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'''Edge of Sanity''' war eine [[Schweden|schwedische]] [[Melodic Death Metal|Melodic-Death-Metal]]-Band, die 1989 als reines Projekt gestartet wurde und durch ihre [[Progressive Rock|progressiven]] Elemente Aufsehen erregte.
'''Edge of Sanity''' war eine [[Schweden|schwedische]] [[Melodic Death Metal|Melodic-Death-Metal]]-Band, die 1989 als reines Projekt gestartet wurde und für ihre Kombination aus Melodic Death Metal und [[Progressive Rock]] bekannt wurde.

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== Bandgeschichte ==
== Bandgeschichte ==
=== 1989 - 1992 Gründung und frühe Entwicklung ===
Begründet wurde die Musikgruppe von Sänger und Schlagzeuger [[Dan Swanö]] und Bassist Andreas Axelsson, der aber schon bald für die Gitarrenarbeit zuständig war, während Anders Lindberg den Bass übernahm. Ein zweiter Gitarrist fand sich in Sami Nerberg, während das Schlagzeug bald darauf von Benny Larsson übernommen wurde.
Begründet wurde die Musikgruppe von Sänger und Schlagzeuger [[Dan Swanö]] und Bassist Andreas Axelsson. Kurz nach der Gründung wechselte Axelsson an die Gitarre und Anders Lindberg übernahm den Bass. Ein zweiter Gitarrist fand sich in Sami Nerberg, während das Schlagzeug bald darauf von Benny Larsson übernommen wurde.<ref name="laut">[http://www.laut.de/Edge-Of-Sanity Edge of Sanity], laut.de, abgerufen am 18. November 2011</ref>


In diesem Line-Up wurden mehrere Demos eingespielt und 1990 nahm das Label [[Black Mark Production]] mit der Band Kontakt auf, weil das Demo ''Kur-Nu-Gi-A'' die Verantwortlichen überzeugen konnte.
In diesem Line-Up wurden mehrere Demos eingespielt. Das Demo ''Kur-Nu-Gi-A'' verhalf der Band 1990 zu einem Vertrag mit dem Label [[Black Mark Production]]. Im [[Stockholm|stockholmer]] Montezuma Studio wurde daraufhin das Debüt ''Nothing But Death Remains'' (1991) unter der Regie von The Boss (produzierte unter anderem [[Bathory]]) eingespielt. Musikkritiker nahmen das Album aufgrund seiner interessanten Ansätze mehrheitlich wohlwollend, aber ohne große Begeisterung auf.<ref name="laut" />


Ein Jahr später veröffentlichte die Band ihr zweites Album ''Unorthodox'', welches die genre-typische Limitierung teilweise hinter sich ließ. Mehrstimmige Gitarrenleads, akustische Elemente und diverse andere Variationen flossen in den [[Death Metal]] der Band mit ein.<ref name="laut" /> Der letzte Titel des Albums, ''When All Is Said'', weißt völlig Death-Metal-untypisch [[ballade]]sken Charakter auf.<ref name="laut" /> Zu diesem Lied wurde auch ein Musikvideo gedreht. Weiterhin konnte man im Lied ''Enigma'' erstmals neben [[Gutturaler Gesang#Growling|Growls]] Dan Swanös normale Gesangsstimme hören.<ref name="laut" />
Im Montezuma Studio wurde daraufhin das Debüt ''Nothing But Death Remains'' (1991) unter der Regie von The Boss (produzierte unter anderem [[Bathory]]) eingespielt. Musikkritiker nahmen das Album aufgrund seiner interessanten Ansätze mehrheitlich wohlwollend, aber ohne große Begeisterung auf.


Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Swanö auch zunehmend intensiver als [[Musikproduzent]] für verschiedene Bands in seinem eigenen [[Unisound Studio|Gorysound-Studio]] und erlangte dadurch einen gewissen Bekanntheitsgrad innerhalb der Musikszene.<ref name="laut" />
Ein Jahr später veröffentlichte die Band ihr zweites Album ''Unorthodox'', welches die genre-typische Limitierung teilweise hinter sich ließ. Mehrstimmige Gitarrenleads, akustische Elemente und diverse andere Variationen sprengten die [[Death Metal|Death-Metal]]-Grenzen. Der letzte Titel des Albums, ''When All Is Said'', kommt sogar [[ballade]]sk daher und es wurde ein Musikvideo dazu gedreht. Weiterhin konnte man auf ''Enigma'' erstmals neben [[Gutturaler Gesang#Growling|Growls]] Dan Swanös normale Gesangsstimme vernehmen.


=== 1993 - 1997 Internationaler Erfolg ===
Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Swanö mehr und mehr als [[Musikproduzent]] für verschiedene Bands in seinem eigenen Gorysound-Studio (später: Unisound) und machte sich so einen herausragenden Namen in der Szene.
[[File:Nightingale Nosturi 20032008 DanSwanö 02.jpg|thumb|Dan Swanö 2008 mit [[Nightingale (Band)|Nightingale]]]]
Das dritte Album ''The Spectral Sorrows'' (1993) war ungewohnt progressiv und schien sehr von Dan Swanös Nebenprojekt Unicorn beeinflusst zu sein. Gleichzeitig konnte Edge of Sanity mit diesem Album international, wenn auch beschränkt auf die Metal-Szene, auf sich aufmerksam machen.<ref name="laut" />


Auf der folgenden [[Extended Play|EP]] ''Until Eternity Ends'' (1994) fand sich mit ''Invisble Sun'' ein Cover von [[The Police]], welches weitgehend positive Reaktionen hervorrief und weitere Hörer auf die Band aufmerksam machte.<ref name="laut" />
Das dritte Album ''The Spectral Sorrows'' (1993) war ungewohnt progressiv und schien sehr von Dan Swanös Nebenprojekt Unicorn beeinflusst zu sein. Dieser Output reichte der Band zum endgültigen internationalen Durchbruch, wobei die Bekanntheit aufgrund der extremen Musik weiterhin auf die Metal-Szene im weiteren Sinne beschränkt blieb.


Ebenfalls 1994 erschien ''Purgatory Afterglow'', das als Konsensalbum zwischen Dan Swanös Faible für ausgefallene Experimente und den Wünschen seiner death-metal-affinen Mitmusiker gelten kann. Dennoch schrieb der Swanö das Album fast komplett alleine und widmete sich nebenbei noch seinem neuen Ein-Mann-Projekt [[Nightingale (Band)|Nightingale]], das eher dem [[Gothic Metal]] zugeordnet werden kann. Durch den geringen Einfluss der anderen Musiker auf die Musik entstehen erste größere Streitigkeiten innerhalb der Band.<ref name="laut" />
Auf der folgenden [[Extended Play|EP]] ''Until Eternity Ends'' (1994) fand sich mit ''Invisble Sun'' ein Cover von [[The Police]], welches weitgehend positive Reaktionen hervorrief und weitere Hörer auf die Band aufmerksam machte.
[[File:Nightingale Nosturi 20032008 DanSwanö 02.jpg|left|thumb|Dan Swanö 2008 mit [[Nightingale]]]]
Noch im gleichen Jahr erschien ''Purgatory Afterglow'', das als Konsensalbum zwischen Dan Swanös Faible für ausgefallene Experimente und den Wünschen seiner death-metal-affinen Mitmusiker gelten kann. Dennoch schrieb der Sänger das Album fast im Alleingang und widmete sich nebenbei noch seinem neuen Ein-Mann-Projekt [[Nightingale (Band)|Nightingale]], das eher der [[Gothic Metal|Gothic-Metal]]-Ecke zuzuordnen ist. Erste größere Streitereien aufgrund persönlicher Differenzen innerhalb der Band folgten.


