„Wulfdiether Zippel“ – Versionsunterschied

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'''Wulfdiether Zippel''' (* [[22. Juli]] [[1938]] in [[Berlin]]) ist ein deutscher [[Volkswirt]]. Von 1980 bis 2003 war er Inhaber des Lehrstuhls für [[Volkswirtschaftslehre]], insbesondere Internationale Wirtschaftsbeziehungen und [[Europäische Integration]] an der [[TU München]].
'''Wulfdiether Zippel''' (* [[22. Juli]] [[1938]] in [[Berlin]]) ist ein deutscher [[Wirtschaftswissenschaftler]] (Professor für Volkswirtschaftslehre [mit den Schwerpunkten internationale Wirtschaftsbeziehungen und Europäische Wirtschafts-Integration] an der [[Technische Universität München|TU München]]).<ref>Biographische Daten von Wulfdiether Zippel, in: ''Wer ist Wer ? – Das deutsche Who's Who 2011/12,'' Schmidt-Römhild, Lübeck et al., 2011/12, S. 1322</ref>


== Leben und Wirken ==
== Leben, akademischer Lebenslauf und wissenschaftliches Wirken ==
Nach Ablegung des Abiturs und des obligatorischen halbjährigen „Vor-Praktikums“ (J.M. Voith, Heidenheim) begann er im WS 1958/59 mit dem Studium der Ingenieur-Wissenschaften (Maschinenbau) an der Technischen Hochschule (heute: Leibniz-Universität) Hannover; dort Abschluss (1965)''':''' Dipl.-Ing. – Ende 1965 begann er (neben seiner freiberuflichen Tätigkeit) an der TH (heute: TU) München ein speziell für Diplom-Ingenieure sowie für Naturwissenschaftler (mit einem TH- oder universitären Diplom) konzipiertes wirtschaftswissenschaftliches „Aufbau-Studium“<ref>{{Internetquelle |url=https://idw-online.de/de/news132948 |titel=Doppelqualifikation durch wirtschaftswissenschaftliches Aufbaustudium: Das AWA wird 50 |werk=idw-online.de |sprache=de |abruf=2024-06-11}}</ref>; dieses hat er 1968 mit dem akademischen Grad eines Dipl.-Wirtschaftsingenieur abgeschlossen.<ref>Biographische Daten von Wulfdiether Zippel, in: ''Wer ist Wer ? – Das deutsche Who's Who 2011/12,'' Schmidt-Römhild, Lübeck et al., 2011/12, S. 1322</ref>
Wulfdiether Zippel studierte an der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|TH Hannover]] und wurde dort aktiv im [[Corps Saxonia Hannover]].<ref>Verzeichnis Weinheimer Corpsstudenten 1990, S. 533</ref>


In der Folgezeit begann er (zunächst neben seiner freiberuflichen Tätigkeit) und dann ab Juli 1970 im Rahmen seiner Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre der [[Technische Universität München|TU München]], (Prof. Dr. rer. pol. habil. Wilhelm Meinhold) mit der Erstellung einer Dissertation (Gegenstand: „Eine systematische wirtschaftstheoretische und empirische Analyse der ökonomischen Auswirkungen der regional begrenzten Wirtschaftsintegration“). Im August 1971 erfolgte die Promotion zum Dr. rer. pol.; die Dissertation erhielt 1972 von der EWG-Kommission eine besondere Auszeichnung.<ref>Biographische Daten von Wulfdiether Zippel, in: ''Wer ist Wer ? – Das deutsche Who's Who 2011/12,'' Schmidt-Römhild, Lübeck et al., 2011/12, S. 1322 </ref>
Nach seiner Promotion zum Dr. rer. pol. 1971 an der TU München [[Habilitation|habilitierte]] er sich dort 1976. Er erhielt seinen ersten Ruf als Vertretungsprofessor an die [[Universität Bonn]] im Wintersemester 1976/77. Ab 1980 war er Professor für Wirtschaftstheorie, Wirtschaftspolitik, Wirtschaftsintegration und internationale Wirtschaftsbeziehungen am Institut für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften der TU München.


