County Seat

Ein County Seat ist der Verwaltungssitz eines Countys in den Vereinigten Staaten und in Kanada.

Ein County Seat hat gewöhnlich seine Örtlichkeit in einem zentral gelegenen Courthouse, wo sich für gewöhnlich neben der Verwaltung auch die niedrigste Gerichtsinstanz (County Court oder District court) befindet. Im Gegensatz zur österreichischen oder deutschen Handhabung wird der jeweilige Ort nicht automatisch zur Bezirkshauptstadt, zumal es auch Courthouses gibt, die sich außerhalb einer Siedlungseinheit befinden - das berühmteste Beispiel ist das (als solches nicht mehr fungierende) Appomattox Court House.

In Großbritannien und Irland wird der Begriff County Town verwendet.

Besonderheiten in den einzelnen US-Staaten

  • In Alaska wird der Name Borough Seat verwendet.
  • In Kalifornien hat San Francisco neben der städtischen Verwaltung auch eine County-Verwaltung, und neben der städtischen Polizei ist auch ein County-Sheriff im Amt.
  • In Louisiana wird statt County der Begriff Parish verwendet. Der County Seat wird daher auch als Parish Seat bezeichnet.
  • In einigen Staaten Neuenglands wie Connecticut, Massachusetts und Rhode Island sind die Countys nur geographische Bezeichnungen, haben aber keine politischen Befugnisse. Entweder werden die Gemeinden selbst oder die Verwaltung des jeweiligen Bundesstaates tätig.
  • In New York City existieren fünf Countys: New York County (Manhattan), Kings County (Brooklyn), Bronx County (The Bronx), Queens County (Queens) und Richmond County (Staten Island).
  • In Vermont wird die Stadt, in der sich der County Seat befindet, Shire Town genannt.
  • In Virginia sind die County Seats manchmal nicht Teile des Countys, da nach dem örtlichen Recht alle größeren Städte – ähnlich einer kreisfreien Stadt – unabhängig sind.