Hebamme

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Ágnes Geréb, ungarische Hebamme 2001

Hebamme (von althochdeutsch Hev(i)anna: „Ahnin/Großmutter, die das Neugeborene aufhebt/hält“; Silbentrennung: Heb-amme / Aussprache: ˈheːp-amə, ˈheːbamə), ist die Berufsbezeichnung für Frauen, die das Geburtsgeschehen während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett betreuen. Die Bezeichnung für Männer in diesem Beruf ist in Deutschland Entbindungspfleger, in Österreich Hebamme.

Geschichte

Altertum und Antike

Pharaos Tochter – Die Auffindung Moses von Edwin Long

Hebamme ist einer der ältesten Frauenberufe.[1] Tempelmalereien von der Drillingsgeburt der Pharaonenkinder des ägyptischen Sonnengottes Re aus dem dritten Jahrtausend vor Christus sind eines der ältesten Zeugnisse der Hebammenkunst. In den Erzählungen über den Auszug der Israeliten aus Ägypten unter der Führung des Mose auf dem Weg in das durch JHWH den Israeliten versprochene Land Kanaan heißt es im 2. Buch Mose in der Tora und im Alten Testament:

„Und Gott tat den Hebammen Gutes; und das Volk mehrte sich und wurde sehr stark. Und es geschah, weil die Hebammen Gott fürchteten, so machte er ihnen Häuser.“

In der Antike war es Brauch, dass nur Frauen Hebammen werden können, die selbst schon geboren haben, aber ihres Alters wegen nicht mehr schwanger werden konnten. Durch diesen Brauch sollte sichergestellt werden, dass Hebammen jederzeit zur Verfügung standen und durch ihre eigene Geburtserfahrung befähigt waren, Geburtshilfe zu leisten. Zu den wesentlichen Aufgaben der Hebamme gehörten zu Lebzeiten des Sokrates neben der Anregung und Reduzierung der Wehen, der Entbindung des Kindes auch die Ehevermittlung sowie die Abtreibung. Sokrates nennt für alle diese Tätigkeiten Analoga in seiner pädagogischen Methode, der Mäeutik. Gemeint ist, dass man einer Person zu einer Erkenntnis verhilft, indem man sie durch geeignete Fragen dazu veranlasst, den betreffenden Sachverhalt selbst herauszufinden und so die Einsicht zu „gebären“. Sokrates verglich seine Gesprächskunst mit der Hebammenkunst, die seine Mutter Phainarete ausübte. Im Unterschied zu den Hebammen kommt laut Sokrates die Beurteilung der Frucht hinzu, ob sie am Leben bleiben und aufgezogen werden soll oder nicht – ein Recht, das zu dieser Zeit in Athen der Vater ausübt.[2][3] Auch bei den Römern bestimmten die Familienväter allein, ob das von der Hebamme zu seinen Füßen gelegte Neugeborene des Lebens würdig war. Hob er das Kind auf und ließ es mit den Füßen den Boden berühren, wurde es Mitglied der Familie und der Gesellschaft. Geschah dies nicht, so verfiel es der Aussetzung auf dem Aventinischen Hügel oder an der Columna Lactaria (dt. Milchsäule, auch Säuglingssäule genannt).[4][5] Griechen und Römern war die neue Kunstfertigkeit der Hebammen teuer. Wurde eine der zahlreichen Sklavinnen oder Tänzerinnen der Oberschicht schwanger, so achteten ihre Besitzer genau auf eine gute Entbindung. Denn Nachwuchs trieb den Preis der Frauen in die Höhe. Das erste Hebammenlehrbuch „Gynäkologie“ wurde um 117 von Soranos von Ephesos verfasst. Dieses Lehrbuch wurde um 220 vom griechischen Arzt Moschion erneut herausgegeben.[6] Es fasste erstmals Standards der Geburtshilfe zusammen und brachte damit das Fach maßgeblich voran. Es wird vermutet, dass Soranus sein Werk aus Überlieferungen von Hebammen zusammengestellt hat, schließlich durften Ärzte das weibliche Genital nicht berühren und keiner Geburt beiwohnen.

Das wohl um die Mitte des 2. Jahrhunderts nach Chr. verfasste Protevangelium des Jakobus berichtet anlässlich der Geburt Jesu, dass eine der beiden anwesenden Hebammen, Salome, die Jungfräulichkeit Mariae überprüfen wollte, wobei ihre Hand verdorrte, aber bei der Berührung der Windeln Jesu wieder verheilte – ein Motiv, das auch in der Kunst dargestellt wurde, z. B. um 543/553 auf einem Elfenbeinrelief an der Maximians-Kathedrale in Ravenna oder von Robert Campin um 1420/30.[7]

Mittelalter

Ende des 11. Jahrhunderts schreibt die Ärztin Trotula von Salerno mehrere Werke, u.a. Passionibus Mulierum Curandorum (auch als Trotula Major bekannt), eine Abhandlung über Gynäkologie und Frauenkrankheiten.[8] Im europäischen Mittelalter wurden Hebammen vermehrt verpflichtet, Glaubens-basierte Anforderungen zu erfüllen. Sie hatten die Pflicht, alle Neugeborenen persönlich zur Taufe zu bringen und im Fall eines Kindstodes unter der Geburt die Nottaufe vorzunehmen. Wurden sie zu einer ledigen Gebärenden gerufen, mussten sie die Abstammung des Neugeborenen ausforschen und melden. Holten sie ein behindertes Kind zur Welt, hatten sie die Mutter anzuzeigen. Ab 1310 wurde die Hebamme von der Kirche zur Taufe und per Eid zu einem christlichen Lebenswandel verpflichtet. Mit dem gleichen Eid verzichteten sie auf magische aber auch auf die Vergabe abtreibender Mittel. Dafür durften sie sowohl Tauf- als auch Sterbesakramente spenden. Im Eid der Hebammen der Stadt Aachen heißt es:

