Folketingswahl 1994

1990Ergebnis der Folketingswahl 19941998
in %, angegeben ist der Listenbuchstabe
 %
40
30
20
10
0
34,6
23,3
15,0
7,3
6,4
4,6
3,1
2,8
1,9
1,0
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1990
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
−2,8
+7,5
−1,0
−1,0
± 0,0
+1,1
+1,4
−2,3
−0,4
+0,7
6
13
62
8
5
5
42
27
11
13 62 42 27 11 
Insgesamt 179 Sitze
  • Ø: 6
  • F: 13
  • A: 62
  • B: 8
  • D: 5
  • Sonst.: 5
  • V: 42
  • C: 27
  • Z: 11

Die Folketingswahl 1994 am 21. September war die 63. Wahl zum dänischen Parlament, dem Folketing. Festgelegt wurde der Wahltermin zuvor am 29. August. Die Sozialdemokraten unter Ministerpräsident Poul Nyrup Rasmussen büßten an Stimmen ein, konnten jedoch die Koalition mit Det Radikale Venstre und Centrum-Demokraterne fortführen und bildeten nach der Wahl die Regierung Poul Nyrup Rasmussen II. Die Kristeligt Folkeparti, die in der vorherigen Legislatur ebenfalls an der Regierung beteiligt waren, scheiterten an der Zwei-Prozent-Hürde und erhielten keine Mandate.

Die liberale Venstre konnte einen massiven Stimmenzuwachs verzeichnen und wurde damit zur stärksten Oppositionspartei. Erstmals seit der Folketingswahl 1979 lagen sie wieder vor Det Konservative Folkeparti, die leicht an Stimmen verloren. Die Enhedsliste überschritt die Zwei-Prozent-Hürde bei ihrer zweiten Wahl und erhielten somit erstmals Mandate. Auch Jacob Haugaard gelang es als parteilosem Einzelkandidat, mit 23.253 Stimmen ein Wahlkreismandat zu erringen.

Im Dezember 1996 verließen die Centrum-Demokraterne aus Protest gegen den Haushaltsentwurf die Regierung. Die verbliebenen Koalitionspartner bildeten ohne Neuwahlen das Kabinett Nyrup Rasmussen III.

Wahlmodus

Wahlberechtigt zur Folketingswahl waren alle dänischen Staatsbürger, die das 18. Lebensjahr vollendet hatten und einen Wohnsitz in Dänemark besaßen. Jeweils zwei Mandate wurden auf den Färöern und auf Grönland vergeben, 175 Mandate wurden im übrigen Dänemark in einer Verhältniswahl vergeben. Dabei wurden zunächst 135 so genannte Wahlkreismandate (kredsmandater) auf die 17 Groß- und Amtskreise (stor- og amtskredse) aufgetrennt und dort nach dem regionalen Stimmverhältnis verteilt. Anschließend wurden landesweit nochmals weitere 40 Ausgleichsmandate (tillægsmandater) ausgegeben, um den Stimmverhältnissen möglichst nahe zu kommen. Für diese Mandatsverteilung galt eine Zwei-Prozent-Hürde, die allerdings mit einem Wahlkreismandat umgangen werden konnte.

Wahlergebnis

Dänemark

Amtliches Endergebnis[1]
ParteiListeStimmenProzent± %Sitze± Sitze
Socialdemokratiet
Sozialdemokraten
A1.150.04834,6 %−2,862  07
Venstre, Danmarks Liberale Parti
Liberale Partei
V0.775.17623,3 %+7,542  13
Det Konservative Folkeparti
Konservative
C0.499.84515,0 %−1,027  03
Socialistisk Folkeparti
Sozialistische Volkspartei
F0.242.39807,3 %−1,013  02
Fremskridtspartiet
Fortschrittspartei
Z0.214.05706,4 %−0,011  01
Det Radikale Venstre
Sozialliberale
B0.152.70104,6 %+1,108  01
Enhedslisten – de rød-grønne
Einheitsliste
Ø0.104.70103,1 %+1,406  06
Centrum-Demokraterne
Zentrumsdemokraten
D0.094.49602,8 %−2,305  04
Kristeligt Folkeparti
Christliche Volkspartei
Q0.061.50701,9 %−0,400  04
Parteilose0.032.66801,0 %+0,701  01
Wahlberechtigte3.988.787
Abgegebene Stimmen3.360.637
Gültige Stimmen3.327.597
Wahlbeteiligung84,3 %

Färöer

Amtliches Endergebnis[2]
ParteiListeStimmenProzent± %Sitze± Sitze
Sambandsflokkurin
Unionisten
B4.30422,4 %−3,11  1
Fólkaflokkurin
Volkspartei
A4.15921,7 %−3,91  0
Javnaðarflokkurin
Sozialdemokraten
C3.72919,5 %−7,60  1
Verkamannafylkingin
Arbeiterunion
I3.11816,3 %neu0
Tjóðveldisflokkurin
Republikaner
E1.7989,4 %−3,90
Sjálvstýrisflokkurin
Selbstverwaltungspartei
D4692,4 %−4,50
Kristiligi Fólkaflokkurin
Christliche Volkspartei
F4672,4 %+0,80
Parteilose1.1315,9 %neu0
Wahlberechtigte30.949
Abgegebene Stimmen19.278
Gültige Stimmen19.175
Wahlbeteiligung62,3 %

Grönland

Amtliches Endergebnis[3]
ParteiStimmenProzent± %Sitze± Sitze
Akulliit Partiiat
Partei der Mittelsten
01.60507,4 %neu0
Atassut
Gemeinsinn
07.50134,8 %0−1,81  0
Parteilose12.48957,8 %+56,11  1
Wahlberechtigte38.113
Abgegebene Stimmen22.360
Gültige Stimmen21.595
Wahlbeteiligung58,7 %

Einzelnachweise

  1. Folketingsvalget den 21. september 1994. IndenrigsMinisteriet, 22. Januar 1996, Tab. 12, 37, 40, 44 (dänisch, im.dk [PDF; abgerufen am 27. Juni 2024]).
  2. Folketingsvalget den 21. september 1994. IndenrigsMinisteriet, 22. Januar 1996, Tab. 103, 107, 108 (dänisch, im.dk [PDF; abgerufen am 27. Juni 2024]).
  3. Folketingsvalget den 21. september 1994. IndenrigsMinisteriet, 22. Januar 1996, Tab. 110, 116, 117 (dänisch, im.dk [PDF; abgerufen am 27. Juni 2024]).