Aggregation

Das Wort Aggregation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Anhäufung oder Zusammenlagerung (aggregare = anhäufen, beigesellen; aggregatio = Anhäufung, Vereinigung).

Unter Aggregation von Daten versteht man das Zusammenfassen detaillierter Daten zu größeren Einheiten. Sie ist eine der häufigsten Verarbeitungsschritte, die aus primären Daten Sekundärdaten erzeugt.
Daten zu aggregieren ist eine wichtige Methode, um in Geowissenschaften und Soziologie zu abgesicherten Aussagen zu kommen. Sie gehört zu den Standardwerkzeugen von Geografie und Statistik und ist als Tool in jedem Informationssystem enthalten. Beispielsweise fassen Statistiker die erhobenen Daten kleiner Zählbezirke (Wohnhaus, Häuserblock) zu größeren Flächen zusammen, um sie mit anderen Daten (Wirtschaft, Verkehr...) verknüpfen zu können - und auch, um die Variationsbreite (Streuung) der Primärdaten zu vergleichen.

In der Informatik bedeutet die Aggregation eine besondere Art der Assoziation zwischen "Objekten". Dabei wird sie innerhalb der objektorientierten Programmierung als eine schwache Beziehung zwischen Objekten bezeichnet. Ein Objekt ist "Teil" eines anderen "Ganzen" Objekts, kann aber im Gegensatz zur Komposition ohne das "Ganze" existieren. In der UML wird die Aggregation durch eine leere Raute symbolisiert.


Aggregation kann auch materielle Zusammenlagerung bedeuten, wodurch ein Aggregat entsteht - z.B in der Chemie: ein nicht stark gebundener Zusammenhang von Ionen oder anderen Teilchen.

In der Biologie spricht man von Aggregation(sverband), wenn etwa bei Grünalgen einzelne Zellen Verbände bilden, ohne dass dabei ihre Individualität verlorengeht. Aggregation kann durch aktives Zusammenwandern von Einzelzellen oder durch passives Zusammenstoßen und Zusammenkleben von Zellen in Suspensionen erfolgen (Zelladhäsion). Musterbeispiele finden sich ferner bei Pilzen oder Bakterien, wo es auch zu Netzstrukturen oder Symbiose kommen kann.

In der Ethologie sind Aggregationen einfache Tiergesellschaften, die ohne soziale Bindung durch Umwelteinflüsse entstehen - etwa an Tränken. Auch artübergreifende, anonyme Verbände sind möglich, z.B. bei günstigen Schlafplätzen (Fledermäuse) oder an attraktiven Blüten (Insekten).


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