Jenische

Die Jenischen sind eine gelegentlich mit den Roma verwechselte Gruppe. Ihre Herkunft ist ungeklärt, Teile der jenischen Sprache weisen auf eine sehr lange Geschichte hin, wohl länger als in der weit verbreiteten Theorie, die Jenischen seien eine im Zuge der Bauernkriege (1520 bis 1525) aus der Schweiz ausgewanderte Volksgruppe mit eigener Sprache.

Teilweise werden sie auch als weiße Zigeuner bezeichnet, da sie im Vergleich zu den Roma eine hellere Hautfarbe haben. Dass es überhaupt zu einem Vergleich mit Roma kam, liegt daran, dass Jenische als Randgruppe der Gesellschaft zu ähnlichen Berufen (Scherenschleifer, Korbflechter) gezwungen waren.


Die Jenischen besitzen eine eigene Sprache mit Versatzstücken aus dem Deutschen, dem Jiddischen, Hebräischen, Romanes und Rotwelsch. Beispiele sind:

  • jemanden mopitzeln - jemanden abstechen
  • Aschuri - Messer

Die Geschichte der Jenischen ist vor allem in der Schweiz zur Zeit ein Thema, da es dort von den 1920er bis in die 1970er Jahre zu Zwangsentzügen jenischer Kinder von ihren Eltern kam, um das Jenische zu bekämpfen und die Leute im Staatssinne zu disziplinieren. Auch im Dritten Reich unterlagen die Jenischen den Zwangsmaßnahmen der Nazis, wurden als "Asoziale" oder als "Zigeunermischlinge" in die Konzentrationslager deportiert und vielfach ermordet.

Jenische Dörfer und Siedlungsplätze in Deutschland

Siehe auch: