Edge of Sanity

Edge of Sanity
Allgemeine Informationen
Genre(s) Melodic Death Metal
Gründung 1989
Auflösung 2003
Gründungsmitglieder
Dan Swanö
Andreas Axelsson (bis 2001)
Letzte Besetzung
Gesang, Schlagzeug
Dan Swanö (1989–1997, 2003)
Ehemalige Mitglieder
Gitarre
Sami Nerberg (1991–2001)
Anders Lindberg (1991–2001)
Schlagzeug
Benny Larsson (1991–2001)
Gesang
Robert Karlsson (1997–2001)

Edge of Sanity war eine schwedische Melodic-Death-Metal-Band, die 1989 als reines Projekt gestartet wurde und durch ihre progressiven Elemente Aufsehen erregte.

Bandgeschichte

Begründet wurde die Musikgruppe von Sänger und Schlagzeuger Dan Swanö und Bassist Andreas Axelsson, der aber schon bald für die Gitarrenarbeit zuständig war, während Anders Lindberg den Bass übernahm. Ein zweiter Gitarrist fand sich in Sami Nerberg, während das Schlagzeug bald darauf von Benny Larsson übernommen wurde.

In diesem Line-Up wurden mehrere Demos eingespielt und 1990 nahm das Label Black Mark Production mit der Band Kontakt auf, weil das Demo Kur-Nu-Gi-A die Verantwortlichen überzeugen konnte.

Im Montezuma Studio wurde daraufhin das Debüt Nothing But Death Remains (1991) unter der Regie von The Boss (produzierte unter anderem Bathory) eingespielt. Musikkritiker nahmen das Album aufgrund seiner interessanten Ansätze mehrheitlich wohlwollend, aber ohne große Begeisterung auf.

Ein Jahr später veröffentlichte die Band ihr zweites Album Unorthodox, welches die genre-typische Limitierung teilweise hinter sich ließ. Mehrstimmige Gitarrenleads, akustische Elemente und diverse andere Variationen sprengten die Death-Metal-Grenzen. Der letzte Titel des Albums, When All Is Said, kommt sogar balladesk daher und es wurde ein Musikvideo dazu gedreht. Weiterhin konnte man auf Enigma erstmals neben Growls Dan Swanös normale Gesangsstimme vernehmen.

Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Swanö mehr und mehr als Musikproduzent für verschiedene Bands in seinem eigenen Gorysound-Studio (später: Unisound) und machte sich so einen herausragenden Namen in der Szene.

Das dritte Album The Spectral Sorrows (1993) war ungewohnt progressiv und schien sehr von Dan Swanös Nebenprojekt Unicorn beeinflusst zu sein. Dieser Output reichte der Band zum endgültigen internationalen Durchbruch, wobei die Bekanntheit aufgrund der extremen Musik weiterhin auf die Metal-Szene im weiteren Sinne beschränkt blieb.

Auf der folgenden EP Until Eternity Ends (1994) fand sich mit Invisble Sun ein Cover von The Police, welches weitgehend positive Reaktionen hervorrief und weitere Hörer auf die Band aufmerksam machte.

Dan Swanö 2008 mit Nightingale

Noch im gleichen Jahr erschien Purgatory Afterglow, das als Konsensalbum zwischen Dan Swanös Faible für ausgefallene Experimente und den Wünschen seiner death-metal-affinen Mitmusiker gelten kann. Dennoch schrieb der Sänger das Album fast im Alleingang und widmete sich nebenbei noch seinem neuen Ein-Mann-Projekt Nightingale, das eher der Gothic-Metal-Ecke zuzuordnen ist. Erste größere Streitereien aufgrund persönlicher Differenzen innerhalb der Band folgten.

1996 erschien das für Fans und Kritiker überragende Album Crimson, bei dem Dan Swanö seine Idee eines Albums, das nur aus einem Lied besteht, konsequent durchsetzte. Folge ist, dass das Album, das innerhalb von 24 Stunden eingespielt wurde, aus einem einzigen 40-minütigen Lied besteht, welcher die Stärken der Gruppe in sich vereint: Es finden sich schnelle und getragene Teile, Swanös Stimme variiert von melodischem Gesang bis hin zu harten Schreiattacken, und Keyboards lassen gar an Marillion erinnern. Crimson wurde zum kommerziell erfolgreichsten Werk der Band, es folgte als Headliner eine der sonst sehr seltenen Touren von Edge of Sanity quer durch Europa.

