Dautphetal

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Dautphetal ist eine Gemeinde in Hessen im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Die Gemeinde liegt in den Ausläufern des Rheinischen Schiefergebirges nahe der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Sie entstand 1974 durch den Zusammenschluss von zwölf Ortsgemeinden und ist nach dem Einzugsgebiet des Kleinflusses Dautphe benannt.

Geografie

Die mittelhessische Gemeinde liegt im westlichen Teil des Landkreises, ca. 37 km östlich von Siegen und ca. 15 km westlich von Marburg, im oberen Lahntal. Hier treffen sich die Ausläufer des Westerwaldes von Süden und die des Rothaargebirges von Norden. Historisch gesehen gehört Dautphetal zum sogenannten „Hinterland“.

Höchster Punkt der Gemeinde ist der 533 m hohe Nimerich im Nordwesten, der mit 225 m niedrigste liegt im äußersten Osten, wo die Lahn das Gemeindegebiet verlässt.

Geologie

Bedingt durch die Lage im Bereich des Rheinschen Schiefergebirges, zu dem sowohl Westerwald als auch Rothaargebirge zählen, ist das Gemeindegebiet durch Gesteinsarten aus dem Paläozoikum (Erdaltertum) geprägt. Besonders häufig finden sich Grauwacke, Diabase, Quarzite, Lehm (als Verwitterungsprodukt von Schiefer und Diabas), aber auch teilweise Plattenkalk.

Die Gemarkung Dautphetal wird fast vollständig zum geologischen Strukturraum der sogenannten Dill-Mulde [1] gezählt, die sich – in Abweichung vom Verlauf des namensgebenden Flusses – längs der Nahtstelle zwischen Rothaargebirgs- und Westerwaldausläufern vom Dillgebiet bei Dillenburg und Herborn in nordöstliche Richtung bis nach Biedenkopf zieht und durch starke Erzvorkommen gekennzeichnet ist. Neben Kupfererz finden sich vor allem Mangan- und Eisenerze.

Nur ein sehr kleiner Bereich der Dautphetaler Gemarkung südlich von Damshausen zählt geologisch bereits zur sogenannten Hörre, die sich als schmalerer Streifen südlich an die Dill-Mulde anschließt.

Naturraum

Das östlich, innerhalb der Gemeinde auch südöstlich verlaufende Tal der Lahn bildet die Grenze zwischen den Rothaargebirgsausläufern im Norden und denen des Westerwaldes im Süden (und wird noch zu Zweiterem gezählt).

Die Erhebungen im Norden der Gemarkung zählen zu den Sackpfeifen-Vorhöhen, die sich als Teil des sogenannten Ostsauerländer Gebirgsrandes aus Richtung des 674 m hohen, namensgebenden Berges (nördlich von Biedenkopf, ca. 8 km von der Gemeindegrenze entfernt) nach Osten bis zum 474 m hohen Wollenberg (zwischen Lahntal und Wetter), dem sich weiter östlich bereits die (deutlich flacheren) Burgwald-Vorläufer anschließen, ziehen. Als typisches Mittelgebirgs-Vorland erreichen die Höhenlagen auf dem Gemeindegebiet 400 bis etwa 500 m, etwas nördlich der Gemarkung mit dem Arennest gar 592 m. Der für das Hochsauerland und seine Ausläufer typische Eichen-Mischwald weicht mehr und mehr Aufforstungen von Nadelgehölzen.

Die Westerwald-Ausläufer in der Mitte und im Süden, auf denen sich, von Hanglagen in Buchenau abgesehen, auch sämtliche überhaupt besiedelten Gebiete der Gemeinde befinden, zählen allesamt zum sogenannten Gladenbacher Bergland.

Im flachen Oberen Lahntal, zu dem auch das Tal der Dautphe gezählt wird, liegt der mit Abstand größte Teil der besiedelten Gebiete. Hier finden sich bei vergleichsweise mildem Klima typische Flussauenvegetationen. Im Osten befindet sich bei Elmshausen der mit 225 m niedrigste Punkt der Gemeinde.

Das für das Gladenbacher Bergland typische Hügelland mit Höhen bis um 600 m in Süden, Westen und Südosten der Gemeinde fällt durch einen hohen Anteil an naturbelassenen Buchenwäldern auf. Es zerfällt innerhalb der Gemeindegrenzen in drei Sektoren.

Im Breidenbacher Grund (nicht zu verwechseln mit politischem Einzugsgebiet der gleichnamigen Nachbargemeinde!), der den Westen der Gemarkung einnimmt, liegt nordwestlich des Ortsteiles Dautphe auch die mit 533 m höchste Erhebung der Gemeinde, der Nimerich.

Der äußerste Süden des Gemeindegebietes bei Holzhausen wird bereits zu den Bottenhorner Hochflächen gezählt. In unmittelbarer Nähe, jedoch bereits auf Gladenbacher Grund, schließt sich südlich der 552 m hohe Daubhaus an, westlich dessen auch der namensgebende Fluss der Gemeinde entspringt.

Getrennt von diesen Hochflächen durch das Tal der Dautphe, ist der Südosten der Gemeinde durch die erkennbar vulkanischen Damshäuser Kuppen, die an der Ostgrenze zur Nachbargemeinde Lahntal am Rimberg 498 m erreichen, geprägt.

