„Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine“ – Versionsunterschied

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Nach einer Erklärung des EU-Außenbeauftragte Josep Borrell setzt die Europäische Union das mit Russland beschlossene und im Jahr 2007 in Kraft gesetzte Abkommen zur Erleichterung der Visa-Vergaben aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/visa-abkommen-eu-russland-101.html |titel=EU setzt erleichterte Visa-Vergabe für Russen aus |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref>
Nach einer Erklärung des EU-Außenbeauftragte Josep Borrell setzt die Europäische Union das mit Russland beschlossene und im Jahr 2007 in Kraft gesetzte Abkommen zur Erleichterung der Visa-Vergaben aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/visa-abkommen-eu-russland-101.html |titel=EU setzt erleichterte Visa-Vergabe für Russen aus |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref>


== September 2022 ==
== September 2022 ==
== September 2022 ==
=== 1. September ===
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Der Vorsitzende von [[Lukoil]] und prominente Kritiker der russischen Invasion in der Ukraine, [[Rawil Ulfatowitsch Maganow|Rawil Maganow]], starb, nachdem er aus einem Fenster des [[Zentralkrankenhaus (Moskau)|Moskauer Zentralkrankenhauses]] gefallen war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/01/russian-oil-executive-dies-in-fall-from-moscow-hospital-window |titel=Russian oil executive dies in fall from Moscow hospital window |datum=2022-09-01 |sprache=en |abruf=2022-09-01}}</ref> Maganow ist damit einer von elf einflussreichen russischen Geschäftsleuten, darunter sechs im Energiesektor, die seit Beginn des Jahres unter umstrittenen Umständen ums Leben kamen.<ref>{{Literatur |Titel=Bizarre Therapien, Suizide, Unfälle: Der Fenstersturz des Lukoil-Chefs – und andere mysteriöse Todesfälle russischer Topmanager |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/lukoil-chef-rawil-maganow-sein-tod-ist-der-juengste-in-einer-reihe-mysterioeser-todesfaelle-a-6019af51-7d00-4e41-a3fe-8e3c0155b9a8 |Abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |autor=Michael Schaffer |url=https://www.politico.com/news/magazine/2022/08/26/dan-rapoport-putin-critic-was-it-suicide-00053836 |titel=A Putin Critic Fell from a Building in Washington. Was It Really a Suicide? |sprache=en |abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |url=https://cnnportugal.iol.pt/guerra/ucrania/mais-um-magnata-russo-encontrado-morto-em-circunstancias-misteriosas-foi-encontrado-na-piscina-de-casa/20220706/62c5d9960cf2f9a86eac3cd4 |titel=Mais um magnata russo encontrado morto em circunstâncias misteriosas. Foi encontrado na piscina de casa |sprache=pt |abruf=2022-09-02}}</ref>
Der Vorsitzende von [[Lukoil]] und prominente Kritiker der russischen Invasion in der Ukraine, [[Rawil Ulfatowitsch Maganow|Rawil Maganow]], starb, nachdem er aus einem Fenster des [[Zentralkrankenhaus (Moskau)|Moskauer Zentralkrankenhauses]] gefallen war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/01/russian-oil-executive-dies-in-fall-from-moscow-hospital-window |titel=Russian oil executive dies in fall from Moscow hospital window |datum=2022-09-01 |sprache=en |abruf=2022-09-01}}</ref> Maganow ist damit einer von elf einflussreichen russischen Geschäftsleuten, darunter sechs im Energiesektor, die seit Beginn des Jahres unter umstrittenen Umständen ums Leben kamen.<ref>{{Literatur |Titel=Bizarre Therapien, Suizide, Unfälle: Der Fenstersturz des Lukoil-Chefs – und andere mysteriöse Todesfälle russischer Topmanager |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/lukoil-chef-rawil-maganow-sein-tod-ist-der-juengste-in-einer-reihe-mysterioeser-todesfaelle-a-6019af51-7d00-4e41-a3fe-8e3c0155b9a8 |Abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |autor=Michael Schaffer |url=https://www.politico.com/news/magazine/2022/08/26/dan-rapoport-putin-critic-was-it-suicide-00053836 |titel=A Putin Critic Fell from a Building in Washington. Was It Really a Suicide? |sprache=en |abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |url=https://cnnportugal.iol.pt/guerra/ucrania/mais-um-magnata-russo-encontrado-morto-em-circunstancias-misteriosas-foi-encontrado-na-piscina-de-casa/20220706/62c5d9960cf2f9a86eac3cd4 |titel=Mais um magnata russo encontrado morto em circunstâncias misteriosas. Foi encontrado na piscina de casa |sprache=pt |abruf=2022-09-02}}</ref>


Die Streitkräfte Russlands und Belarus’ begannen zusammen mit den [[Volksbefreiungsarmee|Streitkräften Chinas]], [[Streitkräfte Indiens|Indiens]] und mehrerer postsowjetischer Staaten das einwöchige Militärmanöver [[Wostok 2022]].<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-beginnt-grosses-militaer-manoever-mitten-im-ukraine-krieg-a-63358b50-7e50-4d94-942f-68799587e20b |titel=Russland beginnt großes Militärmanöver |werk= |hrsg= |datum=2022-09-01 |abruf=2022-09-02}}</ref> Britischen Angaben zufolge hätten sich vorherige russische Militärübungen, wie [[Wostok-2018]], nicht darin bewährt, die Fähigkeiten zu großangelegten, komplexen Einsätzen zu erhalten: „Solche Veranstaltungen laufen stark nach Drehbuch ab, ermutigten keine Eigeninitiative und sind in erster Linie darauf ausgerichtet, die russische Führung und das internationale Publikum zu beeindrucken.“<ref name=":33">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-173.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert Abzug aus Saporischschja ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref>
Die Streitkräfte Russlands und Belarus’ begannen zusammen mit den [[Volksbefreiungsarmee|Streitkräften Chinas]], [[Streitkräfte Indiens|Indiens]] und mehrerer postsowjetischer Staaten das einwöchige Militärmanöver [[Wostok 2022]] (nach offiziellen Angaben mit mehr als 50.000 Soldaten in [[Ostsibirien]] und im [[Japanisches Meer|Japanischen Meer]]). Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums kommen dabei 5000 Militärfahrzeuge sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe zum Einsatz.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-beginnt-grosses-militaer-manoever-mitten-im-ukraine-krieg-a-63358b50-7e50-4d94-942f-68799587e20b |titel=Russland beginnt großes Militärmanöver |werk= |hrsg= |datum=2022-09-01 |abruf=2022-09-02}}</ref> Britischen Militärgeheimdienstinformationen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass an der Militärübung mehr als 15.000 russische Soldaten teilnehmen. Außerdem hätten sich vorherige russische Militärübungen, wie [[Wostok-2018]], nicht darin bewährt, die Fähigkeiten zu großangelegten, komplexen Einsätzen zu erhalten: „Solche Veranstaltungen laufen stark nach Drehbuch ab, ermutigten keine Eigeninitiative und sind in erster Linie darauf ausgerichtet, die russische Führung und das internationale Publikum zu beeindrucken.“<ref name=":33">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-173.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert Abzug aus Saporischschja ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref>


=== 2. September ===
=== 2. September ===
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Laut Einschätzung eines Militärexperten des ''[[International Institute for Strategic Studies]]'' ist die am 29. August begonnene Gegenoffensive entweder eine Vorbereitungsoperation für eine nachfolgende Großoffensive an derselben Stelle oder strategisches Mittel, im Raum Cherson russische Truppen zu binden und dann in einer anderen Region eine weitere Offensive zu starten. Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge sind die nachrückenden Verbände der ukrainischen Streitkräfte jedoch unterbemannt und schlecht ausgebildet. Laut anderen Militärexperten mangelt es den nachrückenden ukrainischen Truppen außerdem an Flugabwehrsystemen und Schützenpanzern, um die Fronteinheiten ausreichend zu schützen.<ref name=":34" />
Laut Einschätzung eines Militärexperten des ''[[International Institute for Strategic Studies]]'' ist die am 29. August begonnene Gegenoffensive entweder eine Vorbereitungsoperation für eine nachfolgende Großoffensive an derselben Stelle oder strategisches Mittel, im Raum Cherson russische Truppen zu binden und dann in einer anderen Region eine weitere Offensive zu starten. Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge sind die nachrückenden Verbände der ukrainischen Streitkräfte jedoch unterbemannt und schlecht ausgebildet. Laut anderen Militärexperten mangelt es den nachrückenden ukrainischen Truppen außerdem an Flugabwehrsystemen und Schützenpanzern, um die Fronteinheiten ausreichend zu schützen.<ref name=":34" />


Da die Zahl ukrainischer Truppen im Gebiet um die Stadt Cherson unter derjenigen der russischen liege, versuchten ukrainische Soldaten mit Distanzangriffen hinter feindliche Linien, die russischen Besatzer in den Stellungen zu zermürben.<ref name=":34" />
Das russische Verteidigungsministerium berichtete, das ukrainische Militär bezahle seine andauernde Gegenoffensive mit hohen Verlusten. So seien in den vergangenen Tagen weitere 230 ukrainische Soldaten getötet sowie 23 Panzer und 27 weitere Kampffahrzeuge zerstört worden.<ref name=":32" /> Bereits am 31. August hatte das Ministerium erklärt, dass mit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August innerhalb von zwei Tagen 1700 ukrainische Soldaten getötet worden seien.<ref name=":35" /> Dem ''Spiegel'' zufolge berichteten ukrainische Soldaten, dass ihre Streitkräfte in den vergangenen Tagen empfindliche Verluste erlitten hätten. Ein ukrainischer Soldat berichtete, dass die russischen Truppen in der Oblast Cherson professionell vorgingen: „Wir erkennen das auf unseren Drohnenbildern daran, wie sie sich bewegen.“ Da die Zahl ukrainischer Truppen im Gebiet um die Stadt Cherson unter derjenigen der russischen liege, versuchten ukrainische Soldaten mit Distanzangriffen hinter feindliche Linien, die russischen Besatzer in den Stellungen zu zermürben.<ref name=":34" />


In [[Prag]] demonstrierten von [[Politische Rechte (Politik)|weit rechts stehenden Bewegungen]] sowie den marginalen Kommunisten mobilisierte 70.000 Menschen und forderten teilweise Neutralität im russisch-ukrainischen Krieg.<ref>{{Literatur |Autor=Reuters |Titel=Tens of thousands protest in Prague against Czech government, EU and NATO |Sammelwerk=Reuters |Datum=2022-09-03 |Online=https://www.reuters.com/world/europe/tens-thousands-protest-prague-against-czech-government-eu-nato-2022-09-03/ |Abruf=2022-09-03}}</ref>
In [[Prag]] demonstrierten 70.000 Menschen und forderten teilweise Neutralität im russisch-ukrainischen Krieg.<ref>{{Literatur |Autor=Reuters |Titel=Tens of thousands protest in Prague against Czech government, EU and NATO |Sammelwerk=Reuters |Datum=2022-09-03 |Online=https://www.reuters.com/world/europe/tens-thousands-protest-prague-against-czech-government-eu-nato-2022-09-03/ |Abruf=2022-09-03}}</ref>


=== 4. September ===
=== 4. September ===
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Laut einer Einschätzung der ukrainischen Regierung setzt Russland vermehrt unpräzise Raketen des Systems [[S-300 (Flugabwehrraketensystem)|S-300]] ein. Alleine von diesem Waffentyp habe Russland seit Ende Februar 2022 mehr als 500 Raketen auf das ukrainische Staatsgebiet abgefeuert. Laut der ukrainischen Armee hat Russland innerhalb eines Tages 24 Luftangriffe sowohl auf militärische und zivile Objekte verübt. Außerdem seien russische Angriffe im Donbass, bei der Stadt [[Bachmut]] und der nahegelegenen Siedlung [[Pokrowske]], abgewehrt worden.<ref name=":36">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-191.html |titel=Liveblog: ++ Schmyhal bittet um weitere Waffen für Ukraine ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-04}}</ref>
Laut einer Einschätzung der ukrainischen Regierung setzt Russland vermehrt unpräzise Raketen des Systems [[S-300 (Flugabwehrraketensystem)|S-300]] ein. Alleine von diesem Waffentyp habe Russland seit Ende Februar 2022 mehr als 500 Raketen auf das ukrainische Staatsgebiet abgefeuert. Laut der ukrainischen Armee hat Russland innerhalb eines Tages 24 Luftangriffe sowohl auf militärische und zivile Objekte verübt. Außerdem seien russische Angriffe im Donbass, bei der Stadt [[Bachmut]] und der nahegelegenen Siedlung [[Pokrowske]], abgewehrt worden.<ref name=":36">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-191.html |titel=Liveblog: ++ Schmyhal bittet um weitere Waffen für Ukraine ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-04}}</ref>

Der ehemalige russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] behauptete, dass Deutschland durch die [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|erlassenen Sanktionen]] Russland einen [[Hybridkrieg]] erklärt habe. Medwedew reagierte damit auf den deutschen Bundeskanzler [[Olaf Scholz]], der gesagt hatte, dass Russland kein verlässlicher Energielieferant mehr sei.<ref name=":36" />


Die [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Truppen]] eroberten die seit März unter russischer Besatzung stehende Stadt [[Wyssokopillja]] in der Oblast Cherson zurück. Auch die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Oserne (Lyman)|Oserne]] sei zurückerobert worden.<ref>{{Internetquelle |autor=Fatma Khaled |url=https://www.newsweek.com/ukraine-recaptures-kherson-village-russia-raises-flag-over-hospital-1739725 |titel=Ukraine recaptures Kherson village from Russia, raises flag over hospital |datum=2022-09-04 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Das russische Verteidigungsministerium bestritt ukrainische Erfolge.<ref name=":37">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-171.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine meldet Rückeroberungen im Süden ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref>
Die [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Truppen]] eroberten die seit März unter russischer Besatzung stehende Stadt [[Wyssokopillja]] in der Oblast Cherson zurück. Auch die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Oserne (Lyman)|Oserne]] sei zurückerobert worden.<ref>{{Internetquelle |autor=Fatma Khaled |url=https://www.newsweek.com/ukraine-recaptures-kherson-village-russia-raises-flag-over-hospital-1739725 |titel=Ukraine recaptures Kherson village from Russia, raises flag over hospital |datum=2022-09-04 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Das russische Verteidigungsministerium bestritt ukrainische Erfolge.<ref name=":37">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-171.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine meldet Rückeroberungen im Süden ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref>
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=== 7. September ===
=== 7. September ===
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-07.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 7. September 2022]]
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-07.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 7. September 2022]]
Es fanden Gefechte um die im Oblast Charkiw liegende Stadt [[Balaklija]] statt. Balaklija, das zwischen Charkiw und Isjum liegt, ist ein für den russischen Nachschub wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und eine Rückeroberung werde die russischen Streitkräfte in [[Isjum]] an ihrer „Nordwestflanke“ verwundbar machen.<ref name=":40" /> Noch am selben Tag berichteten ukrainische und russische Medien, dass die von der russischen Nationalgarde besetzte Stadt von ukrainischen Kampfverbänden eingekesselt wurde;<ref name=":43">{{Literatur |Autor=Robert Putzbach |Titel=Offensive im Nordosten: Ukrainische Armee rückt im Gebiet Charkiw vor |Sammelwerk=FAZ.NET |Datum= |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-startet-eine-offensive-gegen-russland-im-gebiet-charkiw-18299216.html |Abruf=2022-09-09}}</ref> dies läutete eine [[Ukrainische Gegenoffensive in der Region Charkiw 2022|groß angelegte Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte im Oblast Charkiw]] ein.
Nach Angaben eines ranghohen pro-russischen Separatisten finden Gefechte um die im Oblast Charkiw liegende Stadt [[Balaklija]] statt. In Falle einer Zurückeroberung von Balaklija durch ukrainische Streitkräfte werde das die russischen Streitkräfte in [[Isjum]] an ihrer „Nordwestflanke“ verwundbar machen. Balaklija, das zwischen Charkiw und Isjum liegt, ist ein für den russischen Nachschub wichtiger Eisenbahnknotenpunkt.<ref name=":40" /> Noch am selben Tag berichteten ukrainische und russische Medien, dass die von der russischen Nationalgarde besetzte Stadt Balaklija von ukrainischen Kampfverbänden eingekesselt wurde;<ref name=":43">{{Literatur |Autor=Robert Putzbach |Titel=Offensive im Nordosten: Ukrainische Armee rückt im Gebiet Charkiw vor |Sammelwerk=FAZ.NET |Datum= |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-startet-eine-offensive-gegen-russland-im-gebiet-charkiw-18299216.html |Abruf=2022-09-09}}</ref> dies läutete eine [[Ukrainische Gegenoffensive in der Region Charkiw 2022|groß angelegte Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte im Oblast Charkiw]] ein.
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge sieben russische Kommandoposten attackiert und in der Oblast Donezk russische Angriffe (darunter auf Bachmut) abgewehrt.<ref name=":40" />
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge sieben russische Kommandoposten attackiert und in der Oblast Donezk russische Angriffe (darunter auf Bachmut) abgewehrt.<ref name=":40" />


Einem von Russland eingesetzten Verwaltungschef der Oblast Cherson zufolge verschiebe sich die „Volksbefragung“ über eine Eingliederung der dortigen Gebiete in die Russische Föderation auf den 4. November (den russischen Feiertag [[Tag der Einheit des Volkes]]).<ref name=":40">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ USA werfen Russland Deportationen vor ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Nach ukrainischen Angaben befindet sich die Besatzungsverwaltung nicht mehr in der Oblast Cherson; sie sei nach Russland geflüchtet.<ref name=":40" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Kiew bekennt sich erstmals offiziell zu Raketenschlägen auf die Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-07 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-baltische-warnen-deutschland-vor-einknicken-a-0c466e86-c137-4e27-8dab-50b25c7312bd |Abruf=2022-09-07}}</ref>
Einem von Russland eingesetzten Verwaltungschef der Oblast Cherson zufolge verschiebt sich die „Volksbefragung“ über eine Eingliederung der dortigen Gebiete in die Russische Föderation auf den 4. November (den russischen Feiertag [[Tag der Einheit des Volkes]]).<ref name=":40">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ USA werfen Russland Deportationen vor ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Nach ukrainischen Angaben befindet sich die Besatzungsverwaltung nicht mehr in der Oblast Cherson; sie sei nach Russland geflüchtet.<ref name=":40" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Kiew bekennt sich erstmals offiziell zu Raketenschlägen auf die Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-07 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-baltische-warnen-deutschland-vor-einknicken-a-0c466e86-c137-4e27-8dab-50b25c7312bd |Abruf=2022-09-07}}</ref>


Die US-Regierung hat sich eigenen Angaben zufolge nach einer Prüfung dazu entschieden, Russland nicht, wie von der ukrainischen Regierung gefordert, als [[State Sponsors of Terrorism|Terrorstaat]] einzustufen, da dies laut Begründung sowohl die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen in Russland als auch etwaige Verhandlungen mit Russland erschwere.<ref name=":40" />
Die US-Regierung hat sich eigenen Angaben zufolge nach einer Prüfung dazu entschieden, Russland nicht, wie von der ukrainischen Regierung gefordert, als [[State Sponsors of Terrorism|Terrorstaat]] einzustufen, da dies laut Begründung sowohl die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen in Russland als auch etwaige Verhandlungen mit Russland erschwere.<ref name=":40" />


Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok, an dem Vertreter von mindestens 40 asiatischen Staaten teilnahmen,<ref>20 Uhr Tagesschau vom 7. September 2022</ref> umfangreich zu Themen mit Bezug zum russischen Militäreinsatz in der Ukraine:<ref name=":40" /> Putin kündigte für den Fall, dass [[Westliche Welt|westliche Staaten]] russische Energieexporte mit einem Preisdeckel belegen, einen Gas- und Öllieferstopp gegenüber jenen Staaten an. Diesbezüglich ergänzte er, dass Russland den Export von Getreide und Lebensmitteln aus der Ukraine durch eine erneute Seeblockade stoppen könne.<ref name=":40" /> Die gegen Russland verhängten Sanktionen bezeichnete Putin als „Bedrohung für die ganze Welt“ und erklärte sie gleichzeitig für gescheitert, da es laut Putin prinzipiell „unmöglich“ sei, Russland international zu isolieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-rede-143.html |titel=Rede: Putin sieht Westen mit Sanktionen als gescheitert an |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Putin betonte bezüglich des Gasstreits mit der EU die Möglichkeit einer Inbetriebnahme der Pipeline [[Nord Stream 2 AG|Nord Stream 2]].<ref name=":40" /> Bezüglich des Angriffs Russlands auf die Ukraine erklärte Putin, dass Russland sich „nach vielen Versuchen“, den [[Ukrainekonflikt|im Jahr 2014 begonnenen Konflikt in der Ukraine]] auf friedlichem Weg zu lösen, dafür entschieden habe, „spiegelbildlich auf Handlungen“ eines „potenziellen Feindes“ zu antworten.<ref name=":40" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-aussenpolitik-doktrin-101.html |titel=Putins Doktrin: Überall Landsleute, überall Schutzbedarf |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref>
Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok:<ref name=":40" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-aussenpolitik-doktrin-101.html |titel=Putins Doktrin: Überall Landsleute, überall Schutzbedarf |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Putin betonte, dass wirtschaftlicher Ballast abgeworfen werde; „wir können nur gewinnen“, aber im Kern ginge es Putin um den Kampf gegen angeblich bedrohliche „westliche“ [[Wertvorstellung|Werte]], so [[Peter Jungblut]]<ref>[https://www.br.de/nachrichten/kultur/wir-haben-nichts-verloren-was-meint-putin-mit-souveraenitaet,TGjez25 "Wir haben nichts verloren": Was meint Putin mit "Souveränität"?], BR, 7. September 2022</ref> Auf Kritik stieß seine Aussage, wonach Russland in diesem Krieg "nichts verloren" habe und „nichts verlieren werde“, was mit Blick auf die getöteten russischen Soldaten zynisch wirke.<ref>[https://www.blick.ch/ausland/radikale-putin-aussage-bei-rede-kremlchef-verhoehnt-tausende-gefallene-russen-wir-haben-nichts-verloren-und-werden-nichts-verlieren-id17858326.html Radikale Putin-Aussage bei Rede – Kremlchef verhöhnt Tausende gefallene Russen «Wir haben nichts verloren und werden nichts verlieren»], Blick, 7. September 2022</ref>


=== 8. September ===
=== 8. September ===
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Ein hochrangiger Kommandeur der prorussischen Separatisten in Donezk, [[Alexander Sergejewitsch Chodakowski|Alexander Chodakowski]], erklärte, dass bisher keine Belege bzw. Dokumente gefunden wurden, die die Behauptung Russlands stützen, dass die Ukraine einen Angriff auf Russland geplant habe.<ref name=":41">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-donnerstag-105.html |titel=Liveblog: ++ Weitere Einreisebeschränkungen für Russen ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><ref name=":42">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Gegenoffensive nimmt laut Selenskyj an Fahrt auf |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-08 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-usa-sagen-militaerhilfe-in-hoehe-von-675-millionen-dollar-zu-a-b7d88eb6-d90f-440c-881d-9ac06037cf0e |Abruf=2022-09-09}}</ref>
Ein hochrangiger Kommandeur der prorussischen Separatisten in Donezk, [[Alexander Sergejewitsch Chodakowski|Alexander Chodakowski]], erklärte, dass bisher keine Belege bzw. Dokumente gefunden wurden, die die Behauptung Russlands stützen, dass die Ukraine einen Angriff auf Russland geplant habe.<ref name=":41">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-donnerstag-105.html |titel=Liveblog: ++ Weitere Einreisebeschränkungen für Russen ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><ref name=":42">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Gegenoffensive nimmt laut Selenskyj an Fahrt auf |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-08 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-usa-sagen-militaerhilfe-in-hoehe-von-675-millionen-dollar-zu-a-b7d88eb6-d90f-440c-881d-9ac06037cf0e |Abruf=2022-09-09}}</ref>


Nach einer ähnlichen Resolution im Sankt Petersburger Stadtparlament am 7. September haben auch Gemeindeabgeordnete im Moskauer Bezirk Lomonosovsky den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Rücktritt aufgefordert und erklärt, seit Beginn seiner zweiten Amtszeit sei „alles schief gelaufen“ und dass ein Machtwechsel zum Wohle des Landes notwendig sei. Die Abgeordneten veröffentlichten ihre Protokollentscheidung auf der Website des Bezirks Lomonosovsky, einschließlich eines 30-minütigen Videos ihres Treffens.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/politik/alles-ist-schief-gelaufen-abgeordnete-aus-moskau-fordern-putins-rucktritt-8630926.html „Alles ist schief gelaufen“: Abgeordnete aus Moskau fordern Putins Rücktritt, Nathalie Trappe, in Tagesspiegel vom 11.09.2022, abgerufen am 12.09.2022]</ref><ref>[https://www.rferl.org/a/moscow-municipal-lawmakers-demand-putin-resignation/32027762.html Moscow Municipal Lawmakers Demand Putin's Resignation, Radio Free Europe, abgerufen am 11.09.2022]</ref>
Nach einer ähnlichen Resolution im Sankt Petersburger Stadtparlament am 7. September haben auch Gemeindeabgeordnete im Moskauer Bezirk Lomonosovsky den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Rücktritt aufgefordert
und erklärt, seit Beginn seiner zweiten Amtszeit sei „alles schief gelaufen“ und dass ein Machtwechsel zum Wohle des Landes notwendig sei. Die Abgeordneten veröffentlichten ihre Protokollentscheidung auf der Website des Bezirks Lomonosovsky, einschließlich eines 30-minütigen Videos ihres Treffens.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/politik/alles-ist-schief-gelaufen-abgeordnete-aus-moskau-fordern-putins-rucktritt-8630926.html „Alles ist schief gelaufen“: Abgeordnete aus Moskau fordern Putins Rücktritt, Nathalie Trappe, in Tagesspiegel vom 11.09.2022, abgerufen am 12.09.2022]</ref><ref>[https://www.rferl.org/a/moscow-municipal-lawmakers-demand-putin-resignation/32027762.html Moscow Municipal Lawmakers Demand Putin's Resignation, Radio Free Europe, abgerufen am 11.09.2022]</ref>


=== 9. September ===
=== 9. September ===
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=== 11. September ===
=== 11. September ===

Die Offensive der ukrainischen Streitkräfte in der Oblast Charkiw entfaltete sich weiter. Nördlich von Charkiw haben sich russische Truppen aus dem Grenzort [[Kosatscha Lopan]] zurückgezogen.<ref name=":44">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-sonntag-103.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Klitschko bittet um Panzer aus Deutschland ++ |sprache=de |abruf=2022-09-11}}</ref><ref name=":45">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-kupjansk-charkiw-isjum-107.html |titel=Gegenoffensive im Osten und Süden: Ukraine rückt offenbar weiter vor |sprache=de |abruf=2022-09-11}}</ref>
Die Offensive der ukrainischen Streitkräfte in der Oblast Charkiw entfaltete sich weiter. Nördlich von Charkiw haben sich russische Truppen aus dem Grenzort [[Kosatscha Lopan]] zurückgezogen.<ref name=":44">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-sonntag-103.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Klitschko bittet um Panzer aus Deutschland ++ |sprache=de |abruf=2022-09-11}}</ref><ref name=":45">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-kupjansk-charkiw-isjum-107.html |titel=Gegenoffensive im Osten und Süden: Ukraine rückt offenbar weiter vor |sprache=de |abruf=2022-09-11}}</ref>
Sich häufende ukrainische Einnahmemeldungen und eine veränderte öffentliche russische Generalstabskarte bestätigten, dass die russische Armee fast alle besetzten Gebiete in der Oblast Charkiw aufgegeben hat, darunter auch alle Dörfer zwischen der russischen Grenze und der Stadt Charkiw, aus denen die Stadt immer wieder beschossen wurde, mit Ausnahme eines schmalen Streifens im Osten, östlich (links) des [[Oskol (Fluss)|Oskil]]-Flusses.<ref>{{Internetquelle |autor=Roman Petrenko ([[Ukrajinska Prawda]]) |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/09/11/7367005/ |titel=Russian authorities admit that occupiers left Kharkiv Oblast almost completely |sprache=en |abruf=2022-09-11}}</ref>
Sich häufende ukrainische Einnahmemeldungen und eine veränderte öffentliche russische Generalstabskarte bestätigten, dass die russische Armee fast alle besetzten Gebiete in der Oblast Charkiw aufgegeben hat, darunter auch alle Dörfer zwischen der russischen Grenze und der Stadt Charkiw, aus denen die Stadt immer wieder beschossen wurde, mit Ausnahme eines schmalen Streifens im Osten, östlich (links) des [[Oskol (Fluss)|Oskil]]-Flusses.<ref>{{Internetquelle |autor=Roman Petrenko ([[Ukrajinska Prawda]]) |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/09/11/7367005/ |titel=Russian authorities admit that occupiers left Kharkiv Oblast almost completely |sprache=en |abruf=2022-09-11}}</ref>
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Nach Angaben der ukrainischen Polizei wurden in Isjum Gräber mit mehr als 440 Leichen gefunden, die Zivilisten und ukrainischen Soldaten zuzuordnen seien.<ref>{{Internetquelle |url=https://news.sky.com/story/mass-burial-site-containing-440-graves-found-in-izyum-after-city-liberated-by-ukrainian-forces-12698332 |titel='Mass burial site containing 440 graves' found in Izyum after city liberated by Ukrainian forces |sprache=en |abruf=2022-09-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://novynarnia.com/2022/09/15/eksgumacziya-izium/ |titel=В Ізюмі виявили велику братську могилу українських воїнів та близько 500 поховань цивільних. ФОТОРЕПОРТАЖ |datum=2022-09-15 |sprache=uk |abruf=2022-09-15}}</ref>
Nach Angaben der ukrainischen Polizei wurden in Isjum Gräber mit mehr als 440 Leichen gefunden, die Zivilisten und ukrainischen Soldaten zuzuordnen seien.<ref>{{Internetquelle |url=https://news.sky.com/story/mass-burial-site-containing-440-graves-found-in-izyum-after-city-liberated-by-ukrainian-forces-12698332 |titel='Mass burial site containing 440 graves' found in Izyum after city liberated by Ukrainian forces |sprache=en |abruf=2022-09-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://novynarnia.com/2022/09/15/eksgumacziya-izium/ |titel=В Ізюмі виявили велику братську могилу українських воїнів та близько 500 поховань цивільних. ФОТОРЕПОРТАЖ |datum=2022-09-15 |sprache=uk |abruf=2022-09-15}}</ref>

[[Marija Wladimirowna Sacharowa|Marija Sacharowa]], Sprecherin des [[Außenministerium der Russischen Föderation|russischen Außenministeriums]], warnte die USA vor einem Überschreiten einer „roten Linie“ im Falle von Lieferungen von „Raketen größerer Reichweiten“ an die Ukraine. In diesem Fall würde Russland die USA als unmittelbare Konfliktpartei betrachten.<ref>{{Internetquelle |werk=boersen-zeitung.de |titel=Russland warnt USA vor Lieferung Raketen größerer Reichweiten an Kiew |url=https://www.boersen-zeitung.de/ticker/POLITIK-Russland-warnt-USA-vor-Lieferung-Raketen-groesserer-Reichweiten-an-Kiew-489577d9-62f6-46bd-9601-f7dc31a75c94 |datum=2022-09-15 |abruf=2022-09-15}}</ref>


Der chinesische Staatspräsident [[Xi Jinping]] hat sich in [[Usbekistan]] mit dem russischen Präsidenten [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] getroffen. Am selben Tag starteten die Seestreitkräfte beider Länder eine Militärübung im [[Pazifik]].<ref name=":51">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-159.html |titel=Liveblog: ++ Staatsduma erwägt Vernehmung von Schoigu ++ |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><ref name=":52">{{Literatur |Titel=Ukraine-Russland-News am Donnerstag: Russische Truppen stärken ihre Verteidigungslinien |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-15 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-russland-news-am-donnerstag-russische-armee-zerstoert-wichtige-pumpstation-von-staudamm-a-8378e380-ffbf-414a-a4dc-b11af057ba37 |Abruf=2022-09-15}}</ref>
Der chinesische Staatspräsident [[Xi Jinping]] hat sich in [[Usbekistan]] mit dem russischen Präsidenten [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] getroffen. Am selben Tag starteten die Seestreitkräfte beider Länder eine Militärübung im [[Pazifik]].<ref name=":51">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-159.html |titel=Liveblog: ++ Staatsduma erwägt Vernehmung von Schoigu ++ |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><ref name=":52">{{Literatur |Titel=Ukraine-Russland-News am Donnerstag: Russische Truppen stärken ihre Verteidigungslinien |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-15 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-russland-news-am-donnerstag-russische-armee-zerstoert-wichtige-pumpstation-von-staudamm-a-8378e380-ffbf-414a-a4dc-b11af057ba37 |Abruf=2022-09-15}}</ref>
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Laut dem britischen Militärgeheimdienst haben die russischen Streitkräfte angesichts der anhaltenden Offensivbestrebungen des ukrainischen Militärs an der Grenze zur [[Oblast Luhansk]] eine neue „Verteidigungslinie“ zwischen dem Fluss [[Oskol (Fluss)|Oskil]] und der Stadt [[Swatowe]] aufgebaut, womit sie die Verteidigung am Oskil nicht halten konnten und sich an die Grenze der Oblast Luhansk zurückzogen. Im Gebiet hinter der russischen Linie verläuft durch den Verkehrsknotenpunkt Swatowe eine vom russischen Staatsgebiet ([[Oblast Belgorod]]) ausgehende Hauptversorgungsroute der russischen Streitkräfte.<ref name=":54">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-gefechte-101.html |titel=Ukraine meldet neuen russischen Beschuss |sprache=de |abruf=2022-09-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-185.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Neue russische Verteidigungslinie? ++ |sprache=de |abruf=2022-09-17}}</ref> Aus der Region Luhansk kamen seit einer Woche immer wieder nicht überprüfbare Meldungen von Partisanen- und Widerstandsaktivitäten aus der Bevölkerung. Offenbar deshalb stellten die Besatzungsbehörden der „[[Volksrepublik Lugansk]]“ im gesamten Gebiet schon in den Tagen zuvor das [[Mobiles Internet|mobile Internet]], am 17. September auch das [[Breitbandnetz|Kabelinternet]] ab.<ref>{{Internetquelle |autor=Iryna Balachuk ([[Ukrajinska Prawda]]) |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/09/17/7367870/ |titel=Russians gather troops in Svatove area and build fortifications in Luhansk Oblast – Head of Oblast Military Administration |sprache=en |abruf=2022-09-17}}</ref>
Laut dem britischen Militärgeheimdienst haben die russischen Streitkräfte angesichts der anhaltenden Offensivbestrebungen des ukrainischen Militärs an der Grenze zur [[Oblast Luhansk]] eine neue „Verteidigungslinie“ zwischen dem Fluss [[Oskol (Fluss)|Oskil]] und der Stadt [[Swatowe]] aufgebaut, womit sie die Verteidigung am Oskil nicht halten konnten und sich an die Grenze der Oblast Luhansk zurückzogen. Im Gebiet hinter der russischen Linie verläuft durch den Verkehrsknotenpunkt Swatowe eine vom russischen Staatsgebiet ([[Oblast Belgorod]]) ausgehende Hauptversorgungsroute der russischen Streitkräfte.<ref name=":54">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-gefechte-101.html |titel=Ukraine meldet neuen russischen Beschuss |sprache=de |abruf=2022-09-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-185.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Neue russische Verteidigungslinie? ++ |sprache=de |abruf=2022-09-17}}</ref> Aus der Region Luhansk kamen seit einer Woche immer wieder nicht überprüfbare Meldungen von Partisanen- und Widerstandsaktivitäten aus der Bevölkerung. Offenbar deshalb stellten die Besatzungsbehörden der „[[Volksrepublik Lugansk]]“ im gesamten Gebiet schon in den Tagen zuvor das [[Mobiles Internet|mobile Internet]], am 17. September auch das [[Breitbandnetz|Kabelinternet]] ab.<ref>{{Internetquelle |autor=Iryna Balachuk ([[Ukrajinska Prawda]]) |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/09/17/7367870/ |titel=Russians gather troops in Svatove area and build fortifications in Luhansk Oblast – Head of Oblast Military Administration |sprache=en |abruf=2022-09-17}}</ref>

China bekundete Mühe mit dem von Russland geführten Krieg; Präsident [[Xi Jinping]] sagte, dass Peking „Bedenken“ im Zusammenhang mit dem Krieg habe. Indiens Premierminister Narendra Modi sagte dem russischen Präsidenten in direkter Art, dass jetzt „nicht die Ära eines Krieges“ sei. Daraufhin versprach Putin, dass „wir“ (gemeint war Russland) „unser Bestes tun“ würden, um den Krieg „so schnell wie möglich zu stoppen“<ref>[https://www.bbc.com/russian/features-62970557 In den besetzten Gebieten der Ukraine werden "Referenden" über den Beitritt zu Russland stattfinden. Was bedeutet das?], BBC Russian Service, 21. September 2021</ref>


=== 18. September ===
=== 18. September ===
Die ukrainischen Regionalgouverneure der Oblaste Charkiw, Mykolajiw und Dnipropetrowsk teilten mit, dass mehrere Städte (unter anderem Isjum, Tschuhujiw, Mykolajiw und Nikopol) von russischen Streitkräften unter Beschuss genommen wurden und dabei unter anderem Wohn- und Geschäftsgebäude, ein Krankenhaus, Tankstellen und Produktionsanlagen getroffen und Zivilisten getötet wurden.
Die ukrainischen Regionalgouverneure der Oblaste Charkiw, Mykolajiw und Dnipropetrowsk teilten mit, dass mehrere Städte (unter anderem Isjum, Tschuhujiw, Mykolajiw und Nikopol) von russischen Streitkräften unter Beschuss genommen wurden und dabei unter anderem Wohn- und Geschäftsgebäude, ein Krankenhaus, Tankstellen und Produktionsanlagen getroffen und Zivilisten getötet wurden.
In der Nacht auf den 19. September schlug zudem auf dem Gelände des Atomkraftwerks Juschnoukrajinsk (Südukraine) bei Mykolajiw eine russische Rakete ein. Das staatliche ukrainische Unternehmen Energoatom, das alle Kernkraftwerke im Land betreibt, bestätigte den Angriff über seinen Telegram-Kanal; die unmittelbare Gefahr eines Atomunfalls bestehe allerdings nicht, wurde ausdrücklich betont.<ref>''[https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100055120/ukraine-meldet-angriff-auf-atomkraftwerk-in-der-suedukraine.html Ukraine meldet Angriff auf Atomkraftwerk in der Südukraine (t-online.de)]'', 19. September 2022</ref>
In der Nacht auf den 19. September schlug zudem auf dem Gelände des Atomkraftwerks Juschnoukrajinsk (Südukraine) bei Mykolajiw eine russische Rakete ein. Das staatliche ukrainische Unternehmen Energoatom, das alle Kernkraftwerke im Land betreibt, bestätigte den Angriff über seinen Telegram-Kanal; die unmittelbare Gefahr eines Atomunfalls bestehe allerdings nicht, wurde ausdrücklich betont.<ref>''[https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100055120/ukraine-meldet-angriff-auf-atomkraftwerk-in-der-suedukraine.html Ukraine meldet Angriff auf Atomkraftwerk in der Südukraine (t-online.de)]'', 19. September 2022</ref>
Der britische Militärgeheimdienst kommt zu der Auswertung, dass die russischen Streitkräfte vor dem Hintergrund von Misserfolg an der Front in den vorherigen sieben Tagen ihre Distanzraketenangriffe auf „zivile Infrastruktur“ erhöht haben. Laut dem Geheimdienst bieten die Angriffe keinen unmittelbaren militärischen Gewinn, seien jedoch darauf ausgerichtet, die Moral der Bevölkerung und der ukrainischen Regierung zu untergraben.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-zivileziele-gefechte-waffen-101.html |titel=Verändert Russland seine Taktik in der Ukraine? |sprache=de |abruf=2022-09-18}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-195.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Russischer Folterkeller entdeckt? ++ |sprache=de |abruf=2022-09-18}}</ref>
Der britische Militärgeheimdienst kommt zu der Auswertung, dass die russischen Streitkräfte vor dem Hintergrund von Misserfolg an der Front in den vorherigen sieben Tagen ihre Distanzraketenangriffe auf „zivile Infrastruktur“ erhöht haben. Laut dem Geheimdienst bieten die Angriffe keinen unmittelbaren militärischen Gewinn, seien jedoch darauf ausgerichtet, die Moral der Bevölkerung und der ukrainischen Regierung zu untergraben.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-zivileziele-gefechte-waffen-101.html |titel=Verändert Russland seine Taktik in der Ukraine? |sprache=de |abruf=2022-09-18}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-195.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Russischer Folterkeller entdeckt? ++ |sprache=de |abruf=2022-09-18}}</ref>