1996 erschien das für Fans und Kritiker überragende Album ''Crimson'', bei dem Dan Swanö seine Idee eines Albums, das nur aus einem Lied besteht, konsequent durchsetzte. Folge ist, dass das Album, das innerhalb von 24 Stunden eingespielt wurde, aus einem einzigen 40-minütigen Lied besteht, welcher die Stärken der Gruppe in sich vereint: Es finden sich schnelle und getragene Teile, Swanös Stimme variiert von melodischem Gesang bis hin zu harten Schreiattacken, und [[Keyboard]]s lassen gar an [[Marillion]] erinnern. ''Crimson'' wurde zum kommerziell erfolgreichsten Werk der Band, es folgte als [[Headliner]] eine der sonst sehr seltenen Touren von Edge of Sanity quer durch Europa.
1996 erschien das durch Fans und Kritiker nahezu ausnahmslos euphorisch aufgenommene Album ''Crimson'', bei dem Dan Swanö seine Idee eines Albums, das nur aus einem Lied besteht, konsequent durchsetzte. Das Album wurde innerhalb von 24 Stunden eingespielt und besteht nur aus einem einzigen 40-minütigen Lied, welcher den Facettenreichtum der Gruppe repräsentiert:<ref name="laut" /> Es finden sich unter Anderem schnelle und getragene Teile, Swanös Stimme variiert von melodischem Gesang bis hin diversen [[Gutturaler Gesang|gutturalen Gesangstechniken]], und bezogen auf die [[Keyboard]]-Stimme lassen sich Vergleiche mit [[Marillion]] ziehen.<ref name="laut" /><ref>[http://www.metalmob.de/index.php?option=com_content&view=article&id=230:edge-of-sanity-crimson-1996&catid=38:alben Edge Of Sanity – Crimson (1996)], metalmob.de, abgerufen am 18. November 2011</ref><ref>[http://www.metal1.de/reviews/reviews.php?rev_id=2821 CD-Review: Edge Of Sanity - Crimson], metal1.info, abgerufen am 18. November 2011</ref> ''Crimson'' wurde zum kommerziell erfolgreichsten Werk der Band. Nach der Veröffentlichung folgte die einzige [[Headliner]]tournee durch Europa in der Geschichte von Edge of Sanity.<ref name="laut" />


=== 1997 - 2001 Bandkrise und inoffizielle Auflösung ===
Das nächste Album ''Infernal'' (1997) war wiederum ein Kompromiss-behaftetes Album. Eine Hälfte der Lieder stammt von Dan Swanö und wurde von diesem bis auf das Schlagzeug komplett im Alleingang eingespielt, während die andere Hälfte gemeinsam vom Rest der noch in der Originalbesetzung bestehenden Gruppe komponiert und aufgenommen wurde und Dan Swanö nur seine Gesangslinien besteuerte. Schon während der Arbeiten im [[Abyss Studio]] von [[Peter Tägtgren]] (Bandleader von [[Hypocrisy]], [[Pain]]) wurde klar, dass die Musikgruppe in dieser Form nicht mehr lange Bestand haben konnte.
Das Album ''Infernal'' (1997) viel musikalisch wieder deutlich anders aus. Eine Hälfte der Lieder stammt von Dan Swanö und wurde von diesem bis auf das Schlagzeug komplett im Alleingang eingespielt, während die andere Hälfte gemeinsam vom Rest der noch in der Originalbesetzung bestehenden Gruppe komponiert und aufgenommen wurde und Dan Swanö nur seine Gesangslinien besteuerte. Während der Arbeiten in [[Peter Tägtgren]]s [[Abyss Studio]] wurde klar, dass die Band in dieser Konstellation nicht mehr lange Bestand haben konnte.<ref name="laut" />


