Benutzer:Kogge/Defluviitalea
Defluviitalea ist eine Gattung von Bakterien. Die bis 2023 beschriebenen Arten benötigen hohe Temperaturen für das Wachstum, sie sind thermophil ("wärmeliebend"). Zur Energiegewinnung führen sie die Gärung durch. Als Kohlenstoffquelle können u.a. verschiedene Zucker genutzt werden.
Merkmale
Die Zellen von Arten der Defluviitalea sind stäbchenförmig und liegen einzeln oder in Paaren vor. Die Arten sind unbeweglich. Es können Sporen gebildet werden, die endständig an von bis 50 μm langen Zellen liegen. Der Gram-Test verläuft Gram-positiv oder auch negativ, elektronenmikroskopisch sieht man eine Zellwand, die aus drei Schichten besteht.
Stoffwechsel
Der Stoffwechsel ist die Fermentation (Gärung). Thiosulfat, Sulfat, Sulfit, elementarer Schwefel, Nitrat und Nitrit werden nicht genutzt.
Alle bis 2023 beschriebene Arten von Defluviitalea benötigen Hefeextrakt zum Wachstum. Defluviitalea saccharophila benötigt mindestens 0,01 % w/v (0,01 Gramm Hefe in 100 Millilitern). Die verwendeten Zucker hängen von der jeweiligen Art ab, umfassen jedoch Cellobiose, Fruktose, Glukose, Mannose, Maltose, Mannit, Saccharose, Xylose und andere. Kein Wachstum erfolgt bei z.B. Acetat, Pyruvat, Lactat, Pepton, Glycerol, Rhamnose, Casaminosäure.
Die Arten von Defluviitalea sind thermophil ("hitzeliebend"), sie benötigen hohe Temperaturen für das Wachstum. So zeigt Druviitalea raffinosedens optimales Wachstum bei 50 - 55°C. Es toleriert Temperaturen von 40–6°C.
D. saccharophila ist resistent gegen Erhitzung auf 100°C für 10 und 20 Minuten.
Es folgt eine Tabelle mit einigen Merkmalen:
Defluviitalea raffinosedens | Defluviitalea saccharophila | “Defluviitalea paphyphila” | |
---|---|---|---|
Optimale Temperatur | 50-55°C | 50-55°C | 55-60°C |
Tolerierte Temperaturen | 40–60°C | 45–60°C | 45–60°C |
Optimaler pH-Wert | 7,5 | 7-7,5 | 7,5 |
Optimale NaCl -Werte (%) | 0 | 0,5 | 3 |
Einige genutzte Nährstoffe | Arabinose, Cellobiose, Fructose, Galactose, Glucose, Lactose, Mannose, Maltose, Raffinose, Ribose, Saccharose und Xylose. | Glucose, Xylose, Saccharose, Cellobiose und Mannitol | Ribose, Fructose, Glucose, Mannitol, Cellobiose, Laminarin und Alginat |
Endprodukte der Fermentation | Ethanol, Lactat, Acetat, Propionat, Butyrat, [[Valeriansäure|Valerat, H2 und CO2 | Acetat, Format, Butyrat, Isobutyrat, H2 und CO2 | Acetat und Ethanol |
G + C content (mol%) | 36.6 | 35.2 | 28 |
Systematik
Ökologie
Die Arten von Defluviitalea sind thermophil, optimale Temperaturen für das Wachstum liegen ungefähr zwischen 50 und 60 °C. Defluviitalea saccharophila wurde aus einem anaeroben Aufstromfilter zur Behandlung von Schlachthofabwässern in Tunesien isoliert und die Erstbeschreibung von Defluviitalea raffinosedens stammt aus einem anaeroben [[1]] zur Behandlung von tierischem Dung und Reisstroh. Darüber hinaus wurde "Defluviitalea phaphyphila", isoliert aus einer Braunalgen abbauenden Gemeinschaft aus dem Gelben Meer in China, zwar beschrieben, aber noch nicht gültig veröffentlicht.
Vorkommen von Stämmen von Defluviitalea in Biogasanlagen und in einer Anlage zur Umwandlung von Braunalgen-Biomasse für die Herstellung von Biokraftstoffen wurde durch eine Analyse der 16S-RNA-Gensequenzvielfalt nachgewiesen.
Literatur
- Marie-Laure Fardeau, Anne Postec und Bernard Ollivier: Defluviitalea. In: Bergey's Manual of Systematics of Archaea and Bacteria. 1. Auflage. Wiley, 2017, ISBN 978-1-118-96060-8, doi:10.1002/9781118960608.gbm01386 (wiley.com [abgerufen am 22. Juli 2024]).