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Postflugzeug ist Sammelbegriff für Flugzeuge, der sich inhaltlich an Einsatzzweck, Bauart oder Betreiber orientieren kann.

Anfänge der Beförderung von Post mit Luftfahrzeugen wurden im frühen 19. Jahrhundert von der Pariser Ballonpost praktiziert. Zeitgleich mit der Verfügbarkeit von Flugzeugen entwickelten sich die Anfänge des Flugpostverkehrs. Das erste bekannte Postflugzeug ist ein von Doppeldecker des Typ "Sommer 1910 biplane" der am 18. Februar 1911 in Indien von Henri Pequet geflogen wurde und 6.500 Briefe beförderte.^[1] Die erste deutsche Postbeförderung mit einem Postflugzeug wurde am 11. Juni 1912 um 19.04 Uhr durch Leutnant von Hiddelsen mit seinem Euler-Flugzeug „Gelber Hund“ durchgeführt. In einem von der Reichspost versiegelten Beutel beförderte er 20.000 Briefe und Postkarten von Frankfurt am Main nach Darmstadt. Der erste amtlich genehmigte Postflug in Deutschland fand einen Tag später am 12. Juni 1912 statt.^[2] In den 1920er und 1930er Jahren wurden diverse Flugzeuge zur ausschließlichen Beförderung von Postsendungen gebaut. Ein bemerkenswertes Projekt aus dieser Zeit ist die Focke-Wulf A36, die den Beinamen "Mastgans" erhielt und speziell als Postflugzeug ausgelegt wurde.^[3] Durch den Fortschritt im Flugzeugbau wurde es in den 1930er Jahren möglich auch Personen zu befördern und sogar Postflugzeuge im transatlantischen Verkehr einzusetzen. Bemerkenswert dazu ist der Betrieb der Dornier Do X als Postflugzeug; es wurde an Bord eine "Posthilfstelle" betrieben.^[4] Pierre-Georges Latécoère baute Postflugzeuge und gründete 1927 dazu die "Compagnie générale aéropostale" welche für französische Kolonien und Südamerika Postsendungen beförderte. Nachfolgend wurden international etliche Postfluggesellschaften gegründet und zu Zeiten des Luftpost-Skandal von 1934 waren Postflugzeuge in erheblicher Anzahl im Betrieb. Zeitweise mussten Postflugzeuge mit Erkennungszeichen der nationalen Postbehörden versehen sein. Durch die Zunahme des Flugverkehrs und der Transportkapazitäten von Flugzeugen hat sich Postverkehr in der Nachkriegszeit zur zivilen Luftfahrt verlagert. Dennoch blieben besondere Bereiche der Luftpostbeförderung erhalten. Am 1. September 1961 wurde der Aufbau der deutschen Nachtluftpost begonnen. Diese hatte erreichte den Zenit in den 1990er Jahren und wurde Anfang des 21. Jahrhunderts wieder abgebaut.^[5] Im 21. Jahrhundert befördern etliche Frachtfluggesellschaft unter anderem auch Postsendungen.

Nachfolgend eine Übersicht bekannter Typen:

• Blériot 5190
• Couzinet 70
• Douglas M-1
• Junkers Ju 46
• Latécoère 300
• Short Mayo Composite

• DO-X-Post
• Linea Aeropostal Venezolana
• Postrakete
• United Airlines, Gründungszeit und Wurzeln im Luftpostverkehr
• V-Mail

• Wolfgang Lehmacher: Wie Logistik unser Leben prägt: Der Wertbeitrag logistischer Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft. Springer-Verlag, 2013, ISBN 9783834942968
• Peter Kuckuk, Hartmut Pophanken, Klaus Schalipp: Ein Jahrhundert Luft- und Raumfahrt in Bremen: Von den frühesten Flugversuchen zum Airbus und zur Ariane, BoD, 2015, ISBN 9783954940714
• Kurt Tucholsky: Verkehr über dem Haus, 1931 (online bei zeno.org)

Commons: Postflugzeuge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Focke-Wulf A36 "Mastgans" Information bei histaviation.com (engl.)
• 101 Flugzeugtypen im Postflugverkehr, gespeicherte Datenbankabfrage mit 101 Flugzeugen (hinterlegt bei archive.org)

1. ↑ Henry Pequet und das erste Postflugzeug Abgerufen am 11. Februar 2018.
2. ↑ W. Lehmacher, S. 23
3. ↑ Kuckuk, Pophanken, Schalipp S. 111
4. ↑ Reinhard Hofrichter: Eine Typisierung der DO-X-Bordpoststempel und Untersuchung ihrer jeweiligen Verwendung., 2004, (Aspekte innerhalb der Aerophilatelie der deutschen Überseeflüge) online-pdf, abgerufen am 12. Februar 2018.
5. ↑ verkehrsrundschau: Flughafen Hamburg: Luftpost-Ära geht zu Ende Meldung vom 28. März 2008, abgerufen am 11. Februar 2018.