Das nächste Album Infernal (1997) war wiederum ein Kompromiss-behaftetes Album. Eine Hälfte der Lieder stammt von Dan Swanö und wurde von diesem bis auf das Schlagzeug komplett im Alleingang eingespielt, während die andere Hälfte gemeinsam vom Rest der noch in der Originalbesetzung bestehenden Gruppe komponiert und aufgenommen wurde und Dan Swanö nur seine Gesangslinien besteuerte. Schon während der Arbeiten im Abyss Studio von Peter Tägtgren (Bandleader von Hypocrisy, Pain) wurde klar, dass die Musikgruppe in dieser Form nicht mehr lange Bestand haben konnte.

Dan Swanö wollte daraufhin die Band alleine weiterführen, wurde aber von seinem Label Black Mark Production abgewiesen: Der Rest von Edge of Sanity sei schon mit Robert Karlsson am Gesang dabei, das Folgealbum Cryptic zu erstellen.

Dieses erschien ebenfalls noch im Jahre 1997 und war wieder deutlich am ursprünglichen Sound der Band orientiert. Es folgte eine weitere Tour und eine „Best-of“-Doppel-CD unter dem Titel Evolution (1999), bevor die Band spätestens 2001 scheinbar inoffiziell aufgelöst zu sein scheint.

Swanö hatte sich zwischenzeitlich einem dritten Projekt namens Moontower verschrieben und arbeitete auch weiterhin an seiner Vision für Nightingale. Obwohl er immer wieder von Fans den Wunsch nach einer weiteren Veröffentlichung von Edge of Sanity vernahm, verschwendete er keinen weiteren Gedanken daran. Erst als ein israelischer Fan ihn geradezu bekniete, einen veritablen Nachfolger zu Crimson zu verfassen, und sogar anbot, die anfallenden Produktionskosten zu übernehmen, begann Swanö, über diese Möglichkeit nachzudenken. Nachdem sich dieses Gerücht in der Musikwelt verbreitet hatte, bot Black Mark Production Swanö ein ausreichendes Budget an und gab nebenbei übereilt an die Medien diese Nachricht weiter. Der Sänger ließ sich letztlich bereden und begann mit dem Schreiben eines weiteren Albums für Edge of Sanity.

Das Crimson II (2003) benannte Album spielte Swanö alleine in seiner eigenen Wohnung ein (Die einzelnen Studios nennt er dabei z.B. The Room und The Office), holte sich aber für die Leadgitarren Unterstützung von Mike Wead (King Diamond, Mercyful Fate) und Simon Johansson (Memory Garden). Nicht überzeugt von den eigenen Leistungen wurde sogar für die harten Gesangsparts ein Aushilfssänger (Roger Johansson von Paganizer) engagiert, schließlich übernahm aber Swanö selbst ungefähr die Hälfte der heftigeren Growls und Grunts.

Die laut Swanö definitiv letzte CD der Band knüpft musikalisch direkt an seinen namensgebenden Vorgänger an, besteht wieder aus nur einem einzigen Lied (das aber in verschiedene Titel aufgeteilt wurde) und überzeugte sowohl Kritiker als auch Fans vollkommen. Textlich erzählt Crimson II eine zusammenhängende, dichterische Geschichte, welche von Clive Nolan (Arena) erdacht wurde.

Diskografie

  • 1989: Euthanasia (Demo)
  • 1990: The Dead (Demo)
  • 1990: Kur-Nu-Gi-A (Demo)
  • 1990: The Immortal Rehearsals (Demo)
  • 1991: Nothing But Death Remains
  • 1992: Dead But Dreaming (demo)
  • 1992: Unorthodox
  • 1993: The Spectral Sorrows
  • 1994: Until Eternity Ends (EP)
  • 1994: Purgatory Afterglow
  • 1996: Crimson
  • 1997: Infernal
  • 1997: Cryptic
  • 1999: Evolution (Compilation)
  • 2003: Crimson II