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{{Dieser Artikel|befasst sich mit der Hauptstadt des französischen Arrondissements Sens. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Sens (Begriffsklärung)]].}}
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'''Sens''' [{{IPA|sãs}}] ist eine [[Gemeinde (Frankreich)|französische Stadt]] mit {{EWZ|FR|89387}} Einwohnern (Stand {{EWD|FR|89387}}) im [[Département Yonne]] und liegt am gleichnamigen Fluss [[Yonne]], in den hier die [[Vanne (Fluss)|Vanne]] mündet. Die Stadt Sens liegt nur 78 Kilometer von [[Corbeil-Essonnes]] und der [[Paris]]er [[Banlieue]] entfernt. Die Distanz zum Burgunderstädtchen [[Auxerre]] beträgt 56 Kilometer.
'''Sens''' [{{IPA|sɑ̃s}}] ist eine [[Gemeinde (Frankreich)|französische Stadt]] mit {{EWZ|FR|89387}} Einwohnern (Stand {{EWD|FR|89387}}) im [[Département Yonne]] und liegt am gleichnamigen Fluss [[Yonne]], in den hier die [[Vanne (Fluss)|Vanne]] mündet. Die Stadt Sens liegt gut 100 Kilometer südöstlich von [[Paris]], nach [[Auxerre]], der nächsten Stadt in Burgund, sind es 56 Kilometer.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Keltische und römische Epoche ===
[[Datei:Kathedrale von Sens, Inneres Detail.jpg|links|mini|Altar in der Kathedrale]]
Als ''Agedincum'' war Sens in der Antike der Hauptort des [[Kelten|keltischen]] Volkes der [[Senonen]] in [[Gallia Celtica]].<ref>{{KlP|1|123||Agedincum|P. Wuilleumier}}</ref><ref>{{RE|I,1|768||Agedincum|[[Max Ihm]]|RE:Agedincum}}</ref> Obwohl der Platz vor der [[Gallischer Krieg|römischen Eroberung Galliens]] zweifellos morastig war, hatte er bereits aufgrund seiner Lage am Kreuzungspunkt zweier [[Militärstraße|Heerstraßen]] Bedeutung erlangt.<ref name="pecs">{{PECS|agedincum|Agedincum (Sens), Yonne, France|C. Rolley}}</ref> Endgültig konnte [[Gaius Iulius Caesar|Caesar]] Agedincum, das er mehrfach erwähnt,<ref>Caesar: ''[[De bello Gallico]]'' 6, 44 und 7, 10.</ref> erst nach der Bezwingung des [[Vercingetorix]] (52 v. Chr.) der römischen Herrschaft unterwerfen.<ref name="britannica1911">[https://archive.org/stream/encyclopaediabri24chisrich#page/648/mode/1up ''Sens''], in: ''[[Encyclopædia Britannica]].'' 11. Auflage. 1910-11, Band 24, S. 648.</ref> Nach der Eroberung [[Gallien]]s wurde die Position des Zusammenflusses von Yonne und Vanne etwas verlegt, so dass die ersten Bauten an der Stelle der heutigen Stadt entstanden. In der römischen Epoche verlief die eine der beiden erwähnten Heerstraßen als [[Via Agrippa]] ungefähr in Nord-Süd-Richtung, während die andere von Osten nach Westen verlaufende ''Genabum'' ([[Orléans]]) mit ''Augustabona'' ([[Troyes]]) verband.<ref name="pecs" />
Als ''Agedincum'' war Sens in der Antike der Hauptort des [[Kelten|keltischen]] Volkes der [[Senonen]] in [[Gallien]].<ref>{{KlP|1|123||Agedincum|P. Wuilleumier}}</ref><ref>{{RE|I,1|768||Agedincum|[[Max Ihm]]|RE:Agedincum}}</ref> Obwohl der Platz vor der [[Gallischer Krieg|römischen Eroberung Galliens]] zweifellos morastig war, hatte er bereits aufgrund seiner Lage am Kreuzungspunkt zweier [[Militärstraße|Heerstraßen]] Bedeutung erlangt.<ref name="pecs">{{PECS|agedincum|Agedincum (Sens), Yonne, France|C. Rolley}}</ref> Endgültig konnte [[Gaius Iulius Caesar]] Agedincum, das er mehrfach erwähnt,<ref>Caesar: ''[[De bello Gallico]]'' 6, 44 und 7, 10.</ref> erst nach der Bezwingung des [[Vercingetorix]] (52 v. Chr.) der römischen Herrschaft unterwerfen.<ref name="britannica1911">[https://archive.org/stream/encyclopaediabri24chisrich#page/648/mode/1up ''Sens''], in: ''[[Encyclopædia Britannica]].'' 11. Auflage. 1910-11, Band 24, S. 648.</ref> Nach der Eroberung Galliens wurde die Position des Zusammenflusses von Yonne und Vanne etwas verlegt, so dass die ersten Bauten an der Stelle der heutigen Stadt entstanden. In der römischen Epoche verlief die eine der beiden erwähnten Heerstraßen als [[Via Agrippa]] ungefähr in Nord-Süd-Richtung, während die andere von Osten nach Westen verlaufende ''Genabum'' ([[Orléans]]) mit ''Augustabona'' ([[Troyes]]) verband.<ref name="pecs" />