Im Zuge seiner weiteren Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent an der TU München weitete Zippel seine Forschungsinteressen zunehmend auch auf ausgewählte Fragestellungen der monetären Außenwirtschaftsbeziehungen und der monetären Integration aus. Als Abschluss des Habilitationsverfahrens wurde vom Fachbereich für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Technischen Universität München im Juli 1976 seine Lehrbefähigung im Fachgebiet Volkswirtschaftslehre festgestellt und ihm im Zuge damit der „akademische Grad eines Dr. rer. pol. habil.“ verliehen (Habilitationsschrift: „Gegenstand und Analyse der Pläne zur Neugestaltung der internationalen Geldverfassung“; Berlin 1978, Duncker & Humblot). Nach Abschluss des Habilitationsverfahrens erfolgte die Verleihung der Venia Legendi (Priv. Doz.) für das Fach Volkswirtschaftslehre.<ref>Biographische Daten von Wulfdiether Zippel, in: ''Wer ist Wer ? – Das deutsche Who's Who 2011/12,'' Schmidt-Römhild, Lübeck et al., 2011/12, S. 1322 </ref>
== Schriften ==
* ''Eine systematische wirtschaftstheoretische und empirische Analyse der ökonomischen Auswirkungen der regional begrenzten Wirtschaftsintegration'', 1971
* ''Zur langfristigen Instabilität des Bretton-Woods-Systems'', 1977
* ''Gegenstand und Analyse der Pläne zur Neugestaltung der internationalen Geldverfassung'', 1978


Im WS 1976/77 und im SS 1977 vertrat Zippel (sine spe) einen Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik in der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn]].<ref>Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn: Personen- und Vorlesungs-Verzeichnis; WS 1976/77 und SS 1977. </ref> – Ab Mitte des WS 1977/78: Universitätsdozent, TU München ([[Volkswirtschaftslehre]], [[Internationale Wirtschaftsbeziehungen]], [[Außenwirtschaftspolitik]], [[Wirtschaftsintegration]]). Im WS 1980/81 übernahm Zippel in der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der [[Technische Universität München|Technischen Universität München]] eine Professur (Univ.-Prof. für [[Volkswirtschaftslehre]]; Schwerpunkte: [[Außenwirtschaftstheorie]] und [[Außenwirtschaftspolitik]], Theorie und Politik der [[Europäische Integration|Europäischen Wirtschaftsintegration]]), die er bis Ende SS 2003 ausübte.<ref>Technische Universität München: Personen- und Vorlesungs-Verzeichnisse; WS 1971/72 ff. – SS 2003.</ref>
Zippel verfasste mehrere Aufsätze in wissenschaftlichen Sammelwerken und Zeitschriften.


== Lehr- und Forschungsschwerpunkte ==
== Literatur ==
Die lehrende und forschende Tätigkeit Zippels betrifft generell die [[Internationale Wirtschaftsbeziehungen|Internationalen Wirtschaftsbeziehungen]]; schwerpunktmäßig hat er sich mit den Grundfragen und Spezifika regionaler Wirtschaftsintegrations-Projekte befasst. Der diesbezügliche Fokus liegt auf der Gründung der [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft|EWG]], auf deren stufenweiser Weiterentwicklung zur heutigen [[Europäische Union|EU]] im Gefolge von Reformen, Kompetenz-Erweiterungen und der Aufnahme neuer Mitgliedsländer sowie - insbesondere - auf dem Auf- und Ausbau der wirtschaftlichen Außenbeziehungen der EU<ref>Zippel, Wulfdiether, in: ECSA (ed.), Who’s Who in European Integration Studies, Baden-Baden 2000, S. 121</ref>. Dabei befasste sich Zippel nicht nur mit vielfältigen Fragen theoretischer und anwendungsspezifischer Art, sondern auch mit den Auswirkungen für deren Mitgliedsländer sowie für die restliche [[Weltwirtschaft]]; all das hat nicht zuletzt auch in vielfältigen Beiträgen zu Sammelwerken und Tagungsbänden seinen Niederschlag gefunden.<ref>Zippel, Wulfdiether, in: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1996. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. 17. Ausgabe, Band Geistes- und Sozialwissenschaften, S. 1647</ref>

== Weitere wissenschaftliche Wirkungsstätten ==
Von 1989 – 2005 war Zippel Mitglied des Vorstands und von 2005 – 2010 Mitglied des Präsidiums des [[Arbeitskreis Europäische Integration]] (AEI). Der AEI ist eine europa-wissenschaftliche Forscher-Vereinigung und als solche das deutsche Mitglied der [[European Community Studies Association]] (ECSA). In seiner Funktion als Mitglied des AEI-Vorstands hat Zippel u.a. mehrere wissenschaftliche Tagungen (allein- oder mitverantwortlich) konzipiert und geleitet (teilweise einschließlich der Herausgabe eines Tagungsbandes). Ein spezifisches Merkmal von Zippels Beiträgen zur interdisziplinären (wie auch zur internationalen) wissenschaftlichen Zusammenarbeit besteht im Wertlegen auf eine Miteinbeziehung von ordnungspolitischen sowie von stabilitätspolitischen Aspekten.

