„David Lange“ – Versionsunterschied

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'''David Russell Lange''' (* [[4. August]] [[1942]] in [[Thames (Neuseeland)|Thames]], [[Neuseeland]]; † [[13. August]] [[2005]] in [[Auckland]]) war von [[1984]] bis [[1989]] Premierminister von [[Neuseeland]].
'''David Russell Lange''' (* [[4. August]] [[1942]] in [[Thames (Neuseeland)|Thames]], [[Neuseeland]]; † [[13. August]] [[2005]] in [[Auckland]]) war von [[1984]] bis [[1989]] Premierminister von [[Neuseeland]].


Lange, dessen Vorfahren väterlicherseits aus [[Bremen]] stammten, studierte Rechtswesen an der Universität von [[Auckland]]. Nach dem Studienabschluss 1966 arbeitete Lange zeitweise in London für die [[Methodismus|Methodist Central Mission]] und war auch als [[Laienprediger]] aktiv. Zwischen 1970 und 1977 war er als Rechtsanwalt in Auckland tätig, wobei er u.a. dafür bekannt wurde, dass er sozial schwache Mandanten kostenlos vertrat. Nachdem er 1975 zunächst erfolglos kandidierte, wurde er [[1977]] für die [[Labour Party (Neuseeland)|Labour Party]] ins neuseeländischen Parlament gewählt, wo er 1983 als Nachfolger von [[Bill Rowling]] Oppositionsführer wurde.
Lange, dessen Vorfahren väterlicherseits aus [[Bremen]] stammten, studierte [[Rechtswissenschaft|Rechtswesen]] an der Universität von [[Auckland]]. Nach dem Studienabschluss [[1966]] arbeitete Lange zeitweise in [[London]] für die [[Methodismus|Methodist Central Mission]] und war auch als [[Laienprediger]] aktiv. Zwischen [[1970]] und 1977 war er als Rechtsanwalt in Auckland tätig, wobei er u.a. dafür bekannt wurde, dass er sozial schwache [[Mandant]]en kostenlos vertrat. Nachdem er 1975 zunächst erfolglos kandidierte, wurde er [[1977]] für die [[Labour Party (Neuseeland)|Labour Party]] ins neuseeländischen Parlament gewählt, wo er [[1983]] als Nachfolger von [[Bill Rowling]] [[Oppositionsführer]] wurde.


[[1984]] wurde er als Nachfolger [[Robert Muldoon]]s zum jüngsten Ministerpräsidenten in der Geschichte des Landes gewählt, und übte bis 1987 auch das Amt des Außenministers aus. In den Wahlen [[1987]] wurde die Labour-Regierung mit gewachsener Mehrheit bestätigt. International bekannt wurde Lange vor allem durch einen Einsatz für eine [[atomwaffenfreie Zone]] und gegen Atomtests im Pazifik, wofür er [[2003]] den [[Alternativer Nobelpreis|Right Livelihood Award]] erhielt. Im Rahmen dieser Politik kam es 1985/86 zu diplomatischen Konflikten mit den USA, als die Regierung unter Lange ein Besuchsverbot für Schiffe mit Nuklearwaffen und -Antrieb verhängte und daraufhin Neuseeland aus dem [[ANZUS]]-Pakt ausgeschlossen wurde. Innenpolitisch war die Regierungszeit Langes vor allem durch eine von [[Privatisierung]]en und [[Subvention]]sabbau dominierte [[Monetarismus|monetaristische]] Wirtschaftspolitik geprägt, welche mit der bisherigen [[Keynesianismus|keynesianischen]], auf den Ausbau von [[Wohlfahrtsstaat]]lichkeit orientierten Politik von Labour brach.
[[1984]] wurde er als Nachfolger [[Robert Muldoon]]s zum jüngsten Ministerpräsidenten in der Geschichte des Landes gewählt, und übte bis [[1987]] auch das Amt des [[Außenminister]]s aus. In den Wahlen [[1987]] wurde die Labour-Regierung mit gewachsener Mehrheit bestätigt. International bekannt wurde Lange vor allem durch einen Einsatz für eine [[atomwaffenfreie Zone]] und gegen Atomtests im Pazifik, wofür er [[2003]] den [[Alternativer Nobelpreis|Right Livelihood Award]] erhielt. Im Rahmen dieser Politik kam es 1985/86 zu diplomatischen Konflikten mit den [[Vereinigte_Staaten|USA]], als die Regierung unter Lange ein Besuchsverbot für Schiffe mit [[Kernwaffe|Nuklearwaffen]] und -Antrieb verhängte und daraufhin Neuseeland aus dem [[ANZUS]]-Pakt ausgeschlossen wurde. Innenpolitisch war die Regierungszeit Langes vor allem durch eine von [[Privatisierung]]en und [[Subvention]]sabbau dominierte [[Monetarismus|monetaristische]] Wirtschaftspolitik geprägt, welche mit der bisherigen [[Keynesianismus|keynesianischen]], auf den Ausbau von [[Wohlfahrtsstaat]]lichkeit orientierten Politik von Labour brach.
[[1989]] trat er nach einer Reihe von innerparteilichen Konflikten zugunsten von [[Geoffrey Palmer]] von seinem Amt als Premierminister zurück, war von 1989 bis 1990 [[Attorney General]] und gab [[1996]] auch aus gesundheitlichen Gründen seinen Parlamentssitz auf,
[[1989]] trat er nach einer Reihe von innerparteilichen Konflikten zugunsten von [[Geoffrey Palmer]] von seinem Amt als Premierminister zurück, war von 1989 bis 1990 [[Attorney General]] und gab [[1996]] auch aus gesundheitlichen Gründen seinen Parlamentssitz auf,