=== 19. September ===
=== 19. September ===
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=== 20. September ===
=== 20. September ===
Die Separatistenführungen bzw. Verwaltungen der selbsternannten [[Volksrepublik Lugansk]] und [[Volksrepublik Donezk]] kündigten an, für die Zeit vom 23. bis 27. September [[Referendum|Referenden]] über den Beitritt zur [[Russische Föderation|Russischen Föderation]] abzuhalten.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/referenden-ukraine-101.html |titel=Luhansk und Donezk setzen "Referenden" an |sprache=de |abruf=2022-09-20}}</ref><ref name=":56" /> Der stellvertretende Leiter des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|Sicherheitsrates der Russischen Föderation]] und ehemalige russische Präsident, [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte, Russland könne nach dem Beitritt der Gebiete „alle Mittel des Selbstschutzes“ anwenden.<ref name=":56">{{Literatur |Titel=Cherson und »Volksrepubliken« im Donbass wollen Referenden zu Beitritt zu Russland inszenieren |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-20 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/volksrepublik-luhansk-will-ein-referendum-zum-anschluss-an-russland-abhalten-a-dfda6cc9-e2de-4550-8305-1c8ab7016cc6 |Abruf=2022-09-20}}</ref> Auch der von Russland eingesetzte Statthalter in der umkämpften, teilweise von russischen Truppen besetzten [[Oblast Cherson]] erklärte, in jener Oblast ein Referendum über einen Beitritt zu Russland abhalten zu wollen.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-165.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine nutzt bei Gegenoffensive russische Panzer ++ |sprache=de |abruf=2022-09-20}}</ref><ref name=":57">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Putin lobt russische Waffen – und fordert Steigerung der Rüstungsproduktion |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-20 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-dienstag-schwarzmeerflotte-verlegt-u-boote-zurueck-nach-russland-a-ba8fc688-a8f3-438e-8100-4044f52d99b7 |Abruf=2022-09-20}}</ref> In der zu 75 Prozent von russischen Truppen besetzten [[Oblast Saporischschja]], die ebenfalls [[Kriegsschauplatz]] ist, will die russische Militärverwaltung eigenen Angaben zufolge ebenfalls kurzfristig eine Abstimmung über die Eingliederung in die russische Föderation abhalten. Die 700.000 Einwohner der Hauptstadt [[Saporischschja]] werden jedoch laut einem russischen Militärverwalter nicht an der Abstimmung teilnehmen (die Stadt liegt im nicht von russischen Truppen okkupierten ukrainischen Staatsgebiet).<ref name=":57" />
Das [[Duma|russische Parlament]] peitschte einstimmig eine Verschärfung des Strafmaßes unter anderem für [[Fahnenflucht]], Beschädigung von militärischem Eigentum und [[Befehlsverweigerung|Ungehorsam bzw. Befehlsverweigerung]] durch.<ref name="durchpeitschen"/><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-gesetze-duma-101.html |titel=Staatsduma: Russland verschärft Gesetze "im Kriegsfall" |sprache=de |abruf=2022-09-20}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Russland verschärft Strafen für eigene Soldaten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-20 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/krieg-in-der-ukraine-russland-verschaerft-strafen-fuer-eigene-soldaten-a-e636bf8c-a46c-48bf-8acd-cfe1515984d0 |Abruf=2022-09-20}}</ref> Weiter bedeuteten die Bestimmungen, dass Zivilisten, welche ein Aufgebot bekamen, faktisch dem Militärrecht unterstehen, also eine [[Mobilmachung#Arten der Mobilmachung|Zwangs-Mobilmachung]] eingeführt wurde, ohne das Kriegsrecht formell auszurufen.<ref>[https://www.nytimes.com/live/2022/09/20/world/ukraine-russia-war#russian-lawmakers-toughen-penalties-for-soldiers-as-moscow-appears-to-signal-a-possible-escalation Russian lawmakers toughen penalties for soldiers as Moscow appears to signal a possible escalation.], New York Times, 20. September 2022</ref>

Gleichzeitig haben in den besetzten Gebieten sogenannte „Bürgerkomitees“ „Referenden“ über den Beitritt zu Russland gefordert. Die lokalen Machthaber kamen diesem angeblichen Begehren unverzüglich nach und kündigten solche schon seit Monaten erwarteten Referenden an, welche noch in derselben Woche stattfinden sollten.<!--Quelle folgt, bitte nicht Newsticker. Erster wäre https://novayagazeta.eu/articles/2022/09/20/v-okkupirovannoi-chasti-zaporozhskoi-oblasti-s-23-po-27-sentiabria-provedut-referendum-o-vkhozhdenii-v-sostav-rf-news, aber das ist nur eine Kurzmeldung.-->
Das [[Duma|russische Parlament]] hat einen Gesetzesentwurf gebilligt, der eine Verschärfung des Strafmaßes unter anderem für [[Fahnenflucht]], Beschädigung von militärischem Eigentum und [[Befehlsverweigerung|Ungehorsam bzw. Befehlsverweigerung]] vorsieht.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-gesetze-duma-101.html |titel=Staatsduma: Russland verschärft Gesetze "im Kriegsfall" |sprache=de |abruf=2022-09-20}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Russland verschärft Strafen für eigene Soldaten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-20 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/krieg-in-der-ukraine-russland-verschaerft-strafen-fuer-eigene-soldaten-a-e636bf8c-a46c-48bf-8acd-cfe1515984d0 |Abruf=2022-09-20}}</ref>


Nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes hat Russland U-Boote ([[Kilo-Klasse]]) der [[Schwarzmeerflotte]] vom Hafen von [[Sewastopol]] in den Hafen von [[Noworossijsk]] verlegt. Dies sei laut der Einschätzung sehr wahrscheinlich vor dem Hintergrund eines höheren Sicherheitsrisikos für die U-Boote geschehen, da in den vorherigen zwei Monaten das Kommandozentrum und die Marineflieger der Flotte durch Distanzangriffe der ukrainischen Streitkräfte getroffen worden waren.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-Krieg: Russland zieht U-Boote der Schwarzmeerflotte von Krim ab |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-20 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-russland-zieht-u-boote-der-schwarzmeerflotte-von-krim-ab-a-587d86f7-8f32-4d15-b74a-7bbf32e406c9 |Abruf=2022-09-20}}</ref>
Nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes hat Russland U-Boote ([[Kilo-Klasse]]) der [[Schwarzmeerflotte]] vom Hafen von [[Sewastopol]] in den Hafen von [[Noworossijsk]] verlegt. Dies sei laut der Einschätzung sehr wahrscheinlich vor dem Hintergrund eines höheren Sicherheitsrisikos für die U-Boote geschehen, da in den vorherigen zwei Monaten das Kommandozentrum und die Marineflieger der Flotte durch Distanzangriffe der ukrainischen Streitkräfte getroffen worden waren.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-Krieg: Russland zieht U-Boote der Schwarzmeerflotte von Krim ab |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-20 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-russland-zieht-u-boote-der-schwarzmeerflotte-von-krim-ab-a-587d86f7-8f32-4d15-b74a-7bbf32e406c9 |Abruf=2022-09-20}}</ref>


=== 21. September ===
=== 21. September ===
Am 21. September verlas der russische Präsident Wladimir Putin eine Erklärung, in der unter anderem eine [[Teilmobilmachung]] von Russen im wehrfähigen Alter für die ''„militärischen Sonderoperation“'' in der Ukraine ankündigte, daran erinnerte dass Russland über Atomwaffen verfügt und diesbezüglich mitteilte, „im Falle einer Bedrohung der territorialen Integrität [...] zur Verteidigung Russlands [...] mit Sicherheit“ von allen „zur Verfügung stehenden Waffensystemen Gebrauch“ zu machen. Der russische Verteidigungsminister gab bekannt, dass schrittweise 300.000 Reservisten eingezogen werden.<ref>{{Literatur |Titel=„Dies ist kein Bluff“: Putins Rede an die russische Bevölkerung im Wortlaut |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/politik/dies-ist-kein-bluff-das-sagte-putin-in-seiner-rede-an-die-russische-bevolkerung-8667736.html |Abruf=2022-09-21}}</ref>
Präsident Putin hat am 21. September, mit sofortiger Wirkung, eine [[Mobilmachung#Arten der Mobilmachung|Teilmobilmachung]] Russlands angeordnet. Der russische Verteidigungsminister erklärte, dass schrittweise 300.000 Reservisten eingezogen werden;<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukrainekrieg-putin-verkuendet-teilmobilmachung-a-7d898e83-62a3-4782-9d3e-c8795145cb47 |titel=Putin ordnet sofortige Teilmobilmachung an |datum=21.09.2022 |abruf=21.09.2022}}</ref>
gleichzeitig soll durch kurz anberufene, noch Tage zuvor weit in die Zukunft verschobenen Referenden die russisch okkupierten Gebiete der Ukraine zu „russischen“ Gebieten erklärt werden, um erklären zu können, „Russland“ werde angegriffen. Kremlnahe Quellen betonten, dass die russischen Behörden nicht einmal die Absicht hätten, eine „Illusion der Legitimität“ zu schaffen: Es ginge nur darum, „irgendeine Art von Abstimmung abzuhalten und über das Ergebnis zu berichten.“<ref>[https://meduza.io/feature/2022/09/20/partiya-voyny-pobedila Die „Kriegspartei“ hat gewonnen Der Kreml beschloss, ukrainische Gebiete „sofort“ zu annektieren und plant bereits ernsthaft eine Mobilisierung. Meduza erfuhr, wie diese Entscheidung getroffen wurde], Meduza, 20. September 2022</ref><ref>[https://www.nytimes.com/live/2022/09/20/world/ukraine-russia-war#russias-moves-on-referendums-have-echoes-of-putins-actions-in-crimea-in-2014 Russia’s moves on referendums have echoes of Putin’s actions in Crimea in 2014.], New York Times, 20. September 2022</ref>
Nach einem halben Jahr ohne eigene Angaben zu Toten verkündete der russische Verteidigungsminister im Zuge der Teilmobilmachung 5937 Gefallene auf russischer Seite,<ref>[https://meduza.io/news/2022/09/21/shoygu-zayavil-chto-na-voyne-v-ukraine-pogibli-5937-rossiyskih-soldat Schoigu sagte, dass 5937 russische Soldaten im Krieg in der Ukraine starben], Meduza, 21. September 2022</ref> diese Zahl ist kleiner, als die Zahl der durch die BBC Anfang September 2022 aufgelisteten namentlich bekannt gewordenen 6024 Toten, welche vermutlich nur einen Bruchteil der tatsächlichen Toten umfassen.<ref>[https://meduza.io/news/2022/09/02/bi-bi-si-i-mediazona-podtverdili-gibel-bolee-6-tysyach-rossiyskih-voennyh-v-ukraine BBC und Mediazona bestätigen den Tod von mehr als 6.000 russischen Soldaten in der Ukraine], Meduza, 2. September 2022</ref>
In einer aufgezeichneten kurzen Ansprache, gesendet am 21. September, zeichnete Präsident Putin das Bild eines in seiner Existenz bedrohten Russlands, welches der Westen zu zerstören und auszurauben trachte. Russland werde zur Verteidigung seiner territorialen Integrität alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, gemeint waren auch die explizit erwähnten Atomwaffen; «Das ist kein Bluff». Die NZZ verwies auf den besonderen Zusammenhang dieser Aussage mit der wahrscheinlichen Einverleibung des Donbass.<ref name="durchpeitschen">[https://www.nzz.ch/international/ukraine-krieg-putin-ordnet-teil-mobilisierung-an-ld.1703753 Putin sieht Russland im Krieg mit dem Westen – er beruft 300 000 Reservisten ein und droht mit Nuklearwaffen]; NZZ, 21. September 2022</ref>

Trotz eines Demonstrationsverbots gingen in Russland Menschen auf die Straße, um gegen die Kriegsmobilmachung zu demonstrieren. Dutzende Menschen gingen in [[Irkutsk]], [[Ulan-Ude]], [[Chabarowsk]], [[Tomsk]] und [[Jakutsk]] auf die Straßen,<ref>[https://meduza.io/news/2022/09/21/v-rossii-nachalis-aktsii-protiv-mobilizatsii In Russland begannen Proteste gegen die Mobilisierung], Meduza, 21. September 2021</ref>
Flüge in Länder, in welche Russen ohne Visa gelangen konnten wie Armenien oder die Türkei, waren nicht mehr erhältlich.<ref>[https://www.themoscowtimes.com/2022/09/21/flights-abroad-sell-out-stocks-plunge-on-putins-partial-mobilization-a78852 Flights Abroad Sell Out, Stocks Plunge on Putin's ‘Partial’ Mobilization], Moscow Times, 21. September 2021</ref>
Auf change.org wurde eine Petition gegen die Mobilmachung gestartet.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/09/21/bolshe-200-000-chelovek-podpisali-petitsiiu-protiv-mobilizatsii-v-rossii-news Mehr als 200.000 Menschen haben eine Petition gegen die Mobilisierung in Russland unterzeichnet], Nowaja Gaseta. Europa, 21. September 2022</ref>


== Weblinks ==
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Version vom 21. September 2022, 17:15 Uhr

Animierte Darstellung des Verlaufs der russischen Invasion in der Ukraine ab dem 24. Februar 2022

Diese Übersicht ist eine Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine ab dem 24. Februar 2022. Sie informiert über die wichtigsten Ereignisse im Vorfeld (Russisch-Ukrainischer Krieg mit Annexion der Krim) und seit der russischen Invasion in die Ukraine 2022.

Die ersten Monate nach Beginn des Überfalls (Februar bis April)

Um die Regierung der Ukraine zu stürzen, versuchten die russischen Streitkräfte am 24. Februar 2022 eine Luftlandeoperation auf dem Flughafen Kiew-Hostomel; die Truppen konnten aber zunächst keine Kontrolle über den Platz erringen. Bodentruppen rückten derweil aus mehreren Stoßrichtungen rasch von Belarus aus nach, dennoch geriet der Vormarsch schon nach wenigen Tagen ca. 30 km vor Kiew ins Stocken. Nach wochenlanger Umklammerung der Stadt von Norden, Westen und Osten musste Russland den Versuch der Eroberung Kiews Ende März aufgeben. Beim Abzug der russischen Truppen aus allen zuvor eroberten Gebieten nördlich von Kiew und Charkiw offenbarten sich Plünderungen und andere Kriegsverbrechen an Zivilisten wie jene in Butscha.

Im Osten der Ukraine konnten die ukrainischen Truppen ihre Stellungen vor Donezk entlang der seit 2014 bestehenden Kontaktlinie den ganzen März und April durchgehend halten, ebenso die nahe der russischen Grenze liegende Großstadt Charkiw, welche in der um sie geführten Schlacht erheblich zerstört wurde. Zwischen Donezk/Luhansk und Charkiw liegende Gebiete wurden von Russland besetzt. Beim Brückenkopf von Isjum wollte Russland eine Großoffensive starten, um die ukrainischen Truppen einzukesseln, doch kam der Vormarsch nicht voran.[1]

Noch stärker als Charkiw wurde die am Asowschen Meer liegende Hafenstadt Mariupol zerstört. Bis auf das lange belagerte Mariupol und den Südwesten der Ukraine (Oblast Odessa und Mykolajiw) wurden alle Gebiete im Süden der Ukraine, wo seit 2014 die Einnahme einer Landbrücke von Russland zur Krim (Föderativer Staat Neurussland) befürchtet worden war, besetzt. Dazu gehörte auch die Stadt Cherson, die bereits Anfang März eingenommen worden war.

Der russische Vorstoß von Cherson in Richtung Odessa war Anfang März bei Mykolajiw gescheitert. Eine amphibische Landung wurde nach der Versenkung des Flaggschiffs Moskwa Mitte April nochmals unwahrscheinlicher. Gleichwohl wurde noch Mitte April von Landverbindungen nach Transnistrien gesprochen; insbesondere das russische Militär war mit den politischen Beschränkungen der Ziele auf den Donbass unzufrieden und forderte im Gegenteil ehrgeizigere Ziele und eine Generalmobilmachung in Russland.[2][3] Am 27. Februar begannen bei Mariupol die Kämpfe. Dazu näherten sich bei Tag und Nacht russische Panzer von Donezk her. Sie wurden von ukrainischen Truppen zerstört. Am 28. Februar soll dort ein russisches Militärflugzeug zum Absturz gebracht und der stellvertretende Kommandeur der 41. Armee, Generalmajor Andrei Suchowezki, durch einen ukrainischen Scharfschützen getötet worden sein.[4] Ab dem 1. März stand die Stadt unter dem Beschuss von russischer Artillerie. Am 13. März gab die Organisation Ärzte ohne Grenzen an, dass erstmals Tote aufgrund von Medikamentenmangel in der umschlossenen Stadt zu beklagen seien.[5]

Mai und Juni 2022

Im Mai und Juni konzentrierte sich das russische Militär auf die Einnahme der Territorien, welche zur Oblast Luhansk gezählt werden. Verschossen die Russen pro Tag 60.000 Artilleriegeschosse, konnten die Ukrainer mit 6.000 antworten, oft unter Verzicht auf eine Antwort zwecks Einsparung von Munition.[6] Bekanntheit erlangte insbesondere der Kampf um die Stadt Sjewjerodonezk, welcher sich russischerseits auf die Taktik einer Erschöpfung stützte. Anfang Mai hatte Russland noch versucht, mit einer Überschreitung des Flusses Siwerskyj Donez die Ukrainer einzukesseln, was zum Verlust von rund 100 schweren Fahrzeugen geführt hatte. Der Verlust von Sjewjerodonezk führte auch zum Rückzug der Ukrainer aus Solote, wo ihre Truppen seit März erfolgreich den Erstürmungsversuchen standgehalten hatten.[7] Im Raum Cherson konnte die ukrainische Armee einige Gebietsgewinne verzeichnen.

