„Joachim Kupsch“ – Versionsunterschied

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'''Joachim Kupsch''' (* [[18. Oktober]] [[1926]] in [[Leipzig]]; † [[6. Juli]] [[2006]]) war ein [[deutscher Schriftsteller]].
'''Joachim Kupsch''' (* [[18. Oktober]] [[1926]] in [[Leipzig]]; † [[6. Juli]] [[2006]]) war ein [[Liste deutschsprachiger Schriftsteller|deutscher Schriftsteller]].


== Leben ==
== Leben ==


Joachim Kupsch nahm nach dem Besuch der [[Oberrealschule]] 1944/45 als Soldat der [[Wehrmacht]] am [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] teil. Am 2. Februar 1944 beantragte er die Aufnahme in die [[NSDAP]] und wurde zum 20. April desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 9.994.632).<ref>Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/24280121</ref><ref>[[Olaf Kappelt]]: Braunbuch DDR. Berlin, 2. Auflage, 2009</ref> Er geriet in [[Kriegsgefangenschaft]]; nach der Entlassung arbeitete er als [[Maurer]]. Danach war er Mitarbeiter des Senders Leipzig des [[Mitteldeutscher Rundfunk|Mitteldeutschen Rundfunks]] und freier [[Dramaturg]] am [[Leipzig]]er Theater. 1950 zog er um nach [[Dresden]], wo er als [[freier Schriftsteller]] wirkte. Seit 1955 war er in Leipzig ansässig, wo er von 1955 bis 1957 an einem Kurs des [[Deutsches Literaturinstitut Leipzig|Literaturinstituts „Johannes R. Becher“]] teilnahm und bis 1962 an der Universität als [[Externer Student|Externer]] [[Germanistik|germanistische]] [[Vorlesung]]en hörte.
Joachim Kupsch nahm nach dem Besuch der [[Oberrealschule]] 1944/45 als Soldat der [[Wehrmacht]] am [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] teil. Am 2. Februar 1944 beantragte er die Aufnahme in die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] und wurde zum 20. April desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 9.994.632).<ref>Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/24280121</ref><ref>[[Olaf Kappelt]]: Braunbuch DDR. Berlin, 2. Auflage, 2009</ref> Er geriet in [[Kriegsgefangener|Kriegsgefangenschaft]]; nach der Entlassung arbeitete er als [[Maurer]]. Danach war er Mitarbeiter des Senders Leipzig des [[Mitteldeutscher Rundfunk|Mitteldeutschen Rundfunks]] und freier [[Dramaturg]] am [[Leipzig]]er Theater. 1950 zog er um nach [[Dresden]], wo er als [[Schriftsteller|freier Schriftsteller]] wirkte. Seit 1955 war er in Leipzig ansässig, wo er von 1955 bis 1957 an einem Kurs des [[Deutsches Literaturinstitut Leipzig|Literaturinstituts „Johannes R. Becher“]] teilnahm und bis 1962 an der Universität als Externer [[Germanistik|germanistische]] [[Vorlesung]]en hörte.


Joachim Kupsch war Verfasser von [[Erzählung]]en, [[Roman]]en, [[Hörspiel]]en und [[Drehbuch|Drehbüchern]]. In seinen Werken verarbeitete er anfangs z.&nbsp;T. eigene Kriegserfahrungen, später veröffentlichte er vor allem romanhafte [[Biografie]]n, u.&nbsp;a. über [[August Bebel]] und Komponisten wie [[Georg Friedrich Händel|Händel]], [[Joseph Haydn|Haydn]], [[Ludwig van Beethoven|Beethoven]], [[Franz Schubert|Schubert]] und [[Richard Wagner|Wagner]]. Ein [[Friedrich Nietzsche|Nietzsche]]-Roman mit dem Titel ''Weh dem der Wüsten birgt'' blieb bisher unveröffentlicht.
Joachim Kupsch war Verfasser von [[Erzählung]]en, [[Roman]]en, [[Hörspiel]]en und [[Drehbuch|Drehbüchern]]. In seinen Werken verarbeitete er anfangs teilweise eigene Kriegserfahrungen, später veröffentlichte er vor allem romanhafte [[Biografie]]n, unter anderem über [[August Bebel]] und Komponisten wie [[Georg Friedrich Händel|Händel]], [[Joseph Haydn|Haydn]], [[Ludwig van Beethoven|Beethoven]], [[Franz Schubert|Schubert]] und [[Richard Wagner|Wagner]]. Ein [[Friedrich Nietzsche|Nietzsche]]-Roman mit dem Titel ''Weh dem der Wüsten birgt'' blieb bisher unveröffentlicht.


