„Ernst August von Hannover (1983)“ – Versionsunterschied

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== Siehe auch ==
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* [[Stammliste der Welfen]]
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== Literatur ==
* Robert von Lucius: ''Der große Prinz. Erbprinz Ernst August von Hannover will die Traditionen der Welfen pflegen - aber nicht nur''. In: ''[[Frankfurter Allgemeine: Zeitung für Deutschland]]'', Ausgabe D, Frankfurt am Main: Verlag Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2012<ref name="GWLB">Vergleiche die Literaturangaben in [[ohne Verfasser|o.V.]]: ''Hannover, Ernst August von'', in der Datenbank [http://www.gwlb.de/nis/niedersaechsische_personen/ ''Niedersächsische Personen''] (Neueingabe erforderlich) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek]] in der Version vom 18. Oktober 2011, zuletzt abgerufen am 15. März 2019</ref>
* Heinz-Siegfried Strelow: ''Schützenausmarsch Hannover. Endlich wieder ein Welfe an der Spitze!'' In: ''[[Althannoverscher Volkskalender]]'', Sulingen: Plenge, 2013<ref name="GWLB"/>
* Reinhard Bingener: ''Wer zahlt die Welfenspeise? Adel und Politik in Niedersachsen auf Tuchfühlung'', In: ''Frankfurter Allgemeine. Zeitung für Deutschland'', Ausgabe D, 2014<ref name="GWLB"/>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 15. März 2019, 13:09 Uhr

Ernst August von Hannover (2014)

Ernst August (VI.) Erbprinz von Hannover Herzog zu Braunschweig und Lüneburg Königlicher Prinz von Großbritannien und Irland (* 19. Juli 1983 in Hildesheim) aus dem Geschlecht der Welfen ist ein deutscher Investmentbanker. Er verwaltet den land- und forstwirtschaftlichen sowie baulichen Besitz des Hauses Hannover in Deutschland und Österreich, den ihm sein Vater Ernst August (V.) von Hannover im Jahr 2004 übertragen hat.

Familie

Eltern und Geschwister

Ernst August von Hannover ist das älteste Kind von Ernst August von Hannover (* 1954) und dessen erster Ehefrau Chantal Hochuli (* 1955). Sein Vater ist das derzeitige Oberhaupt des ehemals königlichen Hauses Hannover und des ehemals herzoglichen Hauses von Braunschweig. Mit Christian Heinrich von Hannover (* 1985) hat Ernst August einen Bruder und mit Alexandra Charlotte Ulrike Maryam Virginia Prinzessin von Hannover (* 20. Juli 1999) eine Halbschwester, die aus der Ehe seines Vaters mit Prinzessin Caroline von Monaco aus dem Hause Grimaldi hervorging.

Ehe und Kinder

Nach der kirchlichen Trauung mit Ekaterina Malysheva in Hannover (2017)

2017 heiratete Heinrich Ernst August von Hannover die russische Modedesignerin Ekaterina Malysheva (* 1. Juli 1986). Die standesamtliche Trauung nahm der hannoversche Oberbürgermeister Stefan Schostok am 6. Juli 2017 im Neuen Rathaus in Hannover vor.[1] Die kirchliche Trauung fand am 8. Juli 2017 in der hannoverschen Marktkirche statt.[2] Das Paar hat eine im Jahr 2018 geborene Tochter.[3]

Name und Titel

Sein offizieller Name im deutschen Reisepass lautet: Ernst August Andreas Philipp Constantin Maximilian Rolf Stephan Ludwig Rudolph Prinz von Hannover Herzog von Braunschweig Lüneburg Königlicher Prinz von Großbritannien und Irland.[4]

Sein nichtoffizieller Titel bei seiner Geburt lautete Prinz Ernst August von Hannover. Seit dem 9. Dezember 1987 trägt er den Titel Erbprinz von Hannover, der beim Tod seines Großvaters Ernst August von Hannover auf ihn überging.

Leben

Ernst August von Hannover wuchs zweisprachig im Londoner Stadtbezirk Fulham auf und besuchte die Deutsche Schule London. Seine Muttersprache ist englisch. Zeitweilig lebte er im Malvern College, einem Internat in Worcestershire, ebenso wie sein jüngerer Bruder Christian. Seine Ferien verbrachte Ernst August regelmäßig auf dem familieneigenen Schloss Marienburg bei Nordstemmen in Niedersachsen.

Ernst August studierte Geschichte und Volkswirtschaft in New York City sowie Florenz und war danach als Investmentbanker tätig, unter anderem für einen Fonds bei der Islamic Investment Bank in Bahrein. In einer Londoner Investmentbank spezialisierte sich Ernst August auf die Finanzierung kleinerer Bergbau- und Technologieunternehmen in Schwellenländern.[5]

Im Jahr 2004 übertrug ihm sein Vater das Schloss Marienburg und das Fürstenhaus im Herrenhausen, dazu Ländereien und Forsten in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Österreich. Seitdem kümmert er sich mithilfe einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts „fast ausschließlich um das Erbe“. Seit 2012 nimmt er auch zunehmend die Repräsentation des Welfenhauses wahr. Während Ernst August sich anfangs regelmäßig nur für kurze Zeit in Hannover aufhielt, verlegte er im Laufe der Zeit allmählich seinen Lebensmittelpunkt dorthin.

