Pfeilblätter
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Riesenblättriges Pfeilblatt (Alocasia macrorrhizos) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Alocasia | ||||||||||||
(Schott) G.Don |
Die Pfeilblätter oder Alokasien (Alocasia) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Einige Arten und Hybriden werden als Kohlenhydrate liefernde Pflanzen und Zierpflanzen genutzt.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Alocasia-Arten sind große immergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen. Oft sind aufrechte Rhizome vorhanden und meist ist ein großer oberirdischer „Stamm“ vorhanden, an dem die Blätter spiralig angeordnet sind. Die einfachen Laubblätter sind gestielt. Die Blätter des Riesen-Taro (Alocasia macrorrhizos) gehören mit zu den größten nicht zusammengesetzten Blättern aller Pflanzen.
Generative Merkmale
Die Alocasia-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Wie bei den Aronstabgewächsen üblich besteht der Blütenstand aus dem Blütenstandsschaft, einem Hochblatt (Spatha) und dem Kolben (Spadix). Im Kolben gibt es einen weiblichen, sterilen und männlichen Abschnitt.
Es werden Beeren gebildet.
Systematik und Verbreitung
1832 stellte Heinrich Wilhelm Schott die Sektion Colocasia sect. Alocasia im Werk von Schott und Endlicher: Meletemata Botanica, Seite 18 auf. Den Rang einer Gattung Alocasia erhielt sie 1839 durch George Don jr. in Hortus Britannicus, Seite 631. Typusart ist Alocasia cucullata (Lour.) G.Don. Synonyme für Alocasia(Schott) G.Don nom. cons sind: EnsolenantheSchott, Panzhuyuia Z.Y.Zhu, SchizocasiaSchott ex Engler, XenophyaSchott.[1] Die Gattung Alocasia gehört zur Tribus Colocasieae in der Unterfamilie Aroideae innerhalb der Familie der Araceae.[2]
Die Gattung Alocasia ist vom tropischen sowie subtropischen Asien über Malesien bis zum östlichen Australien verbreitet.[3] In China gibt es acht Arten.[4]
Es gibt 70 bis 84[4] Alocasia-Arten:[3]
- Alocasia acuminataSchott: Sie ist vom nordöstlichen Indien, Bangladesch, Nepal, nördlichen Myanmar, nördlichen Laos, nördlichen Thailand bis zum südlichen Yunnan verbreitet; vielleicht kommt sie auch im nördlichen Vietnam vor.[4]
- Alocasia aequilobaN.E.Br.: Sie ist von Neuguinea bis zum Bismarck-Archipel verbreitet.[3]
- Alocasia albaSchott: Sie kommt von Sumatra bis zu den Kleinen Sundainseln vor.[3]
- Alocasia arifoliaHallier f.: Sie kommt nur in Sumatra vor.[3]
- Alocasia atropurpureaEngl.: Sie kommt auf den Philippinen und auf Nansei-Inseln vor.[3]
- Alocasia augustianaL.Linden & Rodigas: Sie kommt auf Neuguinea vor.[3]
- Alocasia azlaniiK.M.Wong & P.C.Boyce: Sie wurde 2016 aus Brunei erstbeschrieben.[3]
- Alocasia bagindaKurniawan & P.C.Boyce: Sie wurde 2011 aus Kalimantan erstbeschrieben.
- Alocasia balgooyiA.Hay: Dieser Endemit kommt nur in Sulawesi vor.[3]
- Alocasia beccariiEngl.: Sie kommt nur im nordwestlichen Borneo vor.[3]
- Alocasia boaA.Hay: Sie kommt nur im westlichen Neuguinea vor.[3]
- Alocasia boyceanaA.Hay: Sie kommt auf den Philippinen vor.[3]
- Alocasia brancifolia(Schott) A.Hay: Sie kommt auf Neuguinea und den Molukken vor.[3]
- Alocasia brisbanensis(F.M.Bailey) Domin: Sie kommt von Queensland bis New South Wales vor.
- Alocasia cadieriChantrier: Sie kommt nur in Vietnam vor.[3]
- Alocasia celebicaEngl. ex Koord.: Sie ist ein Endemit von Sulawesi.