Dan Swanö wollte daraufhin die Band alleine weiterführen, wurde aber von seinem Label Black Mark Production abgewiesen: Der Rest von Edge of Sanity sei schon mit Robert Karlsson am Gesang dabei, das Folgealbum ''Cryptic'' zu erstellen.
Dan Swanö wollte nach Abschluss der Aufnahmen die Band alleine weiterführen, wurde aber von seinem Label Black Mark Production abgewiesen: Der Rest von Edge of Sanity sei schon mit Robert Karlsson am Gesang dabei, das Folgealbum ''Cryptic'' zu erstellen.<ref name="laut" /> Das Album erschien ebenfalls noch im Jahre 1997 und war wieder deutlich am ursprünglichen Sound der Band orientiert. Es folgte eine weitere Tour und eine „Best-of“-Doppel-[[Compact Disc|CD]] unter dem Titel ''Evolution'' (1999), bevor die Band gegen 2001 scheinbar inoffiziell aufgelöst zu sein scheint.<ref name="laut" />


=== 2003 letztes Album und endgültige Auflösung ===
Dieses erschien ebenfalls noch im Jahre 1997 und war wieder deutlich am ursprünglichen Sound der Band orientiert. Es folgte eine weitere Tour und eine „Best-of“-Doppel-[[Compact Disc|CD]] unter dem Titel ''Evolution'' (1999), bevor die Band spätestens 2001 scheinbar inoffiziell aufgelöst zu sein scheint.
Swanö hatte zwischenzeitlich sein drittes Soloprojekt, [[Moontower]], gegründet und arbeitete gleichzeitg an Liedern für [[Nightingale (Band)|Nightingale]]. Obwohl er immer wieder von Fans den Wunsch nach einer weiteren Veröffentlichung von Edge of Sanity vernahm, wollte er für Edge of Sanity nicht mehr aktiv sein. Erst auf das Anflehen eines [[Iran|iranischen]] Fans, einen veritablen Nachfolger zu ''Crimson'' zu schreiben, und sogar anbot, die anfallenden Produktionskosten zu übernehmen, begann Swanö, über diese Möglichkeit nachzudenken.<ref name="laut" /> Nachdem sich dieses Gerücht in der Musikwelt verbreitet hatte, bot Black Mark Production Swanö ein ausreichendes [[Budget]] zu Produktion des Albums an und gab nebenbei übereilt an die Medien diese Nachricht weiter. Der Sänger ließ sich letztlich überzeugen und begann mit dem Schreiben eines weiteren Albums für Edge of Sanity.<ref name="laut" />


Das ''Crimson II'' (2003) benannte Album spielte Swanö alleine in seiner eigenen Wohnung ein (Die einzelnen Studios nennt er dabei z.B. ''The Room'' und ''The Office''). Die Leadgitarrenspuren wurden von Mike Wead ([[King Diamond]], [[Mercyful Fate]]) und Simon Johansson ([[Memory Garden]]) als Gastmusiker eingespielt.<ref name="laut" /> Da Swanö mit seinen Growls nicht mehr zufrieden war, übernahm diese Roger Johansson ([[Paganizer]]). Etwa die Hälfte aller gutturalen Gesangsparts stammen aber von Swanö selbst.<ref name="laut" />
Swanö hatte sich zwischenzeitlich einem dritten Projekt namens [[Moontower]] verschrieben und arbeitete auch weiterhin an seiner Vision für [[Nightingale (Band)|Nightingale]]. Obwohl er immer wieder von Fans den Wunsch nach einer weiteren Veröffentlichung von Edge of Sanity vernahm, verschwendete er keinen weiteren Gedanken daran. Erst als ein [[israel]]ischer Fan ihn geradezu bekniete, einen veritablen Nachfolger zu ''Crimson'' zu verfassen, und sogar anbot, die anfallenden Produktionskosten zu übernehmen, begann Swanö, über diese Möglichkeit nachzudenken. Nachdem sich dieses Gerücht in der Musikwelt verbreitet hatte, bot Black Mark Production Swanö ein ausreichendes [[Budget]] an und gab nebenbei übereilt an die Medien diese Nachricht weiter. Der Sänger ließ sich letztlich bereden und begann mit dem Schreiben eines weiteren Albums für Edge of Sanity.