Klima

Die Lahn in Buchenau

Das Gebiet Dautphetals liegt im warm-gemäßigten Regenklima der mittleren Breiten. Die mittlere Tagesmitteltemperatur beträgt im Sommer ca. 15–16 °C (im Bereich des Lahntals ca. 16–17 °C) und im Winter ca. -1 °C bis 1 °C. Die mittlere Niederschlagshöhe beträgt in Dautphetal ungefähr 800–1000 mm, im Bereich Buchenau und Elmshausen ca. 700–800 mm [1].

Gewässer

Das größte Fließgewässer in Dautphetal ist die Lahn. Sie durchfließt das Gemeindegebiet im nördlichen Bereich von Westen (Stadt Biedenkopf) nach Osten (Gemeinde Lahntal), teils Richtung Südosten. Die Dautphe fließt ihr von Süden (Gladenbacher Gemarkung) zu und mündet im Zentrum der Gemeinde (Ortsteil Friedensdorf). Alle anderen Bäche innerhalb der Dautphetals sind aus geographischen Gründen sehr kurz und speisen ebenfalls mittelbar oder unmittelbar die Lahn.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Großgemeinde Dautphetal (nach dem Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Die Städte Biedenkopf und Wetter (Hessen), die Gemeinde Lahntal, die Städte Marburg und Gladenbach, die Gemeinden Bad Endbach und Steffenberg sowie die Gemeinde Breidenbach. Alle Gemeinden liegen im westlichen Bereich des Landkreises Marburg-Biedenkopf.

Geschichte

Die Geschichte der Großgemeinde Dautphetal ist noch relativ jung: Erst mit der Gebietsreform von 1974 entstand der Zusammenschluss aus zwölf vormals eigenständigen Dorfgemeinden. Der hessische Landtag hatte die Neugliederung der Gemeinden per Gesetz erlassen. Diese Neuordnungen stießen bei den Bürgern nicht unbedingt auf Gegenliebe; bis heute herrscht daher in den Ortsteilen vereinzelt noch Lokalpatriotismus.

Antike und Mittelalter

Aufgrund von Funden ist es wahrscheinlich, dass das Gebiet der heutigen Gemeinde Dautphetal schon in der Antike besiedelt war. Darauf deuten auch verschiedene Ringwallanlagen wie zum Beispiel am Rimberg oder am Hünstein hin. Die erste urkundliche Erwähnung war die Nennung einer „Mark Dautphe“ im Jahr 791. Dieser Ortsteil ist damit der älteste nachgewiesene Ort der Gemeinde. Er war schon früh Sitz des Zentgerichts. Der unterste Gerichtsbezirk umfasste die Dörfer Allendorf, Buchenau, Damshausen, Dautphe, Elmshausen, Friedensdorf, Holzhausen, Hommertshausen, Mornshausen, Silberg und Wolfgruben (heute Dautphetal) sowie Eckelshausen, Kombach, Katzenbach, Dexbach und Engelbach (heute Biedenkopf).

Zur Zeit Karls des Großen gehörte das Gebiet des heutigen Dautphetals zum Oberlahngau. Nach dem Aussterben der Gisonen fiel das Gebiet Thüringen zu. Unter Sophie von Brabant, Tochter Ludwigs IV. und der Heiligen Elisabeth, begannen die durch Heirat zur thüringischen Landgrafschaft hinzugekommenen hessischen Grafschaften seit 1264 sich weiter zu entwickeln: Sie bildeten unter Sophies Sohn Heinrich dem Kind die Landgrafschaft Hessen. Die Herren von Hohenfels, die neben den Herren von Hollende als lokale Herren angesehen wurden, mussten 1249 unter dem Druck Sophies auf ihre Rechte verzichten. Die Doppelburg Hohenfels wurde 1293 unter Landgraf Heinrich geschleift.

Hessen-Darmstadt und Preußen

Übersichtskarte von Dautphetal

Die Zugehörigkeit zur Landgrafschaft Hessen blieb bis zum Tode Philipps des Großmütigen 1567 bestehen. Nach dessen Tod teilte sich die Landgrafschaft in vier Linien und das Gebiet gehörte zu Hessen-Marburg. Nachdem diese Linie 1604 ausstarb, kämpften Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt um die Vorherrschaft. Der Hessen-Darmstädter Landgraf setzte sich durch und erhielt 1648 das so genannte „Hinterland“. Wegen des Preußisch-Österreichischen Krieges 1866 wurde der 1832 gebildete Landkreis Biedenkopf, in dem auch die heutige Gemeinde Dautphetal liegt, an Preußen abgegeben. Dieser Landkreis wurde für kurze Zeit 1932/33 mit dem Kreis Dillenburg vereinigt. Die Proteste der Bevölkerung beider Kreise führten wieder zur Eigenständigkeit beider Kreis. Während des Zweiten Weltkrieges fielen insbesondere die eisenverarbeitende Industrie sowie die Verkehrsinfrastruktur und deren Umfeld Bomben zum Opfer. Seit der hessischen Gebietsreform 1974 bilden die Kreise Biedenkopf und Marburg den seitdem bestehenden Landkreis Marburg-Biedenkopf sowie die zwölf Ortsteile die Großgemeinde Dautphetal.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet von Dautphetal ist in zwölf Ortsteile gegliedert.