„Solange ich Weißfrau bin, soll ich meinem Herrn Proffion (Pfarrer) getreu und hold sein und alle heimlichen Kinder meinem Herrn Proffion und der heiligen Send ansagen und keine außerhalb der Stadt Aachen und anderswohin zur Taufe tragen.“[9]

Manche Schriften haben Hebammen stigmatisiert: Nachdem Papst Innozenz VII. im Jahr 1484 die Hexenlehre anerkannt hatte, stellten die Dominikanermönche Henricus Institoris und Jakobus Sprenger in ihrem Hexenhammer klar: „Keiner schadet der katholischen Kirche mehr als die Hebammen.“[10][11] Im ausgehenden Mittelalter entstanden Berufsordnungen für Hebammen. 1452 wurde in Regensburg die erste Hebammenverordnung erlassen.[12] Darin wurde der Stand der geschworenen Hebamme geschaffen und eine einheitliche Ausbildung organisiert. Ab dieser Zeit regelten in immer mehr Regionen Verbote und Gebote die Arbeit der Hebammen. 1491 folgte die Ulmer Hebammenordnung, die eine Zulassung erst nach Prüfung ihrer Ausbildung und praktischen Kenntnisse durch Ärzte verlangt:

„Die Hebammen sollen Armen und Reichen treu und fleißig beistehen; auch nach der Niederkunft sollen sie Mutter und Kind alle Sorgfalt widmen.“[13]

Im ausgehenden Spätmittelalter und in der Neuzeit riskierten Hebammen mehr als andere Personen, Opfer der Hexenverfolgung zu werden. Die Verfolgungen wurden im Besonderen in den protestantischen Regionen von Deutschland und der Schweiz von der weltlichen Gerichtsbarkeit vorangetrieben.[14]

Renaissance

Abb. aus Kapitel 4: Eine Gebärende in einem Geburtsstuhl.

Von dem Arzt Eucharius Rösslin dem Älteren stammt das 1513 erschienene Werk Der schwangeren Frauen und Hebammen Rosegarten. Es ist das erste bedeutende Handbuch zur Geburtshilfe in Deutschland und beruht insbesondere auf Werken von Soranos von Ephesos. Die 13 Kapitel enthalten 25 von Erhard Schön angefertigte Holzschnitte auf denen verschiedene Kindslagen und ein Gebärstuhl dargestellt werden. Das Buch wurde durch zahlreichen Neuauflagen für lange Zeit zum Standardwerk für Hebammen.[15] 1568 verfügte Preußen, Hebammen dürften nicht mehr betrunken arbeiten, da Geburten in der frühen Neuzeit oft Feste waren, bei denen kräftig gegessen und getrunken wurde. In der Spätrenaissance wurden die Hebammen wieder Opfer von Verfolgung. Allein in Köln etwa wurden zwischen den Jahren 1627 und 1639 nahezu alle Hebammen der Stadt als Hexen verbrannt. Als Begründung galt hier die Vorstellung vom Fötus als eine „unantastbare Frucht Gottes“. Der mögliche Einfluss der Hebamme auf den Fötus vor, während und nach der Geburt und die damit mögliche Berücksichtigung von Wünschen der werdenden Mutter, wie eine (späte) Abtreibung, widersprach dieser Vorstellung.

17. – 19. Jahrhundert

1608 veröffentlichte die französische Hebamme Marie Louise Bourgeois ein Lehrbuch zur Geburtshilfe (Hebammenbuch), das sie gegen ihre männlichen Ärztekollegen verteidigen musste. Als ihr dann auch noch eine Patientin am, damals noch nicht namentlich benannten Kindbettfieber stirbt, muss sich die Hebamme, die dem französischen Thronfolger Ludwig XIII. auf die Welt geholfen hatte, zahlreichen Anfeindungen erwehren. Durch die wissenschaftliche Dokumentation der Methodik ihres Berufsstands bereitete sie so den Weg der Geburtshilfe aus dem Mittelalter in die Neuzeit.[16]

Ein weiteres bedeutendes Hebammenbuch des 17. Jahrhunderts veröffentlichte Justine Siegemundin unter dem Titel Die Kgl. Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehemutter 1690. Es erschien in mehreren Auflagen. In diesem ersten deutschen Lehrbuch für Hebammen beschrieb Justina Siegmund alle unnormalen Geburtslagen und zeigte Lösungen auf. Das Buch erreichte hohe Auflagen und galt aufgrund der Präzision und des prägnanten Stils seiner Verfasserin als Standardwerk der Hebammenlehre. Sie erfand den „gedoppelten Handgriff“, mit dem bei einer Querlage des Kindes die Geburt ermöglicht wird. Berühmt ist die Beschreibung und bildliche Darstellung der inneren Wendung des Kindes mit Hilfe einer Schlinge. Als die Siegemundin im 17. Jahrhundert über ihre Erfahrungen als Hebamme berichtete, war das eine ungewöhnliche Tat, die von den Ärzten der damaligen Zeit heftig diskutiert wurde.

Insbesondere in ländlichen Gebieten mangelte es noch im späten 18. Jahrhundert an qualifizierten Hebammen. So berichtete der Amtmann Carl Gottlieb Engel aus Birkenfeld 1784:

„Es ist bisher keine bestellte noch vielweniger eine unterrichtete examinirte und beeidigte Hebamme alhier gewesen, sondern es befinden sich 3 bis 4 Weiber hier, von welchen bald diese bald jene Gebährenden in Kindesnöthen beigestanden hätte. Doch sei inzwischen die tauglichste von diesen, nehmlich des Schuzverwandten Caspar Schippels Eheweib, zur Schulung nach Rentweinsdorf geschickt worden und sei laut dem Zeugnis des Ortsphysikus zur alleinigen Hebamme für die Ortschaften des hochfreiherrlichen Amtes zu Birkenfeld zu empfehlen.“[17]