Das laut Swanö definitiv letzte Album der Band knüpft musikalisch direkt an seinen namensgebenden Vorgänger an,<ref name="laut" /> besteht wieder aus nur einem einzigen Lied (das aber in verschiedene Titel aufgeteilt wurde) und überzeugte sowohl erneut Kritiker als auch Fans.<ref name="m1">[http://www.metal1.info/reviews/reviews.php?rev_id=2911 CD-Review: Edge Of Sanity - Crimson II], metal1.info, abgerufen am 18. November 2011</ref><ref>[http://www.metalnews.de/?metalid=05&action=show&cdid=314 Edge Of Sanity - Crimson II], metalnews.de, abgerufen am 18. November 2011</ref> Textlich erzählt ''Crimson II'' eine zusammenhängende, [[Gedicht|dichterische]] Geschichte,<ref name="m1" /> welche von Clive Nolan ([[Arena (Band)|Arena]]) erdacht wurde.<ref name="laut" />
Das ''Crimson II'' (2003) benannte Album spielte Swanö alleine in seiner eigenen Wohnung ein (Die einzelnen Studios nennt er dabei z.B. ''The Room'' und ''The Office''), holte sich aber für die Leadgitarren Unterstützung von Mike Wead ([[King Diamond]], [[Mercyful Fate]]) und Simon Johansson ([[Memory Garden]]). Nicht überzeugt von den eigenen Leistungen wurde sogar für die harten Gesangsparts ein Aushilfssänger (Roger Johansson von [[Paganizer]]) engagiert, schließlich übernahm aber Swanö selbst ungefähr die Hälfte der heftigeren Growls und Grunts.

Die laut Swanö definitiv letzte CD der Band knüpft musikalisch direkt an seinen namensgebenden Vorgänger an, besteht wieder aus nur einem einzigen Lied (das aber in verschiedene Titel aufgeteilt wurde) und überzeugte sowohl Kritiker als auch Fans vollkommen. Textlich erzählt ''Crimson II'' eine zusammenhängende, [[Gedicht|dichterische]] Geschichte, welche von Clive Nolan ([[Arena (Band)|Arena]]) erdacht wurde.


== Diskografie ==
== Diskografie ==
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* 1999: ''Evolution'' (Compilation)
* 1999: ''Evolution'' (Compilation)
* 2003: ''Crimson II''
* 2003: ''Crimson II''

== Einzelnachweise ==
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 18. November 2011, 12:50 Uhr

Edge of Sanity
Allgemeine Informationen
Genre(s)Melodic Death Metal
Gründung1989
Auflösung2003
Gründungsmitglieder
Dan Swanö
Andreas Axelsson (bis 2001)
Letzte Besetzung
Gesang, Schlagzeug
Dan Swanö (1989–1997, 2003)
Ehemalige Mitglieder
Gitarre
Sami Nerberg (1991–2001)
Anders Lindberg (1991–2001)
Schlagzeug
Benny Larsson (1991–2001)
Gesang
Robert Karlsson (1997–2001)

Edge of Sanity war eine schwedische Melodic-Death-Metal-Band, die 1989 als reines Projekt gestartet wurde und für ihre Kombination aus Melodic Death Metal und Progressive Rock bekannt wurde.

Bandgeschichte

1989 - 1992 Gründung und frühe Entwicklung

Begründet wurde die Musikgruppe von Sänger und Schlagzeuger Dan Swanö und Bassist Andreas Axelsson. Kurz nach der Gründung wechselte Axelsson an die Gitarre und Anders Lindberg übernahm den Bass. Ein zweiter Gitarrist fand sich in Sami Nerberg, während das Schlagzeug bald darauf von Benny Larsson übernommen wurde.[1]