Im Rahmen seiner Lehr- und Forschungstätigkeiten war Zippel während der Jahre 1985, 1987, 1994 und 1999 (jeweils für mehrere Wochen) im Status eines Gastprofessors („Profesor Visitante“) an der [https://uns.edu.ar Universidad Nacional del Sur], Departamento de Economia, Bahia Blanca (Argentinien), tätig. Sein dortiges Wirken erfolgte zum einen in Gestalt von Seminar-Veranstaltungen und Vorträgen zur Funktionsweise der EU (insbesondere die Rahmenbedingungen für deren Außenwirtschafts-Beziehungen<ref>{{Literatur |Autor=Wulfdiether Zippel |Titel=La reunificación de Alemania en el marco de las comunidades europeas |Sammelwerk=Estudios económicos |Band=9 |Nummer=21/22 |Datum=1993-12-01 |ISSN=2525-1295 |DOI=10.52292/j.estudecon.1993.488 |Seiten=23–40 |Online=https://revistas.uns.edu.ar/ee/article/view/488 |Abruf=2024-06-11}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Wulfdiether Zippel |Titel=La reunificación de Alemania en el marco de las comunidades europeas |Sammelwerk=Estudios económicos |Band=9 |Nummer=21/22 |Datum=1993-12-01 |ISSN=2525-1295 |DOI=10.52292/j.estudecon.1993.488 |Seiten=23–40 |Online=https://revistas.uns.edu.ar/ee/article/view/488 |Abruf=2024-06-11}}</ref> – und (speziell 1999) die Konstruktionsmerkmale und die Funktionsweise der EU-Währungsunion. – Ferner: Anregung von Forschung mit Bezug auf perspektivische Fragen der Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem Mercosur und der EU; außerdem: Beratung bezüglich eines EU-fokussierten Literatur-Fundus. – Von 1991 bis 2017: Berater („Consejo Honorario“) des Herausgeber-Kollegiums des wirtschaftswissenschaftlichen Periodikums [http://www.estudioseconomicos.uns.edu.ar/ „Estudios Economicos“].

Neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit an der TU München lehrte Zippel vom WS 1982/83 bis SS 2012 im Rahmen eines Lehrauftrags außerdem im Lehrbereich Wirtschaft und Gesellschaft der [https://www.hfp.tum.de/hfp/startseite/ Hochschule für Politik München (HfP)] - Gegenstand seiner Lehr- und Prüfungstätigkeit in der HfP: Internationale Wirtschaftsbeziehungen sowie die Europäische Wirtschafts-Integration. Vom SS 2002 – SS 2012 war Zippel einer der beiden Lehrbereichsvertreter für den Fachbereich Wirtschaft und Gesellschaft sowie Mitglied des Senats der Hochschule für Politik.<ref>Hochschule für Politik München: Personen- und Vorlesungsverzeichnis; WS 1982/83 - SS 2013</ref>

Im Zeitraum 2004 bis 2012 war Zippel Mitglied des Herausgeber-Kollegiums der „[[Zeitschrift für Politik]]“.

[https://vwa-muenchen.de/ Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie München e.V.:] Lehrtätigkeit (1977 – 2007; Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftspolitik, Außenwirtschaftspolitik, Europäische Wirtschafts-Integration); Mitglied des Vorstands (1988 – 2007); stv. Studienleiter (1991 – 2006).<ref>Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie München: Personen- und Vorlesungs-Verzeichnis: SS 1971 – SS 2007.</ref>

== Sonstiges ==
Wulfdiether Zippel ist verheiratet und hat zwei Kinder<ref>Biographische Daten von Wulfdiether Zippel, in: ''Wer ist Wer ? – Das deutsche Who's Who 2011/12,'' Schmidt-Römhild, Lübeck et al., 2011/12, S. 1322</ref>. Seit seiner Hannoveraner Studienzeit ist er Mitglied des Corps Saxonia Hannover.<ref>Verzeichnis Weinheimer Corpsstudenten 1990, S. 533</ref>