Nach der Legende wurde die [[Kolumba von Sens|heilige Kolumba]] 273 n. Chr. in Sens enthauptet, weil sie sich als Christin weigerte, den Sohn des römischen Kaisers [[Aurelian]] zu heiraten. Eventuell ist Sens mit dem von [[Ammianus Marcellinus]] erwähnten Ort [[Senonae]] zu identifizieren, in dem Kaiser [[Julian (Kaiser)|Julian]] 356 erfolgreich eine einmonatige [[Belagerung von Senonae|Belagerung]] durch die [[Alamannen]] durchhielt.<ref>Ammianus Marcellinus, ''Res gestae'' 16, 4, 1ff.; dazu [[Klaus Rosen]]: ''Julian. Kaiser, Gott und Christenhasser''. Klett-Cotta, Stuttgart 2006, ISBN 3-608-94296-3, S. 141 f.</ref> Die Römer errichteten in Sens u. a. [[Amphitheater]], [[Aquädukt]]e, Bäder und eine teilweise erhaltene [[Stadtmauer]]; auch wurden zwei große [[Nekropole]]n entdeckt. Als Kaiser [[Valens]] im Jahr 375 Gallien in 17 [[Römische Provinz|Provinzen]] einteilte, wurde Sens Hauptstadt der [[Lugdunensis|Lugdunensis IV]].<ref name="britannica1911" /><ref name="pecs" />
Nach der Legende wurde die [[Kolumba von Sens|heilige Kolumba]] 273 n. Chr. in Sens enthauptet, weil sie sich als Christin weigerte, den Sohn des römischen Kaisers [[Aurelian]] zu heiraten. Eventuell ist Sens mit dem von [[Ammianus Marcellinus]] erwähnten Ort [[Senonae]] zu identifizieren, in dem Kaiser [[Julian (Kaiser)|Julian]] 356 erfolgreich eine einmonatige [[Belagerung von Senonae|Belagerung]] durch die [[Alamannen]] durchhielt.<ref>Ammianus Marcellinus, ''Res gestae'' 16, 4, 1ff.; dazu [[Klaus Rosen]]: ''Julian. Kaiser, Gott und Christenhasser''. Klett-Cotta, Stuttgart 2006, ISBN 3-608-94296-3, S. 141 f.</ref> Die Römer errichteten in Sens u. a. [[Amphitheater]], [[Aquädukt]]e, Bäder und eine teilweise erhaltene [[Stadtmauer]]; auch wurden zwei große [[Nekropole]]n entdeckt. Als Kaiser [[Valens]] im Jahr 375 Gallien in 17 [[Römische Provinz|Provinzen]] einteilte, wurde Sens Hauptstadt der [[Gallia Lugdunensis|Lugdunensis IV]].<ref name="britannica1911" /><ref name="pecs" />


=== Mittelalter ===
Während des Mittelalters spielte Sens eine wichtige Rolle im kirchlichen Leben. Bereits seit dem späten 3. Jahrhundert war es Sitz eines [[Erzbistum Sens|Bischofs]], dann seit dem 4./5. Jahrhundert Sitz eines [[Erzbischof von Sens|Erzbischofs]], der seit [[Theodosios I.]] den Titel ''[[Primas (Religion)|Primas]] von Gallien und Germanien'' führte.<ref name="Meyers">{{Meyers Online|14|867}}</ref> Das [[Hôtel de Sens]] in [[Paris]] war seine Residenz in der Hauptstadt.
Während des Mittelalters spielte Sens eine wichtige Rolle im kirchlichen Leben. Bereits seit dem späten 3. Jahrhundert war es Sitz eines [[Erzbistum Sens|Bistums]], dann seit dem 4./5. Jahrhundert Sitz eines Erzbischofs, der seit [[Theodosius I.]] den Titel ''[[Primas (Religion)|Primas]] von Gallien und Germanien'' führte.<ref name="Meyers">{{Meyers Online|14|867}}</ref> Das [[Hôtel de Sens]] in [[Paris]] war seine Residenz in der Hauptstadt.