Ortsteil Beschreibung
Dautphe
Wappen der Gemeinde Dautphetal und des Ortsteils Dautphe
Wappen der Gemeinde Dautphetal und des Ortsteils Dautphe
Dautphe schmiegt sich nördlich des geografischen Zentrums der Gemeinde vom Tal der Lahn nach Westen an die Hänge des Breidenbacher Grundes an und berührt im Osten die B 453. Der mit 2.400 Einwohnern größte Ortsteil ist auch Sitz der Gemeindeverwaltung. Als ältester Ort der Gemeinde gehen erste urkundliche Erwähnungen bis ins Jahr 791 zurück. Die Wilhelmshütte (zuvor Kilianshütte), eine ehemalige Eisenhütte, wurde 1832 erbaut. Mittlerweile ist hieraus ein Kleinstort gewachsen, der aber zum Ortsteil Dautphe gehört.
Holzhausen
Ortsteil Holzhausen am Hünstein
Ortsteil Holzhausen am Hünstein
Holzhausen am Hünstein liegt, im oberen Tal der Dautphe und 2 km nach Osten von der B 453 getrennt, unmittelbar nördlich der Bottenhorner Hochflächen. Der südlichste Ort der Gemeinde ist mit knapp 2.150 Einwohnern der nach Dautphe zweitgrößte, verfügt über Fachwerkhäuser mit besonders schönen Kratzputzarbeiten und wurde erstmals 1251 erwähnt.
Buchenau
Ortsteil Buchenau an der Lahn
Ortsteil Buchenau an der Lahn
Der Ortsteil Buchenau schmiegt sich im Nordosten der Gemeinde von Lahntal und B 62 nach Norden an die Sackpfeifen-Vorhöhen an. Erstmals im Jahr 1238 erwähnt, stellt der Ort heute eine Art östliches Nebenzentrum der Gemeinde und Bindeglied zu den Großdörfern der sich anschließenden Gemeinde Lahntal dar. Mit über 2.000 Einwohnern gehört Buchenau zu den drei großen Ortsteilen. Die Carlshütte ist wie die Wilhelmshütte eine ehemalige Eisenhütte und wurde 1844 erbaut.
Friedensdorf
Ortsteil Friedensdorf an der Lahn
Ortsteil Friedensdorf an der Lahn
Friedensdorf liegt an der Mündung der Dautphe in die Lahn, von wo aus sich Teile des Dorfes nach Süden bis in die Damshäuser Kuppen ziehen. Der 1220 erstmals erwähnte Ort hat heute ca. 1.500 Einwohner und bildet gemeinsam mit dem sich nordwestlich anschließenden Ortsteil Dautphe das Zentrum der Gemeinde.
Mornshausen
Ortsteil Mornshausen an der Dautphe
Ortsteil Mornshausen an der Dautphe
Mornshausen liegt im geografischen Zentrum der Gemeinde am Mittel- bis Unterlauf der Dautphe und wird von der B 453 passiert. Die erste Nennung des heute 850 Einwohner zählenden Ortes lässt sich auf das Jahr 1291 datieren. Die Gehöftgruppe Amelose wurde 1515 erstmals erwähnt, stellt jedoch keinen eigenen Ortsteil dar.
Hommertshausen
Ortsteil Hommertshausen in Dautphetal
Ortsteil Hommertshausen in Dautphetal
Hommertshausen liegt inmitten des Breidenbacher Grundes im Westen der Gemeinde. Der heute 770 Einwohner starke Ort wurde 1325 erstmals erwähnt.
Wolfgruben
Ortsteil Wolfgruben
Ortsteil Wolfgruben
Der Ortsteil Wolfgruben liegt im Norden der Gemeinde im Tal der Lahn und an der B 453. Der Ort hat etwa 700 Einwohner und wurde erstmals 1257 erwähnt.
Allendorf
Ortsteil Allendorf/Hohenfels
Ortsteil Allendorf/Hohenfels
Allendorf am Hohenfels liegt, östlich des Zentrums der Gemeinde und 2 km nach Norden von Lahn und B 62 getrennt, im Randgebiet der Damshäuser Kuppen und hat knapp 690 Einwohner. Die erste Erwähnung fand im Jahr 1307 als Aldendorf im Zusammenhang mit den Rittern von Hohenfels statt.
Herzhausen
Ortsteil Herzhausen
Ortsteil Herzhausen
Herzhausen liegt in einem Talkessel im südlichen Teil der Gemeinde, 1 km östlich von B 453 und 2 km vom Oberlauf der Dautphe entfernt. Erstmals erwähnt wurde der knapp 640 Einwohner zählende Ort 1333.
Silberg
Ortsteil Silberg
Ortsteil Silberg
Silberg ist innerhalb der Gemeinde im äußersten Westen, mitten in den Höhen des Breidenbacher Grundes gelegen. Der mit etwas über 500 Einwohnern drittkleinste Ort der Gemeinde wurde erstmals 1339 urkundlich erwähnt.
Elmshausen
Ortsteil Elmshausen
Ortsteil Elmshausen
Elmshausen liegt als östlichster Ort der Gemeinde am Nordhang der Damshäuser Kuppen, nur 1 km südlich von Lahn und B 62. Die Geschichte des mit ca. 370 Einwohnern zweitkleinsten Ortes der Gemeinde kann ab den Jahren 1200 beziehungsweise 1220 belegt werden.
Damshausen
Ortsteil Damshausen
Ortsteil Damshausen
Damshausen liegt, fernab der wichtigen Verkehrswege, im Südosten der Gemeinde am Westhang des Rimberges, des wohl bekanntesten der ringsum zu findenden, vulkanischen Damshäuser Kuppen, die dem Ort ihren Namen verdanken. Das immer noch stark landwirtschaftlich geprägte, mit nur 230 Einwohnern kleinste Dorf der Gemeinde wurde erstmals 1251 unter dem Namen de Tagesmanneshusen erwähnt.

