Plärrer

Plärrer (auch Plerrer) ist eine alte Bezeichnung für einen Platz, auf dem im Mittelalter Händler, die keine Konzession für den Markt innerhalb der Stadtmauern hatten, mit ihren Waren handeln konnten. Die Bezeichnung leitet sich von dem mittelhochdeutschen Wort „Plerre“ ab, was in etwa „Freier Platz“ bedeutet.[1]

Entsprechende Namen oder Namensbestandteile gibt es heute noch in Bayern, insbesondere in Mittelfranken, für Plätze in Bamberg, Bechhofen, Hersbruck, Kaufbeuren (Busbahnhof), Neustadt an der Aisch, Nürnberg, Nürnberg-Mögeldorf, Lauf an der Pegnitz, Michelau in Oberfranken, Oberkotzau, Obernzenn, Schwarzenbruck, Thiersheim, Waischenfeld, Waldeck bei Kemnath (lokaler Volksmund) und Weißenburg in Bayern.

Nach dem Plärrer in Nürnberg wurde der dortige U-Bahnhof Plärrer, das am Platz liegende Plärrerhochhaus sowie das Nürnberger Stadtmagazin Plärrer benannt.

Eine unterschiedliche Bedeutung hat „Plärrer“ als Name eines bekannten Volksfests in Augsburg, dort leitet er sich vom „Geplärre“ (d. h. Schreien) der Besucher ab.

Einzelnachweise

  1. „Der Blerrer, (Nürnb., Hsl.), offener, freyer Platz, den jedermann übersehen kann.“ Johann Andreas Schmeller: Bayerisches Wörterbuch. München 1877, Band 1/1, Sp. 330 (Digitalisat; PDF; 201 MB).