In diesem Line-Up wurden mehrere Demos eingespielt. Das Demo Kur-Nu-Gi-A verhalf der Band 1990 zu einem Vertrag mit dem Label Black Mark Production. Im stockholmer Montezuma Studio wurde daraufhin das Debüt Nothing But Death Remains (1991) unter der Regie von The Boss (produzierte unter anderem Bathory) eingespielt. Musikkritiker nahmen das Album aufgrund seiner interessanten Ansätze mehrheitlich wohlwollend, aber ohne große Begeisterung auf.[1]

Ein Jahr später veröffentlichte die Band ihr zweites Album Unorthodox, welches die genre-typische Limitierung teilweise hinter sich ließ. Mehrstimmige Gitarrenleads, akustische Elemente und diverse andere Variationen flossen in den Death Metal der Band mit ein.[1] Der letzte Titel des Albums, When All Is Said, weißt völlig Death-Metal-untypisch balladesken Charakter auf.[1] Zu diesem Lied wurde auch ein Musikvideo gedreht. Weiterhin konnte man im Lied Enigma erstmals neben Growls Dan Swanös normale Gesangsstimme hören.[1]

Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Swanö auch zunehmend intensiver als Musikproduzent für verschiedene Bands in seinem eigenen Gorysound-Studio und erlangte dadurch einen gewissen Bekanntheitsgrad innerhalb der Musikszene.[1]

1993 - 1997 Internationaler Erfolg

Dan Swanö 2008 mit Nightingale

Das dritte Album The Spectral Sorrows (1993) war ungewohnt progressiv und schien sehr von Dan Swanös Nebenprojekt Unicorn beeinflusst zu sein. Gleichzeitig konnte Edge of Sanity mit diesem Album international, wenn auch beschränkt auf die Metal-Szene, auf sich aufmerksam machen.[1]

Auf der folgenden EP Until Eternity Ends (1994) fand sich mit Invisble Sun ein Cover von The Police, welches weitgehend positive Reaktionen hervorrief und weitere Hörer auf die Band aufmerksam machte.[1]

Ebenfalls 1994 erschien Purgatory Afterglow, das als Konsensalbum zwischen Dan Swanös Faible für ausgefallene Experimente und den Wünschen seiner death-metal-affinen Mitmusiker gelten kann. Dennoch schrieb der Swanö das Album fast komplett alleine und widmete sich nebenbei noch seinem neuen Ein-Mann-Projekt Nightingale, das eher dem Gothic Metal zugeordnet werden kann. Durch den geringen Einfluss der anderen Musiker auf die Musik entstehen erste größere Streitigkeiten innerhalb der Band.[1]

1996 erschien das durch Fans und Kritiker nahezu ausnahmslos euphorisch aufgenommene Album Crimson, bei dem Dan Swanö seine Idee eines Albums, das nur aus einem Lied besteht, konsequent durchsetzte. Das Album wurde innerhalb von 24 Stunden eingespielt und besteht nur aus einem einzigen 40-minütigen Lied, welcher den Facettenreichtum der Gruppe repräsentiert:[1] Es finden sich unter Anderem schnelle und getragene Teile, Swanös Stimme variiert von melodischem Gesang bis hin diversen gutturalen Gesangstechniken, und bezogen auf die Keyboard-Stimme lassen sich Vergleiche mit Marillion ziehen.[1][2][3] Crimson wurde zum kommerziell erfolgreichsten Werk der Band. Nach der Veröffentlichung folgte die einzige Headlinertournee durch Europa in der Geschichte von Edge of Sanity.[1]

1997 - 2001 Bandkrise und inoffizielle Auflösung

Das Album Infernal (1997) viel musikalisch wieder deutlich anders aus. Eine Hälfte der Lieder stammt von Dan Swanö und wurde von diesem bis auf das Schlagzeug komplett im Alleingang eingespielt, während die andere Hälfte gemeinsam vom Rest der noch in der Originalbesetzung bestehenden Gruppe komponiert und aufgenommen wurde und Dan Swanö nur seine Gesangslinien besteuerte. Während der Arbeiten in Peter Tägtgrens Abyss Studio wurde klar, dass die Band in dieser Konstellation nicht mehr lange Bestand haben konnte.[1]