2011 verkaufte Ernst August die Domäne Calenberg als Hof der Welfen in Schulenburg, weil die historischen Wirtschaftsgebäude des Gutshofes und Familiensitzes nicht mehr für die moderne land- oder forstwirtschaftliche Nutzung geeignet waren.[6] 2014 trat Ernst August von Hannover erstmals öffentlich in Hannover mit einem Vortrag auf, der das 300. Jubiläum der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover zum Inhalt hatte. Dabei warb er für die Niedersächsische LandesausstellungAls die Royals aus Hannover kamen“ im Jahr 2014 und für die ebenfalls 2014 durchgeführte Ausstellung „Der Weg zur Krone – Das Königreich Hannover und seine Herrscher“ auf Schloss Marienburg.

Schloss Marienburg

2014 kündigte Ernst August von Hannover an, Schloss Marienburg zum Wahrzeichen für die Region und als Ausflugsziel der Klasse Neuschwanstein zu machen.[7] Es gelang ihm, die jährlichen Besucherzahlen von 30.000 im Jahr 2005 innerhalb von zehn Jahren auf 200.000 zu steigern.[8] Eigenen Angaben nach handelt es sich um das meistbesuchte Schloss in Norddeutschland.

Schloss Marienburg

Stärkere mediale Aufmerksamkeit erfuhr Ernst August von Hannover im November 2018 mit dem Bekanntwerden seiner Verkaufsabsichten von Schloss Marienburg. Diese begründete er mit dem defizitären Betrieb und Erhalt, was seine finanziellen Mittel übersteige.[9] Die Öffentliche Hand beabsichtigte, die stark sanierungsbedürftige Schlossanlage für den symbolischen Betrag von einem Euro erwerben und sie für rund 27 Millionen Euro zu sanieren.[10] Laut dem Niedersächsischen Kulturminister Björn Thümler sei die Anlage wegen ihrer Bedeutung als Kulturdenkmal und Erinnerungsort für die niedersächsische Landesidentität zu erhalten und der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen.[11] Die zu Jahresbeginn 2019 vorgesehene Übergabe verzögerte sich aufgrund des Vetos durch den Vater Ernst August Prinz von Hannover senior[12], der seine Schenkung von 2004 widerrief und das Schloss wegen groben Undanks von seinem Sohn zurückforderte.[13] Die Niedersächsische Landesregierung stoppte daraufhin die Übernahme der Anlage.[14] Im März 2019 verzichtete Ernst August von Hannover auf den Verkauf des Schlosses bis zu einer abschließenden Lösung[15] und hält am Ziel fest, es bald in eine gemeinnützige Stiftung zu überführen.[16]

Siehe auch

Literatur

  • Robert von Lucius: Der große Prinz. Erbprinz Ernst August von Hannover will die Traditionen der Welfen pflegen - aber nicht nur. In: Frankfurter Allgemeine: Zeitung für Deutschland, Ausgabe D, Frankfurt am Main: Verlag Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2012[17]
  • Heinz-Siegfried Strelow: Schützenausmarsch Hannover. Endlich wieder ein Welfe an der Spitze! In: Althannoverscher Volkskalender, Sulingen: Plenge, 2013[17]
  • Reinhard Bingener: Wer zahlt die Welfenspeise? Adel und Politik in Niedersachsen auf Tuchfühlung, In: Frankfurter Allgemeine. Zeitung für Deutschland, Ausgabe D, 2014[17]
Commons: Ernst August von Hannover, 1983 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Royales Jawort im Neuen Rathaus in Hannover. In: ndr.de. 6. Juli 2017.
  2. Ja! Ernst August und Ekaterina haben geheiratet. In: ndr.de. 9. Juli 2017.
  3. Nachwuchs bei den Welfen: Ekaterina ist schwanger. In: ndr.de. 18. Oktober 2018.
  4. Simon Benne: In der Prinzenrolle in Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 18. März 2014
  5. Der große Prinz. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 8. Dezember 2012.
  6. Erbprinz verkauft Elternhaus in Schulenburg. In: Neue Presse. 6. Januar 2011.
  7. Simon Benne: Ein Gruß nach Neuschwanstein. In: HAZ. 25. März 2014.
  8. Hilde Weeg: Ein Märchenschloss als Zankapfel. In: Deutschlandfunk. 28. Februar 2019.
  9. Hubert Gude: „Keinerlei Verständnis“ – Ernst August Prinz von Hannover kritisiert seinen Sohn. In: Spiegel Online. 25. Januar 2019.
  10. Welfenprinz verkauft Marienburg für einen Euro. In: Braunschweiger Zeitung. 29. November 2018.
  11. Ernst August gibt Marienburg für einen Euro ab. In: ndr.de. 29. November 2018.
  12. Hilde Weeg: Familienfehde um Welfenschloss. In: Deutschlandfunk. 25. Februar 2019.
  13. Marienburg: Ernst August junior hält an Verkauf fest. In: ndr.de. 11. Dezember 2018.
  14. Marienburg: Ernst August senior legt Einspruch ein. In: ndr.de. 5. Februar 2019.
  15. Christoph Hamann: Zukunft der Marienburg: Einigung am Montag? In: ndr.de. 3. März 2019.
  16. Ernst August junior will Schloss vorerst doch nicht verkaufen. In: Spiegel Online. 4. März 2019
  17. a b c Vergleiche die Literaturangaben in o.V.: Hannover, Ernst August von, in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 18. Oktober 2011, zuletzt abgerufen am 15. März 2019