1784 mussten Hebammen bei dem Rentweinsdorfer Arzt Hoffmann eine aus der Armenkasse bezuschusste Ausbildung absolvieren. Nur wenige Frauen meldeten sich, unter anderem wegen der schlechten Zahlungsfähigkeit der kinderreichen armen Familien. Für die erste ausgebildete Hebamme des Orts, dem „Schipplischen Eheweib“ Maria Margaretha Schippel, wurde deswegen zur Existenzsicherung eine eigene Vorkassen-Regelung getroffen. Im benachbarten Wonfurt zahlte die Gemeinde der einzigen ausgebildeten Gemeindehebamme ein festes Gehalt und sorgte für Ausrüstung wie „Gebährstühle“.[18]

Im April 1779 begann in Jena die akademische Geburtsmedizin, als das Accouchierhaus (aus dem franz. accoucher de „von jdm./etw. entbunden werden“, im Sinn von „niederkommen, entbinden“) eröffnet wurde. Nach Göttingen war es in Deutschland das zweite Entbindungshaus. Dessen Einrichtung hatten im Jahr zuvor Herzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757–1828), dessen Minister Johann Friedrich Hufeland der Ältere (1730–1782) und der Jenaer Medizinprofessor Justus Christian Loder (1753–1832) beschlossen.[19]

1818 regelte im Königreich Sachsen die erste Hebammenordnung das Hebammenwesen. Am 22. September 1890 fand der erste deutsche Hebammentag mit über 900 Frauen in Berlin statt. Hierbei ging es hauptsächlich um das Einkommen. Denn seitdem ab 1850 in Preußen für die Ärzte die Geburtshilfe ein Pflichtfach wurde, verdienten die Hebammen nur einen Hungerlohn. Auch forderte die Versammlung eine gründliche Desinfektion in Kreißsälen und Geburtszimmern. Kontaktinfektionen mit Bakterien durch die ungewaschenen Hände der Ärzte, die das gefährliche Kindbettfieber hervorrufen, wurden zwar schon 1846 durch Ignaz Semmelweis nachgewiesen, seine Erkenntnisse aber jahrzehntelang nicht anerkannt.

Wie sehr sich schon Anfang des 19. Jahrhunderts die Einstellung der Ärzte zur Geburtshilfe gewandelt hatte, zeigt ein Schreiben des Marburger Medizinprofessors Georg Wilhelm Stein aus dem Jahr 1801, in dem er erklärte, die akademischen Lehrer müssten den Hebammen die Grenzen ihres Handwerks deutlich machen.

20. Jahrhundert bis Gegenwart

Im 20. Jahrhundert wurde das Geburtsgeschehen fast ausnahmslos in die Kliniken verlegt. Eine Ausnahme bildet dabei das Reichshebammengesetz von 1938. Es verfügte die staatliche Anerkennung der Hebammen und gab der Hausentbindung den Vorzug. Daher kann man zwar davon ausgehen, dass die nationalsozialistische Herrschaft die Hausgeburt popularisierte, hierfür sprachen zum damaligen Zeitpunkt allerdings andere Argumente als heute. Die Hebammen, wie auch die Pädiater und die Entbindungsstationen in den Kliniken, wurden verpflichtet, die Familien zu beobachten, Fehlbildungen und Krankheiten von neugeborenen Kindern zu melden.

1954 lud der englische Gynäkologe Grantly Dick-Read Hebammen, Ärzte und Journalisten in ein kleines Londoner Privatkino ein und zeigte ihnen einen Farbfilm von Patientinnen in der letzten Phase der „natürlichen Geburt“ in seiner Johannesburger Praxis. Dieser Film war der erste dokumentarische Beweis, dass Geburt nicht Schmerz ist, sondern Arbeit und ein ganz normaler und natürlicher Vorgang. Die Frauen brachten ohne Schmerzäußerungen, ohne Furcht und Unruhe ihre Kinder zur Welt. Auf der 6. Lindauer Psychotherapiewoche 1955 wurde unter dem Motto des Hamburger Frauenarztes Rudolf Hellmann ein mehr an Seele in der Geburtshilfe zur verbindlichen Forderung erhoben.[20]

Seit den 1950er Jahren sind Hausgeburten in Deutschland kontinuierlich weniger geworden. Ein wesentlicher Grund dafür war, dass seit 1968 die Kosten für die Geburt von den Krankenkassen übernommen wird.[21]

In den USA gründete die Hebamme Ina May Gaskin 1971 und andere Hebammen The Farm Midwifery Center, eines der ersten außerklinischen Geburtshilfezentren in den USA.[22] Die Methoden des Zentrums wurden auf Empfehlung des American Colleges of Obstetricians and Gynecologists entwickelt. Familienmitglieder und Freunde sind üblicherweise anwesend und werden ermutigt, eine aktive Rolle bei der Geburt zu spielen. Das Zentrum hat erwiesenermaßen eine extrem niedrige Rate von medizinischen Interventionen bei durchweg gutem Geburtsverlauf über inzwischen fast vierzig Jahre.

Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts sind von Hebammen betreute Hausgeburten in Deutschland eine Ausnahme. Die Zunahme der klinischen Entbindungen führte dazu, dass in einigen Industrieländern die Häufigkeit von Kaiserschnittgeburten in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Im Jahr 2010 gab es in Deutschland 209.441 Kaiserschnittentbindungen, das entspricht 31,9 Prozent aller 656.390 Entbindungen im Krankenhaus.[23] Zum Vergleich: 1995 gab es 131.921 Kaiserschnittentbindungen und damit einen Anteil von 18 Prozent.[24] Im Jahr 2000 waren es schon 160.183 Kaiserschnittentbindungen von insgesamt 746.625 Entbindungen. Das entspricht einem Anstieg der Kaiserschnittrate bis 2010 um 31 Prozent, bei gleichzeitigem Rückgang aller Entbindungen um 12 Prozent.[25] Dabei gibt es regionale Unterschiede. In Sachsen kommt nur jedes fünfte Kind per Kaiserschnitt zur Welt, in NRW, wo es im Jahr 2000 noch 22 Prozent der Kinder durch Kaiserschnitte zur Welt kamen, machten diese 2012 bereits 32 % aus.[26] Neue Studienergebnisse stellen fest, dass 2010 die Kaiserschnittrate der Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland zwischen 17 % in Dresden und 51 % in Landau in der Pfalz- also um das Dreifache – variierte. In Österreich wird fast jedes dritte Baby per Kaiserschnitt zur Welt gebracht (31,5 Prozent), doppelt so oft wie noch vor 15 Jahren. In einigen Geburtskliniken liegt die Kaiserschnittrate über 50 Prozent.[27] Die internationale Vereinigung der Gynäkologie und Geburtshilfe (FIGO) äußert sich kritisch zu dieser Entwicklung.