- Alocasia chaiiP.C.Boyce: Sie wurde 2007 aus Sarawak erstbeschrieben.[3]
- Alocasia clypeolataA.Hay: Dieser Endemit kommt nur auf Mindanao in den Philippinen vor.[3]
- Kupfer-Pfeilblatt[5] (Alocasia cucullata(Lour.) G.Don): Es ist von Sri Lanka, vom indischen Khasi Hills und Bangladesch, über Sikkim, Nepal, Laos, Myanmar, Thailand, Vietnam und Taiwan bis zu den chinesischen Provinzen Fujian, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Hainan, Sichuan sowie Yunnan verbreitet.[4]
- Alocasia culionensisEngl.: Sie kommt auf den Philippinen vor.[3]
- Metallisches Pfeilblatt[5] (Alocasia cupreaK.Koch): Dieser Endemit kommt nur in Sabah vor.[3]
- Alocasia decipiensSchott: Sie ist von Bangladesch bis Myanmar sowie den Andamanen und Nikobaren verbreitet.[3]
- Alocasia decumbensBuchet: Sie kommt nur in Vietnam vor.[3]
- Alocasia devansayana(L.Linden & Rodigas) Engl.: Sie kommt nur in Papua-Neuguinea vor.[3]
- Alocasia fallaxSchott: Sie ist vom östlichen Himalaja bis nach Bangladesch verbreitet.[3]
- Alocasia farisiiZulhazman, Norziel. & P.C.Boyce: Sie wurde 2017 aus Malaysia erstbeschrieben.[3]
- Alocasia flabelliferaA.Hay: Sie kommt nur in Papua-Neuguinea vor.[3]
- Alocasia flemingianaYuzammi & A.Hay: Dieser Endemit kommt nur auf Java vor.[3]
- Alocasia fornicata(Roxb.) Schott: Sie kommt von Sri-Lanka bis Indien und Indochina verbreitet.[3]
- Alocasia gageanaEngl. & K.Krause: Sie kommt nur im nördlichen Myanmar vor.[3]
- Alocasia grataPrain ex Engl. & Krause: Sie kommt nur im südlichen Myanmar vor.[3]
- Alocasia hainanicaN.E.Br.: Sie kommt in Hainan und im nördlichen Vietnam vor.[4]
- Alocasia heterophylla(C.Presl) Merr.: Sie kommt auf den Philippinen vor.[3]
- Alocasia hollrungiiEngl.: Sie ist von Papua-Neuguinea bis zum Bismarck-Archipel verbreitet.[3]
- Alocasia hypnosaJ.T.Yin, Y.H.Wang & Z.F.Xu: Sie kommt nördlichen Laos, nördlichen Thailand und im südwestlichen Yunnan vor.[4]
- Alocasia hypoleucaP.C.Boyce: Sie wurde 2008 aus dem südöstlichen Thailand erstbeschrieben.[3]
- Alocasia infernalisP.C.Boyce: Sie wurde 2007 aus Sarawak erstbeschrieben.[3]
- Alocasia inornataHallier f.: Sie ist von Malaysia bis Sumatra verbreitet.[3]
- Alocasia jiewhoeiV.D.Nguyen: Sie wurde 2010 aus Kambodscha erstbeschrieben.[3]
- Alocasia kerinciensisA.Hay: Sie kommt nur in Sumatra vor.[3]
- Alocasia lancifoliaEngl.: Sie kommt auf Neuguinea vor.[3]
- Alocasia lauterbachiana(Engl.) A.Hay: Sie ist von Neuguinea bis zum Bismarck-Archipel verbreitet.[3]
- Alocasia lecomteiEngl.: Sie kommt in Vietnam vor.[3]
- Langes Pfeilblatt[5] (Alocasia longilobaMiq.): Es ist in Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, südlichen Myanmar, Singapur, Thailand, Vietnam und in den chinesischen Provinzen Guangdong, Hainan sowie südlichen Yunnan verbreitet.[4]
- Riesenblättriges Pfeilblatt (Alocasia macrorrhizos(L.) G.Don): Es stammt ursprünglich aus dem tropischen Asien und wird pantropisch angebaut.[4]
- Alocasia maquilingensisMerr.: Sie kommt nur auf den Philippinen vor.[3]
- Alocasia megawatiaeYuzammi & A.Hay: Sie wurde 2003 aus Sulawesi erstbeschrieben.[3]
- Alocasia meloA.Hay, P.C.Boyce & K.M.Wong: Dieser Endemit kommt nur in Sabah vor.[3]
- Elefantenohr-Pfeilblatt[5] (Alocasia micholitzianaSander): Es ist ein Endemit der philippinischen Insel Luzon.[3]
- Alocasia miniusculaA.Hay: Dieser Endemit kommt nur in Sarawak vor.[3]
- Alocasia monticolaA.Hay: Sie kommt auf Neuguinea vor.[3]
- Alocasia navicularis(K.Koch & C.D.Bouché) K.Koch & C.D.Bouché (Syn.: Colocasia navicularisK.Koch & C.D.Bouché): Sie ist in Assam, im nördlichen Bangladesch, nördlichen Laos, nördlichen Myanmar, Nepal, nördlichen Thailand, nördlichen Vietnam sowie südlichen Yunnan verbreitet.[4]
- Alocasia nebulaA.Hay: Sie wurde 2000 aus Sarawak erstbeschrieben.[3]
- Alocasia nicolsoniiA.Hay: Sie kommt nur in Neuguinea vor.[3]
- Alocasia nycterisMedecilo, G.C.Yao & Madulid: Sie wurde 2007 erstbeschrieben und kommt auf den Philippinen vor.[3]