Die Ortsteile Dautphe, Friedensdorf und Wilhelmshütte bilden mit über 4.000 Einwohnern das Zentrum der Großgemeinde, was durch eine entsprechende Bauleitplanung unterstützt wird.

Es fällt auf, dass sich Dautphetal im Vergleich zur ebenfalls 1974 und nach ähnlichen geografischen Gesichtspunkten (Einzugsbereich der Lahn) gegründeten, östlichen Nachbargemeinde Lahntal wirtschaftlich deutlich eigenständiger entwickelt hat. Dieses sollte nicht verwundern, da die Gemeinde Dautphetal flächen- und inzwischen auch einwohnermäßig dem benachbarten Mittelzentrum Biedenkopf fast ebenbürtig ist, während das kleinere Lahntal sich deutlich am südlich benachbarten Oberzentrum Marburg orientiert.

So kommt es, dass sich das historische Mittelzentrum Biedenkopf heute seine Rolle weitgehend mit dem benachbarten Dautphetal teilt.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl für das Gebiet der heutigen Gemeinde Dautphetal[2]:

Datum Einwohnerzahl Datum Einwohnerzahl Datum Einwohnerzahl
3. Dezember 1834 3.503 1. Dezember 1895 4.520 30. Juni 1967 10.568
3. Dezember 1840 3.742 1. Dezember 1905 4.996 31. Dezember 1998 12.821
3. Dezember 1846 3.936 1. Dezember 1910 5.421 31. Dezember 1999 12.944
3. Dezember 1852 4.055 16. Juni 1925 6.017 31. Dezember 2000 12.987
3. Dezember 1858 4.071 17. Mai 1939 6.499 31. Dezember 2001 12.983
3. Dezember 1864 4.060 29. Oktober 1946 9.389 31. Dezember 2002 13.007
1. Dezember 1871 3.943 13. September 1950 9.408 31. Dezember 2003 12.982
1. Dezember 1875 4.272 25. September 1956 9.110 31. Dezember 2004 12.925
1. Dezember 1885 4.383 6. September 1961 9.604 31. Dezember 2005 12.980

Bei der Bevölkerungsentwicklung fällt auf, dass der erste kleinere Bevölkerungsschub in die Zeit der Industrialisierung fällt, bevor zum Ende des Zweiten Weltkrieges die Bevölkerungszahl im Vergleich zu 1939 um nahezu 50 % ansteigt. Dies lässt sich darauf zurück führen, dass sich zum Ende des Krieges sehr viele Flüchtlinge, insbesondere aus ungarischen Gebieten, im Gemeindegebiet niederließen. Nicht zuletzt dadurch kam auch die Verschwisterung mit dem ungarischen Ort Cikó zustande.

Seit dem Jahr 2000 beträgt die Bevölkerungszahl etwa 13.000 Einwohner.

Politik

Die im Landkreis (Ausnahmen: der „katholische Streifen“ zwischen Amöneburg und Marburg-Schröck sowie die Arbeiterstädte Stadtallendorf und Neustadt im äußersten Osten) traditionell sehr starke Tendenz zu sozialdemokratischem Wahlverhalten ist beim Wähler in Dautphetal in den letzten Jahrzehnten deutlich weniger ausgeprägt als in den Nachbargemeinden Biedenkopf, Wetter oder Lahntal. Mittlerweile haben sich neben den beiden Großparteien SPD und CDU die Freien Wähler als weitere politische Kraft etabliert.

Kommunalwahl 2006

Die Gemeindevertretung wurde zuletzt am 26. März 2006 für eine fünfjährige Legislaturperiode gewählt. Die SPD verlor zwei Sitze, die Freien Wähler gewannen drei hinzu und die Bürgerliste Dautphetal trat nicht mehr an. Die Wahlbeteiligung sank um 8,5 % von 59,3 % im Jahr 2001 auf 50,8 %. Von 9.030 Wahlberechtigten gingen 4.589 zur Wahl. Die nächsten Kommunalwahlen in Hessen finden im März 2011 statt.

Bürgermeister

Rathaus in Dautphe

Erster Bürgermeister der Großgemeinde war 1974 Hans Hauswirth (CDU). Er lenkte 30 Jahre lang die Geschicke der Gemeinde. Am 21. März 2004 wurde Bernd Schmidt von der Freien Wählergemeinschaft (FWG) zum Bürgermeister von Dautphetal gewählt.