„Gegenwärtig ist aufgrund dessen, dass es keine eindeutigen Vorteile gibt, die Ausübung einer Kaiserschnittentbindung aus nicht-medizinischen Gründen ethisch nicht gerechtfertigt.“[28]

Nach langer Zeit wurde 1995 in Deutschland von Christine Geist, Ulrike Harder, Gisela Kriegerowski-Schröteler und Andrea Stiefel ein Lehrbuch, Hebammenkunde. Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf von Hebammen für Hebammen herausgegeben.[29] In Österreich wird seit dem Wintersemester 2006 und in der Schweiz seit 2008 die Hebammenausbildung als Studiengang angeboten.

Seit dem Millennium sind die Prämien für die Berufshaftpflicht der freiberuflichen Hebammen an die Versicherer stark gestiegen und treiben die Hebammen in Existenznot.[30] Viele Hebammen beschränken sich mittlerweile auf die Geburtsvorbereitung und die Wochenbettbetreuung, ein wichtiges Feld ihrer Arbeit, die Geburtshilfe, haben viele aufgegeben, so u.a. das Geburtshaus Berlin Pankow.

Am Welthebammentag 2010 startete der Deutsche Hebammenverband eine öffentliche E-Petition. Die Forderungen lauteten:

  • Erhalt der wohnortnahen und niedrigschwelligen geburtshilflichen Versorgung und Verbesserung der Versorgung von Müttern und Neugeborene,
  • Erhalt der Wahlfreiheit des Geburtsortes für Frauen,
  • Erhalt und Ausbau der Versorgung mit Hebammenhilfe,
  • Gefordert wird auch eine Anhebung der Honorare und Gehälter auf ein Niveau, das der hohen Verantwortung entspricht, die Hebammen übernehmen.

Nach Ablauf der Zeichnungsfrist am 17. Juni 2010 gab es 105.386 elektronische und 80.970 schriftliche Unterschriften. Der Deutsche Bundestag erhielt noch lange nach Zeichnungsfrist Post aus allen Teilen der Bevölkerung, insgesamt unterstützten über 200.000 Menschen die Hebammen in ihren Forderungen,[31] für eine öffentliche E-Petition beispiellos in der deutschen Geschichte.

Zur Namensbildung

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Briefmarke (1956) der Serie Helfer der Menschheit

Im Zuge einer geschlechtergerechten Sprache wird immer wieder auf diesen Beruf Bezug genommen, da er eine der wenigen Bezeichnungen trägt, die nicht nur ein generisches Femininum tragen, sondern von denen sogar kein Maskulinum existiert. Das Wort steht althochdeutsch heb(i)ana, mittelhochdeutsch heb(e)amme, von hevan „heben“ und anaAhnin“, und bezeichnet die Großmutter des Neugeborenen.[32]

In Deutschland wurde daher 1987 Entbindungspfleger als Maskulinum eingeführt für Personen, die als Hebamme tätig sind. Der § 1 Hebammengesetz in Österreich schreibt dagegen Hebamme auch für männliche Berufsausübende vor: „Die Berufsbezeichnung Hebamme wird daher für beide Geschlechter gelten“ (S. 20 Erl.RV zum HebG), und beruft sich dabei auf Art. 7 des Bundes-Verfassungsgesetzes („Alle Bundesbürger sind vor dem Gesetz gleich. Vorrechte der Geburt, des Geschlechtes, des Standes und des Bekenntnisses sind ausgeschlossen“) und auf die Gleichbehandlungsrichtlinie der EU zur Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen. Die in Deutschland benutzte Bezeichnung Entbindungshelfer(in) oder -pfleger(in) wird in Österreich als „zu eng“ beurteilt, weil sie „die sehr wesentlichen Aufgaben der Hebamme in der pränatalen Beratung und Betreuung und in der postpartalen Versorgung von Mutter und Kind nicht berücksichtigt“ (S.20 Erl.RV).[33] Formen wie „Hebammer“ sind nicht zulässig.

Aufgabengebiete

Schwangerenvorsorge

Bis auf Ultraschalluntersuchungen können Hebammen bei einer komplikationsfrei verlaufenden Schwangerschaft die ganze Bandbreite der üblichen Schwangerschaftsvorsorge durchführen, wie sie auch von Gynäkologen angeboten werden, d. h. von der Feststellung der Schwangerschaft über das Ausstellen des Mutterpasses bis hin zu Untersuchungen mit dem CTG oder dem Pinard-Rohr, Abstrichen, Beratung usw. Darüber hinaus bieten Hebammen den Schwangeren vielseitige Beratung und Hilfestellungen bei Schwangerschaftsbeschwerden. Dazu zählen beispielsweise Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit, Aufarbeitung traumatischer Geburtserlebnisse sowie allgemeine Ängste und Befürchtungen der Schwangeren im Zusammenhang mit der Geburt. In Geburtsvorbereitungskursen geben Hebammen vielfältige Informationen und führen mit den Schwangeren praktische Übungen zu Entspannungs- und Atemtechniken durch, die bei der Geburt hilfreich sein können.

Geburtshilfe

Eine Hebamme leitet die regelrechte Geburt ab Wehenbeginn völlig selbständig ohne Arzt (nach § 4 Abs. 1 Satz 2 (HebG/D) und nach § 3 Abs. 1–2 Hebammengesetz (HebG/Ö)). Nach diesen Gesetzen besteht die Hinzuziehungspflicht einer Hebamme. Das heißt, ein Arzt darf nur im Notfall eine Geburt ohne Hebamme durchführen.[34] In einem Hospital mit Frauenklinik jedoch muss ein Arzt bei der Geburt anwesend sein, um den Anforderungen der Leitlinien gerecht zu werden.

