Annabel Laure Ali

Annabel Laure Ali (auch Annabelle Laure Ali, Laure Annabel Ali, Laure Annabelle Ali, Laure Ali Annabel, Annabel Ali, Laure Ali; * 4. März 1985 in Garoua/Kamerun) ist eine Ringerin aus Kamerun. Sie ist Olympiateilnehmerin 2008 in Peking und 2012 in London.

Werdegang

Annabel Laure Ali ist eine afrikanische Ringerin, die den Sprung in die erweiterte Weltklasse geschafft hat. Sie begann in Kamerun mit dem Ringen, ging aber später nach Frankreich und ist Mitglied des Sportclubs INSEP Paris. Trainiert wird sie hauptsächlich von Isaac Mpia. Bei einer Größe von 1,76 Metern ringt sie in der schwersten Gewichtsklasse des Frauenringens, die ihr Limit bei 72 kg Körpergewicht hat.

Ihr Debüt auf der internationalen Ringermatte gab sie im Jahre 2005 bei den Commonwealth-Meisterschaften in Stellenbosch/Südafrika. Sie siegte dabei vor der Inderin Jyoti. 2007 startete sie in Baku erstmals bei einer Weltmeisterschaft. Sie traf dabei gleich in ihrem ersten Kampf auf die vielfache japanische Weltmeisterin Kyoko Hamaguchi, gegen die sie einen sehr guten Kampf zeigte und nur knapp nach Punkten (1:2 Runden, 1:3 Punkte) unterlag. Da Kyoko Hamaguchi aber das Finale nicht erreichte, schied Annabel Laure Ali aus und kam auf den 19. Platz.

2008 gewann sie bei der Afrikameisterschaft in Tunis hinter Amarachi Obiajunwa, Nigeria und Sabrine Mathelouthi, Tunesien mit dem 3. Platz ihre erste internationale Medaille, nämlich eine Bronzemedaille. Im gleichen Jahr gelang es ihr auch, sich durch gute Platzierungen bei den Turnieren in Edmonton und Haparanda für die Olympischen Spiele in Peking zu qualifizieren. In Peking verlor sie dann ihren ersten Kampf gegen Agnieszka Wieszczek-Kordus aus Polen und belegte den 16. Platz. 2008 startete sie auch noch bei der Weltmeisterschaft in Tokio, aber auch dort verlor sie ihren ersten Kampf gegen Alena Starodubzewa aus Russland und landete auf dem 12. Platz.

2009 wurde sie in Casablanca erstmals Afrikameisterin. Sie verwies dabei Sonja Coetzee aus Südafrika und Enass Moustafa aus Ägypten auf die Plätze. Im August 2009 wurde sie in Obzor/Bulgarien Weltmeisterin im Beach-Wrestling in der Gewichtsklasse über 70 kg Körpergewicht vor der Bulgarin Elina Wasewa. Dieser Titel hat zwar nicht den Rang eines Weltmeistertitels im olympischen Ringens, der Sieg von Annabel Laure Ali in diesem Wettbewerb ist aber trotzdem bemerkenswert. Bei der Weltmeisterschaft 2009 in Hering/Dänemark gelang ihr ihr erster Sieg bei einer solchen Meisterschaft. Sie gewann über Darja Karpenko aus Kasachstan. Ihren zweiten Kampf verlor die allerdings gegen Swetlana Sajenko aus der Ukraine, schied damit aus und belegte den 9. Platz.

Im Januar 2010 erreichte sie beim stark besetzten Golden-Grand-Prix in Krasnojarsk einen sehr guten 2. Platz. Sie verlor dort erst im Finale gegen Jekaterina Bukina, ließ aber so gute Ringerinnen wie Gelegdschamtsyn Narantschimeg aus der Mongolei und Stanka Slatewa Christowa, eine mehrfache Weltmeisterin aus Bulgarien, hinter sich. Im Juni 2010 wurde Annabel Laure Ali in Kairo zum zweiten Mal Afrikameisterin. Bei der Weltmeisterschaft 2010 in Moskau lieferte sie der einheimischen Favoritin Jekaterina Bukina einen ganz großen Kampf, den sie nur knapp mit 1:2 Runden bei 3:3 Punkte-Gleichstand verlor. Da jedoch Jekaterina Bukina das Finale verfehlte, kam sie nicht in die Trostrunde und landete auf dem 11. Platz. Im Oktober 2010 gewann sie dann bei den Commonwealth-Spielen in New Delhi hinter Ohenewa Akuffo aus Kanada die Silbermedaille.

2011 wurde Annabel Laure Ali in Dakar vor Amarachi Obiajunwa zum dritten Mal Afrikameisterin. Im September 2011 startete sie bei der Weltmeisterschaft in Istanbul und erreichte dort mit dem 5. Platz das beste Ergebnis ihrer Laufbahn. Auf dem Weg zu diesem Erfolg verlor sie zunächst gegen Jekaterina Bukina, besiegte dann Gelegdschamtsyn Narantschimeg und die Juniorenweltmeisterin Cynthia Vanessa Vescan aus Frankreich, ehe sie im Kampf um eine Bronzemedaille gegen Wassilissa Marsaljuk aus Weißrussland verlor. Mit diesem 5. Platz schaffte sie gleichzeitig die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London.