In den besetzten Gebieten versuchte Russland teils auch mit Desinformation die Menschen an eine neue Realität zu gewöhnen. Vereinzelt wurde von Partisanen-Aktionen in diesen Gebieten berichtet. Weiterhin beschoss Russland die Ukraine mit Fernlenkwaffen, doch Analysisten stimmten darin überein, dass Russland die moderne Munition ausgehe. Darum setzte Russland wenig präzise Lenkwaffen aus der sowjetischen Zeit ein. Ein Beispiel ist der Raketenangriff vom 27. Juni in Krementschuk, als eine von zwei ungenauen Ch-22-Raketen ein Einkaufszentrum anstelle der mutmaßlich angepeilten Baumaschinenfabrik traf.

Juli 2022

1. Juli

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 1. Juli
Durch russischen Raketenangriff am 1. Juli betroffenes Wohnhaus in Odessa

Hatte sich das russische Militär am Vortag von der Schlangeninsel zurückgezogen, griff es die Insel am 1. Juli nach ukrainischen Angaben mit Phosphorbomben an.[8] Die russischen Streitkräfte versuchten weiter, Lyssytschansk einzukesseln und führten Angriffe im Süden und Südwesten der Stadt durch.[9] Sie unterbrachen die Straße T1302 Bachmut-Lyssytschansk wahrscheinlich noch nicht mit Bodenkräften, unterbanden aber die Nutzung durch die ukrainische Armee, indem sie Artillerie- und Luftangriffe auf verbleibende ukrainische Stellungen entlang der Straße fortsetzten.[9] In der nördlichen Oblast Charkiw beschossen russische Truppen weiterhin ukrainische Stellungen nördlich der Stadt Charkiw.[9] Entlang der Südachse gab es weitere russische Artillerie- und Raketenangriffe.[9] Am selben Tag starben bei russischem Raketenbeschuss eines Wohnhauses in Odessa mindestens 21 Menschen.[10] 39 wurden nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes verletzt. Demzufolge schlugen insgesamt drei russische Raketen ein. Dabei seien ein Mehrfamilienhaus und ein Erholungszentrum getroffen worden. Die Raketen des Typs Raduga Ch-22 seien von russischen Tu-22-Bombern über dem Schwarzen Meer abgefeuert worden. Die Bundesregierung verurteilte russische Raketenangriffe auf zivile Wohngebäude in Odessa „auf das Schärfste“.[11]

Die US-Regierung sagte der Ukraine weitere Militärhilfen in Millionenhöhe zur Verteidigung im russischen Angriffskrieg zu. Mit dem Paket in Höhe von 820 Millionen US-Dollar sollten dem Land unter anderem weitere Munition für das Raketenwerfersystem vom Typ HIMARS, zwei Boden-Luft-Raketenabwehrsysteme NASAMS, Artilleriemunition und Radare zur Artillerieabwehr bereitgestellt werden. Norwegen sagte der Ukraine umgerechnet fast eine Milliarde Euro an weiteren Hilfsgeldern für humanitäre Hilfe, den Wiederaufbau des Landes, in Waffen sowie die Unterstützung der Behörden zu.[11] Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte forderte Russland mit einer einstweiligen Maßnahme dazu auf, die Rechte ukrainischer Kriegsgefangener zu achten.[11]

2. Juli

Russische Truppen drangen in Lyssytschansk ein und rückten innerhalb der Stadt vor.[12] Die Ukraine bestritt die behauptete vollständige Einnahme der Stadt.[13] Die russischen Streitkräfte setzten Bodenangriffe nördlich von Slowjansk fort, jedoch ohne Erfolge. Begrenzte Angriffe russischer Kräfte südwestlich von Donezk erzielten ebenso keine bestätigten Gewinne.[12] Ukrainische Gegenangriffe und Partisanenaktivitäten entlang der Südachse zwangen russische Truppen in die Defensive.[12] Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe russischer Kräfte erfolgten gegen ukrainische Stellungen und Infrastruktur in den Oblasten Cherson, Mykolajiw, Saporischschja und Dnipropetrowsk.[12]

Ukrainische Partisanen brachten einen russischen Panzerzug mit Munition in der Nähe von Melitopol zum Entgleisen.[14]

Der belarusische Präsident Aljaksandr Lukaschenka warf der Ukraine Raketenangriffe auf sein Land vor.[13]

Großbritannien protestierte gegen die Behandlung Kriegsgefangener durch Russland. Nach russischen Quellen handelte es sich dabei um zwei Briten, die wegen „Söldneraktivitäten“ angeklagt wurden: Ein 22-Jähriger, der in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk humanitäre Hilfe leisten wollte und ein weiterer Freiwilliger, der in der ukrainischen Armee diente.[13]

Die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa sprach im Zusammenhang mit russischen Raketenangriffen auf Wohngebiete im Raum Odessa vom Vortag mit mindestens 21 Toten von einem Kriegsverbrechen. Es würden forensische Ermittlungen durchgeführt und auch konkrete Täter und Hintermänner ermittelt.[13]

Am 2. Juli telefonierte der ukrainische Präsident Selenskyj mit dem argentinischen Präsidenten Alberto Ángel Fernández, der sich als Vermittler für Friedensgespräche anbot, sowie dem chilenischen Präsidenten Gabriel Boric.[15]

3. Juli

Am 3. Juli gab die ukrainische Armee bekannt, sich wegen deutlicher Überlegenheit russischer Truppen aus Lyssytschansk, der letzten in der Oblast Luhansk liegenden größeren Stadt, die sie zuvor noch kontrollierte, zurückzuziehen. Eine weitere Verteidigung hätte „fatale Folgen“. Zuvor hatte Russland bereits mitgeteilt, die Oblast vollständig erobert zu haben.[16]

Russische Streitkräfte hatten nach Einschätzung des ISW die Grenze der Oblast Luhansk erreicht und gesichert, obwohl in und um Lyssytschansk möglicherweise noch ukrainische Widerstandsnester verblieben. Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu gab bekannt, dass die russischen Streitkräfte am 3. Juli das Gebiet Luhansk eingenommen haben, nachdem sie Lyssytschansk und Siedlungen an der Verwaltungsgrenze des Gebiets Luhansk erobert hatten.[14] Nordöstlich von Bachmut und nördlich von Slowjansk führten russische Kräfte Angriffe aus, erzielten jedoch keine neuen Gebietsgewinne.[14] Im westlichen Teil der Südachse führten russische Kräfte umfangreiche Artillerieangriffe durch, um ukrainische Gegenoffensiven zu stören.[14]

Der Bürgermeister der russisch-besetzten Stadt Melitopol teilte mit, ukrainische Artillerie hätte einen russischen Stützpunkt in der Stadt mehr als 30 Mal getroffen.[17]

Der regionale russische Gouverneur, Wjatscheslaw Gladkow, teilte mit, dass es in der russischen Stadt Belgorod nahe der ukrainischen Grenze mehrere Explosionen gab. Mindestens drei Menschen seien getötet worden und mehrere Häuser zerstört oder beschädigt.[17] Männiglich fragte sich, ob die Angriffe wirklich der Ukraine zuzuschreiben seien, wie von Russland dargestellt.[18]

Russland schuf weitere Voraussetzungen für eine spätere Angliederung der Separatistenrepubliken durch die Ausbildung von russischen Rechts- und Regierungsstrukturen. Der Vorsitzende der Volksrepublik Donezk (DNR), Denis Puschilin, gab bekannt, dass Andrei Turtschak, Parteisekretär der Partei „Einiges Russland“ und Vertreter der Partei ein Rechtshilfezentrum in der Stadt Donezk eingerichtet hätten. Puschilin wies darauf hin, dass das Rechtshilfezentrum DNR-Bewohnern Hilfe bei Bildung, Rechtsdokumenten und der Registrierung für Sozialleistungen bieten würde. Puschilin und Turchak händigten auch russische Pässe an DNR-Bewohner aus.[14]

4. Juli

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 4. Juli

Präsident Wladimir Putin gratulierte den an der Eroberung von Lyssytschansk beteiligten Soldaten. Putin überreichte Generaloberst Alexander Lapin und Generalmajor Essedulla Abatschew die Auszeichnung „Held Russlands“ für ihre Führungsrolle während der Lyssytschansk-Operation.[19][20]

Östlich von Bachmut setzten die russischen Streitkräfte Offensivoperationen fort, um auf Bachmut und Siwersk vorzustoßen.[19] Nördlich der Stadt Charkiw setzten sie begrenzten Angriffe, aber ohne Erfolge, fort.[19] Die russischen Kräfte festigten die territoriale und administrative Kontrolle über Sjewjerodonezk und Lyssytschansk. Der Bürgermeister von Sjewjerodonezk, Oleksandr Strjuk, bemerkte in seinem Telegram-Kanal, dass die russischen Streitkräfte versuchten, eine Verwaltungspräsenz in Sjewjerodonezk aufzubauen, und eine Ortskommandantur eingerichtet hätten, um die lokale Regierung zu ersetzen.[19]

Ukrainische Partisanenaktivitäten zielten auf russische Eisenbahnstrecken um Melitopol und Tokmak. Am 4. Juli wurde bekannt, dass ukrainische Partisanen am Vortag eine Eisenbahnbrücke in der Nähe des besetzten Ljubymiwka zwischen Melitopol und Tokmak in der Oblast Saporischschja gesprengt und damit den russischen Nachschub von der Krim zur Frontlinie der Oblast Saporischschja behindert hätten.[19]

Im von Russland besetzten Lyssytschansk sind nach einer Darstellung des Gouverneurs der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, von zuvor mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nur noch etwa 10.000 übrig geblieben.[20]

Russlands Botschaft in Bulgarien war nach Angaben des russischen Außenminister Sergei Lawrow nach der Ausweisung von 70 Diplomaten nicht mehr arbeitsfähig. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, hatte danach auch anderen EU-Ländern mit Konsequenzen gedroht. Die EU müsse begreifen, dass die „unüberlegte Unterstützung antirussischer Maßnahmen durch einzelne Mitgliedstaaten die Verantwortung für deren Folgen auf die gesamte EU überträgt, auch im Hinblick auf Vergeltungsmaßnahmen unsererseits“.[20]

Die Türkei hat am Schwarzmeerhafen Karasu nach Angaben des Betreibers den unter russischer Flagge fahrenden Frachter „Zhibek Zholy“ mit mutmaßlich gestohlenem ukrainischen Getreide angehalten. Der ukrainische Botschafter in der Türkei, Wassyl Bondar, sagte zuvor, er hoffe, dass das Schiff beschlagnahmt und das Frachtgut beschlagnahmt werde.[20]

Der IT-Verband Bitkom verfolgte nunmehr eine strategische Anwerbung von IT-Fachkräften aus Russland und Belarus. Die Einwanderung qualifizierter Personen sei ein wichtiger Baustein gegen den Fachkräftemangel. Der Verband legte ein Sofortprogramm mit dem Namen #greencard22 auf.[20]

Der französische Elektrotechnik-Konzern Schneider Electric erklärte, sein Geschäft in Russland an das dortige Führungsteam des Unternehmens zu verkaufen.[20]

Großbritannien erklärte, ab 5. Juli ein neues Sanktionspaket gegen Belarus zu verhängen. Es umfasse Einfuhr- und Ausfuhrverbote für Waren im Wert von rund 60 Millionen Pfund, wie die Regierung in London mitteilte. Aufgelistet waren unter anderem Erdölraffinerieprodukte, Hochtechnologiekomponenten und Luxusgüter sowie belarusisches Eisen und Stahl.[20]

Der Moskauer Patriarch Kyrill I. hat Kritikerinnen und Kritikern im Ausland Eifersucht und Neid auf Russland vorgeworfen. „Viele lehnen sich heute gegen unser Vaterland auf. Aber wir wissen, dass das Vaterland niemandem etwas Böses angetan hat“, sagte er bei einem Gottesdienst in Kaliningrad.[20]

Nach der Eroberung der ostukrainischen Stadt Lyssytschansk im Gebiet Luhansk veröffentlichte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos ein Foto der Kosmonauten Denis Matwejew, Sergei Korsakow und Oleg Artemjew auf der ISS mit den Flaggen der beiden Separatistenrepubliken.[20]

5. Juli

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 5. Juli

Die russischen Streitkräfte setzten die Offensivoperationen nordwestlich und östlich von Slowjansk fort.[21] Die Städte Slowjansk und Kramatorsk in der Region Donezk wurden nach Ausführungen des Gouverneurs Pawlo Kyrylenko beschossen.[22] Im Westen von Lyssytschansk versuchten russische Kräfte, in Richtung Siwersk vorzudringen.[21] Ukrainische Streitkräfte führten einen begrenzten Gegenangriff südwestlich der Stadt Donezk durch.[21] Russische Streitkräfte setzten begrenzte und erfolglose Angriffe in der nördlichen Oblast Charkiw fort.[21] Der Bürgermeister von Mykolajiw, Oleksandr Sjenkewytsch, berichtete über Angriffe russischer Raketen auf die Stadt zwischen Cherson und Odessa.[22] Die beiden russischen Grenzregionen Brjansk und Kursk haben der ukrainischen Seite erneut Beschuss vorgeworfen.[22]

Mykolajiw nach russischem Raketenbeschuss

Die russischen Behörden festigen weiterhin die administrative Kontrolle über die besetzten Gebiete der Ukraine, um Voraussetzungen für die direkte Annexion dieser Gebiete an die Russische Föderation zu schaffen. Es wurde vom verstärkten Einsatz von russischen Verwaltungsbeamten in der Region Cherson berichtet.[21] Ein früherer Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes, Sergei Jelissejew, wurde zum Regierungschef des von Russland besetzten Oblast Cherson ernannt.[22]

Nach Verhängung britischer Sanktionen vom Vortag ließ Belarus ausländische Beteiligungen an 190 heimischen Unternehmen einfrieren. Der auf einer Regierungsseite veröffentlichte Erlass regelt, dass Aktionäre aus Ländern, die „unfreundliche Handlungen gegen belarusische juristische und/oder natürliche Personen begehen, nicht über ihre Aktien verfügen dürfen“.[22]

Die Duma billigte in erster Lesung zwei Gesetzentwürfe, die es der Regierung ermöglichen, Unternehmen zu verpflichten, das Militär mit einsatzwichtigen Gütern zu beliefern und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Gesetzesentwürfe wurden am 1. Juli durch den Kreml eingebracht. Damit können auch Überstunden und Urlaubsverzicht angeordnet werden.[23]

UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet warf in Genf sowohl ukrainischen als auch russischen Truppen vor, militärische Stellungen in die Nähe ziviler Gebäude zu legen und „menschliche Schutzschilde“ zu benutzen. Damit würden die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht verletzt.[22]

In einer „Luganer Erklärung“ haben mehr als 40 Staaten und internationale Organisationen zugesagt, sich beim Wiederaufbau der Ukraine zu beteiligen.[22]

Die russischen Behörden führen verstärkte Rekrutierungen in den besetzten Gebieten durch, um den anhaltenden Personalverlust auszugleichen. So seien die Einberufungen zum 2. Armeekorps der Volksrepublik Luhansk erhöht worden. In Berdjansk am Asowschen Meer wären Gebäudeverwalter angewiesen worden, Listen der Einwohner im Wehrpflichtalter bereitzustellen.[21]

Das ukrainische Verteidigungsministerium verfügte zunächst, Männern im wehrpflichtigen Alter das Verlassen ihres Wohnorts zu verbieten.[22] Bereits am Folgetag wurde das Verbot nach heftigen Protesten in den sozialen Netzen wieder aufgehoben.[24]

Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, dass die russische Militäroperation in der Ukraine fortgesetzt werde, bis Russland seine Ziele des „Schutzes der Zivilbevölkerung vor Völkermord“ sowie die „Entnazifizierung“ und Entmilitarisierung der Ukraine als auch die Verpflichtung der Ukraine zur dauerhaften Neutralität zwischen Russland und der NATO erreicht habe.[21]

Aufgrund der prekären Lage waren im Mai in Litauen per Crowdfunding sechs Millionen Euro für eine Kampfdrohne gesammelt worden. Das Geld konnte dank des Erstaunens und der darauf folgenden Großzügigkeit des Herstellers größtenteils für humanitäre Zwecke weiter gespendet werden. Die Drohne wurde am 6. Juli in Litauen den Käufern präsentiert und sollte am darauf folgenden Mittwoch der Ukraine übergeben werden.[25]

6. Juli

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 6. Juli

Am 6. Juli bestätigte der ukrainische Generalstab, dass sich die ukrainischen Einheiten auf die Linie zwischen Siwersk, Soledar und Bachmut zurückgezogen haben. Entlang der Linie sei ein neuer „Verteidigungswall“ aufgebaut worden. Nach Aussage des ukrainischen Generalstabs und des Gouverneurs Serhij Hajdaj fanden entlang der Grenze zwischen den Oblasten Luhansk und Donezk, unter anderem bei Bilohoriwka, jedoch weiterhin Kämpfe statt.[26] Angriffe des russischen Militärs dort und bei Werchnjokamkanka und Hryhoriwkaim, 15 Kilometer westlich von Lyssytschansk, seien zurückgeschlagen worden.[24]

Am 6. Juli gab es nach Bewertung des ISW zum ersten Mal seit 133 Kriegstagen keine behaupteten oder bestätigten russischen Gebietsgewinne in der Ukraine, was die Einschätzung des ISW stützt, dass die russischen Streitkräfte weitgehend eine Operationspause eingeleitet haben.[27]

Mykolajiw wurde nach Mitteilung seines Bürgermeisters von schwerem Beschuss getroffen.[24] Nach massiven russischen Angriffe auf die Stadt Slowjansk hat die ukrainische Verwaltung die Einwohner zur Evakuierung aufgefordert.[24]

Der irische Premierminister Micheál Martin besucht den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 6. Juli

Bei seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt sicherte der Regierungschef der Republik Irland, Micheál Martin, dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj weitere Unterstützung zu.[28]

Nach den Automobilindustriezulieferern Michelin und Nokian prüfte auch das deutsche Unternehmen Continental eine Beendigung ihrer Aktivitäten in Russland.[24]

Das für den Export von kasachischem Öl verwendete Terminal in der russischen Hafenstadt Noworossijsk am Schwarzen Meer musste nach einem russischen Gerichtsbeschluss für 30 Tage seinen Betrieb einstellen. Mögliche Umweltschäden begründeten die Entscheidung. Analysten bewerteten die Sperrung allerdings als russische Sanktion gegen Kasachstan im Zusammenhang mit der Weigerung des Landes, die Separatistenrepubliken Luhansk und Donezk völkerrechtlich anzuerkennen, und der Ankündigung Kasachstans vom 5. Juli, seine Ölexporte nach Europa zur Preisstabilisierung der Märkte zu erhöhen.[24]

Lettland setzte die seit 2007 ausgesetzte Wehrpflicht wieder ein und begründete dieses als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.[24]

Der stellvertretende Sekretär des russischen Sicherheitsrats Dmitri Medwedew warnte vor Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zu Kriegsverbrechen in der Ukraine mit der Gefahr eines Atomkrieges. „Die Idee, ein Land zu bestrafen, das über das größte Atomwaffenarsenal verfügt, ist an und für sich absurd“, erklärte Medwedew. Den USA warf er vor, Russland vor internationale Gerichte bringen zu wollen, ohne sich für ihre eigenen Kriege juristisch zu verantworten.[29]

7. Juli

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 7. Juli
Zerstörungen der pädagogischen Universität in Charkiw