Die [[Abtei Saint-Pierre-le-Vif]] wurde zu Beginn des 6. Jahrhunderts von [[Theudechild (Tochter Theuderichs I.)|Theudechild]], der Tochter des [[König der Franken|Frankenkönigs]] [[Theuderich I.]] gegründet, die sich hier auch beerdigen ließ. Seit etwa 564 untersteht die Abtei der [[Benediktinerregel]]. Seit dem Jahr 999 ist Saint-Pierre-le-Vif ein Männerkloster.
Die [[Abtei Saint-Pierre-le-Vif]] wurde zu Beginn des 6. Jahrhunderts von [[Theudechild (Tochter Theuderichs I.)|Theudechild]], der Tochter des [[Fränkisches Reich|Frankenkönigs]] [[Theuderich I.]] gegründet, die sich hier auch beerdigen ließ. Seit etwa 564 untersteht die Abtei der [[Regula Benedicti|Benediktinerregel]]. Seit dem Jahr 999 ist Saint-Pierre-le-Vif ein Männerkloster.


731 oder 738 konnten sich die Einwohner von Sens gegen die Angriffe der [[Sarazenen]] behaupten, ebenso widerstanden sie 886 einer sechsmonatigen Belagerung durch die [[Normannen]]. Seit dem 9. Jahrhundert gehörte die Stadt zum [[Herzogtum Burgund]] und wurde von eigenen [[Grafschaft Sens|Grafen]] regiert. Die Kämpfe dieser Grafen mit den Erzbischöfen oder ihren Oberherren führten häufig zu blutigen Verwicklungen.<ref name="britannica1911" /> So bemächtigte sich [[Richard der Gerichtsherr]] 895 der Grafschaft, die damit [[Odo von Paris]] verlorenging. [[Hugo der Große]] eroberte 936 Sens und entriss die Grafschaft somit [[Hugo der Schwarze|Hugo dem Schwarzen]].<ref>[[Karl Ferdinand Werner]]: ''Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000.'' dtv, 1995, ISBN 3-423-04653-8<!-- auch mit falscher ISBN 3-423-4653-8 -->, S. 448 und 493.</ref> 1055 kam diese schließlich an die französische [[Domaine royal|Krondomäne]].<ref name="britannica1911" />
731 oder 738 konnten sich die Einwohner von Sens gegen die Angriffe der [[Sarazenen]] behaupten, ebenso widerstanden sie 886 einer sechsmonatigen Belagerung durch die [[Normannen]]. Seit dem 9. Jahrhundert gehörte die Stadt zum [[Herzogtum Burgund]] und wurde von eigenen [[Grafschaft Sens|Grafen]] regiert. Die Kämpfe dieser Grafen mit den Erzbischöfen oder ihren Oberherren führten häufig zu blutigen Verwicklungen.<ref name="britannica1911" /> So bemächtigte sich [[Richard der Gerichtsherr]] 895 der Grafschaft, die damit [[Odo von Paris]] verlorenging. [[Hugo der Große]] eroberte 936 Sens und entriss die Grafschaft somit [[Hugo der Schwarze|Hugo dem Schwarzen]].<ref>[[Karl Ferdinand Werner]]: ''Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000.'' dtv, 1995, ISBN 3-423-04653-8<!-- auch mit falscher ISBN 3-42346538 -->, S. 448 und 493.</ref> 1055 kam diese schließlich an die französische [[Domaine royal|Krondomäne]].<ref name="britannica1911" />


[[Datei:Kathedrale von Sens, Inneres Detail.jpg|mini|Altar in der Kathedrale]]
1135 wurde mit dem Bau der [[Kathedrale von Sens|Kathedrale St. Étienne]] begonnen, die als erste [[Gotik|gotische]] [[Kathedrale]] gilt. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts organisierten die Bürger von Sens ihre Stadt als Kommune und setzten den Kampf gegen den Klerus fort.<ref name="britannica1911" /> 1141 wurde [[Abälard]] auf dem [[Konzil von Sens]] der [[Häresie]] angeklagt und verurteilt. Von 1163–65 war Sens der Sitz des aus Italien geflüchteten Papstes [[Alexander III. (Papst)|Alexander III.]]<ref name="Meyers" /> [[Thomas Beckett]] verbrachte einige Zeit seines [[Exil]]s (1166–70) in der 2 km nördlich von Sens gelegenen [[Abtei Sainte-Colombe]].<ref name="britannica">[https://www.britannica.com/place/Sens ''Sens.''] In: ''[[Encyclopædia Britannica]]'' online.</ref> 1189 erhielt Sens das [[Stadtrecht]]. 1234 feierten der französische König [[Ludwig IX. (Frankreich)|Ludwig IX.]] und [[Margarete von der Provence]] in Sens Hochzeit.<ref name="britannica1911" /> Am 17. September 1477 wurde hier ein Waffenstillstand zwischen dem späteren Kaiser [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian]] und dem französischen König [[Ludwig XI.]] geschlossen.
1135 wurde mit dem Bau der [[Kathedrale von Sens|Kathedrale St. Étienne]] begonnen, die als erste [[Gotik|gotische]] [[Kathedrale]] gilt. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts organisierten die Bürger von Sens ihre Stadt als Kommune und setzten den Kampf gegen den Klerus fort.<ref name="britannica1911" /> 1141 wurde [[Petrus Abaelardus]] auf dem [[Konzil von Sens]] der [[Häresie]] angeklagt und verurteilt. Von 1163 bis 1165 war Sens der Sitz des aus Italien geflüchteten Papstes [[Alexander III. (Papst)|Alexander III.]]<ref name="Meyers" /> [[Thomas Becket]] verbrachte einige Zeit seines [[Exil]]s (1166–1170) in der 2&nbsp;km nördlich von Sens gelegenen [[Abtei Sainte-Colombe]].<ref name="britannica">[https://www.britannica.com/place/Sens ''Sens.''] In: ''[[Encyclopædia Britannica]]'' online.</ref> 1189 erhielt Sens das [[Stadtrecht]]. 1234 feierten der französische König [[Ludwig IX. (Frankreich)|Ludwig IX.]] und [[Margarete von der Provence]] in Sens Hochzeit.<ref name="britannica1911" /> Am 17. September 1477 wurde hier ein Waffenstillstand zwischen dem späteren Kaiser [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian]] und dem französischen König [[Ludwig XI.]] geschlossen.