Joachim Kupsch gehörte von 1954 bis 1990 dem [[Deutscher Schriftstellerverband|Schriftstellerverband der DDR]] an; seit 1991 war er Mitglied des [[Förderkreis Freie Literaturgesellschaft Leipzig|Förderkreises Freie Literaturgesellschaft Leipzig]].
Joachim Kupsch gehörte von 1954 bis 1990 dem [[Schriftstellerverband der DDR]] an; seit 1991 war er Mitglied des [[Förderkreis Freie Literaturgesellschaft Leipzig|Förderkreises Freie Literaturgesellschaft Leipzig]].
Im Rahmen einer Gedenkfeier wurde sein künstlerischer Nachlass seinem Wunsch gemäß an die [[Stadtbibliothek Leipzig|Leipziger Stadtbibliothek]] übergeben.
Im Rahmen einer Gedenkfeier wurde sein künstlerischer Nachlass seinem Wunsch gemäß an die [[Stadtbibliothek Leipzig|Leipziger Stadtbibliothek]] übergeben.


== Werke ==
== Publikationen ==
* ''König für einen Tag'', Berlin 1953
* ''König für einen Tag'', Berlin 1953
* ''Gefährlicher Sommer'', Halle (Saale) 1955
* ''Gefährlicher Sommer'', Halle (Saale) 1955

Aktuelle Version vom 19. Juni 2024, 14:39 Uhr

Joachim Kupsch (* 18. Oktober 1926 in Leipzig; † 6. Juli 2006) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben

Joachim Kupsch nahm nach dem Besuch der Oberrealschule 1944/45 als Soldat der Wehrmacht am Zweiten Weltkrieg teil. Am 2. Februar 1944 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 20. April desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 9.994.632).[1][2] Er geriet in Kriegsgefangenschaft; nach der Entlassung arbeitete er als Maurer. Danach war er Mitarbeiter des Senders Leipzig des Mitteldeutschen Rundfunks und freier Dramaturg am Leipziger Theater. 1950 zog er um nach Dresden, wo er als freier Schriftsteller wirkte. Seit 1955 war er in Leipzig ansässig, wo er von 1955 bis 1957 an einem Kurs des Literaturinstituts „Johannes R. Becher“ teilnahm und bis 1962 an der Universität als Externer germanistische Vorlesungen hörte.

Joachim Kupsch war Verfasser von Erzählungen, Romanen, Hörspielen und Drehbüchern. In seinen Werken verarbeitete er anfangs teilweise eigene Kriegserfahrungen, später veröffentlichte er vor allem romanhafte Biografien, unter anderem über August Bebel und Komponisten wie Händel, Haydn, Beethoven, Schubert und Wagner. Ein Nietzsche-Roman mit dem Titel Weh dem der Wüsten birgt blieb bisher unveröffentlicht.

Joachim Kupsch gehörte von 1954 bis 1990 dem Schriftstellerverband der DDR an; seit 1991 war er Mitglied des Förderkreises Freie Literaturgesellschaft Leipzig. Im Rahmen einer Gedenkfeier wurde sein künstlerischer Nachlass seinem Wunsch gemäß an die Leipziger Stadtbibliothek übergeben.

Publikationen

  • König für einen Tag, Berlin 1953
  • Gefährlicher Sommer, Halle (Saale) 1955
  • Ein Taugenichts stellt eine Falle, Berlin 1955
  • Die Bäume zeigen ihre Rinden, Halle/Saale 1957
  • Die galanten Abenteuer Münchhausens, Berlin 1958
  • Die Nacht mit Beppone, Berlin 1958
  • Die Reise nach London, Berlin 1959
  • Eine Sommerabenddreistigkeit, Leipzig 1959, verfilmt als Mir nach, Canaillen!, DEFA 1964
  • Ein Ende in Dresden, Berlin 1964
  • Leiden oder triumphieren, Halle (Saale) 1964
  • Die Winternachtsabenteuer, Halle (Saale) 1965, verfilmt als Hauptmann Florian von der Mühle, DEFA 1967/1968
  • Das Buch Chons, Berlin 1967
  • Winterreise, Berlin 1967
  • Das wilde Tier Nachtigall, Berlin 1971
  • Die erschröcklichen Erfindungen des W. A. Kevenhüller, Berlin 1972
  • Die Mühsal eines Tages, Berlin 1973
  • Das tolldreiste Dutzend des Till Eulenspiegel, Berlin 1974
  • Luise, Halle (Saale) 1976
  • Der Kuß der Selene, Berlin 1982
  • Don Juan in Leipzig, Berlin 1984
  • Neujahrskonzert, Berlin 1984

Herausgeberschaft

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/24280121
  2. Olaf Kappelt: Braunbuch DDR. Berlin, 2. Auflage, 2009