In Österreich besteht lt. § 3 Abs. 1 HebG/Ö die sog. Hinzuziehungsplicht jedoch für die Schwangere und nicht für den Arzt.

Die Hebamme unterstützt die gebärende Frau bei der Verarbeitung der Wehen und muss erkennen, wenn der Geburtsverlauf pathologisch wird und ggf. entscheiden können, ob ein medizinisches Eingreifen nötig wird. Bei einer Spontangeburt sollte die Hebamme beim regelrechten Verlauf in der Lage sein, auf besondere Wünsche, z. B. die „Geburtsstellung“ der Gebärenden, einzugehen. Bei Regelwidrigkeiten der Geburten muss die Hebamme in Notfällen in der Lage sein, eigenständig Hilfe zu leisten (z. B. bei Schulterdystokie) oder ggf. dem Arzt zur Seite zu stehen, auch bei Kaiserschnittgeburten.

Das Tätigkeitsfeld direkt nach der Geburt umspannt die Beurteilung des Neugeborenen, die Pflege und alle erforderlichen Untersuchungen von Mutter und Neugeborenem unmittelbar nach der Geburt, einschließlich der Kindervorsorgeuntersuchung U1.

Wochenbettbetreuung

Pflege und Überwachung im gesamten Wochenbett von Wöchnerin und Kind umfassen die Beratung und Hilfe zur angemessenen Pflege und Ernährung des Neugeborenen, Hilfe beim Stillen/Stillberatung, Behandlung von Stillproblemen. Zu den weiteren Aufgaben zählt die Überwachung der Rückbildungsvorgänge sowie der Wundheilung von geburtsbedingten Dammverletzungen. Darüber hinaus bieten Hebammen Rückbildungsgymnastik, Beratung bei sozialen Problemen sowie Vorbeugung und Erkennung von psychischen Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Geburtsvorgang (Wochenbettdepressionen) an.

Familienhebamme

Als spezielles Aufgabengebiet für Hebammen gibt es die Betreuung von Familien mit medizinischen und/oder sozialen Risikofaktoren. Diese Hebammen nennen sich dann „Familienhebammen“ und betreuen Familien in besonderen Lebenslagen. Das können minderjährige Mütter/Eltern, Familien mit Suchtproblematik, Alleinerziehende und vieles mehr sein. Familienhebammen betreuen Kinder über den üblichen Betreuungszeitraum einer Hebamme bis zum ersten Lebensjahr hinaus. Hintergrund dieser Arbeit ist die Vermeidung einer potentiellen Kindeswohlgefährdung.

Diese Hebammen werden seit 2006 in Fortbildungslehrgängen (auf Bundesländerebene) auf ihre zusätzlichen Aufgaben vorbereitet. Sie sind bei Gesundheitsämtern, Trägern freier Wohlfahrtspflege, Stiftungen etc. angestellt oder arbeiten freiberuflich auf Honorarbasis als Mitarbeiterinnen des Jugendamtes.

2012 gab es in Deutschland rund 1.500 Familienhebammen.

Sonstiges

Ein weiteres Tätigkeitsfeld vor der Geburt ist die Aufklärung und Beratung zu den Methoden der Familienplanung, teilweise werden Hebammen auch gerne auf freischaffender Basis von Schulen für den Aufklärungsunterricht engagiert. Zum Tätigkeitsgebiet der Hebamme im Krankenhaus gehören auch Hilfeleistung und Betreuung bei Schwangerschaftsabbrüchen, Fehl- und Totgeburten dazu. Auch auf dem Gebiet der Ernährungsberatung nimmt die Bedeutung der Hebamme immer mehr zu. Die vielseitigen Erfahrungen durch den Besuch unterschiedlichster Familien ermöglichen eine gute Beratung der Frauen. Viele Hebammen wenden heutzutage alternative Behandlungsmethoden wie Akupunktur, Homöopathie und Lasertherapie zur Schmerzbehandlung, Beschwerdenbehandlung vor, während oder nach der Geburt an, um Mutter und Kind zu schonen. Auch eine Ersteinschätzung, ob ein Neugeborenes als „Schreikind“ gilt, wird von Hebammen erwartet. Einfühlsame, stärkende und gefühlvolle Betreuung gehören zu den Aufgaben der Hebamme.

Da die Geburt und das Mutter-Kind-Verhältnis eine sehr tiefgreifende Veränderung im Leben einer Frau bzw. eines Paares ist, die zu vielseitigen Änderungen und auch Problemen führen kann, ist es empfehlenswert und oft notwendig, dass Frauen eine umfassende frühzeitige Betreuung durch die Hebamme in Anspruch nehmen.

Der Arbeit der Hebammen in den 1950er Jahren in England nimmt sich die BBC-Fernsehserie Call the Midwife – Ruf des Lebens an.

Arbeitsverhältnis

Die freiberufliche Hebamme

Freiberufliche Hebammen arbeiten frei praktizierend in Schwangerenvorsorge, bei Hausgeburten und Wochenbettbetreuung und Stillhilfe. Die Vergütung für diese Tätigkeit übernehmen die Krankenkassen, mit denen die Hebammen direkt abrechnen. Außerdem kann die freiberufliche Hebamme als Beleghebamme tätig sein. Dabei arbeitet sie, vergleichbar mit Belegärzten, in einer Klinik. Ein stetig wachsender Arbeitsbereich ist die Schwangerschaftsvorsorge zum Teil in Kooperation mit Frauenärztinnen und -ärzten in einer Praxisgemeinschaft. Weiterhin bestehen Geburtshäuser, von Hebammen betreute selbständige außerklinische Einrichtungen.