=== Neuzeit ===
Sens war während der [[Hugenottenkriege]] ein Zentrum des Katholizismus. Hier wurden 1562 viele [[Hugenotten]] ermordet, und es gehörte zu den ersten Städten, die sich der [[Heilige Liga (1576)|Heiligen Liga]] anschlossen. In der Folge widerstand Sens auch von 1590–94 [[Heinrich IV. (Frankreich)|Heinrich IV.]], wofür er der Stadt ihre Privilegien aberkannte.<ref name="britannica1911" /><ref name="Brockhaus">[https://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=134559&imageview=true ''Sens.''] In: [[Brockhaus Enzyklopädie|''Brockhaus’ Konversations-Lexikon.'']] 14. Auflage. Band 14, 1892-96, S. 861.</ref> 1622 wurde [[Erzbistum Paris|Paris]], das bisher ein [[Suffraganbistum]] der Erzdiözese Sens war, zu einem eigenen [[Erzbistum]] erhoben und erhielt auch die Jurisdiktion über die bislang zur Erzdiözese Sens gehörigen Bistümer [[Bistum Chartres|Chartes]], [[Bistum Orléans|Orléans]] und [[Bistum Meaux|Meaux]].<ref name="britannica1911" /> Während des [[Sechster Koalitionskrieg|Sechsten Koalitionskriegs]] gelang es [[Württembergische Armee|württembergischen]] und [[Kaiserlich-Königliche Armee (1806–1867)|österreichischen Truppen]], das von General [[Jacques Alexandre Allix de Vaux]] hartnäckig verteidigte Sens 1814 zu erstürmen. Das 1801 aufgehobene Erzbistum Sens wurde 1822 wiederhergestellt. Im [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] wurde Sens 1870/71 von deutschen Truppen besetzt.<ref name="britannica1911" />
Sens war während der [[Hugenottenkriege]] ein Zentrum des Katholizismus. Hier wurden 1562 viele [[Hugenotten]] ermordet, und es gehörte zu den ersten Städten, die sich der [[Heilige Liga (1576)|Heiligen Liga]] anschlossen. In der Folge widerstand Sens auch von 1590 bis 1594 [[Heinrich IV. (Frankreich)|Heinrich IV.]], wofür er der Stadt ihre Privilegien aberkannte.<ref name="britannica1911" /><ref name="Brockhaus">[https://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=134559&imageview=true ''Sens.''] In: [[Brockhaus Enzyklopädie|''Brockhaus’ Konversations-Lexikon.'']] 14. Auflage. Band 14, 1892–1896, S. 861.</ref> 1622 wurde [[Erzbistum Paris|Paris]], das bisher ein [[Suffragandiözese|Suffraganbistum]] der Erzdiözese Sens war, zu einem eigenen [[Erzbistum]] erhoben und erhielt auch die Jurisdiktion über die bislang zur Erzdiözese Sens gehörigen Bistümer [[Bistum Chartres|Chartes]], [[Bistum Orléans|Orléans]] und [[Bistum Meaux|Meaux]].<ref name="britannica1911" /> Während des [[Sechster Koalitionskrieg|Sechsten Koalitionskriegs]] gelang es [[Württembergische Armee|württembergischen]] und [[Kaiserlich-Königliche Armee (1806–1867)|österreichischen Truppen]], das von General [[Jacques Alexandre François Allix de Vaux]] hartnäckig verteidigte Sens 1814 zu erstürmen. Das 1801 aufgehobene Erzbistum Sens wurde 1822 wiederhergestellt. Im [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] wurde Sens 1870/71 von deutschen Truppen besetzt.<ref name="britannica1911" />

=== Bevölkerungsentwicklung ===
{| class="wikitable" width=400
|- align=center class="hintergrundfarbe5"
|align=left | '''Jahr''' || '''1962''' || '''1968''' || '''1975''' || '''1982''' || '''1990''' || '''1999''' || '''2011''' || '''2018'''
|- align=center
|align=left|'''Einwohner'''|| 20.015 || 23.035 || 26.463 || 26.602 || 27.082 || 26.904 || 25.146 || 26.586
|}


== Sehenswürdigkeiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Toit salle synodale.JPG|mini|Synodalpalast in Sens]]
[[Datei:Toit salle synodale.JPG|mini|Synodalpalast in Sens]]
* Die [[Kathedrale von Sens]]
* Die [[Kathedrale von Sens|Kathedrale]] des [[Erzbistum Sens|Erzbistums Sens]]
* Der alte Bischofspalast, in dem die Museen von Sens untergebracht sind, unter anderem eine große Sammlung mittelalterlicher Kunst in Frankreich
* Der alte Bischofspalast, in dem die Museen von Sens untergebracht sind, unter anderem eine große Sammlung mittelalterlicher Kunst in Frankreich
* [[Synodalpalast (Sens)|Synodalpalast]], erbaut im 13. Jahrhundert
* [[Synodalpalast (Sens)|Synodalpalast]], erbaut im 13. Jahrhundert
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* [[Stadttheater (Sens)|Stadttheater]], 1882 eingeweiht
* [[Stadttheater (Sens)|Stadttheater]], 1882 eingeweiht
* [[Hôtel de Ville (Sens)|Rathaus]], 1904 eingeweiht
* [[Hôtel de Ville (Sens)|Rathaus]], 1904 eingeweiht
{{Siehe auch|Karmelitinnenkloster Sens}}


== Wirtschaft ==
== Wirtschaft ==
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== Verkehr ==
== Verkehr ==
Der Bahnhof von Sens, welcher an der [[Bahnstrecke Paris–Marseille]] liegt, verfügt über fünf Gleise an drei Bahnsteigen und wird hauptsächlich von den Nahverkehrszügen der [[TER Bourgogne]] angefahren. Es gibt u.&nbsp;a. Verbindungen nach Paris, Auxerre und [[Dijon]]. Der [[Bahnhof Paris-Bercy-Bourgogne-Pays-d’Auvergne|Bahnhof Paris-Bercy]] ist erreichbar in 50 Minuten. Pro Tag hält auch ein Zugpaar des [[TGV]] auf der Strecke von [[Melun]] nach [[Marseille]]. Sens hat einen Stadtbusverkehr mit neun Linien, die die Stadt und die Umgebung bedienen. Außerdem ist Sens über die [[Autoroute A 19]] ans Autobahnnetz angeschlossen.
Der Bahnhof von Sens, welcher an der [[Bahnstrecke Paris–Marseille]] liegt, verfügt über fünf Gleise an drei Bahnsteigen und wird hauptsächlich von den Nahverkehrszügen der [[TER Bourgogne]] angefahren. Es gibt u.&nbsp;a. Verbindungen nach Paris, Auxerre und [[Dijon]]. Der [[Bahnhof Paris-Bercy-Bourgogne-Pays-d’Auvergne|Bahnhof Paris-Bercy]] ist erreichbar in 50 Minuten. Sens hat einen Stadtbusverkehr mit neun Linien, die die Stadt und die Umgebung bedienen. Außerdem ist Sens über die [[Autoroute A 19]] ans Autobahnnetz angeschlossen.


