„Graduale Ecclesiae Parisiensis“ – Versionsunterschied

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* Band VII: ''Gradualis sanctorum Ecclesiae Parisiensis pars V incipiens a festo sancti Bernardi usque ad festum sanctae Ceciliae inclusiv.''
* Band VII: ''Gradualis sanctorum Ecclesiae Parisiensis pars V incipiens a festo sancti Bernardi usque ad festum sanctae Ceciliae inclusiv.''
* Band VIII: ''Gradualis sanctorum Ecclesiae Parisiensis supplementum. Parisiis manu et industria Johannis Dionysii Chandora, unius ex ejusdem Ecclesiae cantoribus, anno MDCCCXXVII.''<ref>[https://www.persee.fr/doc/scrip_0036-9772_1969_num_23_2_3382 Jean Vezin: ''Le graduel exécuté au XVIIe siècle pour Notre-Dame de Paris.''] In: Scriptorium, Band&nbsp;23 n°2, 1969, S.&nbsp;352–360.</ref>
* Band VIII: ''Gradualis sanctorum Ecclesiae Parisiensis supplementum. Parisiis manu et industria Johannis Dionysii Chandora, unius ex ejusdem Ecclesiae cantoribus, anno MDCCCXXVII.''<ref>[https://www.persee.fr/doc/scrip_0036-9772_1969_num_23_2_3382 Jean Vezin: ''Le graduel exécuté au XVIIe siècle pour Notre-Dame de Paris.''] In: Scriptorium, Band&nbsp;23 n°2, 1969, S.&nbsp;352–360.</ref>

Die einzelnen Bände des [[Graduale#Liturgisches Buch|Graduale]] enthalten jeweils die Texte des [[Proprium (Liturgie)|Propriums]] der [[Heilige Messe|heiligen Messe]] an den Sonntagen und Festen der jeweiligen Zeit im [[Kirchenjahr]] mit den [[gregorianischer Gesang|gregorianischen]] Melodien. Das große Format von 80 x 57 cm weist darauf hin, dass die Bücher nicht für den einzelnen Sänger bestimmt sind, sondern dass aus ihnen eine Gruppe von Sängern ([[Choralschola|Schola]]) singen kann.


== Weblinks ==
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Version vom 9. Dezember 2023, 21:39 Uhr

Graduale Ecclesiae Parisiensis in der Ausstellung Le trésor de Notre-Dame de Paris im Museum des Louvre in Paris

Das Graduale Ecclesiae Parisiensis ist ein Choralbuch mit acht Bänden. Sieben Bände wurden zwischen 1669 und 1671 für die Kathedrale Notre-Dame in Paris angefertigt. Im Jahr 1827 wurden sie durch einen achten Band ergänzt. Obwohl sich im 17. Jahrhundert der Buchdruck bereits durchgesetzt hatte, sind die Choralbücher illuminierte Handschriften. Sie werden, mit einer Ausnahme, im Département de la Musique der Bibliothèque nationale de France aufbewahrt.[1][2][3]

Der vierte Band des Graduale mit dem Titel Gradualis de tempore Ecclesiae Parisiensis pars III incipiens a dominica tertia post Pentecosten usque ad dominicam I. Adventus exclusive ist im Rahmen der Ausstellung Le trésor de Notre-Dame de Paris (Der Kirchenschatz von Notre-Dame) im Museum des Louvre in Paris zu sehen.[4]

Geschichte

Die ersten sieben Bände des Graduale Ecclesiae Parisiensis wurden zwischen 1669 und 1671 im Auftrag des Chorherrn Duhamel für die Kathedrale Notre-Dame erstellt. Sie stehen in Zusammenhang mit der Erneuerung der Liturgie ab 1662 in der Diözese Paris, die damals zum Erzbistum erhoben wurde.

Die Bücher wurden im Lettner der Kathedrale Notre-Dame aufbewahrt, wo eine Person eigens für sie zuständig war. Für den Gebrauch während der Messe wurden die Bücher auf ein Pult in der Mitte des Chors gelegt.

Nach der Auflösung des Domkapitels im Jahr 1790 wurden die Choralbücher in das Département des Manuscrits der Bibliothèque nationale überführt. Bereits unter Kaiser Napoleon I. mussten sie auf Anordnung des damaligen Innenministers Jean-Antoine Chaptal wieder an die Kathedrale Notre-Dame zurückgegeben werden, wo die Bücher, die nach 1871 im Gottesdienst nicht mehr in Gebrauch waren, bis zu zu ihrer Eingliederung ins Département de la Musique der Bibliothèque nationale im Jahr 2010 blieben.

Ein Band, der im Jahr 1974 in die Base Palissy, die Liste der Monuments historiques (Objekte) aufgenommen wurde, wird im Kirchenschatz der Kathedrale Notre-Dame aufbewahrt.[5]

Beschreibung

Die Einbände der noch im 17. Jahrhundert entstandenen Bücher bestehen aus zwei mit Schweinsleder bezogenen Holzdeckeln, die mit Fleur-de-Lys verziert sind. Die unteren Kanten und die Ecken sind mit Kupfer verstärkt. Die Bücher haben eine Höhe von 80 cm und eine Breite von 57 cm. Der Text ist in lateinischer Sprache verfasst und auf Pergament geschrieben. Die Buchstaben der Initialen sind mit Blattgold belegt.

Für die Handschriften sind Jean Fossard und Étienne Damoiselet als Kopisten belegt, wobei die Überschriften und Initialen von Étienne Damoiselet (maître écrivain) ausgeführt wurden. Die Buchmalereien stammen von dem Miniaturenmaler Étienne Compardel.

Auf der ersten Seite des vierten Bandes[6], der einen Umfang von 168 Seiten aufweist, ist König David dargestellt, der auf der Harfe spielt und den Blick zum Himmel richtet. Die Darstellung verweist auf die Funktion des Choralbuchs und unterstreicht die Bedeutung des Gesangs und die Rolle des biblischen Königs, der selbst Psalmen und Lobpreisungen verfasst haben soll. Auf dem Podest, auf dem der Thron Davids steht, ist die Signatur „COMPARDEL fecit“ zu erkennen.

Die acht Bände haben folgende Titel:

  • Band I: Gradualis de tempore Ecclesiae Parisiensis pars prima incipiens a dominica I. Adventus usque ad VI. post epiph. Domini inclusive.
  • Band II: Gradualis sanctorum Ecclesiae Parisiensis pars II incipiens a die 30 novembris festo s. Andreae ad diem I. maii festum s. Jacobi.
  • Band III: Gradualis de tempore Ecclesiae Parisiensis pars III incipiens a dominica Resurrectionis usque ad festum Corporis Christi exclusive.
  • Band IV: Gradualis de tempore Ecclesiae Parisiensis pars III incipiens a dominica tertia post Pentecosten usque ad dominicam I. Adventus exclusive.
  • Band V: Gradualis sanctorum Ecclesiae Parisiensis pars IIII incipiens a festo Corporis Christi usque ad festum susceptionis s. Coroneae spin[eae].
  • Band VI: Gradualis Ecclesiae Parisiensis pars quarta in qua continentur...
  • Band VII: Gradualis sanctorum Ecclesiae Parisiensis pars V incipiens a festo sancti Bernardi usque ad festum sanctae Ceciliae inclusiv.
  • Band VIII: Gradualis sanctorum Ecclesiae Parisiensis supplementum. Parisiis manu et industria Johannis Dionysii Chandora, unius ex ejusdem Ecclesiae cantoribus, anno MDCCCXXVII.[7]

Die einzelnen Bände des Graduale enthalten jeweils die Texte des Propriums der heiligen Messe an den Sonntagen und Festen der jeweiligen Zeit im Kirchenjahr mit den gregorianischen Melodien. Das große Format von 80 x 57 cm weist darauf hin, dass die Bücher nicht für den einzelnen Sänger bestimmt sind, sondern dass aus ihnen eine Gruppe von Sängern (Schola) singen kann.

Commons: Le trésor de Notre-Dame de Paris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gradualis de tempore Ecclesiae Parisiensis pars III incipiens a dominica tertia post Pentecosten usque ad dominicam I. Adventus exclusive. Gallica
  2. Gradualis sanctorum Ecclesiae Parisiensis pars IIII incipiens a festo Corporis Christi usque ad festum susceptionis s. Coroneae spin. Gallica
  3. Gradualis sanctorum Ecclesiae Parisiensis pars V incipiens a festo sancti Bernardi usque ad festum sanctae Ceciliae inclusive. Gallica
  4. Graduel à l’usage de l’Eglise de Paris. Dossier Pédagogique: Le Trésor de Notre-Dame de Paris. Des origines à Viollet-Le-Duc. Ausstellung im Museum des Louvre in Paris vom 18. Oktober 2023 bis zum 29. Januar 2024
  5. Graduel à l'usage de l'Eglise de Paris in der Base Palissy des französischen Kulturministeriums (französisch)
  6. Gradualis de tempore Ecclesiae Parisiensis pars III incipiens a dominica tertia post Pentecosten usque ad dominicam I. Adventus exclusive. Bibliothèque nationale de France (BnF), Département de la Musique, RES VMA MS-1413
  7. Jean Vezin: Le graduel exécuté au XVIIe siècle pour Notre-Dame de Paris. In: Scriptorium, Band 23 n°2, 1969, S. 352–360.