60 Prozent der Hebammen in Deutschland sind freiberuflich tätig.[35]

Vertragsverhältnis zu den Kostenträgern in Deutschland

Das Vertragsverhältnis zu den Kostenträgern in Deutschland ist im Vertrag über die Versorgung mit Hebammenhilfe nach § 134a SGB V geregelt. Vertragspartner sind die beiden Hebammenverbände Deutschlands (Bund Deutscher Hebammen e. V. in Karlsruhe (neu: DHV=Deutscher Hebammenverband) und Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands e. V. in Frankfurt/Main) einerseits und die Spitzenverbände der Krankenkassen andererseits. Die neueste Version dieses Vertrags ist vom 1. August 2007.

Er regelt:

  • die Einzelheiten der Versorgung der Versicherten mit abrechnungsfähigen Leistungen der Hebammenhilfe
  • die Vergütung der Hebammenleistungen
  • die Abrechnung von Hebammenleistungen
  • eine Vereinbarung über den Einsatz und die Vergütung von Materialien und Arzneimitteln
  • die Teilnahme der Hebammen an diesem Vertrag

Er gilt für alle Hebammen, die Mitglied in einem der beiden Verbände sind, sowie für Nichtmitglieder, wenn sie eine Beitrittserklärung zum Vertrag abgegeben haben.[36]

2010 erhöhten die Haftpflichtversicherungen ihre Beiträge von ca. 450 €/Jahr auf ca. 3700 €/Jahr. Grund seien die gestiegenen Kosten für Personenschäden. Der Berufsstand der Hebammen gerät dadurch in Gefahr, da diese Versicherungssummen in keinem Verhältnis zu den Einnahmen stehen. Der Hebammenverband und andere Interessierte reichte eine Petition an den Bundestag ein.[37] Die Lage ist so dramatisch, dass von den über 4000 freiberuflichen Hebammen etwa zehn Prozent ihre Versicherungen Anfang 2011 kündigen mussten.[38] Ab 1. Juli 2012 stiegen die Kosten noch einmal und betragen 4200 €/Jahr. Selbst nach erfolglosen Verhandlungen mit den Krankenkassen sieht das Ministerium für Gesundheit keinen „gesetzgeberischen Handlungsbedarf“.<refname=SPON20120625" /> Die steigenden Versicherungsprämien sollen freien Hebammen in vollem Umfang erstattet werden.[39] Zum 1. Juli 2013 erhöhten sich die Prämien für die BfHD-Mitglieder erneut um 10 Prozent. Sie beträgt damit jährlich 4.480 Euro. Zum 1. Juli 2014 müssen auch die rund 18.000 Hebammen des DHV mit einer Steigerung im zweistelligen Prozentbereich rechnen.[40]

Die angestellte Hebamme

Sie arbeiten meist im Dreischichtbetrieb in Kliniken. Hauptgebiet ist hier der Kreißsaal, aber auch auf der Wochenbettstation und in der Kinderklinik werden Hebammen oft eingesetzt.

Die Vergütung der Hebammen wird im Tarifvertrag geregelt. Dieser variiert je nach Träger des Krankenhauses und bewegt sich etwa auf dem Gehaltsniveau einer Krankenschwester.

Männer im Hebammenberuf

Seit 1985[41] dürfen in Deutschland und in Österreich auch Männer den Hebammenberuf ausüben; deren offizielle Berufsbezeichnung lautet dann Entbindungspfleger. In Österreich aber ist die Berufsbezeichnung Hebamme auch für Männer gesetzlich vorgesehen.

In der Schweiz ist die Ausbildung und Berufsausübung für Männer ebenfalls möglich.[42]

In Österreich gibt es keinen, in Deutschland gibt es (Stand: Januar 2013) drei praktizierende männliche Entbindungspfleger.[43] In Belgien sind es wenigstens zehn.[41] In den Niederlanden sind es mehr als 50.

Ausbildung

Österreich

In Österreich erfolgt im Zuge des Bologna-Prozesses die Umstellung auf eine Ausbildung an der Hochschule mit akademischem Abschluss. Im Wintersemester 2006 starten an der FH Joanneum, der Fachhochschule Salzburg und an der Fachhochschule Krems die ersten Jahrgänge, die im Sommer 2009 mit dem Bakkalaureat abschließen werden.

Deutschland

Es gibt in Deutschland 58 Hebammenschulen, die jeweils an eine Klinik angeschlossen sind. Die Ausbildung dauert drei Jahre und besteht aus einem 1.600-stündigem Theorie- und einem 3.000-stündigen Praxisteil. Der schulische Theorieteil besteht u. a. aus Geburtshilfe, Anatomie, Physiologie und Pädiatrie. Der praktische Teil der Ausbildung findet hauptsächlich in der Klinik im Kreißsaal, auf der Wochenstation, in der Kinderklinik und im Operationssaal statt. Einer Krankenschwester oder einem Krankenpfleger ist es möglich, die Ausbildung auf zwei Jahre zu verkürzen.

Nach einer Gesetzesänderung vom 19. Juni 2008 gibt es kein Mindestalter für die Aufnahme an einer Hebammenschule mehr.[44]

Die Ausbildung endet mit dem staatlichen Examen. Dieses Examen besteht aus je einer mündlichen, schriftlichen und einer praktischen Prüfung (unter anderem der Examensgeburt). Voraussetzung für die Ausbildung ist ein Hauptschulabschluss mit mindestens zweijähriger Berufsausbildung oder die mittlere Reife. Dies sind allerdings nur die gesetzlichen Mindestvoraussetzungen, in der Praxis haben sehr viele Hebammenschüler und Hebammenschülerinnen Abitur.

Zurzeit laufen von Seiten der Hebammen Bestrebungen, die Ausbildung auf Hochschulniveau anzuheben.

Die Arbeit einer freiberuflichen Hebamme lernen die Auszubildenden bisher nur in einem zwei- bis vierwöchigen Externat kennen. Deshalb wird häufig ein Praktikum bei einer selbständigen Hebamme nach der Ausbildung empfohlen, insbesondere, wenn Hausgeburten angeboten werden sollen. Über den genauen Ausbildungsverlauf und die Vergütung, die sich nach den gültigen Tarifverträgen richtet, informieren Arbeitsämter und Hebammenschulen.