== Persönlichkeiten ==
== Söhne und Töchter der Stadt ==
* [[Jean Cousin der Jüngere|Jean Cousin ''der Jüngere'']] (1522–1595), Maler, Bildhauer und Graphiker
* [[Claude Goyrand]] (um 1610–1662), Kupferstecher und Radierer
* [[Élisabeth-Paul-Édouard de Rossel]] (1765–1829), Forschungsreisender und Konteradmiral
* [[Louis Savinien Dupuis]] (1806–1874), Pater der Pariser Mission und Gründer des ersten einheimischen Schwesternordens von Indien
* [[Louis Savinien Dupuis]] (1806–1874), Pater der Pariser Mission und Gründer des ersten einheimischen Schwesternordens von Indien
* [[Jacques Charles René Duchesne]] (1837–1918), General
* [[Jacques Charles René Duchesne]] (1837–1918), General
* [[Jules Case]] (1854–1931), Schriftsteller, Journalist und Literaturkritiker
* [[Marie Cronier]] (1857–1937), Benediktinerin, Äbtissin und Klostergründerin
* [[Marie Cronier]] (1857–1937), Benediktinerin, Äbtissin und Klostergründerin
* [[Savinien Louismet]] (1858–1926), Benediktinerpater
* [[Charles-François-Prosper Guérin]] (1875–1939), Maler des Impressionismus
* [[Charles-François-Prosper Guérin]] (1875–1939), Maler des Impressionismus
* [[Bacary Sagna]] (* 1983), Fußballspieler
* [[Bacary Sagna]] (* 1983), Fußballspieler
* [[Clément Chantôme]] (* 1987), Fußballspieler
* [[Clément Chantôme]] (* 1987), Fußballspieler
* [[Orlann Ombissa-Dzangue]] (* 1991), Sprinterin
* [[Ulrick Eneme-Ella]] (* 2001), gabunisch-französischer Fußballspieler


== Partnerstädte ==
== Partnerstädte ==
* {{DEU|#}} [[Lörrach]], [[Baden-Württemberg]] seit 1966
* [[Lörrach]], [[Deutschland]] seit 1966
* {{ITA|#}} [[Senigallia]], [[Provinz Ancona|Ancona]], [[Italien]] seit 1981
* [[Senigallia]], [[Provinz Ancona|Ancona]], [[Italien]] seit 1981
* {{GBR|#}} [[Chester]], [[England]] seit 1994
* [[Chester]], [[Vereinigtes Königreich]] seit 1994


Alle vier Städte sind untereinander gleichfalls Partnerstädte. Jährlich finden zahlreiche Begegnungen und Austausche sowohl zwischen Schulen und Vereinen als auch Praktikantenaustausch von Industrie und Handel statt.
Alle vier Städte sind untereinander gleichfalls Partnerstädte. Jährlich finden zahlreiche Begegnungen und Austausche sowohl zwischen Schulen und Vereinen als auch Praktikantenaustausch von Industrie und Handel statt.


Einen Freundschaftsvertrag gibt es seit 1999 mit der Stadt
Einen Freundschaftsvertrag gibt es seit 1999 mit der Stadt [[Wyschhorod]] in der [[Ukraine]].
* [[Wyschhorod]] in der [[Ukraine]]


Einen speziellen Städtepartnerschaftsvertrag gibt es seit 2012 mit
Einen speziellen Städtepartnerschaftsvertrag gibt es seit 2012 mit [[Fafe]] in [[Portugal]].
* [[Fafe]] in [[Portugal]]


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
* Sens ist Sitz des [[Erzbistum Sens-Auxerre|Erzbistums Sens-Auxerre]].
* Sens ist Sitz des [[Erzbistum Sens|Erzbistums Sens-Auxerre]].
* In [[Gustave Flaubert]]s Roman ''[[Die Erziehung der Gefühle]]'' ist Sens der Schulort des Protagonisten ''Frédéric Moreau''.
* In [[Gustave Flaubert]]s Roman ''[[L’Éducation sentimentale]]'' ist Sens der Schulort des Protagonisten ''Frédéric Moreau''.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Sens}}
{{Commonscat}}
* [https://hotelmix.fr/office-de-tourisme-sens Tourist office of Sens] (englisch)

== Literatur ==
* {{RE|I,1|768||Agedincum|[[Maximilian Ihm]]|RE:Agedincum}}
* {{RE|I,1|768||Agedincum|[[Maximilian Ihm]]|RE:Agedincum}}
* [http://www.office-de-tourisme-sens.com/index.php?lang=en Tourist office of Sens] (englisch)


== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==
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{{Navigationsleiste Gemeinden im Arrondissement Sens}}
{{Navigationsleiste Gemeinden im Arrondissement Sens}}
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[[Kategorie:Ort in Bourgogne-Franche-Comté]]
[[Kategorie:Ort in Bourgogne-Franche-Comté]]
[[Kategorie:Unterpräfektur in Frankreich]]
[[Kategorie:Unterpräfektur in Frankreich]]
[[Kategorie:Sens (Yonne)| ]]
[[Kategorie:Sens| ]]
[[Kategorie:Stadt in Frankreich]]
[[Kategorie:Stadt in Frankreich]]
[[Kategorie:Ort an der Yonne]]

Aktuelle Version vom 16. Juni 2024, 17:30 Uhr

Sens
Sens (Frankreich)
Sens (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Yonne (89)
Arrondissement Sens
Kanton Sens-1, Sens-2
Gemeindeverband Grand Sénonais
Koordinaten 48° 12′ N, 3° 17′ OKoordinaten: 48° 12′ N, 3° 17′ O
Höhe 62–205 m
Fläche 21,92 km²
Einwohner 27.034 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 1.233 Einw./km²
Postleitzahl 89100
INSEE-Code
Website Offizielle Website der Stadt

Kathedrale mit erzbischöflichem Palast

Sens [sɑ̃s] ist eine französische Stadt mit 27.034 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Yonne und liegt am gleichnamigen Fluss Yonne, in den hier die Vanne mündet. Die Stadt Sens liegt gut 100 Kilometer südöstlich von Paris, nach Auxerre, der nächsten Stadt in Burgund, sind es 56 Kilometer.