Städtepartnerschaften

Die Gemeinde Dautphetal unterhält seit 1997 eine Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Cikó in Ungarn. Weiterhin unterhalten die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Dautphe und Buchenau jeweils eine Gemeindepartnerschaft mit der evangelischen Kirchengemeinde Diesdorf in Sachsen-Anhalt beziehungsweise mit der evangelischen Gemeinde in Kasan im russischen Tatarstan.

Kirche und Religion

Nach der Gesta Treverorum aus dem 12. Jahrhundert soll Lubentius im 4. Jahrhundert entlang der Lahn missioniert haben. Sowohl der Ortsteil Dautphe als auch Buchenau besitzen Kirchen, die im 11. und 13. Jahrhundert dem Heiligen Martin von Tours geweiht waren. Im 8. Jahrhundert besaß Dautphe eine frühmittelalterliche Taufkirche. Die Pfarrei Dautphe zählt damit zur ältesten Schicht kirchlicher Organisationsformen in Hessen.

1524 wurde in der Landgrafschaft Hessen durch Philipp den Großmütigen der lutherische Glaube eingeführt. 1527 erhielt die Pfarrei Buchenau den ersten evangelischen Pfarrer, 1529 folgte die Pfarrei Dautphe. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war die Bevölkerung fast ausnahmslos evangelisch. 1809 wird erstmals ein Anhänger des jüdischen Glaubens erwähnt. Bis 1939 waren bis zu fünf jüdische Familien im Gemeindegebiet sesshaft, die die Synagogen in Gladenbach oder Wetter besuchten. Viele, wie Michael Evenari, wanderten aufgrund der Verfolgung durch die Nationalsozialisten nach Amerika aus, einige schafften dies nicht und wurden deportiert.

Bereits 1894 entstand in Dautphe eine Neuapostolische Gemeinde und 1895 eine freie Evangelische Gemeinde. Nach dem zweiten Weltkrieg kam durch Heimatvertriebene ein nennenswerter Teil katholischen Glaubens hinzu. Türkische Gastarbeiter brachten seit den sechziger Jahren muslimischen Glauben mit.

Bis heute sind die meisten Einwohner Dautphetals – wie eigentlich die überwiegende Mehrheit der Einwohner so gut wie aller Orte des Landkreises (außer den Ortsteilen der katholischen Hochburg Amöneburg und dem angrenzenden Schröck) – evangelisch.

Wirtschaft

Die wirtschaftliche Grundlage im Bereich des heutigen Dautphetals bildete lange Zeit die Landwirtschaft. Da aufgrund der Bodenverhältnisse das Einkommen oft nicht ausreichte, gab es viele Menschen, die in der Wetterau oder in Rheinhessen auf den Feldern oder im Siegerland oder Ruhrgebiet im Bergbau als Tagelöhner Geld hinzu verdienten. Mit dem Aufkommen des Merkantilismus wurde auch im Hinterland und damit in Dautphetal verstärkt nach Bodenschätzen gesucht. Die vorgefundenen Erze wurden meist in den umliegenden Mühlen weiterverarbeitet, wodurch sich die eisenverarbeitende Industrie entwickelte. Im 19. Jahrhundert wurden zahlreiche Eisenhütten errichtet, auf dem Gebiet des heutigen Dautphetal waren dies die Wilhelmshütte und die Carlshütte.

Die Wirtschaftsstruktur in Dautphetal gliedert sich heute in Industrie und Gewerbe, während der Anteil des Dienstleistungssektors etwas geringer ist. Historisch gewachsen und daher besonders stark vertreten sind in der Industrie der Stahl- und Formenbau. Dautphetal bietet mit dem Lahntal und den großflächigen Wäldern außerdem ein großes Potential für Erholung und Tourismus.

Ansässige Unternehmen

Empfangsgebäude mit Atrium der Firma Roth

Der größte Arbeitgeber in der Gemeinde ist die Firma Roth Industries GmbH & Co. KG mit etwa 300 Beschäftigten in Buchenau und Wolfgruben. Da sich das Atrium im Empfangsgebäude der Firma besonders dafür eignet, finden dort des öfteren Kunstausstellungen und Konzerte statt.

Das Unternehmen Johnson Controls stellt in Friedensdorf Fahrzeugtanks und Autositze her. An diesem Standort sind mehr als 200 Beschäftigte angestellt.

Die Firma Bamberger, ehemals drittgrößter Stahl-Email-Badewannenhersteller Europas und mit über 200 Mitarbeitern eine der großen Firmen in der Gemeinde, wurde von der Firma Kaldewei übernommen und im Jahr 2005 zerschlagen.