Dan Swanö wollte nach Abschluss der Aufnahmen die Band alleine weiterführen, wurde aber von seinem Label Black Mark Production abgewiesen: Der Rest von Edge of Sanity sei schon mit Robert Karlsson am Gesang dabei, das Folgealbum Cryptic zu erstellen.[1] Das Album erschien ebenfalls noch im Jahre 1997 und war wieder deutlich am ursprünglichen Sound der Band orientiert. Es folgte eine weitere Tour und eine „Best-of“-Doppel-CD unter dem Titel Evolution (1999), bevor die Band gegen 2001 scheinbar inoffiziell aufgelöst zu sein scheint.[1]

2003 letztes Album und endgültige Auflösung

Swanö hatte zwischenzeitlich sein drittes Soloprojekt, Moontower, gegründet und arbeitete gleichzeitg an Liedern für Nightingale. Obwohl er immer wieder von Fans den Wunsch nach einer weiteren Veröffentlichung von Edge of Sanity vernahm, wollte er für Edge of Sanity nicht mehr aktiv sein. Erst auf das Anflehen eines iranischen Fans, einen veritablen Nachfolger zu Crimson zu schreiben, und sogar anbot, die anfallenden Produktionskosten zu übernehmen, begann Swanö, über diese Möglichkeit nachzudenken.[1] Nachdem sich dieses Gerücht in der Musikwelt verbreitet hatte, bot Black Mark Production Swanö ein ausreichendes Budget zu Produktion des Albums an und gab nebenbei übereilt an die Medien diese Nachricht weiter. Der Sänger ließ sich letztlich überzeugen und begann mit dem Schreiben eines weiteren Albums für Edge of Sanity.[1]

Das Crimson II (2003) benannte Album spielte Swanö alleine in seiner eigenen Wohnung ein (Die einzelnen Studios nennt er dabei z.B. The Room und The Office). Die Leadgitarrenspuren wurden von Mike Wead (King Diamond, Mercyful Fate) und Simon Johansson (Memory Garden) als Gastmusiker eingespielt.[1] Da Swanö mit seinen Growls nicht mehr zufrieden war, übernahm diese Roger Johansson (Paganizer). Etwa die Hälfte aller gutturalen Gesangsparts stammen aber von Swanö selbst.[1]

Das laut Swanö definitiv letzte Album der Band knüpft musikalisch direkt an seinen namensgebenden Vorgänger an,[1] besteht wieder aus nur einem einzigen Lied (das aber in verschiedene Titel aufgeteilt wurde) und überzeugte sowohl erneut Kritiker als auch Fans.[4][5] Textlich erzählt Crimson II eine zusammenhängende, dichterische Geschichte,[4] welche von Clive Nolan (Arena) erdacht wurde.[1]

Diskografie

  • 1989: Euthanasia (Demo)
  • 1990: The Dead (Demo)
  • 1990: Kur-Nu-Gi-A (Demo)
  • 1990: The Immortal Rehearsals (Demo)
  • 1991: Nothing But Death Remains
  • 1992: Dead But Dreaming (demo)
  • 1992: Unorthodox
  • 1993: The Spectral Sorrows
  • 1994: Until Eternity Ends (EP)
  • 1994: Purgatory Afterglow
  • 1996: Crimson
  • 1997: Infernal
  • 1997: Cryptic
  • 1999: Evolution (Compilation)
  • 2003: Crimson II

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Edge of Sanity, laut.de, abgerufen am 18. November 2011
  2. Edge Of Sanity – Crimson (1996), metalmob.de, abgerufen am 18. November 2011
  3. CD-Review: Edge Of Sanity - Crimson, metal1.info, abgerufen am 18. November 2011
  4. a b CD-Review: Edge Of Sanity - Crimson II, metal1.info, abgerufen am 18. November 2011
  5. Edge Of Sanity - Crimson II, metalnews.de, abgerufen am 18. November 2011