Geschichte

Keltische und römische Epoche

Als Agedincum war Sens in der Antike der Hauptort des keltischen Volkes der Senonen in Gallien.[1][2] Obwohl der Platz vor der römischen Eroberung Galliens zweifellos morastig war, hatte er bereits aufgrund seiner Lage am Kreuzungspunkt zweier Heerstraßen Bedeutung erlangt.[3] Endgültig konnte Gaius Iulius Caesar Agedincum, das er mehrfach erwähnt,[4] erst nach der Bezwingung des Vercingetorix (52 v. Chr.) der römischen Herrschaft unterwerfen.[5] Nach der Eroberung Galliens wurde die Position des Zusammenflusses von Yonne und Vanne etwas verlegt, so dass die ersten Bauten an der Stelle der heutigen Stadt entstanden. In der römischen Epoche verlief die eine der beiden erwähnten Heerstraßen als Via Agrippa ungefähr in Nord-Süd-Richtung, während die andere von Osten nach Westen verlaufende Genabum (Orléans) mit Augustabona (Troyes) verband.[3]

Nach der Legende wurde die heilige Kolumba 273 n. Chr. in Sens enthauptet, weil sie sich als Christin weigerte, den Sohn des römischen Kaisers Aurelian zu heiraten. Eventuell ist Sens mit dem von Ammianus Marcellinus erwähnten Ort Senonae zu identifizieren, in dem Kaiser Julian 356 erfolgreich eine einmonatige Belagerung durch die Alamannen durchhielt.[6] Die Römer errichteten in Sens u. a. Amphitheater, Aquädukte, Bäder und eine teilweise erhaltene Stadtmauer; auch wurden zwei große Nekropolen entdeckt. Als Kaiser Valens im Jahr 375 Gallien in 17 Provinzen einteilte, wurde Sens Hauptstadt der Lugdunensis IV.[5][3]

Mittelalter

Während des Mittelalters spielte Sens eine wichtige Rolle im kirchlichen Leben. Bereits seit dem späten 3. Jahrhundert war es Sitz eines Bistums, dann seit dem 4./5. Jahrhundert Sitz eines Erzbischofs, der seit Theodosius I. den Titel Primas von Gallien und Germanien führte.[7] Das Hôtel de Sens in Paris war seine Residenz in der Hauptstadt.

Die Abtei Saint-Pierre-le-Vif wurde zu Beginn des 6. Jahrhunderts von Theudechild, der Tochter des Frankenkönigs Theuderich I. gegründet, die sich hier auch beerdigen ließ. Seit etwa 564 untersteht die Abtei der Benediktinerregel. Seit dem Jahr 999 ist Saint-Pierre-le-Vif ein Männerkloster.

731 oder 738 konnten sich die Einwohner von Sens gegen die Angriffe der Sarazenen behaupten, ebenso widerstanden sie 886 einer sechsmonatigen Belagerung durch die Normannen. Seit dem 9. Jahrhundert gehörte die Stadt zum Herzogtum Burgund und wurde von eigenen Grafen regiert. Die Kämpfe dieser Grafen mit den Erzbischöfen oder ihren Oberherren führten häufig zu blutigen Verwicklungen.[5] So bemächtigte sich Richard der Gerichtsherr 895 der Grafschaft, die damit Odo von Paris verlorenging. Hugo der Große eroberte 936 Sens und entriss die Grafschaft somit Hugo dem Schwarzen.[8] 1055 kam diese schließlich an die französische Krondomäne.[5]

Altar in der Kathedrale

1135 wurde mit dem Bau der Kathedrale St. Étienne begonnen, die als erste gotische Kathedrale gilt. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts organisierten die Bürger von Sens ihre Stadt als Kommune und setzten den Kampf gegen den Klerus fort.[5] 1141 wurde Petrus Abaelardus auf dem Konzil von Sens der Häresie angeklagt und verurteilt. Von 1163 bis 1165 war Sens der Sitz des aus Italien geflüchteten Papstes Alexander III.[7] Thomas Becket verbrachte einige Zeit seines Exils (1166–1170) in der 2 km nördlich von Sens gelegenen Abtei Sainte-Colombe.[9] 1189 erhielt Sens das Stadtrecht. 1234 feierten der französische König Ludwig IX. und Margarete von der Provence in Sens Hochzeit.[5] Am 17. September 1477 wurde hier ein Waffenstillstand zwischen dem späteren Kaiser Maximilian und dem französischen König Ludwig XI. geschlossen.