== Literatur (Auswahl) ==
* ''Zippel, Wulfdiether''. In: ''Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1996. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart''. 17. Ausgabe, Band ''Geistes- und Sozialwissenschaften'', S. 1647.
* ''Zippel, Wulfdiether''. In: ''Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1996. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart''. 17. Ausgabe, Band ''Geistes- und Sozialwissenschaften'', S. 1647.
* ZIPPEL, Wulfdiether: Gegenstand und Analyse der Pläne zur Neugestaltung der internationalen Geldverfassung, Berlin 1978 (Duncker & Humblot); ISBN 3-428-04125-9, 247 S.
* ZIPPEL, Wulfdiether (Hrsg.): ''Ökonomische Grundlagen der europäischen Integration – Eine Einführung in ausgewählte Teilbereiche der Gemeinschaftspolitiken.'' München 1993, ISBN 3-8006-1731-5

== Weblinks ==
* Schriftenverzeichnis [[google:Wulfdiether+Zippel+Deutsche+Nationalbibliothek&rlz=1C1CHBF_deDE868DE868&oq=&gs_lcrp=EgZjaHJvbWUqBggFEEUYOzIGCAAQRRg5MgkIARAuGA0YgAQyCQgCEAAYDRiABDIICAMQABgKGB4yBggEEEUYOzIGCAUQRRg7MgYIBhBFGDvSAQkxNDE2MWowajeoAgCwAgA&sourceid=chrome&ie=UTF-8#ip=1|im Katalog der Deutsche Nationalbibliothek]]
* Schriftenverzeichnis [https://www.econbiz.de/Search/Results?lookfor=Wulfdiether+Zippel&type=AllFields im Katalog der ZBW (Leibniz Informationszentrum Wirtschaft)]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 17. Juni 2024, 22:57 Uhr

Wulfdiether Zippel (* 22. Juli 1938 in Berlin) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler (Professor für Volkswirtschaftslehre [mit den Schwerpunkten internationale Wirtschaftsbeziehungen und Europäische Wirtschafts-Integration] an der TU München).[1]

Leben, akademischer Lebenslauf und wissenschaftliches Wirken

Nach Ablegung des Abiturs und des obligatorischen halbjährigen „Vor-Praktikums“ (J.M. Voith, Heidenheim) begann er im WS 1958/59 mit dem Studium der Ingenieur-Wissenschaften (Maschinenbau) an der Technischen Hochschule (heute: Leibniz-Universität) Hannover; dort Abschluss (1965): Dipl.-Ing. – Ende 1965 begann er (neben seiner freiberuflichen Tätigkeit) an der TH (heute: TU) München ein speziell für Diplom-Ingenieure sowie für Naturwissenschaftler (mit einem TH- oder universitären Diplom) konzipiertes wirtschaftswissenschaftliches „Aufbau-Studium“[2]; dieses hat er 1968 mit dem akademischen Grad eines Dipl.-Wirtschaftsingenieur abgeschlossen.[3]

In der Folgezeit begann er (zunächst neben seiner freiberuflichen Tätigkeit) und dann ab Juli 1970 im Rahmen seiner Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre der TU München, (Prof. Dr. rer. pol. habil. Wilhelm Meinhold) mit der Erstellung einer Dissertation (Gegenstand: „Eine systematische wirtschaftstheoretische und empirische Analyse der ökonomischen Auswirkungen der regional begrenzten Wirtschaftsintegration“). Im August 1971 erfolgte die Promotion zum Dr. rer. pol.; die Dissertation erhielt 1972 von der EWG-Kommission eine besondere Auszeichnung.[4]

Im Zuge seiner weiteren Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent an der TU München weitete Zippel seine Forschungsinteressen zunehmend auch auf ausgewählte Fragestellungen der monetären Außenwirtschaftsbeziehungen und der monetären Integration aus. Als Abschluss des Habilitationsverfahrens wurde vom Fachbereich für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Technischen Universität München im Juli 1976 seine Lehrbefähigung im Fachgebiet Volkswirtschaftslehre festgestellt und ihm im Zuge damit der „akademische Grad eines Dr. rer. pol. habil.“ verliehen (Habilitationsschrift: „Gegenstand und Analyse der Pläne zur Neugestaltung der internationalen Geldverfassung“; Berlin 1978, Duncker & Humblot). Nach Abschluss des Habilitationsverfahrens erfolgte die Verleihung der Venia Legendi (Priv. Doz.) für das Fach Volkswirtschaftslehre.[5]

