„Friedrich Joachim Stengel“ – Versionsunterschied
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Alfred Maurer: Die Baugeschichte des Saarbrücker Schlosses und deren Erforschung. In: Jürgen Karbach, Paul Thomes (Hrsg.): Beiträge zum Stengel-Symposion anläßlich des 300. Geburtstages von Friedrich | KKeine Bearbeitungszusammenfassung | ||
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Alfred Maurer: Die Baugeschichte des Saarbrücker Schlosses und deren Erforschung. In: Jürgen Karbach, Paul Thomes (Hrsg.): Beiträge zum Stengel-Symposion anläßlich des 300. Geburtstages von Friedrich Joachim Stengel am 29./30.9.1994 im Saarbrücker Schloß. (= Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend. 43,1995). Historischer Verein für die Saargegend, Saarbrücken 1995, S. 177-217, ISSN 0513-9058. | *Alfred W.Maurer: Die Baugeschichte des Saarbrücker Schlosses und deren Erforschung. In: Jürgen Karbach, Paul Thomes (Hrsg.): Beiträge zum Stengel-Symposion anläßlich des 300. Geburtstages von Friedrich Joachim Stengel am 29./30.9.1994 im Saarbrücker Schloß. (= Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend. 43,1995). Historischer Verein für die Saargegend, Saarbrücken 1995, S. 177-217, ISSN 0513-9058. | ||
*Alfred W.Maurer: ''Der künstlerische u. stilgeschichtliche Einfluss der architekturtheoretischen Schriften von N. Goldmann und L.C. Sturm auf die Bauwerke F.J. Stengel.'' Philologus Verlag, 2006 | |||
Version vom 19. Januar 2008, 18:56 Uhr
Friedrich Joachim Michael Stengel (* 29. September 1694 in Zerbst, (Anhalt) † 10. Januar 1787 in Saarbrücken) war ein deutscher Baumeister im Zeitalter des Barock.
Während seiner wichtigsten Wirkungsphase in Saarbrücken schuf Stengel den Neubau des Stadtschlosses (1738), die Friedenskirche (1743), das neue Rathaus und das Erbprinzenpalais (1748), die Kirche St. Johann (1754) sowie die Ludwigskirche (1775). Daneben baute er im Saarland zahlreiche kleine Kirchen, Lustschlösser, Forst- und Pfarrhäuser.
Leben
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/21/Ludwigskirche_bei_Nacht_Haupteingang-2.jpg/200px-Ludwigskirche_bei_Nacht_Haupteingang-2.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/68/Saarbruecken_Schloss_2.jpg/220px-Saarbruecken_Schloss_2.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b6/Saarbruecken_Schloss_5.jpg/220px-Saarbruecken_Schloss_5.jpg)
Mit 14 Jahren musste der Sohn eines Geheimen Fürstlichen Sekretärs sein Elternhaus in Zerbst verlassen, um weiter in der Obhut eines Bruders seiner Mutter in Berlin aufzuwachsen. Sein Vater war bereits 1699 gestorben. Er nahm sogleich ein Studium an der „Academie der bildenden Künste" als Ingenieur-Offizier auf, das heißt er wurde in Zeichenkunde, Geometrie, Zivilbaukunde, Festungsbau und Geschützkunde ausgebildet. 1712 reiste er nach Oberitalien, um die italienische Architektur kennenzulernen.
1719 erhielt Stengel den Auftrag, im Herzogtum Sachsen-Eisenach eine „General-Landesrenovatur“ durchzuführen. Bei dieser Gelegenheit kam er in Kontakt mit Beamten des Fuldaer Fürstabtes Adolph von Dalberg, was schließlich 1722 zu einer Anstellung in Fulda führte. Nachdem er dort zunächst als Feldmesser, Pyrotechniker sowie als Lehrer der fürstlichen Pagen und als Festarrangeur tätig war, wurde er 1727 zum Bauinspektor berufen. Während dieser Zeit arbeitete er an der Vollendung des vom italienischen Baumeister Andrea Gallasini begonnenen Fuldaer Stadtschlosses mit. Stengel ist weiterhin auch als Landmesser tätig und wird 1728 an Kurmainz zu Vermessungsarbeiten im Amt Amöneburg ausgeliehen. Nebenher beschäftigte sich Stengel auch auf anderen Gebieten, so entwickelte er 1729 ein Barometer, erlitt dabei aber eine langwierige Quecksilbervergiftung.