Von Südosten von Isjum nach Slowjansk versuchten russische Kräfte vorzurücken um Voraussetzungen zu schaffen, vom Südosten von Barwinkowe entweder nach Slowjansk oder nach Kramatorsk aus anzugreifen.[30] Dazu hatte die ukrainische Armee einen Teilerfolg gemeldet: Ukrainische Kräfte hätten den Vormarsch russischer Einheiten auf die Stadt Slowjansk abgewehrt.[31] Das Zentrum von Kramatorsk sei mit Raketen angegriffen worden. Auch Slowjansk sei beschossen worden. In beiden Fällen habe es Opfer gegeben.[31] Geringfügige Gewinne erzielten russische Kräfte südöstlich von Siwersk und setzten die Offensivoperationen westlich des Gebiets Lyssytschansk fort.[30] Die russischen Streitkräfte setzten Offensivoperationen südlich und östlich von Bachmut fort.[30] Nördlich von Charkiw führten russische Landstreitkräfte einen begrenzten, aber erfolglosen Angriff durch.[30] Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland einen Raketenangriff auf die pädagogische Universität in Charkiw am 6. Juli vor.[31] Das ukrainische Zentrum Nationaler Widerstand (ukrainisch Центр національного спротиву)[32] berichtete, dass ukrainische Partisanen etwa 25 km nördlich von Melitopol eine Eisenbahnbrücke zwischen Nowobohdaniwka und Trojizke gesprengt haben.[30]

Russische Oblaste stellten eigene Freiwilligeneinheiten auf, um Personalverluste russischer Kräfte in der Ukraine auszugleichen. So bildete die russische Oblast Nischni Nowgorod ein eigenes freiwilliges Panzerbataillon. Die Union der russischen Veteranen Afghanistans registriere Freiwillige für dieses Panzerbataillon.[30]

In einer Rede vor Abgeordneten führte Präsident Putin aus, Zitat: „der Westen könne ruhig versuchen, unser Land militärisch zu besiegen. Es sei auch mehrfach zu hören gewesen, dass der Westen uns bis zum letzten Ukrainer bekämpfen wolle. Dies sei zwar eine Tragödie für das ukrainische Volk, aber es scheint so, als laufe alles darauf hinaus“. Russland hätte nach Darstellung von Putin „in der Ukraine gerade erst angefangen. Jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen noch nicht richtig losgelegt haben“. Allerdings sprach er auch zum ersten Mal seit Wochen die Möglichkeit von Verhandlungen an. „Gleichzeitig lehnen wir Friedensverhandlungen nicht ab“, sagte er. „Aber diejenigen, die diese ablehnen, sollten wissen, dass es schwieriger für sie wird mit uns zu verhandeln, je länger es dauert.“[31]

Die Türkei hat nach Darstellung des ukrainischen Außenministeriums ein zuvor durch türkische Behörden angehaltenes russisches Schiff mit Getreide an Bord aus der Hafenstadt Karasu auslaufen lassen. Das Schiff sei mit gestohlenem Getreide aus der Ukraine beladen. Die „Zhibek Zholy“ hatte Kurs auf den russischen Schwarzmeer-Hafens Kawkas genommen.[31]

Wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russische Armee in der Ukraine soll der Moskauer Kommunalpolitiker Alexei Gorinow nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für sieben Jahre ins Gefängnis. Der Staatsanwalt forderte eine siebenjährige Haftstrafe für den Politiker, der öffentlich die russische Offensive in der Ukraine kritisiert hatte.[31]

Russland führte nach Aussage des Kremlsprechers Dmitri Peskow über verschiedene Kanäle Gespräche, um das Problem des Warentransits durch das baltische EU-Land Litauen in die russische Exklave Kaliningrad zu lösen. Russland sieht die Versorgung der von Litauen und Polen umgebenen Region in Gefahr. Die Vorsitzende des russischen Föderationsrates, Walentina Matwijenko, sprach von „Wahnwitz“ und drohte Litauen mit harten Konsequenzen. Später am Tag haben die Präsidenten Polens und Litauens die Verteidigungsbereitschaft ihrer Länder im Grenzgebiet zur russischen Exklave Kaliningrad hervorgehoben.[31]

8. Juli

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 8. Juli

Die russischen Streitkräfte führten nördlich von Slowjansk weiterhin begrenzte Offensivoperationen durch. Sie versuchten weiterhin, von Lyssytschansk nach Siwersk vorzudringen, erzielten jedoch keine bestätigten territorialen Gewinne.[33] In der Oblast Charkiw führten russische Kräfte Angriffe auf Dementijiwka durch, um ukrainische Versorgungswege entlang der Straße T2117 zu stören.[33] Weiterhin wurden russische Angriffe auf Siedlungen entlang der Grenze zwischen Cherson und Mykolajiw und zwischen Cherson und Dnipropetrowsk durchgeführt, um an ukrainische Truppen verlorenes Gelände wiederzugewinnen.[33] Das ukrainische Militär griff mehrere Ziele in den von russischen Truppen kontrollierten Gebieten an. Dabei handelte es sich u. a. um ein Waffenlager bei Schachtarsk und ein Arsenal bei Nowa Kachowka im südukrainischen Gebiet Cherson.[34]

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj führte einen Frontbesuch aus. Im Oblast Dnipropetrowsk zeichnete er Soldaten aus, die in Mariupol eingesetzt waren.[34]

Serhij Hajdaj, Gouverneur der Oblast Luhansk, warnte vor einer Katastrophe in der russisch besetzten Stadt Sjewjerodonezk. Die gesamte kritische Infrastruktur in der Stadt sei zerstört. Wasser und Strom wären nicht verfügbar, das Abwassersystem ohne Funktion. Leichen würden in Wohnungen verwesen. Die russische Artillerie würde weiter wahllos Ziele beschießen, um ihre Geländegewinne zu sichern.[34]

Der Moskauer Kommunalabgeordnete Alexei Gorinow wurde nach insgesamt drei Prozesstagen in Moskau zu sieben Jahren Straflager verurteilt.[34]

Der Russische Föderationsrat hat einem Gesetzentwurf zugestimmt, der den Kreml verpflichtet, Zivilisten, die an der russischen Invasion in der Ukraine beteiligt sind, Veteranenleistungen zu zahlen.[33]

Der russische Außenminister Sergei Lawrow wurde bei seiner Ankunft im Tagungshotel des G20-Außenministertreffens von der indonesischen Außenministerin Retno Marsudi höflich, aber zurückhaltend begrüßt. Dabei waren vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine von zwei deutschen Journalisten die Ausrufe zu hören: „Stoppt den Krieg!“ und „Wann beendet ihr diesen Krieg?“ Die USA und ihre westlichen Verbündeten haben während des Treffens Russland zur Beendigung des Angriffskriegs in der Ukraine aufgerufen. Lawrow hatte nach seiner Rede den Sitzungssaal und später das Treffen vorzeitig verlassen. Er kritisierte, dass auf dem G20-Treffen von den westlichen Staaten mehr über Russland als die weltweiten ökonomischen Probleme gesprochen werde.[34]

Im Juli 2022 begann Großbritannien auf vier eigenen Militärstützpunkten mit einer dreimonatigen Ausbildung von ukrainischen Soldaten. Das Programm hat die Zielsetzung, vierteljährlich 10.000 Ukrainer an der Waffe auszubilden.[35][36]

9. Juli

Russische Kräfte führten weiterhin erfolglose Angriffe nordwestlich von Slowjansk durch und griffen östlich von Siwersk aus dem Gebiet Lyssytschansk an.[37] Nordwestlich von Charkiw führten sie örtlich begrenzte Offensiven fort, wahrscheinlich um die russischen Versorgungsstraßen in der Region zu sichern.[37]

Nach britischen Quellen mobilisierte Russland Reserven aus dem ganzen Land, um weitere Angriffe in der Ukraine vorzubereiten. Ausgerüstet seien diese teilweise mit älteren Transportpanzern des Typs MT-LB, die nur schwach gepanzert und bewaffnet seien.[38][37]

Ukrainische Behörden warnten die Zivilpersonen in der Region Cherson, das Gebiet nicht zu verlassen. Sie sollten sich auf neue Kämpfe vorbereiten und dafür Vorräte anlegen.[39]

In der selbsternannten Volksrepublik Donezk (DVR) sind laut einem russischen Medienbericht zwei Asow-Kämpfer zum Tode verurteilt worden. Die Volksrepublik verkündete dies nicht offiziell.[40]

Die USA erklärten, vier weitere HIMARS-Raketenwerfer, 1000 Präzisions-Artilleriegeschosse, Artillerieradaraufklärungsgeräte sowie Ersatzteile bereitzustellen. Damit verfüge die ukrainische Armee über insgesamt zwölf HIMARS-Systeme. Diese haben eine größere Reichweite als die russische Artillerie. Ebenso wies das Pentagon russische Aussagen zurück, dass bereits zwei HIMARS durch Russland zerstört worden seien. Alle Systeme wären verfügbar.[38] Nach deutschen Presseberichten wurde die Folgeversorgung mit Munition für die an die Ukraine abzugebenden deutschen Flugabwehrkanonenpanzer Gepard über einen norwegischen Produzenten sichergestellt. Für aus Schweizer Produktion stammende Bestände verweigerte die Schweiz zuvor die Ausfuhr in die Ukraine.[38]

Das ukrainische Außenministerium gab bekannt, den wegen seiner Äußerungen umstrittenen ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, abzuziehen.[38]

Der stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrats der Russischen Föderation, Dmitri Medwedew, erklärte bei Telegram, dass die internationale Bedeutung seines Landes durch den Ukraine-Krieg gestärkt wurde: „Mit Russland wird nun ernsthaft gerechnet. Wie mit der Sowjetunion. Und in mancher Hinsicht sogar noch ernsthafter, dem Sanktionspaket nach zu urteilen. […] Die militärische Spezialoperation in der Ukraine hätte somit eine Aufgabe erfüllt.“[38]

In einem von unpräzisen russischen Uragan-Raketenwerfern angegriffenen fünfstöckigen Wohnblock in Tschassiw Jar starben mindestens 43 Menschen, 9 konnten gerettet werden. Von Beginn weg waren dutzende Verschüttete befürchtet worden.[41] Russland hatte behauptet, bei dem Angriff „auf die 118. Territorialverteidigungsbrigade der Ukraine“ seien „300 Nationalisten“ getötet worden.[42]

Im Juli 2022 begannen ukrainische Soldaten bestimmte an Belarus grenzende Gebiete zu verminen.[43]

10. Juli

Das ISW berichtete von einer Operationspause der russischen Streitkräfte, die jedoch weitere Gefechtshandlungen beinhalten würde, um Voraussetzungen für spätere Offensivoperationen zu gewährleisten. Nordwestlich von Slowjansk seien begrenzte Angriffe zur Aufklärung erfolgt. Westlich von Bachmut gab es Artillerie- und Raketenangriffe, um die Stadt von der ukrainischen Versorgung abzuschneiden. Nördlich der Stadt Donezk wurde ein begrenzter, jedoch erfolgloser Bodenangriff durchgeführt. Nördlich von Charkiw gab es zwar keine russischen Bodenangriffe, aber intensive Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe auf Charkiw und die umliegenden Siedlungen.[44]

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabes haben russische Streitkräfte mehrere Städte in der Ostukraine bombardiert.[45]

Die russische Militärführung bildete weiterhin Ad-hoc-Freiwilligeneinheiten, die teilweise aus älteren Männern und Kriminellen bestehen, um Operationen in der Ukraine zu unterstützen.[44]

Das ISW berichtete von einem offenen Konflikt zwischen der Kreml-Führung und russischen Kriegskorrespondenten, die während ihrer Pressetätigkeit operative Fehler der militärischen Führung thematisierten. Diese Kriegskorrespondenten sowie auch kritische Internetblogger würden mittlerweile durch den Kreml als Bedrohung eingeschätzt.[44]

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Reznikow erklärte in einem Interview mit der Sunday Times, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den ukrainischen Streitkräften die Rückeroberung der besetzten Küstengebiete im Süden befohlen hat. Diese seien aufgrund der Handelshäfen, über die die Ukraine ihre Güter in alle Welt exportiert, überlebenswichtig für die Wirtschaft.[46] Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk rief Zivilisten in den Oblasten Cherson und Saporischschja angesichts der geplanten ukrainischer Rückeroberungsoffensiven zur Flucht auf.[47]

Der russische Präsident Wladimir Putin erließ ein Dekret, das es allen Ukrainern ermöglichen soll, sich im Schnellverfahren als russische Staatsbürger registrieren zu lassen.[48]

11. Juli

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 11. Juli

Das ISW berichtete von verstärkten russischen Aktivitäten im belarussischen Luftraum und leitete daraus eine weitere belarussische Unterstützung für den russischen Angriffskrieg ab, ohne selbst eigene Truppen einzusetzen und damit erhebliche Risiken eingehen zu müssen.[49] Nordwestlich von Slowjansk und westlich von Donezk führten russische Kräfte lokal begrenzte Angriffe fort, jedoch ohne Raumgewinn.[49] Weitere russische Luft- und Artillerieangriffe wurden im Raum Siwersk und Bachmut ausgeführt.[49]

Der russische Beschuss von Charkiw tötete erneut drei Menschen und verwundete mindestens 28. Zwei Raketen zerstörten eine Schule und ein Wohngebäude, eine dritte sei bei einer Lagerhalle eingeschlagen.[50] Nordwestlich der Stadt wurden lokale russische Bodenangriffe durchgeführt.[49] Ein als Vorsteher der Okkupationsverwaltung amtierender Kollaborateur im Ort Welykyj Burluk in der Region wurde durch eine Autobombe getötet.[51]

Anton Alichanow, Gouverneur der russischen Exklave Kaliningrad, forderte als Reaktion auf die von Litauen weiter verschärften Transportbeschränkungen zum russischen Kerngebiet eine vollständige Einstellung des Warenverkehrs Russlands mit den drei baltischen Staaten.[50]

Kanada verhängte Sanktionen gegen den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I., wegen dessen Unterstützung des Angriffskriegs.[50] Die russische Internetseite der Welt wurde auf Betreiben der Generalstaatsanwaltschaft blockiert.[50]

12. Juli

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 12. Juli

Nach Feststellung des ISW befanden sich die russischen Streitkräfte weiterhin in allen Kampfgebieten in einer Operationspause. Sie gruppierten um und wurden aufgefrischt. Artillerie- und Luftangriffe im Raum Bachmut und Awdijiwka sowie begrenzte Bodenangriffe nördlich von Slowjansk, östlich von Siwersk und nördlich von Charkiw zur Aufklärung wurden jedoch weiterhin von russischen Kräften dort durchgeführt, wo Voraussetzungen für zukünftige Bodenoffensiven geschaffen werden sollten. Das russische Verteidigungsministerium vermeldete am 12. Juli jedoch keinerlei neue Raumgewinne.[52] Ukrainische Kräfte begannen eine Gegenoffensive im Raum Cherson. In Nowa Kachowka griff die Ukraine ein Düngemittellager an.[53] Russische und ukrainische Quellen berichteten, dass bei ukrainischen Artillerieschlägen am 10. Juli mehrere russische Offiziere in Cherson getötet wurden.[52]

Das russische Außenministerium erklärte in Reaktion auf zuvor angekündigte weitere amerikanische Waffenlieferungen an die Ukraine, „die USA und andere Staaten hätten eine Verschärfung der ukrainischen Krise provoziert“ und würden damit das Risiko einer unmittelbaren militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland erhöhen.[54]

Die EU hat aus einem im Mai beschlossenen Unterstützungsprogramm für die Ukraine in Höhe von 9 Mrd. Euro eine erste Summe von 1 Mrd. Euro, unter anderem zur Sicherung der kritischen Infrastruktur, freigegeben.[54]

Nach Meldungen am Vortag über Kürzungen der Gaslieferungen an Österreich und Italien erklärte der Gazprom-Konzern, die Einspeisungsmenge von Gaslieferungen an Europa über den Eingangspunkt Sudscha am 12. Juli um ca. 5 % im Vergleich zum Vortag erhöht zu haben. Ein Antrag des Konzerns an die Ukraine, auch über den Eingangspunkt Sochranowka in der Region Luhansk einzuspeisen, sei jedoch abgelehnt worden.[54] Später am Tag bekundeten Österreich und Deutschland in einer gemeinsamen Erklärung, sich gegenseitig im Fall von Gasengpässen beizustehen.[54] Der dänische Spielzeughersteller Lego erklärte, sein Russlandgeschäft vollständig einzustellen.[54]

Gegen den Kremlkritiker Ilja Jaschin wurde in Russland ein Verfahren wegen Verbreitung angeblich diskreditierender Falschmeldungen über die Streitkräfte eingeleitet.[54]

13. Juli

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 13. Juli

Die russischen Streitkräfte setzten Luft- und Artillerieangriffe um Siwersk und westlich von Donezk fort.[55] Auf der Ostachse griffen russische Truppen die Eisenbahn- und Straßenbrücken Slowjansk-Lyman in der Nähe von Rajhorodok nordöstlich von Slowjansk auf der Straße T0514 an.[55] Örtliche russische Bodenangriffe nördlich der Stadt Charkiw sowie nördlich von Bachmut blieben erfolglos.[55] Die russischen Streitkräfte waren im Süden weiterhin in der Defensive, während die ukrainischen Streitkräfte dort fortgesetzt Munitionsdepots mit Artillerie bekämpften.[55] Eine ukrainische HIMARS-Salve von 9 Raketen traf die russische Luftverteidigung in den Orten Metalist (Slowjanoserbsk) und Oleksandriwka westlich von Luhansk. Laut TASS ist eine Stunde lang Munition explodiert.[56] Ukrainische HIMARS-Angriffe gab es ebenso in der Nacht zum 14. Juli im besetzten Nowa Kachowka, in der südlichen Oblast Cherson, mit länger andauernden Explosionen.[57] Die Straße zwischen Melitopol und Saporischschja wurde durch russische Truppen gesperrt, um die Bevölkerung vor Ort an der Flucht aus dem Kampfgebiet im Süden der Ukraine zu hindern.[58] Ukrainische Stellen teilten mit, dass nach russischem Artilleriebeschuss im Raum Mykolajiw ein Krankenhaus und mehrere Wohnhäuser zerstört wurden. Der Beschuss wurde durch die russische Seite bestätigt, Angriffsziele wären jedoch zwei Kommandoposten der ukrainischen Armee gewesen.[58]

Nordkorea erkannte als dritter Staat nach Russland und Syrien die Souveränität der „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk an.[59] Die Ukraine brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea ab.[58] In Istanbul wurden Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über die Ermöglichung von Getreideexporten aus der Kriegsregion geführt. Die Gespräche wurden beendet, Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. UN-Generalsekretär António Guterres sprach von einem Durchbruch, ohne Details zu nennen. Die Gespräche sollten in der Folgewoche weitergeführt werden.[58] Die EU beschloss eine Änderung ihrer Vorgaben für den Transitverkehr zwischen Russland und der Exklave Kaliningrad nach einem Streit mit Russland. Erlaubt wurde demnach der Transport ziviler Güter, untersagt wurde weiter der Transport von Gütern, die auch militärisch genutzt werden können, sowie der Straßentransport durch russische Speditionen.[58]

Der russische Kremlkritiker Ilja Jaschin wurde nach Gerichtsentscheidung auf Grund eines Vorwurfs über Falschinformation durch ihn über die Streitkräfte für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen. Er habe auf seinem YouTube-Kanal von der Ermordung von Zivilisten in Butscha gesprochen.[58]

14. Juli

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 14. Juli
Beschädigtes Gebäude in Winnyzja

