Schimi

Schimi ist der Name von 16 Personen im Tanach.

Etymologie

Der hebräische Personenname שִׁמְעִי šim‘î „Schimi“, ist eine Kurzform eines Verbalsatznamens, dessen Subjekt (und zugleich theophores Element) entfallen ist. Das Prädikat ist von der Verbwurzel שׁמעšm‘, deutsch ‚hören‘ ableitbar. Der Name lässt sich daher als „(Gott) hat gehört“ übersetzen. Eine Vollform des Namens ist Schemaja (שְׁמַעְיָהšəma‘jāh und שְׁמַעְיָהוּšəma‘jāhû, „JHWH hat gehört“).[1] Die Septuaginta gibt den Namen als Σεμεϊ Semei wieder, die Vulgata als Semei.

Schimi, Sohn Geras

Schimi, der Sohn Geras, gehörte dem israelitischen Stamm Benjamin und dem Geschlecht Sauls an. Er wird als Einwohner Bahurims beschrieben, der König David verflucht und ihn mit Steinen und Erdklumpen bewirft, als dieser auf der Flucht vor Abschalom nach Bahurim gelangt. Entgegen dem Rat seiner Leute lässt David ihn gewähren und sichert ihm, als er als König zurückkehrt und Schimi sich unterwirft, das Leben zu (2 Sam 16,5–13 EU; 2 Sam 19,17–24 EU). Auf seinem Sterbebett trägt David seinem Sohn Salomo jedoch auf, Schimi nicht ungestraft zu lassen. Salomo lässt Schimi nach Jerusalem kommen und verbietet ihm, die Stadt zu verlassen, anderenfalls werde er hingerichtet. Schimi verspricht zunächst, sich an die Auflage zu halten. Nach drei Jahren allerdings verstößt er gegen das Verbot und reist nach Gat, um zwei entlaufene Sklaven zurückzuholen. Daraufhin ruft Salomo ihn zu sich und lässt ihn töten. Der Schlussvers der Erzählung ordnet die Beseitigung Schimis als dynastische Vorsichtsmaßnahme ein: Salomo hat mit Schimi den letzten Nachkommen aus der Dynastie Sauls beseitigt, der Ansprüche auf den Thron hätte anmelden können, und herrscht nun unangefochten als König über Israel (1 Kön 2,36–46 EU).

Weitere Namensträger

VaterKinderBibelstelleBemerkungen
GerschomJahat, Sisa, Jëusch und BeriaEx 6,17 EU, 1 ChrEU, 1 Chr 23,10 EUStammvater der Schimiter, Vorfahr der Tempelsänger Etan und Asaf
1 Kön 1,8 EU, 1 Kön 4,18 EUUnterstützer Salomos nach dem Tod Davids, zusammen mit dem Priester Zadok, Benaja, dem Sohn Jojadas, dem Prophet Nathan, Reï und den Helden Davids gegen Adonijja, Joab und Abjatar, von Salomo zum Statthalter im Gebiet Benjamin ernannt
KischJaïrEst 2,5 EUGroßvater Mordechais, Benjaminiter, der Name stellt einen geschichtlichen Bezug zum Haus Saul her, es handelt sich um einen Anachronismus im Esterbuch
Esr 10,23 EUlebt in Mischehe
Esr 10,33 EUNachkomme Haschums, lebt in Mischehe
Esr 10,38 EUNachkomme Binnuis, lebt in Mischehe
Pedaja1 Chr 3,19 EUEnkel des 597 nach Babylon deportierten Königs Jojachin
Mischma16 Söhne, 6 Töchter1 Chr 4,26 EUNachkomme Simeons in der siebten Generation
Gog1 Chr 5,4 EURubeniter
LibniUsa1 Chr 6,14 EUUrenkel Meraris, des dritten Sohnes Levis
Jakim, Sichri, Sabdi, Eliënai, Zilletai, Eliël, Adaja, Beraja und Schimrat1 Chr 8,13 EUBenjaminiter, Familienoberhaupt in Ajalon
Jedutun1 Chr 25,17 EULevit, auf den bei der Einteilung der Sänger- und Musikantengruppen das zehnte Los fällt
1 Chr 27,27 EUvon David bestellter Aufseher über die Weinberge, aus Rama
2 Chr 29,14 EULevit, Nachkomme Hemans, Unterstützer der kultischen Reformen unter Hiskia, möglicherweise identisch mit dem folgenden
2 Chr 31,12-13 EUBruder und Helfer Konanjas, der von Hiskia beauftragt wurde, das Herbeibringen der Abgaben für das Heiligtum und die Priester zu beaufsichtigen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hans Rechenmacher: Althebräische Personennamen, Münster 2012, S. 138.