Im WS 1976/77 und im SS 1977 vertrat Zippel (sine spe) einen Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik in der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.[6] – Ab Mitte des WS 1977/78: Universitätsdozent, TU München (Volkswirtschaftslehre, Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Außenwirtschaftspolitik, Wirtschaftsintegration). Im WS 1980/81 übernahm Zippel in der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Technischen Universität München eine Professur (Univ.-Prof. für Volkswirtschaftslehre; Schwerpunkte: Außenwirtschaftstheorie und Außenwirtschaftspolitik, Theorie und Politik der Europäischen Wirtschaftsintegration), die er bis Ende SS 2003 ausübte.[7]

Lehr- und Forschungsschwerpunkte

Die lehrende und forschende Tätigkeit Zippels betrifft generell die Internationalen Wirtschaftsbeziehungen; schwerpunktmäßig hat er sich mit den Grundfragen und Spezifika regionaler Wirtschaftsintegrations-Projekte befasst. Der diesbezügliche Fokus liegt auf der Gründung der EWG, auf deren stufenweiser Weiterentwicklung zur heutigen EU im Gefolge von Reformen, Kompetenz-Erweiterungen und der Aufnahme neuer Mitgliedsländer sowie - insbesondere - auf dem Auf- und Ausbau der wirtschaftlichen Außenbeziehungen der EU[8]. Dabei befasste sich Zippel nicht nur mit vielfältigen Fragen theoretischer und anwendungsspezifischer Art, sondern auch mit den Auswirkungen für deren Mitgliedsländer sowie für die restliche Weltwirtschaft; all das hat nicht zuletzt auch in vielfältigen Beiträgen zu Sammelwerken und Tagungsbänden seinen Niederschlag gefunden.[9]

Weitere wissenschaftliche Wirkungsstätten

Von 1989 – 2005 war Zippel Mitglied des Vorstands und von 2005 – 2010 Mitglied des Präsidiums des Arbeitskreis Europäische Integration (AEI). Der AEI ist eine europa-wissenschaftliche Forscher-Vereinigung und als solche das deutsche Mitglied der European Community Studies Association (ECSA). In seiner Funktion als Mitglied des AEI-Vorstands hat Zippel u.a. mehrere wissenschaftliche Tagungen (allein- oder mitverantwortlich) konzipiert und geleitet (teilweise einschließlich der Herausgabe eines Tagungsbandes). Ein spezifisches Merkmal von Zippels Beiträgen zur interdisziplinären (wie auch zur internationalen) wissenschaftlichen Zusammenarbeit besteht im Wertlegen auf eine Miteinbeziehung von ordnungspolitischen sowie von stabilitätspolitischen Aspekten.

Im Rahmen seiner Lehr- und Forschungstätigkeiten war Zippel während der Jahre 1985, 1987, 1994 und 1999 (jeweils für mehrere Wochen) im Status eines Gastprofessors („Profesor Visitante“) an der Universidad Nacional del Sur, Departamento de Economia, Bahia Blanca (Argentinien), tätig. Sein dortiges Wirken erfolgte zum einen in Gestalt von Seminar-Veranstaltungen und Vorträgen zur Funktionsweise der EU (insbesondere die Rahmenbedingungen für deren Außenwirtschafts-Beziehungen[10][11] – und (speziell 1999) die Konstruktionsmerkmale und die Funktionsweise der EU-Währungsunion. – Ferner: Anregung von Forschung mit Bezug auf perspektivische Fragen der Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem Mercosur und der EU; außerdem: Beratung bezüglich eines EU-fokussierten Literatur-Fundus. – Von 1991 bis 2017: Berater („Consejo Honorario“) des Herausgeber-Kollegiums des wirtschaftswissenschaftlichen Periodikums „Estudios Economicos“.

Neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit an der TU München lehrte Zippel vom WS 1982/83 bis SS 2012 im Rahmen eines Lehrauftrags außerdem im Lehrbereich Wirtschaft und Gesellschaft der Hochschule für Politik München (HfP) - Gegenstand seiner Lehr- und Prüfungstätigkeit in der HfP: Internationale Wirtschaftsbeziehungen sowie die Europäische Wirtschafts-Integration. Vom SS 2002 – SS 2012 war Zippel einer der beiden Lehrbereichsvertreter für den Fachbereich Wirtschaft und Gesellschaft sowie Mitglied des Senats der Hochschule für Politik.[12]

Im Zeitraum 2004 bis 2012 war Zippel Mitglied des Herausgeber-Kollegiums der „Zeitschrift für Politik“.

Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie München e.V.: Lehrtätigkeit (1977 – 2007; Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftspolitik, Außenwirtschaftspolitik, Europäische Wirtschafts-Integration); Mitglied des Vorstands (1988 – 2007); stv. Studienleiter (1991 – 2006).[13]

Sonstiges

Wulfdiether Zippel ist verheiratet und hat zwei Kinder[14]. Seit seiner Hannoveraner Studienzeit ist er Mitglied des Corps Saxonia Hannover.[15]

Literatur (Auswahl)

  • Zippel, Wulfdiether. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1996. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. 17. Ausgabe, Band Geistes- und Sozialwissenschaften, S. 1647.
  • ZIPPEL, Wulfdiether: Gegenstand und Analyse der Pläne zur Neugestaltung der internationalen Geldverfassung, Berlin 1978 (Duncker & Humblot); ISBN 3-428-04125-9, 247 S.
  • ZIPPEL, Wulfdiether (Hrsg.): Ökonomische Grundlagen der europäischen Integration – Eine Einführung in ausgewählte Teilbereiche der Gemeinschaftspolitiken. München 1993, ISBN 3-8006-1731-5

Einzelnachweise

  1. Biographische Daten von Wulfdiether Zippel, in: Wer ist Wer ? – Das deutsche Who's Who 2011/12, Schmidt-Römhild, Lübeck et al., 2011/12, S. 1322
  2. Doppelqualifikation durch wirtschaftswissenschaftliches Aufbaustudium: Das AWA wird 50. In: idw-online.de. Abgerufen am 11. Juni 2024.
  3. Biographische Daten von Wulfdiether Zippel, in: Wer ist Wer ? – Das deutsche Who's Who 2011/12, Schmidt-Römhild, Lübeck et al., 2011/12, S. 1322
  4. Biographische Daten von Wulfdiether Zippel, in: Wer ist Wer ? – Das deutsche Who's Who 2011/12, Schmidt-Römhild, Lübeck et al., 2011/12, S. 1322
  5. Biographische Daten von Wulfdiether Zippel, in: Wer ist Wer ? – Das deutsche Who's Who 2011/12, Schmidt-Römhild, Lübeck et al., 2011/12, S. 1322
  6. Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn: Personen- und Vorlesungs-Verzeichnis; WS 1976/77 und SS 1977.
  7. Technische Universität München: Personen- und Vorlesungs-Verzeichnisse; WS 1971/72 ff. – SS 2003.
  8. Zippel, Wulfdiether, in: ECSA (ed.), Who’s Who in European Integration Studies, Baden-Baden 2000, S. 121
  9. Zippel, Wulfdiether, in: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1996. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. 17. Ausgabe, Band Geistes- und Sozialwissenschaften, S. 1647
  10. Wulfdiether Zippel: La reunificación de Alemania en el marco de las comunidades europeas. In: Estudios económicos. Band 9, Nr. 21/22, 1. Dezember 1993, ISSN 2525-1295, S. 23–40, doi:10.52292/j.estudecon.1993.488 (edu.ar [abgerufen am 11. Juni 2024]).
  11. Wulfdiether Zippel: La reunificación de Alemania en el marco de las comunidades europeas. In: Estudios económicos. Band 9, Nr. 21/22, 1. Dezember 1993, ISSN 2525-1295, S. 23–40, doi:10.52292/j.estudecon.1993.488 (edu.ar [abgerufen am 11. Juni 2024]).
  12. Hochschule für Politik München: Personen- und Vorlesungsverzeichnis; WS 1982/83 - SS 2013
  13. Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie München: Personen- und Vorlesungs-Verzeichnis: SS 1971 – SS 2007.
  14. Biographische Daten von Wulfdiether Zippel, in: Wer ist Wer ? – Das deutsche Who's Who 2011/12, Schmidt-Römhild, Lübeck et al., 2011/12, S. 1322
  15. Verzeichnis Weinheimer Corpsstudenten 1990, S. 533