Russland setzte systematische Angriffe auf Wohngebiete in ukrainischen Städten mit Luft- und Raketenschlägen in Winnyzja in der Westukraine und in den Räumen Charkiw in der Ostukraine sowie Mykolajiw im Süden fort.[60] Nach ukrainischer Darstellung wurden bei den Angriffen auf das Stadtzentrum von Winnyzja, fernab der umkämpften Gebiete, eine medizinische Einrichtung sowie Wohn- und Bürogebäude zerstört oder schwer beschädigt. Die örtliche Polizei berichtete über mehr als 100 Verletzte, davon etwa 50 Schwerstverletzte. Mehr als 40 Menschen wären vermisst. Der Angriff erfolgte von einem russischen U-Boot im Schwarzen Meer mit drei Kalibr-Raketen. Ziel wäre nach Angaben amtlicher russischer Stellen auf Anfrage ein „Haus der Offiziere“ gewesen, das als vorübergehende Unterkunft von „Nazis“ gedient hätte. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine militärische Einrichtung, sondern um ein Kulturzentrum. An diesem Tag sollte die ukrainische Sängerin Roksolana Sirota dort ein Konzert geben.[61][62][63][64] Am Folgetag begründete die russische Seite den Angriff mit „einem Treffen hochrangiger ukrainischer Armee-Kommandeure mit Vertretern ausländischer Waffenlieferanten“.[65] Mykolajiw wurde in der Nacht erneut mit insgesamt neun Raketen beschossen. Ukrainische Behörden berichteten von Treffern in einem Hotel, mehreren Schulen und einem Einkaufszentrum.[60][62] Russische Truppen griffen im Osten auch Kramatorsk im Donbass an.[62] Das russische Verteidigungsministerium berichtete von einem weiteren Einsatz der seegestützten Kalibr-Raketen: Eine Fabrik für Hochspannungsanlagen in Saporischschja im Osten der Ukraine sei bekämpft worden. Ziele wären dort in Hangars stehende Raketenwerfer gewesen.[62] Die ukrainische Artillerie beschoss in der russisch besetzten Stadt Nowa Kachowka im Süden der Ukraine zwei Gefechtsstände und einen Landeplatz.[62] Vorstöße russischer Bodenkräfte erfolgten auf Siwersk, Geländegewinne waren jedoch unklar.[60] Lokale russische Bodenangriffe um Bachmut und Slowjansk blieben erfolglos.[60]

Der Leiter der russischen Besatzungsverwaltung in der Südukraine, Jewgeni Balizky, kündigte für den Frühherbst ein Referendum im Besatzungsgebiet über einen möglichen Anschluss an Russland an.[62] Präsident Putin unterzeichnete ein Gesetz gegen sogenannte „ausländische Agenten“. Dieses Gesetz verschärfte die bisherige Regelung dahingehend, dass jeder, der „unter ausländischem Einfluss“ steht oder Unterstützung aus dem Ausland erhält, nicht nur finanziell, zum „ausländischen Agenten“ erklärt werden kann. Ebenso unterzeichnete Putin das in den Vortagen in der Duma behandelte Kriegswirtschaftsgesetz, das es dem Staat ermöglicht, die Industrie zu Warenlieferungen und Dienstleistungen für das Militär zu verpflichten.[62] Lettland verabschiedete ein Energiegesetz, das den Gasimport aus Russland untersagt.[62] Über 40 Staaten, darunter die USA, Großbritannien, Kanada, Mexiko, Australien sowie mehrere EU-Staaten, verständigten sich in Den Haag darauf, die Untersuchungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine zu koordinieren. Diese Länder wollen ebenso den Internationalen Gerichtshof, die Vereinten Nationen und die Ermittlungen in der Ukraine mit 20 Millionen Euro unterstützen.[62]

15. Juli

Die Entwicklung der russischen Gefechtsaktivitäten mit Bodenangriffen nördlich von Slowjansk, südöstlich von Siwersk, um Bachmut und südwestlich von Donezk wies nach Bewertung des ISW darauf hin, dass die Umgliederungs- und Ruhephase der russischen Streitkräfte zu Ende ging.[66] Im Raum Charkiw verteidigten russische Bodenkräfte weiterhin Stellungen, um das Vordringen ukrainischer Truppen in Richtung der Grenze zu verhindern.[66] In Mykolajiw gab es weiteren systematischen Raketenbeschuss von Wohninfrastruktur, Freizeit- und Bildungseinrichtungen. Dort sei nach ukrainischen Angaben u. a. eine Schule getroffen worden, in der nach russischen Angaben Angehörige der ukrainischen Nationalgarde untergebracht waren.[66]

Das ISW berichtete von der Aufstellung russischer Freiwilligen-Verbände in 85 russischen Regionalbezirken. Jeder Bezirk würde einen Verband mit ca. 400 Soldaten zwischen 18 und 60 Jahren als Infanterie-, Panzer-, Fernmelde- oder Logistikverband mit älterem Gerät aufstellen. Militärische Vordienstzeit wäre keine Voraussetzung. Die Ausbildung würde 30 Tage dauern; der Monatssold betrage umgerechnet mindestens 3000 US-Dollar pro Monat. Weitere finanzielle Vorteile einschließlich des späteren Veteranenstatus seien den Freiwilligen zugesagt worden.[67]

Die russischen Besatzungsverwaltungen der Oblaste Cherson und Saporischschja drohten unter Anwendung der bereits in Russland geltenden Zensurgesetze ukrainischen Einwohnern, die die Russische Föderation, die russischen Streitkräfte oder den Einmarsch in die Ukraine kritisierten, mit einer Deportation, nach Einschätzung des ISW in Filtrationslager oder Strafkolonien in Russland.[66][65] Der in der Region Donezk durch pro-russische Separatisten wegen des Vorwurfs des Söldnertums inhaftierte Brite, der als freiwilliger humanitärer Helfer eingesetzt war, sei wegen Vorerkrankungen verstorben. Das britische Außenministerium bestellte den russischen Botschafter ein.[65]

16. Juli

Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu befahl mit dem Ende der Gefechtspause den Kommandeuren der Südgruppe, General Sergei Surowikin, und Zentralgruppe, Generaloberst Aleksandr Lapin, die Offensivoperationen auf allen Achsen zu verstärken. Am 16. Juli gab es jedoch in allen Kampfgebieten nur geringe Gefechtstätigkeit von Bodentruppen. Nach Einschätzung des ISW würde die Anweisung in den Folgetagen insbesondere zu einer Konzentration russischer Kräfte auf den Frontbogen Slowjansk-Siwersk-Bachmut sowie zur Behauptung russischer Stellungen im Raum Charkiw führen.[68] Russland hat nach Angaben der Ukraine vom Raum des Kaspischen Meeres aus mit bordgestützten Raketen von Bombern des Typs Tu-95 die Stadt Dnipro beschossen. Mindestens drei Tote und 15 Verletzte seien bei Treffern in einer Industrieanlage und einer belebten Straße zu beklagen gewesen. Nach russischen Angaben wurden dort die Fertigungsanlagen für Teile der ballistischen Rakete „Totschka-U“ zerstört.[69] Drei Menschen wurden bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt Tschuhujiw in der Region Charkiw getötet.[69] Das ISW berichtete am 16. Juli von größeren Erfolgen ukrainischer Kräfte bei der Bekämpfung von russischen Logistikeinrichtungen unter anderem durch den Einsatz von HIMARS-Raketenwerfern ab dem 10. Juli 2022. Die Erkenntnisse beruhten insbesondere auf der Auswertung von Daten des NASA FIRMS (NASA’s Fire Information for Resource Management System), die eine Intensivierung von Bränden in den jeweiligen Räumen anzeigte.[68]

Das Treffen der G20-Finanzminister in Indonesien endete ohne ein gemeinsames Abschlusskommuniqué aufgrund unterschiedlicher Positionen der Teilnehmer zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.[69]

Die prorussische Besatzungsverwaltung in der Region Saporischschja führt nach eigenen Angaben in großem Umfang Getreide aus.[69]

17. Juli

Das durch die russischen Streitkräfte angekündigte Ende der Gefechtspause nach Einnahme der Region Luhansk ging am 17. Juli nach Bewertung des ISW in Operationen mäßiger Intensität über:

  • Begrenzte russische Bodenangriffe im Gebiet Donezk,
  • Artilleriebeschuss der zivilen und militärischen Infrastruktur im gesamten Donbass,
  • Artilleriebeschuss von Siedlungen entlang des Isjum-Slowjansk-Bogens,
  • anderweitige Artillerie-, Raketen- und Luftangriffe in der gesamten Ukraine,
  • begrenzte Vorstöße ohne Raumgewinn um Siwersk und Bachmut und
  • Verteidigung aus Stellungen im Raum Charkiw und auf der Südachse.

Das russische Verteidigungsministerium machte am 17. Juli keinerlei neue Gebietsgewinne geltend.[70]

Der ukrainische Präsident Selenskyj entließ den Leiter des Geheimdienstes SBU, Iwan Bakanow, und die Leiterin der Generalstaatsanwaltschaft, Iryna Wenediktowa. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass aus diesen Behörden mehr als 60 Mitarbeiter in den besetzten Gebieten kollaborierten, dieser Umstand wecke Zweifel an den beiden Führungskräften. Gegen 651 Mitarbeiter der Behörden liefen Ermittlungsverfahren wegen Hochverrats und Kollaboration.[71] Gleichzeitig will die Ukraine den Kampf gegen feindliche Artilleriebeobachter verstärken. Immer wieder sollen Ukrainer dem Feind Positionen der eigenen Truppen verraten und das feindliche Artilleriefeuer korrigiert haben. Selenskyj wies an, gegen solche Verräter vorzugehen. Zuvor hatte der Militärgouverneur der Region Mykolajiw, Witali Kim, 100 Dollar Kopfgeld für die Ergreifung von Artilleriebeobachtern ausgelobt.[72]

Der stellvertretende Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, erklärte, dass die NATO und die Ukraine eine dauerhafte Bedrohung für Russland seien. Solange die NATO und die Ukraine die 2014 annektierte Krim nicht als Teil Russlands anerkenne, sei die russische Föderation bedroht.[71]

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurde in der Hafenstadt Odessa ein Munitionsdepot mit von der Nato gelieferten Harpoon-Raketen zerstört.[73]

Laut Angaben des Kiewer Polizeichefs Andrij Njebytow wurden um Kiew bislang die Leichen von 1346 getöteten Zivilisten gefunden. 300 seien noch vermisst. Davon sei etwa die Hälfte mit Handfeuerwaffen getötet worden. Als die russischen Truppen Ende März von Kiew abzogen, wurden an zahlreichen Orten wie Irpin und Butscha Leichen von getöteten Zivilisten entdeckt. Russland bestreitet jedoch eine Verantwortung.[74]

18. Juli

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 18. Juli

Das ISW leitete aus einem Treffen des russischen Verteidigungsministers Sergei Schoigu mit dem Kommandeur der östlichen Gruppierung der Streitkräfte, Generalleutnant Rustam Muradow, am 18. Juli ab, dass der Kreml einem Angriff auf Siwersk und Bachmut Vorrang vor anderen Optionen eingeräumt habe. Dabei wurde die Weisung erteilt, vor allem ukrainische Artilleriesysteme hoher Reichweite zu vernichten.[75] Es folgten:

  • Eine Reihe russischer Bodenangriffe erfolgte östlich von Siwersk und südlich von Bachmut.[75]
  • Die russischen Streitkräfte intensivierten Angriffe auf Awdijiwka und führten örtlich begrenzte Bodenangriffe entlang der Frontlinie zwischen Donezk und Awdijiwka durch.[75]
  • Laut dem Leiter der ukrainischen Militärverwaltung der Oblast Sumy feuerte die russische Artillerie in der Nacht auf den 18. Juli 150 Geschosse verschiedener Arten auf Ziele in der Region Sumy ab.[76]

Das ISW leitete aus verschiedenen Quellen Erkenntnisse von wachsendem Widerstand gegen die russischen Rekrutierungen überwiegend nicht-russischer Ethnien im Osten Russlands ab. Da die russische Führung eine Generalmobilmachung im Rahmen der „militärischen Spezialoperation“ vor allem in ethnisch-russischen Gebieten vermeiden wollte, werden vor allem Rekrutierungen in Tschetschenien, Südossetien, Tuwa, Tatarstan, Baschkortostan, Tschuwaschien und anderen nicht-ethnisch-russischen Republiken der Russischen Föderation durchgeführt. Beispielsweise wurde über Aktivitäten der Novaya Tuva-Bewegung, einer Antikriegsorganisation der ethnischen Minderheit der Tuwiner, berichtet.[75] Erkenntnisse der britischen Defence Intelligence stellten dar, dass zunehmend Kräfte der Söldnergruppe Wagner zur Verstärkung russischer Truppen an der Front eingesetzt würden. Die Rekrutierungsstandards der Söldnerorganisation seien gesenkt worden, auch verurteilte Straftäter und bisher für den Einsatz gesperrte Personen würden eingestellt.[77]

In Folge der Suspendierung der bisherigen Leiter von ukrainischem Geheimdienst und Generalstaatsanwaltschaft durch den Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Vortag wurde die Entlassung weiterer 28 Führungskräfte dieser Behörden angekündigt.[77] Der russische Menschenrechtsanwalt Pawel Tschikow teilte mit, dass über 200 Verfahren gegen Kritiker des russischen Angriffskrieges durch die russischen Strafverfolgungsbehörden geführt werden. Grund wäre zumeist „Diskreditierung der russischen Armee“.[77] Präsident Wladimir Putin führte gegenüber der Agentur Interfax aus, dass die westlichen Sanktionen eine große Herausforderung für Russland darstellten, zeigte sich aber optimistisch: „Wir werden nicht nur nicht aufgeben, im Gegenteil: Während wir die kolossale Menge an Schwierigkeiten anerkennen, die vor uns stehen, werden wir intensiv und kompetent nach neuen Lösungen suchen.“ Russland, so führte er weiter aus, könne nicht mit einem „riesigen Zaun“ vom Rest der Welt isoliert werden.[77] Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 verließ Putin im Zuge einer Auslandsreise den postsowjetischen Raum in Richtung Iran, für ein Treffen mit den Präsidenten des Iran (Ebrahim Raisi) und der Türkei (Recep Erdoğan). Nach offiziellen Angaben ist das Hauptthema der Bürgerkrieg in Syrien.[78] Putin sicherte dort zu, dass der russische Gaskonzern Gazprom seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommen werde bzw. Europa weiterhin mit Gas beliefern werde.[79]

19. Juli

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 19. Juli

Am 19. Juli nahmen russische Kräfte wieder aktive Bodenoperationen auf:

Ein von der russischen Menschenrechtsorganisation „Rus Sidyashchaya“ (Russland hinter Gittern) veröffentlichter Bericht bestätigte, dass russische Behörden Rekrutierungskampagnen in russischen Gefängnissen durchführen, um Personalersatz für die Operationen in der Ukraine zu gewinnen. Auch die Wagnergruppe rekrutiere in Gefängnissen.[80]

Die russische Besatzungsverwaltung bzw. Organisationen der Separatisten wiesen Besatzungskräfte an, schärfer gegen den Widerstand verdächtiger Ukrainer vorzugehen und erteilten diesen unter anderem die Autorisierung für Festnahmen und Durchsuchungen.[80]

Das ISW folgerte aus einer Analyse des nationalen Sicherheitsrates der USA, dass Russland die besetzten Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk bereits am 11. September 2022 mit Scheinreferenden illegal an Russland angliedern will.[80] Der ehemalige russische Staatspräsident und stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Dmitri Medwedew warf den USA vor, in der Ukraine ein „neues Afghanistan“ schaffen zu wollen, in dem sich „amerikanische und ukrainische Waffenhändler“ durch den Krieg bereicherten.[81]

20. Juli

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 20. Juli

Bodenkämpfe wurden am 20. Juli mit mittlerer Intensität fortgesetzt:

  • Russische Kräfte stießen nordöstlich der Autobahn E40 im Donezk vor und erzielten marginale Gebietsgewinne.[82]
  • Weitere begrenzte russische Bodenangriffe erfolgten nordwestlich von Slowjansk und um das Gebiet Donezk-Awdijiwka.[82]
  • Ebenso erfolgten örtliche russische Bodenangriffe östlich von Siwersk und erzielten geringfügige Gewinne nordöstlich von Bachmut.[82]
  • Ukrainische Streitkräfte führten den zweiten Hochpräzisionsschlag in Folge gegen die für die russische Logistik wichtige Antoniwskyi-Brücke östlich von Cherson durch. Die Brücke konnte nach russischen Angaben nicht mehr für den Güterverkehr genutzt werden.[82]
  • Ukrainische Partisanen griffen das russische Besatzungspersonal im Kernkraftwerk Saporischschja im besetzten Enerhodar, Oblast Saporischschja, an. Das „Zentrum Nationaler Widerstand“ (Ukrainisch: „Центр національного спротиву“) berichtete, dass bei dem Partisanenangriff neun Angehörige des russischen Besatzungspersonals verletzt und eine nicht näher bezeichnete Zahl getötet wurde.[82]
  • Nach russischen Luftangriffen auf die Region Donezk und Charkiw starben 18 Menschen, 40 wurden verletzt.[83]

Das ISW folgerte aus Aktivitäten der russischen Besatzungsbehörden im Süden der Ukraine, dass unter dem Vorwand der Partisanenkriegsführung in dieser Region und der Bedrohung durch ukrainische Langstreckenwaffen Vorkehrungen für Massendeportationen ukrainischer Bürger auf russisches Territorium geschaffen werden.[82]

Der russische Außenminister Sergei Lawrow formulierte am 20. Juli in einem Interview des Medienunternehmens RT erweiterte territoriale Ziele für die russischen Operationen in der Ukraine: Die Ziele der „Sonderoperation“ hätten sich seit März geändert und es seien nun nicht nur die Volksrepubliken Luhansk und Donezk, sondern auch die Oblaste Cherson und Saporischschja sowie eine Reihe anderer, nicht näher bezeichneter Gebiete im Fokus der „militärischen Spezialoperation“.[82]

Die russische Medienbehörde Roskomnadsor beschuldigte die Wikimedia Foundation der Fälschungen von Nachrichten im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg und ergriff Maßnahmen gegen die Organisation aufgrund mutmaßlicher Verstöße gegen russisches Recht. Es würden durch die Wikipedia „verbotene Materialien, einschließlich Fälschungen über den Verlauf der speziellen Militäroperation auf dem Territorium der Ukraine“ genutzt. Laut Roskomnadsor sollten Nutzer zunächst mit Hilfe von Suchmaschinen gewarnt werden, dass Wikimedia gegen russisches Recht verstoße. Die Maßnahmen würden so lange in Kraft bleiben, bis die Organisation die russischen Gesetze vollständig einhalte, erklärte die Behörde.[83]

Die US-Regierung kündigte die Lieferung vier weiterer HIMARS-Raketensysteme an die Ukraine an.[84]

Russland gab an, ein Waffenlager in Soledar und eine Abschussrampe für Anti-Schiffs-Raketen Harpoon in Odessa zerstört zu haben.[83]

21. Juli

Die US-Geheimdienste schätzen laut CIA, dass etwa 15.000 russische Soldaten im Krieg gefallen sind.[85]

Energoatom, der ukrainische Betreiber des unter russischer Besatzung stehenden Kernkraftwerks Saporischschja, vermeldete, dass russische Streitkräfte im Maschinenraum eines Reaktors des Kraftwerks schwere Waffen und Munition lagern.[85]

Der Präsident von Belarus, Aljaksandr Lukaschenka, warnte vor einer atomaren Eskalation des Ukrainekriegs und forderte die Ukraine auf, wieder Verhandlungen mit Russland aufzunehmen.[86] Dmitri Medwedew propagierte, dass die Ukraine „die Reste staatlicher Souveränität verlieren und von der Weltkarte verschwinden könnte.“[86]

Am 21. Juli 2022 setzte die EU ihr siebtes Sanktionspaket gegen Russland und Belarus in Kraft.[87]

In einem Interview mit dem Wall Street Journal berichtete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass sich die Anzahl der täglich getöteten ukrainischen Soldaten von 100 bis 200 im Mai und Juni auf etwa 30 Gefallene pro Tag verringert habe.[88]