- Alocasia odora(Lindl.) K.Koch: Sie ist in Assam, Bangladesch, Bhutan, Nepal, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha, auf den Ryūkyū-Inseln, Taiwan und in den chinesischen Provinzen Fujian, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Hainan, Hunan, Jiangxi, Sichuan sowie Yunnan verbreitet.[4]
- Alocasia pangeranA.Hay: Dieser Endemit kommt nur in Sabah vor.[3]
- Alocasia peltataM.Hotta: Sie kommt auf Borneo vor.[3]
- Alocasia perakensisHemsl.: Sie ist von Thailand bis Malaysia verbreitet.[3]
- Alocasia porteiSchott: Dieser Endemit kommt nur auf Luzon vor.[3]
- Alocasia princepsW.Bull: Sie kommt auf Borneo vor.[3]
- Alocasia principiculusA.Hay: Sie kommt auf Borneo vor.[3]
- Alocasia puber(Hassk.) Schott: Sie ist in Malaysia und Indonesien verbreitet.[3]
- Alocasia puteriA.Hay: Dieser Endemit kommt nur in Sabah vor.[3]
- Alocasia pyrospathaA.Hay: Sie kommt in Neuguinea vor.[3]
- Alocasia ramosiiA.Hay: Sie kommt auf den Philippinen vor.[3]
- Alocasia reginaeN.E.Br.: Sie kommt auf Borneo vor.[3]
- Alocasia reginulaA.Hay: Sie kommt vermutlich auf Borneo vor.[3]
- Alocasia reversaN.E.Br.: Dieser Endemit kommt in Sarawak vor.[3]
- Alocasia ridleyiA.Hay: Dieser Endemit kommt in Sarawak vor.[3]
- Alocasia rivularisLuu, Nguyen-Phi & H.T.Van: Sie wurde 2017 aus Vietnam erstbeschrieben.[3]
- Alocasia robustaM.Hotta: Sie kommt auf Borneo vor.[3]
- Alocasia salarkhaniiH.Ara & M.A.Hassan: Sie wurde 2018 aus Bangladesch erstbeschrieben.[3]
- Sanders Pfeilblatt[5] (Alocasia sanderianaW.Bull): Sie kommt ursprünglich auf den Philippinen vor.[3]
- Alocasia sarawakensisM.Hotta: Sie kommt auf Borneo vor.[3]
- Alocasia scabriusculaN.E.Br.: Sie kommt auf Borneo vor.[3]
- Alocasia scalprumA.Hay: Sie kommt auf den Philippinen vor.[3]
- Alocasia simonsianaA.Hay: Sie kommt in Papua-Neuguinea vor.[3]
- Alocasia sinuataN.E.Br.: Sie kommt auf den Philippinen vor.[3]
- Alocasia suhirmanianaYuzammi & A.Hay: Dieser Endemit kommt nur in Sulawesi vor.[3]
- Alocasia venustaA.Hay: Dieser Endemit kommt nur in Sarawak vor.[3]
- Alocasia vietnamensisV.D.Nguyen & de Kok: Sie kommt nur im zentralen Vietnam vor.[3]
- Alocasia wentiiEngl. & K.Krause: Sie kommt in Neuguinea vor.[3]
- Alocasia wongiiA.Hay: Dieser Endemit kommt nur in Sabah vor.[3]
- Alocasia zebrinaSchott ex Van Houtte (Syn.: Alocasia liervaliiHérincq, Alocasia wenzeliiMerr.): Sie kommt auf den Philippinen vor.[3]
Alle bekannten Hybriden sind künstliche Kreuzungen.
Nutzung und Inhaltsstoffe
Als Nahrungsmittel genutzt wird der Riesen-Taro (Alocasia macrorrhizos). Es werden vorwiegend die stärkehaltigen Knollen genutzt. Sie werden wie Kartoffeln gekocht. Sie enthalten viel Mineralien, Vitamin A, B und C.
Einige Arten und Sorten werden auch als Zierpflanzen in tropischen Parks und Gärten verwendet. Sanders Pfeilblatt (Alocasia sanderiana) wird als Zimmerpflanze verwendet.
Quellen
- Heng Li, Peter C. Boyce: Alocasia, S. 75. textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 23: Acoraceae through Cyperaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2010, ISBN 978-1-930723-99-3 (englisch).
- Peter Boyce: Alocasia auf der Website der Internationalen Gesellschaft der Aronstabgewächse.
- Yasin J. Nasir: Araceae: Alocasia bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis
Einzelnachweise
- ↑ Alocasia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 15. August 2014.
- ↑ Alocasia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx Alocasia. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 14. April 2020..
- ↑ a b c d e f g h i j Heng Li & Peter C. Boyce: Alocasia, S. 75 . textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 23: Acoraceae through Cyperaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2010, ISBN 978-1-930723-99-3 (englisch).
- ↑ a b c d e Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.