Im März 2012 musste sich Annabel Laure Ali in Marrakesch im Finale der Afrikameisterschaft der Senegalesin Oliviane Bassene beugen. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London kam sie zu einem Sieg über Josiane Patricia Soloniaina aus Madagaskar, verlor dann gegen Stanka Slatewa Christowa, konnte aber in der Trostrunde weiterringen, in der sie allerdings wieder gegen Wassilissa Marsaljuk unterlag. Sie belegte damit den 7. Platz.

Nach einer etwas längeren Pause startete sie im Jahre 2013 beim Jeux de la Francophonie in Nizza und kam dort hinter der Kanadierin Veronica Keefe und Cynthia Vanessa Vescan auf den 3. Platz.

Internationale Erfolge

JahrPlatzWettbewerbGewichtsklasseErgebnisse
20051.Commonwealth-Meisterschaft in Stellenbosch/Südafrikabis 72 kgvor Jyoti, Indien
200719.WM in Bakubis 72 kgnach einer Niederlage gegen Kyoko Hamaguchi, Japan
20083.Afrikameisterschaft in Tunisbis 72 kghinter Amarachi Obiajunwa, Nigeria und Sabrine Mathlouthi, Tunesien
20083.Olympia-Qualif.-Turnier in Edmontonbis 72 kghinter Agnieszka Wieszczek-Kordus, Polen und Rosangela Conceicao, Brasilien
20088.Olympia-Qualif.-Turnier in Haparandabis 72 kgSiegerin: Amarachi Obiajunwa vor Audrey Prieto, Frankreich
200816.OS in Pekingbis 72 kgnach einer Niederlage gegen Agnieszka Wieszczek-Kordus
200812.WM in Tokiobis 72 kgnach einer Niederlage gegen Alena Starodubzewa, Russland
20093.Dan Kolow & Nikola Petrow-Memorial in Warnabis 72 kghinter Stanka Slatewa Christowa, Bulgarien und Otschirbatyn Burmaa, Mongolei
20091.Afrikameisterschaft in Casablancabis 72 kgvor Sonja Coetzee, Südafrika und Enass Moustafa, Ägypten
20091.Beach-Wrestling-WM in Obzor/Bulgarienüber 70 kgvor Elina Wasewa und Ralitza Iwanowa, beide Bulgarien
20099.WM in Herning/Dänemarkbis 72 kgnach einem Sieg über Darja Karpenko, Kasachstan und einer Niederlage gegen Swetlana Sajenko, Ukraine
20102.Golden-Grand-Prix in Krasnojarskbis 72 kghinter Jekaterina Bukina, Russland, vor Gelegdschamtsyn Narantschimeg, Mongolei und Stanka Slatewa Christowa, Bulgarien
20104.Dan Kolow & Nikola Petrow-Memorial in Burgasbis 72 kghinter Stanka Slatewa Christowa, Otschirbatyn Burmaa und Roxana Camelia Iancolovici, Rumänien
20101.Afrikameisterschaft in Kairobis 72 kgvor Helen Okus, Nigeria und Doaa Ahmed Maher, Ägypten
20103.Golden-Grand-Prix in Bakubis 72 kghinter Stanka Slatewa Christowa und Güsel Manjurowa, Kasachstan, vor Jenny Fransson, Schweden und Alena Starodubzewa
201011.WM in Moskaubis 72 kgnach einer Niederlage gegen Jekaterina Bukina
20102.Commonwealth-Spiele in New Delhibis 72 kghinter Ohenewa Akuffo, Kanada, vor Helen Okus und Sarah Jones, Schottland
20111.Afrikameisterschaft in Dakarbis 72 kgvor Amarachi Obiajunwa und Ibtissem Maamer, Tunesien
20112.Grand-Prix von Spanien in Madridbis 72 kghinter Agnieszka Wieszczek-Kordus, vor Marina Gastl, Österreich
20115.WM in Istanbulbis 72 kgnach einer Niederlage gegen Jekaterina Bukina, Siegen über Gelegdschamtsyn Narantschimeg und Cynthia Vanessa Vescan, Frankreich und einer Niederlage gegen Wassilissa Marsaljuk, Weißrussland
20113.FILA-Test-Turnier in Londonbis 72 kghinter Jekaterina Bukina und Stanka Slatewa Christowa
20122.Afrikameisterschaft in Marrakeschbis 72 kghinter Oliviane Bassene, Senegal, vor Josiana Patricia Solonianina, Madagaskar und Blessing Onjebuchi, Nigeria
20122.Grand-Prix von Spanien in Madridbis 72 kghinter Stanka Slatewa Christowa, vor Maider Unda Gonzales de Audicana, Spanien und Jenny Fransson
20127.OS in Londonbis 72 kgnach einem Sieg über Josiane Patricia Solonianina und Niederlagen gegen Stanka Slatewa Christowa und Wassilissa Marsaljuk
20133.Jey de la Francophonie in Nizzabis 72 kghinter Veronica Keefe, Kanada und Cynthia Vanessa Vescan

Erläuterungen

  • alle Wettkämpfe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft

Quellen

  • Fachzeitschrift Der Ringer
  • Website "Foeldeak Wrestling Database"