22. Juli

Unter Vermittlung der Vereinten Nationen (in Person von UNO-Generalsekretär António Guterres) und der Türkei (in Person von Präsident Recep Tayyip Erdoğan) unterzeichneten Vertreter Russlands und der Ukraine in Istanbul getrennt voneinander Vereinbarungen über die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus zuvor unter russischer Seeblockade stehenden ukrainischen Häfen. Aufgrund der Blockade konnten zwischen 20 und 25 Millionen Tonnen Getreide nicht aus der Ukraine verschifft werden. Vor der russischen Invasion war die Ukraine der weltweit viertgrößte Exporteur von Weizen und Mais. Die Vereinbarung sieht Lebensmittelexporte aus den drei wichtigen ukrainischen Häfen (Hafen Odessa, Tschornomorsk und Juschne) sowie einen Seehandelskorridor zwischen dem Festland der Ukraine und dem Bosporus vor. Dort, in türkischen Gewässern bei Istanbul, werden die Schiffe untersucht, um sicherzustellen, dass diese keine Waffentechnik und sonstige Rüstungsgüter geladen haben.[89]

Die Ukraine hat nach Angaben beider Kriegsparteien einen Drohnenangriff auf beim Kernkraftwerk Saporischschja stationierte russische Truppen durchgeführt. Nach russischen Angaben haben ukrainische Truppen außerdem einen Angriff bei der von Russland kontrollierten Stadt Donezk vorgenommen.[90]

Laut dem britischen Militärgeheimdienst greift Russland für eigene Angriffe vermehrt zu Flugabwehrraketen, weil Bodenraketen knapp seien.[91]

Nach ukrainischen Angaben sind in der bei Wyssokopillja (in der umkämpften Oblast Cherson) mehr als 1000 russische Soldaten von ukrainischen Streitkräften eingekesselt worden. Ein am 21. Juli versuchter Durchbruch russischer Kräfte sei unterbunden worden.[92] Der britische Militärgeheimdienst berichtet zu Kämpfen in der Oblast Cherson, dass im dort westlich vom Dnepr liegenden Gebiet Gefechte andauern. Das ukrainische Militär versuche außerdem, die bei der Oblasthauptstadt Cherson liegende Antoniwkabrücke zu zerstören, während russische Truppen versuchen, die Straßenbrücke durch Reparaturen intakt zu halten. Die Brücke sei entscheidend. Falls die russischen Streitkräfte den Dnepr nicht mehr überqueren könnten und russische Truppen, die die Stadt Cherson besetzt halten, deswegen abgeschnitten seien, sei dies für Russland ein Rückschlag im Kriegsverlauf. Stand 22. Juli sei die Brücke aber noch intakt und für Verkehr benutzbar gewesen.[93]

23. Juli

Nach ukrainischen Angaben haben weniger als 24 Stunden nach dem Beschluss über den Export von Getreide russische Streitkräfte den Hafen von Odessa mit vier Kalibr-Raketen (von denen zwei abgefangen worden seien) angegriffen. Hatte Russland am 23. Juli gegenüber der Türkei bestritten, einen Angriff auf die Hafenstadt Odessa durchgeführt zu haben,[94][92] behaupteten russische Ministerien einen Tag später, dass es dort einen Angriff auf Schiffe, Waffen und Infrastruktur des ukrainischen Militärs gegeben habe.[95][96]

Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar berichtet, dass mehr als 50.000 Frauen in den ukrainischen Streitkräften dienen, davon seien 38.000 Soldatinnen in militärischer Verwendung, der Rest im zivilen Bereich der Streitkräfte beschäftigt. Über 5000 Soldatinnen seien aktuell an der Front eingesetzt.[97][98]

24. Juli

In der Ostukraine bereiten russische Truppen nach britischen und ukrainischen Angaben einen Angriff auf Bachmut vor.[98]

Die Geheimdienstabteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums bat über den Instant Messenger Telegram eindringlich um Aufklärungshilfe zu Positionen feindlicher Truppen und Kollaborateure bei der im zentralen Süden liegenden Stadt Enerhodar, wo sich auch das Kernkraftwerk Saporischschja befindet.[98]

Der russische Außenminister Sergei Lawrow bestätigt im Gegensatz zu früheren Angaben erstmals, dass Russland den Sturz der ukrainischen Regierung anstrebe: „Wir helfen dem ukrainischen Volk auf jeden Fall, sich von dem absolut volks- und geschichtsfeindlichen Regime zu befreien.“ Das russische und ukrainische Volk würden künftig zusammenleben.[98]

Ein von Alexander Bastrykin geleiteter russischer Untersuchungsausschuss kündigte an, über 200 ukrainische Kriegsgefangene vor einem „internationalen Tribunal“, das u. a. von Bolivien, Iran und Syrien anerkannt sei, wegen angeblicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuklagen.[99]

25. Juli

Ukrainische Truppen haben nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers Oleksij Resnikow mit US-Präzisionsraketen 50 russische Munitionsdepots zerstört.[100]

Nach Gebietsverlusten im Donbass hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den für die Ostukraine zuständigen Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte Generalmajor Hryhorij Halahan gegen Wiktor Horenko ausgewechselt.[101]

Der russische Staatskonzern Gazprom kündigte an, den Betrieb der nach Deutschland führenden Erdgasleitung Nord Stream 1 ab dem 27. Juli wegen der Wartung einer weiteren Turbine auszusetzen. Die Lieferung würde auf 33 Millionen Kubikmeter pro Tag verringert, was einer Transportkapazität von etwa 20 Prozent der vollen Auslastung entspricht.[102][103]

Gerhard Schröder reiste aufgrund reduzierter russischer Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 als Vermittler zwischen Deutschland und Russland nach Moskau.[104][105]

26. Juli

Die Europäische Union verlängerte ihre Sanktionen gegen Russland um weitere sechs Monate bis Ende Januar 2023.[105] Großbritannien verhängte weitere 42 Strafmaßnahmen, u. a. wurden Vermögenswerte von russischen Gouverneuren eingefroren.[106] Nach der Lockerung von bestimmten Sanktionen traf der erste Güterzug mit zuvor sanktionierten Waren in der russischen Exklave Kaliningrad ein.[106]

Bei Kostjantyniwka hat russisches Militär nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums eine Basis der Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine mit Raketen angegriffen und dutzende Soldaten getötet.[105][107]

Söldner der Gruppe Wagner haben nach russischen Angaben das größte Kohlekraftwerk der Ukraine (bei Switlodarsk) erobert. Dem ukrainischen Generalstab zufolge gab es Gefechte beim Dorf Semyhirja (bei Bachmut). Dort seien Angriffe auf den östlichen Rand der ukrainischen Verteidigungslinie SiwerskSoledar – Bachmut zurückgeschlagen worden.[107]

Russland warf der Ukraine vor, in der Region Donezk ein Treibstofflager in Brand geschossen und die Hafenregion Mykolajiw mit Flugzeugen und Raketen angegriffen zu haben. Auch die Region Odessa sei erneut Ziel eines Raketenbeschusses geworden. Russland gab an, in den Regionen Donezk und Mykolajiw acht Depots zerstört zu haben.[105]

Die russische Raumfahrtbehörde kündigte an, sich nach 2024 nicht mehr an der ISS zu beteiligen.[105]

27. Juli

Das ukrainische Militär hatte nach Angaben beider Kriegsparteien die bei Cherson liegende Antoniwkabrücke – einen strategisch wichtigen Nachschubweg für russische Truppen westlich des Dnepr – bombardiert und beschädigt.[108] Der britische Militärgeheimdienst gab an, dass die Ukraine zudem zwei weitere Brücken über den Dnepr beschädigt habe, auf die Russland angewiesen sei, um seine besetzten Gebiete westlich des Flusses zu versorgen.[109] Nach russischen Angaben wurden 21 „Komplizen“ der ukrainischen Armee festgenommen und dabei Waffen, Sprengstoff und Munition in den Regionen Chersons und Saporischschjas sichergestellt.[110]

Bei einem russischen Angriff auf die umkämpfte Stadt Bachmut gab es Tote und Verletzte.[111]

Infolge des Angriffskriegs wurden Russland und Belarus von der kommenden Tischtennisweltmeisterschaft, die vom 30. September bis 9. Oktober 2022 in Chengdu stattfinden soll, ausgeschlossen. Bereits am 1. März wurden beide Länder von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.[111]

28. Juli

Einem Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge verlegt Russland seine Truppen deutlich in Richtung der Rajons Melitopol, Cherson und Saporischschja.[109]

Hatte CIA-Direktor William Joseph Burns noch eine Woche zuvor berichtet, dass laut US-Geheimdiensten 15.000 russische Soldaten getötet und 45.000 verwundet sein könnten,[85] wurde der US-Kongress von der Regierung informiert, dass über 75.000 Russen verwundet oder gefallen seien.[112] Der Chef der CIA gab ergänzend an, dass seine Schätzung von 15.000 gefallenen russischen Soldaten „konservativ“ sei.

Bei ukrainischem Beschuss sollen in Donezk vier Menschen getötet und elf verletzt worden sein. Unterdessen soll Russland seine Raketenschläge verschärft und dabei erstmals seit Wochen die Regionen Kiew und Tschernihiw ins Visier genommen haben. Auch Charkiw wurde beschossen.[113] In Donezk näherten sich die Kämpfe weiterhin den Städten Bachmut und Soledar.[113]

Der britische Militärgeheimdienst berichtete über ukrainische Luftschläge des Vortags auf Dnepr-Brücken, dass die Antoniwkabrücke sowie zwei weitere wegen ihrer Beschädigungen unpassierbar und die russischen Truppen westlich des Flusses nun abgeschnitten und daher verwundbar seien. Müsste Russland die Besetzung von Cherson aufgeben, würde dies Versuche Russlands untergraben, die Invasion als Erfolg darzustellen.[114][113]

29. Juli

In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in Oleniwka, in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus. Dabei starben 50 ukrainische Kriegsgefangene; über die Anzahl der Verletzten gibt es unterschiedliche Angaben. Angaben beider Seite gemein ist, dass es 130 Verletzte gegeben haben könnte.[115][116][117] Der ukrainische Generalstab und der ukrainische Präsident beschuldigten Russland, mit dem Angriff Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen.[116][118][115] Der Inlandsgeheimdienst der Ukraine veröffentlichte einen Telefonmitschnitt eines angeblich abgehörten Telefonats und verwies auf Fotos, die darauf hindeuteten, dass Sprengstoff am Gebäude angebracht worden sei.[119][115] Demzufolge sei der Angriff auf das Gefängnis von der Gruppe Wagner ausgeführt worden.[120][121] Der ukrainische Militärgeheimdienst gab an, dass sich die Explosionen in einem neu errichteten Gebäude ereignet hätten, das speziell für die Kriegsgefangenen hergerichtet worden sei. Er beschuldigte die Wagner-Gruppe, mit der Explosion Spuren von Unterschlagung beim Bau des Gebäudes vor einer anstehenden Inspektion verwischen zu wollen.[115] Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein.[116][122][115] Das russische Verteidigungsministerium behauptete ferner, dass ukrainische Streitkräfte das Gefängnis mittels HIMARS beschossen hätten. Die Ukraine wies die Anschuldigungen zurück; HIMARS seien Präzisionswaffen, und man bombardiere „schon gar nicht Plätze, an denen wahrscheinlich gefangene Waffenbrüder festgehalten“ würden.

Der britische Militärgeheimdienst berichtete, dass die Gruppe Wagner wegen Personalproblemen russischer Streitkräfte den Kampfeinsatz an einzelnen Frontabschnitten übernommen habe.[123]

Erstmals seit Invasionsbeginn telefonierten die Außenminister Russlands, Sergei Lawrow, und der USA, Antony Blinken, miteinander.[124]

Am 29. Juli beschossen russische Truppen ein Wohngebiet in Mykolajiw mit Splitterbomben, sieben Menschen starben. Weitere wurden teils schwer bis schwerst verletzt.[125] Zwei Ukrainer starben in Kramatorsk.[126]

30. Juli

Ukraines Präsident Selenskyj ordnete eine verpflichtende Evakuierung hunderttausender Einwohner des unter ukrainischer Kontrolle stehenden Teils der Region Donezk an. In einer Ansprache rief er eindringlich zur Flucht auf und führte dies sowohl auf das fortgesetzte Kriegstreiben Russlands als auch auf absehbare Heizprobleme im Winter zurück, da durch den Krieg Gasleitungen im Gebiet zerstört seien.[127]

31. Juli

Russlands Präsident Putin setzte eine neue Militärdoktrin für die Seekriegsflotte in Kraft. Als die „größten Bedrohungen für die nationale Sicherheit Russlands“ werden die Vereinigten Staaten und die NATO genannt; letztere habe sich mit ihrer „militärischen Infrastruktur“ den russischen Grenzen angenähert.

Bei einem nächtlichen Bombenangriff auf Mykolajiw wurden Oleksij Wadaturskyj, Gründer und Eigentümer von Nibulon, einem der größten Getreidehandelsunternehmen des Landes, und seine Ehefrau in ihrem Wohnhaus getötet.[128]

August 2022

1. August

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 1. August 2022

In Mykolajiw geriet ein Unfallkrankenhaus unter russischen Beschuss; zerstört wurden ein Lager für Medikamente und Rettungsfahrzeuge.[125]

2. August

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 2. August 2022

Die Ukraine begann zum Schutz der Zivilbevölkerung deren Evakuierung aus der Oblast Donezk.[129] Der Politikwissenschaftler Dmitri Snegirew stellte klar, dass dort „alle kritischen Infrastruktureinrichtungen, die das Überleben sicherstellten, […] tatsächlich zerstört“ seien. Im Blick auf die winterliche Heizperiode sei es unmöglich, die Menschen zu versorgen. Um die politische Ausschlachtung zu vermeiden und weder dem Feind noch „nützlichen Idioten“ innerhalb der ukrainischen Gesellschaft einen Grund zu geben, die Situation auszunutzen, sei die Entscheidung zur Evakuierung getroffen worden.[130]

Russische Truppen hatten laut lokaler Informationen in der Nacht das Wohnheimgebäude der Universität Mykolajiw beschossen.[129]

3. August

Seit Kriegsbeginn sind nach Angaben des UNHCR mehr als 10 Millionen Menschen aus der Ukraine ausgereist. Im Zeitraum bis Anfang August kehrten 4,27 Millionen Menschen ins Land zurück (keine Angaben zu Einreisen aus Russland erhältlich).[131]

4. August

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 4. August 2022

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International veröffentlichte einen Bericht, dem zufolge die Ukraine Zivilisten gefährde, indem sie Truppen in Wohngebieten stationiere. Die Vorwürfe stützten sich auf Angaben von Amnesty-Angehörigen, die zwischen April und Juli 2022 Zeugen derartiger Operationen geworden seien. Amnesty habe ein „Muster dokumentiert, nach dem ukrainische Streitkräfte Zivilisten in Gefahr bringen und Kriegsregeln verletzen, wenn sie in bewohnten Gebieten agieren“. Amnesty erklärte auch, dass die ukrainischen Verstöße gegen Kriegsrecht „in keiner Weise die vielen wahllosen Schläge des russischen Militärs mit zivilen Opfern“, die Amnesty in den vergangenen Monaten dokumentiert habe, rechtfertigen. Zudem stellte Amnesty klar, dass es sich in einigen dokumentierten Fällen russischer Kriegsverbrechen eben gerade nicht um Ereignisse handle, welche mit Stationierungen von ukrainischen Truppen zu tun gehabt hätten.[132][133] Nicht nur der ukrainische Präsident und Regierungsvertreter verurteilten den Bericht und wiesen die Vorwürfe zurück,[134] sondern auch Oleksandr Pavlichenko, Vorsitzender der ukrainischen Helsinki-Menschenrechtsunion sowie insbesondere das örtliche Büro von Amnesty, welches die Veröffentlichung ablehnte, weil sie „einseitig und unvollständig“ sei; die Leiterin des Büros trat zurück; die Bürokratie von Amnesty unterstütze die russische Propaganda.[135] Boyd van Dijk, der zur Entstehung der Genfer Konventionen publiziert hatte, twitterte ebenfalls Kritik an Amnesty; unfair sei es, relativ kleine Verletzungen durch die Truppen der sich verteidigenden Ukraine mit massiven Verletzungen[136] durch Russland zu vergleichen, welches angreift. Das IHL sei keine Checkliste, der Amnesty Report gebrauche es trotzdem in dieser Weise.[137] Die unabhängige russische Agentur Meduza machte auf die problematischen Auslassungen aufmerksam, welche bei den Zitaten aus dem Bericht speziell von der russischen Propaganda gemacht wurden. Die Verwendung des Berichts in der russischen Propaganda stehe im Kontrast zur gesperrten Seite von Amnesty in Russland.[132]

5. August

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 5. August 2022

Die Ukraine musste Stellungen in Pisky nahe dem Flughafen Donezk aufgeben, welche fünf Monate des Krieges standgehalten hatten. Täglich seien 6.500 russische Granaten auf diese Stellungen niedergegangen, so ein Truppenanführer; Präsident Selenskyj hatte es „schlicht die Hölle“ genannt. Es fehlte der Ukraine dort komplett an schweren Waffen wie Artillerie für Gegenfeuer.[138]

Erstmals seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine traf sich mit Recep Tayyip Erdoğan aus der Türkei ein Staatsführer eines NATO-Staates mit dem Präsidenten Russlands Wladimir Putin. Ort des Treffens war Sotschi. Der russischen Regierung zufolge schlossen die Präsidenten eine Wirtschafts- und Energievereinbarung. Auf der Agenda des Treffens hatten unter anderem die Situation in Syrien und eine militärtechnische Kooperation gestanden.[139]

6. August

Am 6. August berichtete der britische Militärgeheimdienst, dass die russischen Streitkräfte mit einer groß angelegten Verlegung ihrer Einheiten aus der Donbas-Region an eine fast 350 Kilometer lange Front, die sich entlang des Dnjepr-Flusses von Saporischschja bis nach Cherson erstreckt, begonnen haben. Außerdem seien russische BTGs auf der Krim zusammengestellt worden, die „sehr wahrscheinlich“ zur Verstärkung der Truppen im bereits besetzten Cherson gedacht seien. Die ukrainischen Streitkräfte beschießen dem britischen Geheimdienst zufolge Brücken, insbesondere in Richtung Krim führende Eisenbahnverbindungen und Munitionsdepots im von russischen Truppen besetzten südlichen Teil der Ukraine. Im Gebiet Cherson erzielen ukrainische Truppen nach britischen Angaben Geländegewinne.[140]

Die ukrainischen Truppen haben nach eigenen Angaben mehrere russische Waffen- und Munitionsdepots sowie zwei Kommandopunkte in der Oblast Cherson zerstört. Sie berichteten außerdem, dass russische Truppen mit Panzern und Artillerie die in der Oblast Donezk liegende Stadt Bachmut einzunehmen versuchen. Bachmut stellt im Krieg neben den Städten Siwersk und Soledar eine Verteidigungslinie der ukrainischen Streitkräfte dar, da sich im Gebiet westlich von jener Linie (im Ballungsraum Slowjansk und Kramatorsk) das Hauptquartier der ukrainischen Truppen für die Ostukraine befindet.[141] Russische Truppen halten Stand Anfang August etwa 60 Prozent der Oblast Donezk besetzt.[142]

