„Rudolf Olgiati“ – Versionsunterschied

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* [http://www.waldhaus-flims.ch/g3.cms/s_page/78350/s_name/olgiatimuseum Website des Hotel „Waldhaus Flims“ mit Bild der dortigen Rudolf-Olgiati-Ausstellung]
* [http://www.waldhaus-flims.ch/g3.cms/s_page/78350/s_name/olgiatimuseum Website des Hotel „Waldhaus Flims“ mit Bild der dortigen Rudolf-Olgiati-Ausstellung]
* [https://marjorie-wiki.de/w/index.php?title=Villa_Sarraz&oldid=1940722/ Marjorie-Wiki von Villa Sarraz]
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 6. November 2021, 16:56 Uhr

Rudolf Olgiati (* 7. September 1910 in Chur; † 25. September 1995 in Flims) war ein Schweizer Architekt.

Wohnhaus Olgiati, Flims Waldhaus

Werdegang

Rudolf Olgiati war Sohn des Rechtsanwalts Oreste Olgiati und Bürger von Poschiavo und Chur. 1927 erwarb er die Matura an der Bündner Kantonsschule in Chur. Mit 18 Jahren las er das Buch von Le Corbusier «Kommende Baukunst». Anschliessend studierte er an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, wo er 1934 bei Josef Zemp in Kunstgeschichte abschloss. Von 1935 bis 1937 folgte ein längerer Aufenthalt in Rom. Anschliessend war Rudolf Olgiati als Architekt tätig, zunächst in Zürich und ab 1944 in Flims, wo er bereits 1930 ein Haus aus dem Familienbesitz erworben und umgebaut hatte. Sein Sohn Valerio Olgiati ist ebenfalls als Architekt tätig und lebt heute in Flims im Haus seines Vaters.

Grundzüge seines Schaffens

Rudolf Olgiati war ein Vertreter der Neuen Sachlichkeit und einer der ersten, die Mitte der 1950er Jahre die Bedeutung und Wirksamkeit historischer Gestaltungsprinzipien für die Architektur der Moderne entdeckten. Er baute vorwiegend Einfamilienhäuser im gebirgigen Graubünden und restaurierte alte Patrizier- und Bauernhäuser, später auch Bauten in Südfrankreich und Deutschland zusammen mit Alfred Werner Maurer.[1][2][3]

Seine kubische Formensprache bewegte sich im Spannungsfeld zwischen lokaler Bündner Bautradition, der griechischen Antike und einer sich vor allem an Le Corbusier orientierenden Moderne. Er strebte damit ein universelles, zeitloses und radikal modernes Bauen an, welches gleichermassen den Einfluss internationaler Architektur wie das Autochthone der Schweizer Architektur dokumentiert und sich dabei seiner ideologischen und formalen Bezüge stets bewusst ist. Bei Olgiati, der den Rückgriff auf traditionelle Elemente niemals als restaurativ verstanden wissen wollte, vereinigt sich die Architektur mit lokaler Tradition und mit dem Ort als solchem, den er durch die Herstellung einer intimen Beziehung zwischen Architektur und der ansässigen Gesellschaft neu zu «schaffen» beanspruchte.

Seine Arbeiten wurden 1977 von der ETH Zürich, 1986 in der Freien Akademie der Künste in Hamburg, 1986 an der Technischen Universität Berlin und 1988 an der Kunstuniversität Linz ausgestellt. 1981 erhält er den Kulturpreis des Kantons Graubünden. 1988 entstand ein Dokumentarfilm über Rudolf Olgiati, der überdies mit streitbaren Thesen immer wieder in die Architekturdebatte eingriff. Breite Aufmerksamkeit fand etwa sein Kommentar «Unwissende Kitschbrüder zerstören unsere Heimat»[4] zum neuen Erscheinungsbild des nach seiner Ansicht «zu Tode renovierten» Arcas-Platzes in Chur.[5][6]

