Madrid Masters
Mutua Madrid Open | |
ATP Tour | |
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Austragungsort | Madrid Spanien |
Erste Austragung | 2002 |
Kategorie | Masters 1000 |
Turnierart | Freiplatzturnier |
Spieloberfläche | Sand |
Auslosung | 56E/28Q/28D |
Preisgeld | 2.614.465 € |
Center Court | 12.500 Zuschauer |
Website | Offizielle Website |
Stand: 28. April 2021 |
Das Madrid Masters ist ein Herren-Tennisturnier in Madrid und seit 2011 das vierte Turnier der ATP Tour Masters 1000 im Kalenderjahr. Die vorherigen Austragungsorte seit Gründung der Masters Series 1990 waren Stockholm (1990–1994), Essen (1995) und Stuttgart (1996–2001). Diese wurden ebenso wie das Turnier von Madrid 2002–2008 in der Halle auf Hartplatz bzw. Teppich ausgetragen und waren jeweils das achte Masters-Turnier der Saison. Diese Position nimmt seit 2009 das Turnier von Shanghai ein. Madrid liegt auf knapp 700 Metern Höhe, wodurch es als schnellstes Sandplatzturnier gilt. Das Spiel ist schneller, der Ball fliegt weiter und springt höher.
Sportkomplex
Das Mutua Madrilena Masters wird seit 2009 auf Sand im Sportkomplex Caja Mágica ausgetragen. Die Caja Magica, übersetzt „Magic Box“, ist ein mehrstöckiges Open-Air-Gebäude, das drei Stadien beherbergt. Der Centrecourt mit einer Kapazität für 12.442 Zuschauern ist nach der spanischen Tennislegende Manolo Santana und das Stadion 2 mit einer Kapazität von 3194 Sitzplätzen nach Arantxa Sánchez Vicario benannt, der ersten spanischen Nummer 1 der Tennisweltrangliste. Sie gewann vier Grand-Slam-Titel im Einzel und sechs im Doppel. Das Stadion 3 mit 2730 Zuschauerplätzen wartet noch auf seine Benennung. Alle drei Stadien verfügen über ein ausfahrbares Dach, so dass das Turnier unabhängig von den Wetterbedingungen stattfinden kann. Die Außenplätze werden bei Regen mit einer Plane abgedeckt. Bis 2025 ist die Eröffnung einer weiteren, zu überdachenden Arena geplant. Sie soll 10.000 Plätze bieten und 18 Mio. Euro kosten. Neben den Stadien existieren Tennis Indoor, ein längliches Gebäude mit 11 Tennisplätzen, sowie Tennis Garden, eine Freiluftanlage mit 16 Plätzen. Die untere Ebene der Caja Magica ist eine luftige, kühle Oase voller Einzelhandelsgeschäfte, Unterhaltung, einem Medienzentrum, Getränkebars und Restaurants. Die Anlage wurde vom französischen Stararchitekten Dominique Perrault entworfen.
Geschichte
Von 1972 bis 1994 wurde in der spanischen Hauptstadt ein Herrenturnier auf Sand ausgetragen. 1974 wurde ein Frauenturnier namens Melia Trophy organisiert. Das Madrid Masters wurde 2002 ins Leben gerufen und ersetzte das Stuttgart Masters, das vorletzte Masters der Saison. Das Madrid-Turnier wurde im Oktober in der Madrid Arena auf Hartplatz in der Halle ausgetragen. Dieses Hartplatzturnier dauerte bis 2008. Das Madrid Masters ersetzt das Masters in Hamburg. Es hat seit 2023 ein Hauptfeld mit 96 Spielern im Einzel sowie 32 Paarungen im Doppel. Damit gehört es zu den wenigen Turnieren die länger als eine Woche dauern. Die Partien werden über zwei Gewinnsätze (best of three) ausgetragen. Bis 2006 wurden im Finale noch best of five (drei Gewinnsätze) gespielt.
Seit am 30. April 1993 Monica Seles während ihrer Viertelfinalbegegnung beim Tennisturnier in Hamburg gegen Magdalena Maleewa von dem psychisch gestörten Günter Parche, einem damals 38-jährigen deutschen Fan ihrer stärksten Kontrahentin Steffi Graf, beim Seitenwechsel mit einem Messer in den Rücken gestochen worden war, stehen beim Seitenwechsel Sicherheitsleute im Rücken der Spieler.
Aufsehen erregte das Madrid Masters mit einer Diskussion über die Farbe des Sandes. Turnierbesitzer Ion Țiriac schlug vor, das Turnier – in Anlehnung an die Farbe des Logos des Hauptsponsors Mutua Madrileña – auf blaufarbigem Sand auszutragen. Er hob zudem hervor, dass die Farbe das Zusehen erleichtere, weil der Ball im Gegensatz zu roten Sandplätzen leichter zu erkennen sei. Dieser Vorschlag stieß zunächst auf wenig Gegenliebe, namhafte Spieler wie Rafael Nadal und Roger Federer sprachen sich gegen den neuen Belag aus.[1] Nichtsdestoweniger fand die Austragung 2012 auf blauem Sand statt. Sowohl Nadal als auch Novak Đoković kritisierten nach ihrem Ausscheiden den Bodenbelag und die Turnierorganisation derart, dass sie für das kommende Jahr einen Boykott androhten, sollte an dem blauen Sand festgehalten werden.[2] Im Folgejahr wurde wieder der herkömmliche Sand verwendet.
Von 2009 bis 2021 war langjähriger Eigentümer des Events der rumänische Geschäftsmann und ehemalige Tennisspieler Ion Țiriac. Er verkaufte sein Turnier im Jahr 2021 an die Agentur International Management Group für 390 Millionen Euro.
Rekordsieger im Einzel ist mit fünf Siegen Rafael Nadal, im Doppel konnten die Zwillinge Bob und Mike Bryan sowie Daniel Nestor fünfmal triumphieren. Alle vier Spieler gewannen das Turnier sowohl auf Hartplatz als auch auf Sand.
Finalergebnisse
Einzel
Doppel
Einzelnachweise
- ↑ Ben Rothenberg: Even Four Years Later, Bad Feelings Linger Over the Blue Clay in Madrid. In: New York Times. 7. Mai 2016, abgerufen am 18. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Tiriac reagiert auf Nadals Boykott-Drohung. In: Der Spiegel. 11. Mai 2012, abgerufen am 18. Dezember 2023.
Weblinks
- Offizielle Webseite (englisch)
- Profil auf der ATP-Homepage (englisch)