„Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen“ – Versionsunterschied

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Version vom 27. August 2021, 11:18 Uhr

Der Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen ist ein eingetragener Verein in Düsseldorf, der 1898 von Fritz Roeber initiiert und am 31. Mai 1900 förmlich gegründet wurde, um regelmäßig große Kunstausstellungen in einem dafür zu errichtenden Ausstellungsgebäude, dem späteren Kunstpalast, abzuhalten und dadurch die Entwicklung der Kunst in Düsseldorf zu fördern. Seinen Sitz hat er heute im Künstler-Atelierhaus Sittarder Straße 5 in Düsseldorf-Pempelfort. Bis heute organisiert er die Große Kunstausstellung Düsseldorf und setzt eine Jury zusammen, die alljährlich den Kunstpreis der Künstler vergibt.

Geschichte

Nach dem Vorbild des ab 1897 errichteten Petit Palais der Weltausstellung Paris 1900 ersehnten sich Protagonisten der Düsseldorfer Künstlerschaft im Verein der Düsseldorfer Künstler und um Fritz Roeber, damals Sekretär der Kunstakademie Düsseldorf, ab 1908 deren Direktor, ein Gebäude für repräsentative Kunstausstellungen in Düsseldorf. Hierzu organisierten sie sich 1898 zum einem Verein, der am 31. Mai 1900 förmlich gegründet wurde.[1] Dessen Geschäftsstelle residierte anfangs im Malkasten-Haus.

Eng verflochten war dieses Projekt mit den Fragen der Düsseldorfer Stadtentwicklung am Ende des 19. Jahrhunderts. In der Phase der Hochindustrialisierung nahm die prosperierende Stadt Düsseldorf zur Lösung von Fragen des Hafenbaus und des Hochwasserschutzes die Projekte eines neuen Hafens auf der Lausward und der Rheinufervorschiebung einschließlich einer Anhebung der Golzheimer Insel in Angriff. Fritz Roeber setzte sich in dieser Situation dafür ein, einen dabei gewonnenen Bauplatz am Pempelforter Rheinufer – nördlich der ab 1896 errichteten Oberkasseler Brücke – für die Errichtung eines Ausstellungsgebäudes zu nutzen. Das Ausstellungsgebäude sollte mit einer Gewerbe- und Industrieausstellung auf der Golzheimer Insel kombiniert werden, für die es viele Fürsprecher in den Vorständen der Großindustrie gab, nachdem die 1880 in Düsseldorf abgehaltene Gewerbeausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke in Verbindung mit der 4. Allgemeinen Deutschen Kunst-Ausstellung sehr erfolgreich gewesen war.

Das Ausstellungsgebäude hatte insbesondere den Zweck, den Düsseldorfer Künstlern, deren Schaffen in den Schatten der strahlenden Kunstmetropolen von München und Berlin geraten war, verbesserte Möglichkeiten der Präsentation und Vermarktung zu verschaffen. Naheliegend war dabei ein Schulterschluss mit der an Rhein und Ruhr boomenden Großindustrie, zu der Fritz Roeber als Mitbegründer und Leiter des Düsseldorfer „Central-Gewerbe-Vereins“ gute Verbindungen unterhielt. Zur Finanzierung des Gebäudes, das 1902 mit dem Kunstpalast in den Formen des Jugendstils Gestalt annahm, wurden Anteilsscheine an Dritte ausgegeben, die nach und nach zurückgekauft werden sollten, sobald der Verein durch die Abhaltung von Kunstausstellungen Einnahmen erwirtschaftet hatte. Hierzu erhielt der Verein ein dauerhaftes Ausstellungsrecht. Nachdem die Industrie- und Gewerbeausstellung Düsseldorf 1902 und die Internationale Kunst-Ausstellung und Große Gartenbau-Ausstellung 1904 bereits soviel Gewinn erwirtschaftet hatten, dass die Anteilseigner ausbezahlt werden konnten, fasste der Verein 1906 den Beschluss, alljährlich große Kunstausstellungen, wie sie in München und Berlin regelmäßig stattfanden, abzuhalten.[2] In seiner Ausstellungspolitik geriet der Verein, in dem anfangs ein bürgerliches Kunstverständnis in der Tradition der Düsseldorfer Malerschule vorherrschte, bald in Konflikt mit der nachwachsenden Künstlergeneration, insbesondere der Bewegung Das Junge Rheinland.[3]

Einzelnachweise

  1. Annette Ciré: Temporäre Ausstellungsbauten für Kunst, Gewerbe, und Industrie in Deutschland, 1896–1915. Europäische Hochschulschriften, Kunstgeschichte, Band 158, Peter Lang, 1993, ISBN 978-3-6314-5625-5, S. 283
  2. Die Kunst. Monatshefte für freie und angewandte Kunst. Band 13, F. Bruckmann, München 1906, S. 262 (Google Books)
  3. Sandra Labs: Johanna Ey und die Avantgarde der Düsseldorfer Kunstszene. Diplomica Verlag, Hamburg 2021, ISBN 978-3-8428-8121-1, S. 29 (Google Books)