

Sei ein noetherscher Ring, eine Nichteinheit und minimal unter den Primidealen, die das Hauptideal enthalten.

Dann ist die Höhe des Primideals höchstens .[3][4][5]

Verallgemeinerung auf beliebige Ideale

Die Aussage des Krullschen Hauptidealsatzes lässt sich von Hauptidealen auf beliebige Ideale verallgemeinern. Sie wird dann auch als Krullscher Höhensatz bezeichnet.[6]

Sei ein noetherscher Ring, ein echtes Ideal, welches von Elementen erzeugt wird und minimal unter den Primidealen, die das Ideal enthalten. Dann ist die Höhe des Primideals höchstens .[7][8]

Bedeutung für die algebraische Geometrie

Da man die Dimension einer affinen algebraischen Varietät als Krulldimension des zugehörigen Koordinatenrings erhält, liefert der Krullsche Hauptidealsatz direkt Abschätzungen über Dimensionen bestimmter Varietäten. Man erhält so etwa die folgende Aussage:

Sind irreduzible projektive Varietäten im -dimensionalen projektiven Raum über dem Körper . Dann erhält man für eine irreduzible Komponente die Abschätzung

.[9]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eisenbud: Commutative Algebra. 1995, S. 231.
  2. Krull: Primidealketten in allgemeinen Ringbereichen. 1928, §3.
  3. Eisenbud: Commutative Algebra. 1995, Theorem 10.1.
  4. Kunz: Einführung in die algebraische Geometrie. 1997, Satz 5.1.
  5. Atiyah, Macdonald: Introduction to Commutative Algebra. 1969, Corollary 11.17.
  6. Markus Brodmann: Algebraische Geometrie: Eine Einführung. Birkhäuser, Basel 1989, ISBN 978-3-7643-1779-9, S. 143.
  7. Eisenbud: Commutative Algebra. 1995, Theorem 10.2.
  8. Kunz: Einführung in die algebraische Geometrie. 1997, Satz 5.4.
  9. Kunz: Einführung in die algebraische Geometrie. 1997, Satz 5.9.