Schweiz

Die Hebammenausbildung der Schweiz wurde auf die Tertiärstufe überführt und umfasst seit Herbst 2008 ein Bachelorstudium an einer Fachhochschule. Ausbildungsorte sind Bern, Genf, Lausanne und Winterthur. Wer das Bachelorstudium erfolgreich absolviert, ist berechtigt, den Titel Bachelor of Science [FH] Hebamme zu tragen. Das Bachelordiplom ist in der Schweiz anerkannt, europakompatibel und gilt international als Hochschulabschluss.[45]

Zuvor war die Ausbildung zur Hebamme an höheren Fachschulen, die letzten Ausbildung begannen 2007[46] und laufen aus (Stand: 2010).[47][48] „Aufholkurse“ werden angeboten, so dass auch HF-Absolventinnen der Weg zum Fachhochschulabschluss offensteht.[49]

Siehe auch

Literatur

Zum Berufsbild heute:

  • Angelica Ensel: Hebammen im Konfliktfeld der pränatalen Diagnostik – zwischen Abgrenzung und Mitleiden. 2002, ISBN 3-934021-10-7.
  • Angelika Ensel, Silke Mittelstädt: Pränataldiagnostik und Hebammenarbeit. Ethische Fragen und Konfliktfelder in der Betreuung von Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen. 1999.
  • Shirley R. Jones: Ethik und Hebammenpraxis. 2003, ISBN 3-456-83931-6.
  • Eva M. König: Pränatale Diagnostik. Eine Arbeitshilfe für Hebammen und alle, die Schwangere beraten. Hebammengemeinschaftshilfe Karlsruhe e. V., 2000.
  • Christine Lammert: Psychosoziale Beratung in der Pränataldiagnostik. Ein Praxishandbuch. 2002, ISBN 3-8017-1645-7.
  • Barbara Maier: Ethik in Gynäkologie und Geburtshilfe. Entscheidungen anhand klinischer Fallbeispiele. Springer, 2000, ISBN 3-540-67304-0.
  • E. Schneider: Familienhebammen. Die Betreuung von Familien mit Risikofaktoren. Mabuse, 2006, ISBN 3-935964-53-6.

Historische-kulturelle Auseinandersetzung:

