KZ Theresienstadt

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In Theresienstadt gab es in der Zeit des Nationalsozialismus kein KZ, sondern

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Plan von Theresienstadt
Der Verwaltungshof der Kleinen Festung

Theresienstadt wurde Ende des 18. Jahrhunderts als eine Festungsanlage von Kaiser Joseph II. erbaut. Sie gliedert sich in zwei Teile: die Garnisonsstadt und die Kleine Festung. Nach der Besetzung Böhmens und Mährens machten die Nazis aus Theresienstadt ein Konzentrationslager: 1940 wurde in der "Kleinen Festung" ein Gestapo-Gefängnis eingerichtet, im November 1941 entstand in der "Garnisonsstadt" ein jüdisches Ghetto.

Kleine Festung

siehe Hauptartikel Kleine Festung Theresienstadt

Die Kleine Festung wurde schon bald nach der Errichtung Theresienstadts als Gefängnis verwendet. Neben zahlreichen Militärgefangenen inhaftierte die K&K-Monarchie hier politische Gefangene, unter anderem den griechischen Freiheitskämpfer Alexandros Ypsilanti, ungarische und tschechische Aufständische von 1848 oder auch die Attentäter von Sarajevo, die mit der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand d'Este den ersten Weltkrieg auslösten.

Während der Okkupation Böhmens und Mährens durch Nazi-Deutschland wurde im Juni 1940 auf Befehl von Reinhard Heydrich, dem Stellvertretenden Reichsprotektor von Böhmen und Mähren, in der kleinen Festung ein Gestapo-Gefängnis eingerichtet.

Die Nazis nutzten die Infrastruktur aus, die schon vorhanden war, und "perfektionierten" den Ort. Sie bauten ihn zu einem Bestandteil ihres Repression- und Vernichtungsapparates aus. Opfer wurden vor allem Mitglieder des tschechischen Widerstandes gegen das Nazi-Regime, dann auch Bürger der Sowjetunion, aus Polen, Jugoslawien und gegen Kriegsende Gefangene aus den Reihen der Alliierten Armeen.

Von 1940 bis 1945 "durchliefen" ca. 32.000 Gefangene das Lager. Davon kamen etwa 8.000 in anderen Lagern um, in die sie bis zum Ende des Krieges deportiert wurden. 2.500 überlebten das Lager nach Folter, Krankheiten und aufgrund der Arbeits- und Lebensbedingungen nicht und etwa 250 wurden im Lager selbst hingerichtet - darunter auch Personen aus dem "Ghetto", denn die Hinrichtungsstelle sowohl für Gefangene der "Kleinen Festung" wie auch des "Ghettos" war ein Platz in der "Kleinen Festung".

Ghetto

siehe Hauptartikel Ghetto Theresienstadt

Im Herbst 1941 begannen die Nazis Pläne umzusetzen, auf dem Gebiet der Garnisonsstadt ein Ghetto einzurichten. Die tschechischen Bewohner der Stadt wurden vertrieben und schon im November 1941 wurden die ersten tschechischen Juden mit dem sogenannten Aufbaukommando aus Prag ins Ghetto verbracht. Dieses hatte die Aufgabe, die Siedlung an die Nutzung des Lagers als Sammel- und Durchgangslager für die jüdische Bevölkerung Böhmens und Mährens anzupassen und einen "Judenrat" einzurichten. Die Zahl der hierhin deportierten Juden wuchs rasch an und schon im Mai 1942 waren mehr als 28.000 Juden aus dem Protektorat Böhmen und Mähren ins Ghetto des KZ Theresienstadt deportiert worden.

Neben der jüdischen Bevölkerung Böhmens und Mährens wurden bis zum 20. April 1945 auch alte und prominente Juden aus anderen europäischen Ländern in Theresienstadt interniert. Die Gesamtzahl der Männer, Frauen und Kinder, die hier gegen ihren Willen eingesperrt wurden, betrug etwa 140.000. Während der letzten Kriegstage trafen noch einmal 13.000 weitere Gefangene ein, die aus liquidierten Konzentrationslagern in Deutschland und Polen nach Theresienstadt verfrachtet worden waren.

Für die Nazi-Propaganda diente Theresienstadt zeitweilig als "Vorzeigeghetto", das dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz gezeigt wurde, um Berichte über Greueltaten in KZs zu widerlegen. An der Tatsache, dass das Ghetto des KZs Theresienstadt Teil des Vernichtungsfeldzuges gegen die jüdische Bevölkerung war, änderte sich durch die Propaganda nichts. Ein Viertel der Gefangenen des Ghettos Theresienstadt ( etwa 33.000) starben dort vor allem wegen der entsetzlichen Lebensumstände. Etwa 88.000 Häftline wurden nach Auschwitz und in andere Vernichtungslager wie Treblinka, Majdanek oder Sobibor deportiert. Davon überlebten nur ca. 4.000 Menschen den Krieg. Unter den Toten waren auch mehrere Tausend Kinder.

In Theresienstadt überlebten das Ende des Krieges gerade einmal 19.000 Häftlinge.

Nach 1945

Der Nationalfriedhof vor den Mauern der Kleinen Festung

Nach dem 2. Weltkrieg wurde in der Kleinen Festung ein Internierungslager für Deutsche eingerichtet, die aus Tschechien vertrieben werden sollten. Eine Ausstellung in Räumen der Kleinen Festung behandelt diesen Teil der Geschichte von Theresienstadt.

Auf Initiative ehemaliger Gefangener und Hinterbliebener beschloss die tschechische Regierung 1947 aus der Kleinen Festung eine Gedenkstätte zu machen.

Theresienstadt heißt heute Terezín. Die Stadt hat knapp 3.000 Einwohner.

Literatur

Monographien

  • Hans G. Adler: Theresienstadt. Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft 1941–1945, Wallstein-Verlag, Göttingen 2005, ISBN 3-89244-694-6
  • Inge Auerbacher: Ich bin ein Stern, Beltz & Gelberg, Weinheim, 2005, ISBN 3-407-78136-9
  • Hannelore Brenner-Wonschick: Die Mädchen von Zimmer 28. Freundschaft, Hoffnung und Überleben in Theresienstadt, Droemer Verlag, München 2004, ISBN 3-426-27331-4
  • Kathy Kacer: Die Kinder von Theresienstadt Ravensburger Verlag, Ravensburg 2005, ISBN 3-473-54253-9
  • Philipp Manes: Als ob's ein Leben wär. Tatsachenbericht Theresienstadt 1942-1944, Ullstein, Berlin 2005, ISBN 3-550-07610-X
  • Ralph Oppenhejm: An der Grenze des Lebens. Theresienstädter Tagebuch, Rütten & Loening Verlag, Hamburg 1961
  • Carlo Ross: Im Vorhof der Hölle Verlag dtv junior Autor: Carlo Ross ISBN 3-423-78055-X Jugendbuch

Jahrbuch

  • Stiftung Theresienstädter Initiative (Hrsg.): Theresienstädter Studien und Dokumente, Prag, 1. Jg. 1994 ff.

Film

Siehe auch

Commons: Konzentrationslager Theresienstadt – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien