Bonitus (Feldherr)

Bonitus war ein fränkisch-römischer Feldherr der Spätantike.

Bonitus war germanischer Franke, hatte aber einen wohl keltischen Namen, worauf die Endung -itus hinweist.[1] Dies war wohl auf den jahrhundertelangen kulturellen Austausch zwischen Kelten und Germanen zurückzuführen.[2] Bonitus könnte aus einer Familie von im Römischen Reich angesiedelten Laeten gestammt haben, die im römischen Heer Kriegsdienst leisten mussten.[3] Der Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus erwähnt ihn als Feldherr Kaiser Konstantins des Großen in dessen Bürgerkrieg gegen Licinius,[4] wobei unklar ist, in welchem der Abschnitte dieses Kriegs er genau aktiv war – vielleicht in den entscheidenden Schlachten im Jahr 324.[5] Der Geschichtsschreiber Zosimos weist darauf hin, dass Konstantin viele Germanen in die römische Armee geholt habe, wofür Bonitus ein Beispiel ist.[6]

Bonitus’ Sohn Silvanus stieg zum magister militum (Heermeister) von Konstantins Sohn Constantius II. auf, was das höchste militärische Amt im damaligen Römischen Reich war. Silvanus wurde 355 beseitigt, nachdem er in Colonia Claudia Ara Agrippinensium (dem heutigen Köln) eine Usurpation versucht hatte.

Ansonsten ist über Bonitus nichts bekannt.

Literatur

Anmerkungen

  1. Moritz Schönfeld: Wörterbuch der altgermanischen Personen- und Völkernamen nach der Überlieferung des klassischen Altertums. Carl Winter, Heidelberg 1911, S. 52 (Digitalisat); vgl. Alfred Holder: Alt-celtischer Sprachschatz. Band 1. Teubner, Leipzig 1896, Sp. 479 f. (Digitalisat).
  2. Manfred Waas: Germanen im römischen Dienst (im 4. Jh. n. Chr.). 2., durchgesehene Auflage. Manfred Habelt Verlag, Bonn 1971, S. 67.
  3. Mutmaßung bei Eugen Ewig: Die Franken und Rom (3.–5. Jahrhundert). Versuch einer Übersicht. In: Rheinische Vierteljahrsblätter. Band 71, 2007, S. 1–42, hier S. 7, Anm. 40 (Digitalisat).
  4. Ammianus 15,5,33, vgl. auch Aurelius Victor 42,15.
  5. Manfred Waas: Germanen im römischen Dienst (im 4. Jh. n. Chr.). 2., durchgesehene Auflage. Manfred Habelt Verlag, Bonn 1971, S. 79. Otto Seeck verlegt ihn ohne nähere Gründe ins Jahr 324: Otto Seeck: Bonitus 2. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,1, Stuttgart 1897, Sp. 701.
  6. Zosimos 2,15,1, vgl. Manfred Waas: Germanen im römischen Dienst (im 4. Jh. n. Chr.). 2., durchgesehene Auflage. Manfred Habelt Verlag, Bonn 1971, S. 4, 79.