Version vom 11. August 2006, 16:37 Uhr

David Russell Lange (* 4. August 1942 in Thames, Neuseeland; † 13. August 2005 in Auckland) war von 1984 bis 1989 Premierminister von Neuseeland.

Lange, dessen Vorfahren väterlicherseits aus Bremen stammten, studierte Rechtswesen an der Universität von Auckland. Nach dem Studienabschluss 1966 arbeitete Lange zeitweise in London für die Methodist Central Mission und war auch als Laienprediger aktiv. Zwischen 1970 und 1977 war er als Rechtsanwalt in Auckland tätig, wobei er u.a. dafür bekannt wurde, dass er sozial schwache Mandanten kostenlos vertrat. Nachdem er 1975 zunächst erfolglos kandidierte, wurde er 1977 für die Labour Party ins neuseeländischen Parlament gewählt, wo er 1983 als Nachfolger von Bill Rowling Oppositionsführer wurde.

1984 wurde er als Nachfolger Robert Muldoons zum jüngsten Ministerpräsidenten in der Geschichte des Landes gewählt, und übte bis 1987 auch das Amt des Außenministers aus. In den Wahlen 1987 wurde die Labour-Regierung mit gewachsener Mehrheit bestätigt. International bekannt wurde Lange vor allem durch einen Einsatz für eine atomwaffenfreie Zone und gegen Atomtests im Pazifik, wofür er 2003 den Right Livelihood Award erhielt. Im Rahmen dieser Politik kam es 1985/86 zu diplomatischen Konflikten mit den USA, als die Regierung unter Lange ein Besuchsverbot für Schiffe mit Nuklearwaffen und -Antrieb verhängte und daraufhin Neuseeland aus dem ANZUS-Pakt ausgeschlossen wurde. Innenpolitisch war die Regierungszeit Langes vor allem durch eine von Privatisierungen und Subventionsabbau dominierte monetaristische Wirtschaftspolitik geprägt, welche mit der bisherigen keynesianischen, auf den Ausbau von Wohlfahrtsstaatlichkeit orientierten Politik von Labour brach. 1989 trat er nach einer Reihe von innerparteilichen Konflikten zugunsten von Geoffrey Palmer von seinem Amt als Premierminister zurück, war von 1989 bis 1990 Attorney General und gab 1996 auch aus gesundheitlichen Gründen seinen Parlamentssitz auf,

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