Werke

Wohnhaus, Chur
Haus F. Richterich, Laax
Wohnbauten
  • 1955: Casa Matta, Flims-Waldhaus
  • 1959–1960: Apartmenthaus Las Caglias, Flims-Waldhaus
  • 1962: Haus F. Richterich, Laax (2018 restauriert von Capaul & Blumenthal)
  • 1966: Haus B. Savoldelli (urspr. D. Witzig), Flims-Waldhaus
  • 1966–1967: Haus van der Ploeg Lavanuz, Laax
  • 1967–1968: Haus van Heusden Lavanuz, Laax
  • 1968–1969: Haus Dr. Allemann, Unterwasser, Wildhaus
  • 1971: Einfamilienhaus Familie Erhard «Sur Viladas» Sagogn
  • 1971: Wohnüberbauung «Cittadeta» Savognin, Wettbewerb
  • 1971–1972: Mehrfamilienhaus Casa Radulff, Flims-Waldhaus
  • 1971–1977: Mehrfamilienhaus «Amiez», Umbau der Kartonfabrik und des Reusstors zu Wohnungen, Flims-Dorf
  • 1972–1973: Handelsgärtnerei Urech, Chur
  • 1972–1973: Haus Rogosky I-Mercantale, Toskana
  • 1974: Alters- und Kleinwohnungen «Candrian», Sagens
  • 1974–1977: Haus Tschaler, Chur
  • 1975–1976: Haus Dr. Schorta, Tamins
  • 1978–1979: Haus Weiss (urspr. Gerstlauer), Kaltenbach TG
  • 1986–1989: Villa Sarraz, F-Les Issambres, Côte d’Azur mit Alfred Werner Maurer
  • 1984: Haus Casutt, Ilanz
  • 1986: Hotel Casutt, Umbau Restaurant, Ilanz
  • 1988: Haus G. Rensch (urspr. Dr. Thoma), Walenstadt
  • 1988–1989: Wohnhaus Winterberg Saarbrücken mit A.W. Maurer
  • 1990: Mehrfamilienhaus Bebié, Morissen
  • 1989–1991: Renovation des «Schlössli», Morissen
  • 1993: Einfamilienhaus, Dr. Bühlmann, Hilterfingen BE
Projekte
  • 1976: Schulanlage «Prisma» Schamserberg, Donath Wettbewerb
  • 1980–1982: Sanierung der Churer Innenstadt
  • 1982: Bündner Kunstmuseum Chur, Wettbewerb
  • 1987: Theater und Museum, Flims-Dorf, Wettbewerb
  • 1988–1989: Hausumbau, Bücherturm und Gemäldegalerie Saarbrücken mit A. W. Maurer
  • 1988: Hanghaus, Saarbrücken mit A.W. Maurer
  • 1992–1994: Kulturelles Zentrum Gelbes Haus Flims-Dorf, Wettbewerb
  • 1994: Touristik-Zentrum Talstation, Flims-Dorf
  • 1994, 1996: Olgiati-Museum, Flims-Waldhaus

Ehrungen und Preise

Schüler

Ehemalige Mitarbeiter

Literatur

Einzelnachweise

  1. Projekte bei www.detail360.de (Memento des Originals vom 23. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.detail360.de
  2. vgl.Institut Architecture Nice
  3. vgl.Institut Architecture Nice
  4. Seraina Gaudenz in Weltwoche 09/1990
  5. Hermann Lübbe: Im Zug der Zeit – Verkürzter Aufenthalt in der Gegenwart. 3. Aufl.: Springer, 2003, ISBN 978-3-540-00202-4. (S. 64)
  6. Hermann Lübbe: Praktischer Historismus: Zur Philosophie des Denkmalschutzes. In Gudrun Kühne-Bertram, Hans-Ulrich Lessing, Volker Steenblock: Kultur verstehen: Zur Geschichte und Theorie der Geisteswissenschaften. Königshausen & Neumann, 2003, ISBN 3826024109, ISBN 9783826024108. (S. 135)
  7. Preisträgerinnen und Preisträger seit 1969. In: www.gr.ch. Kanton Graubünden, abgerufen am 2. Juni 2021 (deutsch).