Infrastruktur

Raumplanerische Einordnung

Im Regionalplan Mittelhessen 2001 ist Dautphetal als Unterzentrum im ländlichen Raum ausgewiesen. Dautphe und Friedensdorf gelten hierbei als zentraler Ortsteil. Des Weiteren ist die Gemeinde Teil der Regionalachse Marburg–Dautphetal–Biedenkopf–(Bad Laasphe). Die Aufgabe dieser Achse ist es, die Region zu erschließen, einen Leistungsaustausch zwischen den Mittelzentren zu ermöglichen sowie die Region an das Oberzentrum Marburg und an das Fernverkehrsnetz anzubinden. Dabei kommt dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs eine besondere Bedeutung zu. Zusätzlich besteht mit der Achse Dautphetal–Gladenbach eine überörtliche Nahverkehrs- und Siedlungsachse mit regionaler Verbindungsfunktion. Gemeinsam mit Biedenkopf und Breidenbach wird Dautphetal als gewerblicher Schwerpunkt ausgewiesen. [3]

Verkehr

Die wichtigsten Verkehrsanbindungen Dautphetals folgen, wie dies im Hügelland üblich ist, den (ohnehin stärker besiedelten) Tälern der Flüsse. Entsprechend nimmt die Lahn-Achse Richtung Marburg (Osten) bzw. Richtung Biedenkopf und Siegen (Westen) den höchsten Stellenwert ein, gefolgt von der Dautphe-Achse, die nach Süden in Richtung Gladenbach führt, während alle anderen Verkehrswege deutlich weniger Bedeutung haben.

Bundesstraßen

Die Hauptverkehrsstraße in Dautphetal ist die Bundesstraße 62, die das nördliche Gemeindegebiet von West nach Ost passiert und u. a. durch Buchenau führt. Diese überregional bedeutende Straße führt vom östlichen Nordrhein-Westfalen (Siegen) durch Mittelhessen (Dautphetal, Marburg) und Osthessen (Alsfeld, Bad Hersfeld) nach Thüringen (Bad Salzungen) und erfüllt die Funktion einer überregionalen Verkehrsachse. Bei Cölbe trifft sie 15 östlich auf die B 3, die als Nord-Süd-Achse nach Kassel bzw. Gießen führt.

Die nur 15 km lange Bundesstraße 453 zweigt in der Nachbargemeinde Biedenkopf von der B 62 ab und führt in südlicher Richtung über die Ortsteile Wolfgruben, Dautphe und Mornshausen, schließlich zwischen Holz- und Herzhausen hindurch nach Gladenbach.

Autobahnen

Das Ruhrgebiet, aber auch Köln oder Aachen erreicht man über die via B 62 im Westen zirka 30 km entfernte A 45 in Dillenburg. Auch Gießen bzw. Frankfurt können hier angesteuert werden, was allerdings mit einer Mehrstrecke verbunden wäre.

Frankfurt, Stuttgart oder Basel können im Südosten über die 15 km entfernte, autobahnähnlich ausgebaute B 3 bei Cölbe, die in Richtung Gießen in die A 485 übergeht, angesteuert werden.

Anschluss an die A 4 in Richtung Osten (Dresden) bzw. die A 7 in Richtung Süden (München) gibt es im (Süd-)Osten über die via B 62 55 km entfernte A 5 bei Alsfeld.

Im Nordosten ist über die B 3 nach gut 50 km Anschluss zur A 49 nach Kassel, Hannover, Hamburg oder Berlin gewährleistet. An einem Weiterbau der A 49 in Richtung Marburg wird geplant. Allerdings stehen verkehrliche, wirtschaftliche und raumplanerische Aspekte auf der einen, ökologischen und naturschutzrechtlichen Belangen auf der anderen Seite gegenüber, so dass bisher noch keine zufriedenstellende Trasse gefunden werden konnte.

Von dem geplanten Lückenschluss der von Aachen bis zur Polnischen Westgrenze führenden A 4 zwischen Wenden und Kirchheim wird zur Zeit nur das Teilstück zwischen Wenden und Kreuztal realisiert. Zwischenzeitlich war einmal eine Linienführung entlang der B 508 bzw. B 62 bzw. B 454 über Hilchenbach, Erndtebrück, Bad Laasphe, Biedenkopf, Cölbe und Stadtallendorf geplant, die Dautphetal unmittelbar an das Autobahnnetz angeschlossen hätte.

Busverkehr

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird sowohl über die beiden regionalen Buslinien 481 (RKH Linie 5301) und 491 (RKH Linie 5356) abgedeckt als auch über die vier lokalen Buslinien MR-41, MR-52, MR-55 und MR-57, die die Erreichbarkeit innerhalb der Gemeinde verbessern sollen [4].

Schienenverkehr

Bahnhof Friedensdorf mit modernisiertem Bahnsteig

Der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) wird durch die Obere Lahntalbahn abgedeckt. Mit der auch als RMV-Linie 43 bezeichneten Strecke werden dabei Erndtebrück im Kreis Siegen-Wittgenstein und die Stadt Marburg über Bad Laasphe und Biedenkopf verbunden. Dabei werden in Dautphetal die Stationen Wilhelmshütte (Lahn), Friedensdorf (Lahn) und Buchenau (Lahn) bedient. Die beiden zuletzt genannten Stationen liegen sehr günstig im Verlauf des Hessischen Radfernwegs R 2. Montags bis freitags umfasst das Bedienangebot 21 Fahrten zwischen 5:30 Uhr und 21 Uhr, samstags 13 Fahrten von 6:45 Uhr bis 19 Uhr und sonntags zwölf Fahrten zwischen 8:45 Uhr und 19 Uhr. Eine Fahrradmitnahme ist in allen Zügen möglich. In Marburg besteht mit der Main-Weser-Bahn Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn.