  • Silke Amberg: Hebammenordnungen in deutschen Städten um 1500. Freiburg 2003 (Webdokument, PDF, 680 kB) – Eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte der Hebammen und der Hebammenordnungen um 1500.
  • Sibylla Flügge: Hebammen und heilkundige Frauen: Recht und Rechtswirklichkeit im 15./16. Jahrhundert. 2000, ISBN 3-86109-123-2.
  • Rosalie Linner: Immer unterwegs. Erinnerungen einer Landhebamme. Rosenheimer, 1993, ISBN 3-475-52765-0.
  • Angela Gehrke da Silva: Als Hebamme in Brasilien. ISBN 3-8251-7418-2.
  • Kirsten Tiedemann: Hebammen im Dritten Reich. Über die Standesorganisation für Hebammen und ihre Berufspolitik. Mabuse-Verlag, Frankfurt am Main, 2001, ISBN 3-933050-69-3.
  • Marianne Grabrucker: Vom Abenteuer der Geburt – die letzten Landhebammen erzählen. Lebens- und Arbeitsberichte der letzten Landhebammen. Fischer, 1989, ISBN 3-937524-17-7.
  • Dominik Groß:"Deprofessionalisierung" oder "Paraprofessionalisierung"? Die berufliche Entwicklung der Hebammen und ihr Stellenwert in der Geburtshilfe des 19. Jahrhunderts, Sudhoffs Archiv 83/2 (1998), S. 219-238
  • Martina Fahnemann, Gereon Schäfer, Dominik Groß: Die Entwicklung des Hebammenberufs unter dem Eindruck wissenschaftlicher, ärztlicher und ideologischer Einflussnahmen (1800 – 1945). In: Dominik Groß, Gertrude Cepl-Kaufmann, Gereon Schäfer (Hrsg.): Die Konstruktion von Wissenschaft. Beiträge zur Medizin-, Literatur- und Wissenschaftsgeschichte, Kassel 2008 (= Studien des AKWG, 3), S. 213-237, ISBN 978-3-89958-418-9
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Wiktionary: Hebamme – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Charlotte Franke: Geschichte der Hebamme. Als Heilige verehrt, als Hexen verteufelt. Süddeutsche Zeitung, 29. Juli 2012
  2. Manuel Sattler: Sokrates als Hebamme !? Abgerufen am 24. Februar 2014.
  3. Gernot Böhme: Der Typ Sokrates; Suhrkamp, Frankfurt am Main 1988; ISBN 3-518-57925-8; S. 134
  4. L. Höpfner: Deutsche Encyclopädia oder Allgemeines Realwörterbuch aller Künste und Wissenschaften, 6. Band. Barrentrapp Sohn und Wenner, Frankfurt a.M. 1781
  5. F. Stadelmann: Erziehung und Unterricht bei den Römern. Verlag F.H. Schimpff, Triest 1891
  6. Maria Paula Segoloni: Gynaeciorum Muscionis concordantiae. In: Alpha – Omega: Reihe A, Lexika, Indizes, Konkordanzen zur klassischen Philologie; Olms-Weidmann, Hildesheim, Zürich 1993; ISBN 3-487-09787-7; S. 149
  7. Marlies Buchholz: Anna Selbdritt: Bilder einer wirkungsmächtigen Heiligen. Langewiesche Nachf. Köster, Königstein i. Taunus 2005; ISBN 3-7845-2113-4; S. 58–70.
  8. Karin Maringgele: Trotula. In: Verein für Sozialgeschichte der Medizin (Hrsg.): Virus – Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin 3]; LIT-Verlag Wien, 2004, ISSN 1605-7066
  9. H. J. Groß: Beiträge zur Geschichte des Aachener Reiches. Kaatzer Verlag, Aachen 1894
  10. Werner Tschacher: Kramer, Heinrich (Henricus Institoris). In: Gudrun Gersmann, Katrin Moeller und Jürgen-Michael Schmidt (Hrsg.): Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung. In: historicum.net; Juli 2008
  11. J. Hansen: Quellen und Untersuchungen zur Geschichte des Hexenwahns und der Hexenverfolgung im Mittelalter. Bonn 1901; Neudruck Hildesheim 1963
  12. A. Schneider: Staatsbürger-, Gesetzes- und Berufskunde für Fachberufe im Gesundheitswesen. 6. Auflage, Springerverlag, Berlin 2003
  13. Ilse Schulz: Schwestern – Beginen – Meisterinnen. Hygieias christliche Töchter im Gesundheitswesen einer Stadt. Ein Beitrag zur Geschichte der Pflege und Heilkunde. 30 Dokumente. Universitäts-Verlag Ulm, Ulm 1992. ISBN 3-927402-61-3
    Ilse Schulz: Verwehte Spuren. Frauen in der Stadtgeschichte. Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm 1998. ISBN 3-88294-264-9
  14. Manfred Lütz: Bluff! Die Fälschung der Welt. Droemer Verlag, München 2012. ISBN 978-3-426-27597-9
    Arnold Angenendt: Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert. Aschendorff Verlag, Münster 2012. ISBN 978-3-402-00215-5
  15. Eucharius Rößlin: Gynaecia Mustionis, der Hebammenkatechismus des Mustio (deutsch und lateinisch) & Eucharius Rösslin’s „Rosengarten“, Bände 1 und 2. Hrsg. von Helmut H. Hess. Haag und Herchen, Frankfurt a. M. 1997. ISBN 3-86137-568-0
  16. Martha Schad: Frauen die die Welt bewegten. Pattloch Verlag, München 2000. ISBN 3-629-016286
  17. Günther Geiling: Flurnamen-Karte hat Pilotcharakter. In: mainpost.de, 3. April 2013.
  18. Zitiert nach Thomas Schindler: Zeitreisen durch die Haßberge und das Maintal. Historischer Verein Landkreis Haßberge e. V., Beiheft 8, ISBN 3-938438-16-9; S. 25
  19. Vom Accouchierhaus zum Perinatalzentrum; Universität Jena, abgerufen am 24. Februar 2014.
  20. Grantly Dick Read: Geburt ist Arbeit. In: Der Spiegel 23/1955 vom 1. Juni 1955; S. 30–37
  21. Melanie B. Weber: Die 10 besten Gründe für eine Hausgeburt. zehn.de.Die Besten Listen; 11. Oktober 2011
  22. Vorträge des 1. Congresses der Deutschen Hebammen Zeitschrift (DHZCongresses) vom 7. bis 8. September 2012 in Hannover
  23. Fast ein Drittel aller Krankenhausentbindungen per Kaiserschnitt; Pressemitteilung Nr. 098 des Statistischen Bundesamtes vom 19. März 2012
  24. Anteil der Entbindungen durch Kaiserschnitt steigt auf fast 30 %. Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 7. Februar 2007
  25. Faktencheck Kaiserschnitt. Kaiserschnittgeburten – Entwicklung und regionale Verteilung. Bertelsmann Stiftung, 2012
  26. Düsseldorf: Zahl der Kaiserschnitte nimmt zu. dpa-Artikel auf RP-Online vom 23. Dezember 2013.
  27. Jede dritte Geburt mit Kaiserschnitt. Der Kaiserschnitt wird immer beliebter, doch er birgt Folgeprobleme für Mutter und Kind. In: Kurier.at, 23. November 2012.
  28. FIGO, Komitee für die ethische Aspekte der menschlichen Fortpflanzung und Gesundheit der Frauen: Statement des Komitees zur Veröffentlichung der vorliegenden ethischen Richtlinien 1998. In: Geburtshilfe und Frauenheilkunde 59, 1999, S. 123–127
  29. Christine Geist, Ulrike Harder, Gisela Kriegerowski-Schröteler, Andrea Stiefel: Hebammenkunde. Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf. Walter de Gruyter. Berlin-New York 1995. ISBN 3-11-013764-X
  30. Hebammen: Schuften für die Haftpflicht. Spiegel Online, 25. Juni 2012.
  31. Erfolgreiche E-Petion: Mehr als 200.000 Menschen unterstützen Hebammen in ihren Forderungen
  32. Meyers Enzyklopädisches Lexikon, Band 31, S. 1168; nach Allmer
  33. § 1 HebG, kommentiert von Gertrude Allmer, auf: Medizinrecht-Pflegerecht www.pflegerecht.at
  34. § 4 Abs. 1 Satz 2 HebG/D
  35. Viele Hebammen in prekärer Situation. Ärztezeitung, 1. Mai 2012.
  36. Vertrag über die Versorgung mit Hebammenhilfe (Deutschland) (PDF; 58 kB)
  37. Hebammenverband, abgerufen am 2. Februar 2012
  38. Claus Peter Müller: Hebammen: Gebären helfen lohnt nicht mehr; Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Juni 2010; abgerufen am 2. Februar 2012
  39. Meldung auf welt.de vom 28. Juli 2012, abgerufen am 28. Juli 2012
  40. „Lassen Sie den Worten Taten folgen, Herr Gröhe!“ Presseerklärung des Deutschen Hebammenverbandes vom 20. Februar 2014
  41. a b „Du bist nicht das, was sie erwarten“. In: Hebammenforum, ISSN 1611-4566, S. 619–622
  42. Hebamme mit Bart: In der Schweiz sind erste Entbindungspfleger in Ausbildung. Neue Zürcher Zeitung, 20. März 2005
  43. Kinder holen mit kühlem Kopf
  44. Hebammenforum, 8/2008
  45. Website des Schweizerischen Hebammenverbands – Abschnitt Ausbildung.
  46. Ausbildung zur Hebamme ab 2008 an der Fachhochschule (PDF; 142 kB)
  47. Berner Fachhochschule, 16 Hebammen HF diplomiert (PDF; 29 kB)
  48. Fachhochschulen in der Schweiz
  49. Ursina Hulmann: Weiterbildung Hebammen auf Aufholkurs. Interview Regula Hauser. Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, abgerufen am 24. Februar 2014.