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Balkan-Kammmolch
Systematik
Klasse: Lurche (Amphibia)
Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Salamanderverwandte (Salamandroidea)
Familie: Echte Salamander (Salamandrinae)
Gattung: Triturus
Art: Balkan-Kammmolch
Wissenschaftlicher Name
Triturus arntzenii
Litvinchuk, Borkin, Dzukic & Kalezic, 1999

Der Balkan-Kammmolch (Triturus arntzenii oder Triturus arntzeni) ist eine Amphibienart aus der Gattung Triturus und gehört zum Artenkreis der Kammmolche („Superspezies“ Triturus cristatus). Der Balkan-Kammmolch wurde 1999 als südosteuropäische Unterart des Asiatischen Kammmolchs beschrieben und 2009 aufgrund molekulargenetischer Untersuchungen zur eigenständigen Art erhoben.

Merkmale

Der Balkan-Kammmolch ist großwüchsig und kann eine Gesamtlänge von bis zu 20 Zentimetern erreichen. Seine Rückenfärbung ist variabel, die Farbvarianten reichen von Olivgrün über Brauntöne bis hin zu Schwarz. An den Seiten am Übergang von den Flanken zum Bauch sind keine oder lediglich wenige weiße Pünktchen vorhanden. Die Grundfarbe der Kehle ist schwärzlich, rötlich-braun oder orange. Zusätzlich sind auf der Kehle viele schwärzliche oder gelbe Pünktchen vorhanden. Männliche Tiere weisen einen hohen Kamm auf. Bei Weibchen und Jungtieren ist keine helle, gelbliche Rückenlinie vorhanden wie beim nahe verwandten Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex).

Vorkommen und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet des Makedonischen Kammmolchs umfasst das südliche Serbien, Montenegro, Teile Bosnien-Herzegovinas, Albanien, Makedonien sowie den Nordwesten Griechenlands. 2007 wurde er auch im Südwesten Bulgariens nachgewiesen.[1] Er nutzt ein breites Angebot an Lebensräumen als Laichgewässer, darunter Tümpel, Gräben, betonierte Viehtränken, Schmelzwasserteiche und kleine Bergseen ohne Fischbestand. Er ist in Höhenlagen von Meereshöhe bis zu 2000 Metern anzutreffen. In seinem griechischen Vorkommen ist er fast nur in höheren Bergregionen anzutreffen.

Nach Ansicht von Arntzen und Teunis[2] stellen die Kammmolche höhere Ansprüche an ihr Habitat als andere Molche. Das Wasser muss sauber und möglichst das ganze Jahr über verfügbar sein und dennoch einen dichten Bewuchs von Wasserpflanzen aufweisen. Der Makedonische Kammmolch bevorzugt wie sein naher Verwandter, der Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex), Gewässer in offenen Landschaften mit abwechslungsreicher Ufervegetation.[3]

Lebensweise

Über die Lebensweise ist bislang nur wenig bekannt, sie ähnelt jener des Balkan-Kammmolchs (Triturus arntzenii). In recht kalten Gewässern der Gebirge überwintern die Larven und vervollständigen erst im darauf folgenden Jahr ihre Metamorphose.

Systematik und Taxonomie

Der Makedonische Kammmolch wurde erstmals 1922 von Stanko Karaman als Molge karelinii var. macedonica beschrieben. Aus Molge karelinii wurde später Triturus karelinii, der Asiatische Kammmolch. Erst 1999 erkannten Arntzen und Wallis[4] nach Untersuchungen der mitochondrialen Erbsubstanz, dass dieser Kammmolch eher mit dem Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex) verwandt zu sein schien als mit dem Asiatischen Kammmolch. Sie stellten ihn als Unterart Triturus carnifex macedonicus zu jener Art. Die neue Unterart war äußerlich durch ihre Färbung gut von der Nominatform des Alpen-Kammmolchs Triturus carnifex carnifex zu unterscheiden. Die räumliche Trennung der Verbreitungsgebiete der beiden Unterarten (Allopatrie), hauptsächlich durch das Adriatische Meer, legte eine mindestens fünf Millionen Jahre zurückreichende getrennte Entwicklung nahe. Eine weitere molekulargenetische Untersuchung ergab, dass die genetischen Unterschiede zwischen den beiden Unterarten genau so groß waren wie beispielsweise zwischen den Arten Triturus marmoratus und Triturus pygmaeus. Das veranlasste Jan Willem Arntzen, Gonçalo Espregueira Themudo und Ben Wielstra im Jahr 2009, Triturus karelinii arntzenii zu einer eigenen Art unter dem wissenschaftlichen Namen Triturus arntzenii zu erheben.

Belege

Literatur

  • Dieter Glandt: Taschenlexikon der Amphibien und Reptilien Europas. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2010, S. 211–212 ISBN 978-3-494-01470-8
  • Gonçalo Espregueira Themudo, Ben Wielstra, Jan Willem Arntzen: Multiple nuclear and mitochondrial genes resolve the branching order of a rapid radiation of crested newts (Triturus, Salamandridae). Molecular Phylogenetics and Evolution, 52, S. 321–328, 2009
  • Jan Willem Arntzen, Gonçalo Espregueira Themudo, Ben Wielstra: The phylogeny of crested newts (Triturus cristatus superspecies): nuclear and mitochondrial genetic characters suggest a hard polytomy, in line with the paleogeography of the center of origin. Contributions to Zoology, 76, 4, S. 261-278, 2007

Einzelnachweise

  1. Borislav Naumov, Nikolay Tzankov: First record of Triturus macedonicus (Karaman, 1922) (Amphibia: Salamandridae) in Bulgaria. Historia naturalis bulgarica, 19, S. 111-114, 2008 PDF (englisch)
  2. Jan Willem Arntzen, S. F. M. Tenuis: A six-year study on the population dynamics of the crested newt Triturus cristatus following the colonization of a newly created pond. Herpetological Journal, 3, S. 99–110, 1993
  3. Ruža Ćirović, D. Radoić, and Tanja D. Vukov: Breeding Site Traits of European Newts (Triturus macedonicus, Lissotriton vulgaris, and Mesotriton alpestris: Salamandridae) in the Montenegrin Karst Region. Archives of Biological Sciences, Belgrade, 60, 3, S. 459-468, Belgrad 2008 doi:10.2298/ABS0803459C PDF (englisch)
  4. Jan Willem Arntzen, G. P. Wallis: Geographic variation and taxonomy of crested newts (Triturus cristatus superspecies): morphological and mitochondrial DNA data. Contributions to Zoology, 68, S. 181-203, 1999

Weblinks

[[Kategorie:Schwanzlurche]] [[fr:Triturus macedonicus]]