Luftverkehr

In unmittelbarer Umgebung sind die beiden Sonderlandeplätze in Bad Endbach-Bottenhorn und Eschenburg-Hirzenhain sowie der Verkehrslandeplatz in Cölbe-Schönstadt vorhanden. Der Siegerlandflughafen ist 61 km entfernt. Der nächste Großflughafen ist der 116 km entfernte Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt am Main.

Radwege- / Wanderwegenetz

Blick auf Allendorf und in der Bildmitte das enge Lahntal

In der gesamten Region ist aufgrund der günstigen Lage im Mittelgebirgsraum mit großen zusammenhängenden Waldgebieten ein umfangreiches Wegenetz vorhanden. Dieses touristische Potential wurde allerdings erst seit wenigen Jahren erkannt und wird seit kurzem durch die Mitgliedschaft im Verein Region Lahn-Dill-Bergland e. V. organisatorisch unterstützt.

Öffentliche Einrichtungen

Im Ortsteil Friedensdorf befindet sich ein seit den 1950er Jahren bestehendes Umspannwerk. Dort wird hochgespannter Strom von 110 kV (Kilovolt) auf eine Mittelspannung von 20 kV transformiert. 1998 wurde eine neue 20 kV Schaltanlage sowie neue Freiluft-Transformatorenfelder installiert. Betrieben wird das Umspannwerk von E.ON Mitte.

In Buchenau und Damshausen befinden sich zwei kleine Bibliotheken hauptsächlich mit Romanen und Kinderbüchern.

Bildung

In jedem größeren Ort der Gemeinde gibt es einen Kindergarten; lediglich Damshausen, Elmshausen und Silberg besitzen keine eigene derartige Einrichtung. In Holzhausen und Buchenau existiert je eine Grundschule, wobei in Buchenau bis 2006 eine Förderstufe angeschlossenen war.

In Friedensdorf befindet sich neben der Dautphetalschule mit Grund-, Haupt- und Realschulzweig mit Förderstufe die Burgbergschule, eine Schule für Lern- und Erziehungshilfe. Eine Schule für Praktisch Bildbare mit einer Abteilung für körperbehinderte Praktisch Bildbare gibt es in Hommertshausen. In Wilhelmshütte befindet sich die Jule-Spannagel-Schule für schwererziehbare Jugendliche.

Weiterführende Schulen wie Fachschulen, Fachoberschulen o. ä. oder (Berufliche) Gymnasien sind in den umliegenden Städten Marburg, Biedenkopf, Bad Laasphe und Gladenbach zu finden.Die nächsten Hochschulen befinden sich in Marburg (Universität), Gießen (Universität und Fachhochschule), Kassel (Universität) und Siegen (Universität).

Für die Erwachsenenbildung bietet der Landkreis zwei Außenstellen der Volkshochschule Marburg-Biedenkopf.

Soziale Einrichtungen

Neben vielen meist christlich geprägten Vereinen wie dem Blauen Kreuz stehen in Dautphetal mehrere soziale Einrichtungen zur Verfügung. Zum einen das Seniorenzentrum Dautphetal, das als Altenpflegeheim und Altersresidenz dient, zum anderen die Hinterländer Werkstätten, eine anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen. Die evangelikale Seelsorgestätte help center e. V. hat sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen in Krisensituationen auf Basis des christlichen Glaubens zu helfen.

Medien

In Dautphetal erscheinen als Tageszeitungen die Oberhessische Presse (mit einem Lokalteil für den Altkreis Biedenkopf) und der Hinterländer Anzeiger, wobei der Hinterländer Anzeiger den größeren Marktanteil in Dautphetal hat. Eine Art Monopol auf den Anzeigenmarkt im Landkreis (aber auch teils in den angrenzenden Vogelsberg- und Lahn-Dill-Kreis) hat die mittwochs kostenlos erscheinende Mittelhessische Anzeigen-Zeitung (MAZ), die aus einem Gießener Verlagshaus stammt.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Anzeigenblättern wie Hinterland extra von der Oberhessischen Presse oder Der gute Sonntag des Hinterländer Anzeigers. Die Dautphetaler Wochenzeitung (Mitteilungsblatt) stammt aus einem Herbsteiner Verlagshaus, das Sonntag Morgenmagazin aus einem Gießener Verlagshaus.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Die alte Kirche in Friedensdorf

Im Ortsteil Friedensdorf sind in der Alten Kirche ein Webzimmer sowie alte Fotografien und ein Mundartarchiv zu besichtigen. In diesem Archiv werden Gedichte, Lieder und Texte aufbewahrt, die in heimatlichem Dialekt geschrieben sind. Zudem werden die Eigenheiten der teilweise von Dorf zu Dorf unterschiedlichen Dialekte aufgezeigt. In der Alten Kirche werden zudem von Zeit zu Zeit wechselnde Ausstellungen angeboten.

Das Heimatmuseum Altes Rathaus in Buchenau zeigt vor allem Exponate zum Thema Haushalt und Küche besonders der 1920er bis 1950er Jahre.

Das kleine Museum „Backes Stibbcher“ in Dautphe ist eine kleinbürgerliche Drei-Zimmer-Wohnung aus der Zeit der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert aufgebaut. Hier kann man typische Exponate der Dautpher Heimatkunde und Darstellungen der Dautpher Tracht und alte Dokumente (Fotos, Karten, Auflistungen, Familienchroniken der ältesten Dautpher Familien etc.) sehen.