In der Hoffnung, den Posten des Oberbaumeisters im Herzogtum Sachsen-Gotha zu erhalten, ging Stengel 1730 nach Gotha, erhielt dort aber nur eine Anstellung als Geometer und Ingenieur für Befestigungsanlagen. Daher nahm er drei Jahre später das Angebot des Fürsten von Nassau-Usingen, dort als Hofarchitekt tätig zu werden, an. Zu seinen ersten Arbeiten gehörte der Umbau des Usinger Schlosses, danach stellte er die Innengestaltung des Schlosses Biebrich fertig. In eigener Verantwortung ergänzte er das Schloss 1740 um den Marschalltrakt und den Winterbau.
Nach der Teilung Nassaus im Jahre 1735 war Stengel hauptsächlich für den Grafen Wilhelm Heinrich in Nassau-Saarbrücken tätig. Dieser ermöglichte ihm 1739 eine Studienreise nach Paris und Versailles, wo er die Werke der modernen französischen Architekten kennen lernte. Die dort gewonnenen Eindrücke wirkten sich Stil prägend auf sein weiteres Schaffen aus und ließen seine künstlerischen Fähigkeiten zur vollen Entfaltung kommen. Schon 1738 hatte Stengel mit dem Wiederaufbau des Saarbrücker Stadtschlosses begonnen, dem eine erfolgreiche Schaffensphase mit dem Höhepunkt der Errichtung der Ludwigskirche 1775 folgte.
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d4/Dornburgschloss.jpg/200px-Dornburgschloss.jpg)
1750 erreichte ihn ein Ruf aus seiner Heimat in Gestalt der Bitte der Fürstin Johanna Elisabeth von Anhalt-Zerbst, ihren abgebrannten Witwensitz in Dornburg (Anhalt) wieder aufzubauen. Der Wiederaufbau erfolgte dann nach Stengels Plänen, den er von Saarbrücken aus beaufsichtigte. Vermutlich lieferte er auch die Pläne für die Dornburger Kirche, die 1758 fertiggestellt wurde. Zwischen 1751 und 1752 hielt sich Stengel in Gotha auf, um dort den Umbau des Schlosses zu leiten.
1761 wurde Stengel zum Generalbaudirektor und Wirklichen Kammerrat in Nassau-Saarbrücken berufen, daneben war er auch noch Forstkammerpräsident und Direktor des Saarbrücker Waisen-, Armen- und Zuchthauses. 1763 begann er mit dem Verfassen seiner Biografie und 1775 wurde er pensioniert.
Stengel war dreimal verheiratet und hatte drei Töchter und zwei Söhne. Beide Söhne stiegen in die Fußstapfen des Vaters, Johann Friedrich wurde 1775 Hofarchitekt der russischen Zarin Katharina II. und Balthasar Wilhelm war ab 1785 Oberbaudirektor in Saarbrücken. Als Stengel im hohen Alter von 92 Jahren starb, gewährte Fürst Ludwig von Saarbrücken seiner Witwe, „weil uns von dem nun verstorbenen Cammer Rath lang jährige treue Dienste geleistet worden“, eine jährliche Pension in Höhe von 160 Gulden.
Weitere Werke
- 1737 die Kirchen in Grävenwiesbach und Idstein-Heftrich
- 1753 das Lustschloss in Neunkirchen (Saar)
- 1759 das Witwenpalais in Ottweiler
- 1762 die Kirche in Harskirchen (Sarre-Union)
- 1762 der Alte Saarkran in Saarbrücken (1784 durch Eis zerstört, wiederaufgebaut; nach 1865 verfallen, 1989 Rekonstruktion)
- 1769 die Kirche St. Martin in Jugenheim/Rhh.
- 1770 die Kirche in Berg (Bas-Rhin)
Literatur
- Alfred W.Maurer: Die Baugeschichte des Saarbrücker Schlosses und deren Erforschung. In: Jürgen Karbach, Paul Thomes (Hrsg.): Beiträge zum Stengel-Symposion anläßlich des 300. Geburtstages von Friedrich Joachim Stengel am 29./30.9.1994 im Saarbrücker Schloß. (= Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend. 43,1995). Historischer Verein für die Saargegend, Saarbrücken 1995, S. 177-217, ISSN 0513-9058.
- Alfred W.Maurer: Der künstlerische u. stilgeschichtliche Einfluss der architekturtheoretischen Schriften von N. Goldmann und L.C. Sturm auf die Bauwerke F.J. Stengel. Philologus Verlag, 2006
Weblinks
- Friedrich Joachim Stengel. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Baugeschichte der Ludwigskirche
Personendaten | |
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NAME | Stengel, Friedrich Joachim Michael |
KURZBESCHREIBUNG | Architekt des deutschen Barock |
GEBURTSDATUM | 29. September 1694 |
GEBURTSORT | Zerbst |
STERBEDATUM | 10. Januar 1787 |
STERBEORT | Saarbrücken |