Neuzeit

Sens war während der Hugenottenkriege ein Zentrum des Katholizismus. Hier wurden 1562 viele Hugenotten ermordet, und es gehörte zu den ersten Städten, die sich der Heiligen Liga anschlossen. In der Folge widerstand Sens auch von 1590 bis 1594 Heinrich IV., wofür er der Stadt ihre Privilegien aberkannte.[5][10] 1622 wurde Paris, das bisher ein Suffraganbistum der Erzdiözese Sens war, zu einem eigenen Erzbistum erhoben und erhielt auch die Jurisdiktion über die bislang zur Erzdiözese Sens gehörigen Bistümer Chartes, Orléans und Meaux.[5] Während des Sechsten Koalitionskriegs gelang es württembergischen und österreichischen Truppen, das von General Jacques Alexandre François Allix de Vaux hartnäckig verteidigte Sens 1814 zu erstürmen. Das 1801 aufgehobene Erzbistum Sens wurde 1822 wiederhergestellt. Im Deutsch-Französischen Krieg wurde Sens 1870/71 von deutschen Truppen besetzt.[5]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2011 2018
Einwohner 20.015 23.035 26.463 26.602 27.082 26.904 25.146 26.586

Sehenswürdigkeiten

Synodalpalast in Sens
  • Die Kathedrale des Erzbistums Sens
  • Der alte Bischofspalast, in dem die Museen von Sens untergebracht sind, unter anderem eine große Sammlung mittelalterlicher Kunst in Frankreich
  • Synodalpalast, erbaut im 13. Jahrhundert
  • Haus Abraham
  • Stadttheater, 1882 eingeweiht
  • Rathaus, 1904 eingeweiht

Wirtschaft

Das in einer reichhaltigen Agrarregion gelegene Sens besitzt eine vielfältige verarbeitende Industrie, mit Pharmakonzernen, Elektronikfirmen und Lebensmittelherstellern. Viele Wirtschaftszweige von Sens sind mit jenen von Paris verschmolzen.[9]

Verkehr

Der Bahnhof von Sens, welcher an der Bahnstrecke Paris–Marseille liegt, verfügt über fünf Gleise an drei Bahnsteigen und wird hauptsächlich von den Nahverkehrszügen der TER Bourgogne angefahren. Es gibt u. a. Verbindungen nach Paris, Auxerre und Dijon. Der Bahnhof Paris-Bercy ist erreichbar in 50 Minuten. Sens hat einen Stadtbusverkehr mit neun Linien, die die Stadt und die Umgebung bedienen. Außerdem ist Sens über die Autoroute A 19 ans Autobahnnetz angeschlossen.

Persönlichkeiten

Partnerstädte

Alle vier Städte sind untereinander gleichfalls Partnerstädte. Jährlich finden zahlreiche Begegnungen und Austausche sowohl zwischen Schulen und Vereinen als auch Praktikantenaustausch von Industrie und Handel statt.

Einen Freundschaftsvertrag gibt es seit 1999 mit der Stadt Wyschhorod in der Ukraine.

Einen speziellen Städtepartnerschaftsvertrag gibt es seit 2012 mit Fafe in Portugal.

Siehe auch

Sonstiges

Commons: Sens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Anmerkungen

  1. P. Wuilleumier: Agedincum. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 1, Stuttgart 1964, Sp. 123.
  2. Max Ihm: Agedincum. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 768.
  3. a b c C. Rolley: Agedincum (Sens), Yonne, France. In: Richard Stillwell u. a. (Hrsg.): The Princeton Encyclopedia of Classical Sites. Princeton University Press, Princeton NJ 1976, ISBN 0-691-03542-3 (englisch, perseus.tufts.edu).
  4. Caesar: De bello Gallico 6, 44 und 7, 10.
  5. a b c d e f g h i Sens, in: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. 1910-11, Band 24, S. 648.
  6. Ammianus Marcellinus, Res gestae 16, 4, 1ff.; dazu Klaus Rosen: Julian. Kaiser, Gott und Christenhasser. Klett-Cotta, Stuttgart 2006, ISBN 3-608-94296-3, S. 141 f.
  7. a b Sens. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 14, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 867.
  8. Karl Ferdinand Werner: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. dtv, 1995, ISBN 3-423-04653-8, S. 448 und 493.
  9. a b Sens. In: Encyclopædia Britannica online.
  10. Sens. In: Brockhaus’ Konversations-Lexikon. 14. Auflage. Band 14, 1892–1896, S. 861.