Vereinsleben

In der Gemeinde Dautphetal ist eine große Anzahl an Vereinen beheimatet. Neben über 30 Sportvereinen, von Fußball über Tennis, Turnen, Reiten und Motorsport bis hin zu Ballonfahren, gibt es in nahezu jedem Ort bzw. jeder Kirchengemeinde einen Posaunen-, Männer- und/oder Frauenchöre. Daneben existieren andere Musikvereine wie zum Beispiel ein Jägerchor oder ein Spielmannszug. Den über 12.000 Einwohnern stehen insgesamt annähernd 50 Tanz- und Musikvereine zur Auswahl. Im Bereich Tier-, Zucht- oder Schutzvereine sind zahlreiche Geflügelzuchtvereine sowie Naturschutz- und Gartenbauvereine zu nennen. Weiterhin gibt es mehr als 40 Kultur- oder Heimatvereine.

Gebäude

Alter Ortskern von Buchenau

Die Ortskerne der meisten Dörfer sind geprägt von Fachwerkhäusern. Teilweise sind auch kleine Fachwerkkirchen, so zum Beispiel in Hommertshausen und Silberg, erhalten. Denkmalgeschützt sind insbesondere auch die Kratzputzfachwerkhäuser in Holzhausen am Hünstein.

Auf dem Gipfel des Rimbergs steht der 24 m hohe Rimberg-Turm, der am 30. April 1977 eingeweiht wurde; er ist bereits der zweite Aussichtsturm auf dem Berggipfel (der erste Turm wurde durch ein Unwettern zerstört). Bei guten Sichtverhältnissen bietet sich eine weitreichende Ansicht der Umgegend.

Die Carlshütte wurde 1844 als Eisenhütte erbaut und ist ebenfalls denkmalgeschützt. Sie entstand im Zuge der Industrialisierung aufgrund der günstigen Lage zwischen der Lahn als Energielieferanten und den dort vorhandenen Erzlagerstätten.

Weitere Gebäude:

  • Historische Kirche (Martinskirche) in Dautphe
  • Wehrkirche in Buchenau

Freizeit

Neben zahlreichen Schutzhütten, die in den Sommermonaten angemietet werden können, gibt es in Buchenau und Friedensdorf zwei durch Vereine getragene Hallenbäder. Freibäder gibt es in Allendorf, Dautphe, Herzhausen und Holzhausen. Das Waldschwimmbad Holzhausen ist aufgrund der Größe und der sich anschließenden Minigolfanlage besonders hervorzuheben. Reiten und Therapeutisches Reiten ist in Elmshausen und Friedensdorf möglich. Rad- und Wanderwege werden durch den Oberhessischen Gebirgsverein gepflegt und in Stand gehalten. In den Ortsrandlagen von Buchenau und Holzhausen sind Trimm-Dich-Pfade ausgeschildert, entlang derer sich Tretbecken befinden.

Im Winter sind in der Umgebung von Holzhausen Loipen zu finden sowie ein kleinerer Skihang mit Skilift.

Kulturelle Veranstaltungen

Neben den zahlreichen Veranstaltungen durch die örtlichen Burschen- und Mädchenschaften wie zum Beispiel Osterfeuer, Tanz in den Mai, Maibaumsetzen und anderen Orts-, Heimat-, Vereinsfestesten ist der Adventsmarkt in Buchenau zu einer festen Größe gereift. Ein Höhepunkt ist alle sieben Jahre das Grenzgangsfest in Buchenau, welches 2013 wiederkehrt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

Ortsgeschichte

  • Karl Huth: Buchenau: Eine Wanderung durch Geschichte und Gegenwart, Buchenau: Gemeindevorstand der Gemeinde Buchenau (Lahn) 1972
  • Karl Huth: Dautphe: Herz einer geschichtlichen Kulturlandschaft, Dautphe: Gemeindevorstand der Gemeinde Dautphe 1973
  • Karl Huth: Herzhausen : ein hessisches Kleinod, Herzhausen: Gemeindevorstand der Gemeinde Herzhausen 1971

Gemeindeübergreifende Literatur

  • Karl Huth: Verwaltungsgeschichte des Landkreises Biedenkopf, Biedenkopf: Kreisausschuss des Landkreises 1957
  • Lennarz, Ulrich: Die Territorialgeschichte des hessischen Hinterlandes, Hrsg. Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde in Verbindung mit dem Hinterländer Geschichtsverein, Marburg 1973.
  • Reuling, Ulrich: Historisches Ortslexikon Biedenkopf, Ehem. Landkreis, Heft 4, Hrsg. Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde, Marburg 1986

Weblinks

Quellen

  1. a b Umweltatlas Hessen. In: Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie 2005, [1. Februar 2006]
  2. Zahlen vor 1974 aus den einzelnen Ortsteilen addiert.
    Datenquelle 1834 - 1967: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen Heft 1, Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 - 1967, Hess. Stat. Landesamt
    Datenquelle ab 1998: Statistik der Gemeinde Dautphetal (HW+NW)
  3. Regionalplan Mittelhessen - Textteil (pdf-Datei) In: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung 2006, [01.02.2006]
  4. Regionaler Nahverkehrsverband. In: Landkreis Marburg-Biedenkopf 2006, [1. Februar 2006]