9. August

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 9. August 2022

Am Nachmittag erfolgten mehrere Explosionen auf dem Militärflugplatz von Nowofedoriwka bei Saky auf der Krim. Die russischen Erklärungen dazu umfassten die Explosion eines Munitionsdepots und diesbezüglich Fahrlässigkeit im Umgang mit Brandvorschriften, Pfuscherei als auch Sabotage, während die Ukraine eine Partisanenaktion suggerierte. Nach ukrainischen Angaben wurden bei den Explosionen mindestens zehn Flugzeuge zerstört. Es hätten sich auf dem Militärflughafen Kampfflugzeuge des Typs Suchoi Su-30M und Su-24 sowie Transportflugzeuge vom Typ Iljuschin Il-76 befunden.[143] Vor der Krim-Brücke bildete sich ein Stau in Richtung russisches Festland durch russische Autofahrer, die überstürzt ihren Urlaub auf der Krim abbrachen.[144][145][146]

Nach Angaben des ukrainischen Kernkraftwerksbetreibers Energoatom wurden in der Zeit zwischen dem 7. und 9. August drei von vier Stromleitungen des unter russischer Besatzung stehenden ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja in der Absicht beschädigt, das Kraftwerk vom ukrainischen Stromnetz zu trennen und mit dem russischen Stromnetz zu verbinden. Die russische Besatzung des Kernkraftwerks Saporischschja erhalte die Vorgaben vom russischen Kernkraftkonzern Rosatom. Sollte die letzte Verbindung gekappt werden, ist nach Angaben von Energoatom die Sicherheit des Kraftwerks von Diesel-Generatoren abhängig.[147]

Russland hat eigenen Angaben zufolge für den Iran einen militärischen Überwachungssatelliten namens Chayyam in den Weltraum geflogen. Nach US-amerikanischen Angaben werde Russland den Satelliten zunächst für seinen Krieg in der Ukraine selbst nutzen.[148]

Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Anschlag russischer Spione auf Verteidigungsminister Oleksij Resnikow und den Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, vereitelt.[148]

10. August

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 10. August 2022

In der Nacht auf den 10. August wurden laut ukrainischen Angaben in Marhanez mindestens 13 Einwohner durch russischen Beschuss getötet.[143]

Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge die bei Nowa Kachowka liegende Dneprbrücke am Kachowkaer Stausee so weit beschädigt, dass sie nicht mehr benutzbar ist. Sollten die Angaben stimmen, hätte die ukrainische Armee ihr Ziel erreicht, alle drei Dneprbrücken in der Oblast Cherson zu beschädigen, um eine weitere Invasion der russischen Streitkräfte in die Oblast zu erschweren sowie die sich westlich des Dnepr befindlichen Besatzungstruppen von ihren Versorgungslinien abzuschneiden.[147]

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat Russland Schwierigkeiten, 15.000 bis 20.000 Freiwillige für ein geplantes 3. Armeekorps zu rekrutieren. Der Geheimdienst prognostizierte, dass das Korps voraussichtlich nicht auf die angedachte Personenstärke anwachsen werde und daher keinen entscheidenden Einfluss auf den Kriegsverlauf werde nehmen können.[147]

11. August

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 11. August 2022

Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland die Zahl der Luftangriffe auf ukrainische Militärstellungen und zivile Infrastrukturen im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt. Die Treffsicherheit der Angriffe sei jedoch gering. Die russischen Flugzeuge und Hubschrauber flogen auf Distanz, um nicht in die Reichweite der ukrainischen Luftabwehr zu kommen.[149]

Nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes kommen die russischen Waffenhersteller wegen der außerordentlichen Nachfrage der eigenen Streitkräfte in der Ukraine bei der Produktion nicht mehr hinterher.[149]

Am 11. August wurde das Gelände des Kernkraftwerks Saporischschja laut Meldung von Energoatom und TASS erneut mehrmals beschossen. Ein Geschoss sei laut Energoatom nahe dem Lager von radioaktivem Material eingeschlagen. Während Energoatom Russland für den Beschuss verantwortlich machte, meldete TASS unter Berufung auf die russische Besatzung, dass die Ukraine für den Beschuss verantwortlich sei.[150] Stand August 2022 lagern auf dem Werksgelände 40 Tonnen angereichertes Uran und 30 Tonnen Plutonium.[151]

Laut Schätzungen von US-amerikanischen Geheimdienst- und Militärbeamtem verzeichnet Russland täglich (Verwundete und Gefallene zusammengenommen) 500 Verluste.[152]

12. August

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 12. August 2022

Der britische Militärgeheimdienst kam am 12. August zu der Einschätzung, dass die am 9. August erfolgten Explosionen auf dem Militärflugplatz Saky die Luftraum-Einsatzmöglichkeiten der Schwarzmeerflotte erheblich geschwächt haben. Es seien laut britischem Militärgeheimdienst fünf Kampfbomber Suchoi Su-24 und drei Mehrzweckflugzeuge Suchoi Su-30 zerstört oder schwer beschädigt worden. Die Ukraine hatte angegeben, es seien am 9. August durch die Explosionen 10 Flugzeuge zerstört worden.[153][154]

Nach ukrainischen Militärangaben hat Russland in der Ostukraine bei Angriffen bei HorliwkaSajzewe Geländegewinne erzielen können. Außerdem wurden Kämpfe vor Donezk und südlich von Bachmut gemeldet. In beiden letztgenannten Fällen halten die Gefechte den ukrainischen Angaben nach an. Das ukrainische Militär gab auch an, in der Ostukraine andere Stellungen verteidigt zu haben.[153]

14. August

Im Gebiet um die seit 2014 von prorussischen Kräften regierte Hauptstadt Donezk versuchten die prorussischen Kräfte vorzurücken. Besonders umkämpft war laut britischem Geheimdienst seit geraumer Zeit das nordwestlich vor Donezk liegende Dorf Pisky. Russland habe außerdem im Westen von Donezk die Kontrolle über die ehemalige Fernstraße M 04 (eine nach Donezk führende Hauptverkehrsader) zu erlangen versucht. Eigenen Behauptungen zufolge hatte die russische Armee Dutzende Ortschaften im Osten der Ukraine, insbesondere solche in der Oblast Donezk, beschossen. Im benachbarten Gebiet Charkiw habe sie die Ortschaft Udy eingenommen. Der ukrainische Generalstab gab an, dass russische Angriffe in Richtung Slowjansk abgewehrt worden seien.[155] Die ukrainischen Streitkräfte führten einen Distanzangriff auf einen in Popasna eingerichteten Stützpunkt der Söldnerorganisation Wagner, der als Hauptquartier für die Region Luhansk diente, aus.[156]

In einer Erklärung des Europäischen Auswärtigen Dienstes bei den UN-Organisationen in Wien fordern insgesamt 42 Staaten (darunter alle EU-Mitglieder) Russland zum sofortigen Truppenabzug aus der Ukraine und zum Ende des Angriffskrieges auf.[155]

15. August

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 15. August 2022

Die russischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge in der Oblast Cherson mehr als 420 ukrainische Soldaten und in der Oblast Charkiw mehr als 100 Soldaten der Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine getötet.[157] Die ukrainische Armee berichtete, dass sie russische Angriffe bei Bachmut, Soledar, Slowjansk, Wuhledar, Pisky und Perwomajske abgewehrt habe. Stellungen der ukrainischen Streitkräfte seien eigenen Angaben zufolge entlang der gesamten Front mit Artillerie und vereinzelt durch russische Flugzeuge beschossen worden.[157] Nach Auskunft eines Kraftwerksmitarbeiters des Kernkraftwerks Saporischschja hat sich die Lage vor Ort weiter verschärft; ein Beschuss des AKW-Geländes ereigne sich mittlerweile ständig.[158]

Das ukrainische Parlament verlängerte das bei Kriegsbeginn verhängte Kriegsrecht und die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage, bis zum 21. November.[157]

16. August

Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 16. August 2022

Erneut ereigneten sich Explosionen auf der annektierten Halbinsel Krim, dabei wurde ein Munitionslager zerstört, bei einem Umspannwerk sowie auf einem Flugplatz in Simferopol brannte es,[159] eine Eisenbahnlinie war unterbrochen.[160] Die daraufhin propagierte Festnahme von sechs Männern der islamistischen Organisation Hizb ut-Tahrir wird als russische Inszenierung angesehen.[161]

Nach Darstellung des ukrainischen Generalstabs versuchten russische Truppen erfolglos ukrainische Verteidigungsstellungen in der Region Charkiw zu durchbrechen.[162]

Der Gouverneur der Oblast Charkiw beklagte durch russische Luftangriffe getötete Zivilisten und Verletzte. Es habe sich in der Nacht auf den 16. August um einen der „massivsten Beschüsse Charkiws in den vergangenen Tagen“ gehandelt. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warf den russischen Streitkräften bezüglich der Angriffe auf Charkiw erneut Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und das Kriegsvölkerrecht vor.[162]

17. August

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 17. August 2022

Zum ersten Mal wird ein ausführlicher Bericht eines beteiligten russischen Soldaten über den Beginn der Invasion veröffentlicht. Der inzwischen aus seiner Heimat Geflohene berichtet von Chaos, Ausrüstungs- und Organisationsmängeln in der russischen Armee.[163][164][165][166]

Beim abendlichen Beschuss von Zielen in Wohngebieten von Charkiw und Umgebung starben 17 Menschen, während die russische Propaganda behauptete, die Angriffe hätte 90 ausländische Freiwillige getötet.[167]

Bei Kämpfen in der Oblast Donezk verzeichneten russische Truppen nach ukrainischer Darstellung bei zwei Ortschaften Geländegewinne, während russische Angriffe auf die strategisch wichtigen Städte Slowjansk, Soledar und Bachmut abgewehrt worden seien. In den Gebieten Charkiw und Cherson seien Vorstöße der Russen ebenfalls gescheitert.[168]

18. August

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 18. August 2022

In Lemberg fanden trilaterale Gespräche zwischen Wolodymyr Selenskyj, António Guterres und Recep Tayyip Erdoğan statt. Es ging um das AKW Saporischschja; es wurde klargestellt, dass die UNO den Besuch von IAEO-Inspektoren im Kernkraftwerk Saporischschja nur unterstützen könne, wenn deren Mission von Kiew aus starte.[169]

Zum vierten Mal seit Kriegsbeginn brannte es in Munitionsdepots in der russischen Region Belgorod.[170][171]

Die russischen Streitkräfte verlegten eigenen Angaben zufolge mit Kinschal bestückte Kampfflugzeuge nach Kaliningrad.[172]

19. August

Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge versuchen in der Oblast Charkiw stationierte russische Truppen durch gelegentliche Angriffe ukrainische Truppen vor Ort zu binden, bzw. zu verhindern, dass dortige ukrainische Truppen als Unterstützung in andere Regionen verlegt werden.[173][174]

Nach einem Telefonat zwischen dem französischen Präsidenten Macron und Russlands Präsidenten Putin stimmt Russland einer Inspektion des AKW Saporischschja durch die Internationale Atomenergie-Organisation zu.[175]

20. August

Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge hat es seit mindestens einer Woche nur minimale Frontlinienverschiebungen gegeben.[176]

Bei einer Autobombenexplosion kam die russische Nationalistin Darja Dugina, Tochter von Alexander Dugin, nahe Moskau ums Leben; die Tat galt vermutlich ihrem Vater. Die Ukraine bestritt jegliche Beteiligung an der Tat.[177] Der leitende ukrainische Geheimdienstmitarbeiter Oleksandr Nakonetschnyj wurde erschossen in seiner Wohnung in Kropywnyzkyj aufgefunden.[178]

Bei dem Beschuss eines Wohngebiets in der südukrainischen Stadt Wosnessensk wurden mindestens 14 Menschen verletzt.[179][180]

22. August

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 22. August 2022

Bis zum 21. August, in knapp sechs Monaten Krieg, zählte das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) insgesamt 5.587 getötete Zivilisten und 7.890 verletzte Zivilisten seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar 2022. Das OHCHR geht jedoch davon aus, dass die Anzahl getöteter Zivilisten erheblich höher ist, weil Informationen zu getöteten Zivilisten aus umkämpften Gebieten nach Angaben des OHCHR verzögert übermittelt werden.[181]

Präsident Wolodymyr Selenskyj gab die Bildung der Kiewer Initiative bekannt, eine regionale Zusammenarbeit mehrerer mittel- und osteuropäischer Länder.

Russland hat damit begonnen, das seit Juni 2022 im westlichen Militärbezirk neu aufgestellte 3. Armeekorps vom Aufstellungsort Mulino bei Nischni Nowgorod[182] nach Rostow nahe der ukrainischen Grenze zu verlegen. Der Verband besteht aus 8 Bataillonen, die sich vorwiegend aus Freiwilligen rekrutieren.[183]

Am 22. August begann der Abriss des Siegesdenkmals in Riga.

23. August

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 23. August 2022

Die USA rufen ihre Bürger erneut zum Verlassen der Ukraine auf und begründen dies mit Informationen, nach denen Russland in den folgenden Tagen (um den Unabhängigkeitstag am 24. August) Infrastruktur und Regierungseinrichtungen in der Ukraine angreifen wird.[184][185]

Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge haben russische Streitkräfte „wahrscheinlich“ mit dem Bau einer Pontonbrücke zur Überquerung des Dnepr begonnen. Sie soll sich neben der unbenutzbaren Antoniwkabrücke befinden. Laut Geheimdienst benutzen Russen seit Wochen (nach Beschädigung der Antoniwkabrücke) Fährverbindungen zur Flussquerung.[184] Andere Quellen hatten von der Unmöglichkeit einer Ponton-Brücke an dieser Stelle gesprochen.

Polens Präsident Andrzej Duda reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.[184]

Anscheinend hielten die ukrainischen Truppen vor dem 24. August vorausschauend inne, um den Unabhängigkeitstag am 24. August zu feiern. „Sie hatten Angst, dass Putins Antworten den Feiertag verderben würden“, schrieb Roman Svitan.[186]

24. August

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 24. August 2022

Am ukrainischen Unabhängigkeitstag sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video-Schalte im UN-Sicherheitsrat.[187] Der britische Premierminister Boris Johnson reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten.[187] Mehr als 50 Länder verurteilten am ukrainischen Unabhängigkeitstag die Invasion Russlands in die Ukraine und forderten die russische Föderation auf, die „völlige Missachtung ihrer völkerrechtlichen Verpflichtungen, einschließlich der Charta der Vereinten Nationen, des humanitären Völkerrechts und der internationalen Menschenrechtsgesetze, zu beenden“.[187]

Der belarussische Diktator Aljaksandr Lukaschenka erklärte anlässlich des Unabhängigkeitstages, dass er sich sicher sei, „dass die heutigen Widersprüche das jahrhundertelange Fundament guter nachbarschaftlicher Beziehungen [...] nicht zerstören können“. Belarus würde sich „auch weiterhin“ bemühen, „Eintracht und die Entwicklung freundschaftlicher, respektvoller Kontakte auf allen Ebenen“ zu wahren. Er wünschte den Ukrainern „einen friedlichen Himmel, Toleranz, Mut, Kraft und Erfolg bei der Wiederherstellung eines würdevollen Lebens“.[188] Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak kritisierte die Äußerungen scharf: „Lukaschenko glaubt ernsthaft, dass die Welt seine Beteiligung an den Verbrechen in der Ukraine nicht bemerke. Darum wünscht er uns zynisch einen ‚friedlichen Himmel‘, während er erlaubt, dass tödliche Raketen auf uns niedergehen.“[189]

Bei einem russischen Raketenangriff auf den Bahnhof des Ortes Tschaplyne in der Oblast Dnipropetrowsk sind nach ukrainischen Angaben mindestens 25 Menschen getötet und rund 31 verletzt worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Angriff auf den Bahnhof, aber behauptete dagegen, dabei seien 200 ukrainische Reservisten getötet worden.[190] Eine Recherche von Spiegel-Journalisten vor Ort ergab, dass am Tag des Angriffs und dem Tag davor viele Soldaten im Ort gesehen wurden. Es sind außerdem zivile Anwohner unter den Opfern.[191] Nach ukrainischen Angaben wurden über Chmelnyzkyj drei russische Kalibr-Marschflugkörper abgefangen. In der Oblast Schytomyr habe es ebenfalls Beschuss gegeben.[188][187]

Den örtlichen Behörden zufolge starb der von Russland eingesetzte Statthalter der besetzten Stadt Mychajliwka bei einer Autobombenexplosion.[188]

25. August

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 25. August 2022

Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete per Dekret die Vergrößerung der russischen Streitkräfte auf zwei Millionen Mitglieder (einschließlich Zivilpersonal) ab 2023 an. Demzufolge soll das militärische Personal um 137.000 auf 1,15 Millionen Soldaten erhöht werden.[192] Eine offizielle Begründung wurde nicht genannt. Die letzte Aufstockung hatte im Jahr 2017 stattgefunden.[193]

Nachdem in Teilen der Oblast Saporischschja und der Oblast Cherson der Strom ausgefallen war, meldete der ukrainische Energieversorger Energoatom, dass das Atomkraftwerk Saporischschja erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt wurde. Die Stromversorgung der beiden aktiven Reaktorblöcke werde über eine Leitung zum benachbarten Wärmekraftwerk sichergestellt. Grund für den Verbindungsabbruch seien Brandschäden an Stromleitungen. Es werde daran gearbeitet, die beiden Kernreaktoren wieder an das Stromnetz anzuschließen.[194][195]

Nachdem sich in einem digitalen Abstimmungsprozess eine Mehrheit von 6,5 Millionen Ukrainern für die Umbenennung von Straßen aussprach, deren Namen an russische und sowjetische Persönlichkeiten sowie an kommunistische Vordenker erinnern, hat der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, die Umbenennung von 95 solcher in der Hauptstadt befindlichen Straßen und Plätze bekanntgegeben. Unter den entfernten Straßennamen sind auch solche mit Bezügen zu russischen Städten.[194]

26. August

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 26. August 2022

Nach einer Absprache des russischen Diktators Wladimir Putin mit dem belarussischen Diktator Aljaksandr Lukaschenka sind belarussische Suchoi-Su-24-Kampfjets umgebaut worden, um sie mit Atomwaffen bestücken zu können.[196]

27. August

In einem Interview mit einem französischen Nachrichtensender äußerte der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, auch ein offizieller Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt würde den Krieg in der Ukraine nicht beenden.[197]

29. August

Am 29. August gelang den ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge an mehreren Stellen in der Oblast Cherson ein Vorstoß über feindliche Frontlinien.[198][199] Sowohl pro-russische als auch mehrere pro-ukrainische Quellen berichteten, ukrainische Truppen hätten mehrere Ortschaften zwischen sechs und 15 Kilometern hinter der Front eingenommen.[200] Einheiten der Donezker Separatisten und unterstützender russischer Marineinfanterie seien zum Rückzug gezwungen worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der Oblast Mykolajiw, erklärte aber, dass Angriffe an mehreren Stellen abgewehrt worden seien und die ukrainische Armee schwere Verluste erlitten habe.[198][199] Nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes erhöhte das ukrainische Militär „Artillerie-Feuer an Frontabschnitten in der ganzen Südukraine“. „Weit reichende Präzisionsschläge“ würden weiterhin russische Versorgungslinien unterbrechen. Der Geheimdienst merkte an, dass Russland seit Anfang August „signifikante Bemühungen“ unternommen habe, um die russischen Streitkräfte westlich des Dnepr zu verstärken. Die dortige 49. Armee sei höchstwahrscheinlich mit Kräften aus der 35. Armee verstärkt worden, trotzdem seien die meisten russischen Einheiten im Umfeld der Stadt Cherson wahrscheinlich weiterhin unterbesetzt und von brüchigen Nachschublinien per Fähre und Pontonbrücken abhängig.[201][202] Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, ukrainische Streitkräfte hätten Munitionslager und alle großen Brücken über den Fluss Dnepr zerstört, die die russischen Truppen für ihren Nachschub nützten.[203] Mindestens 15.000 russische Soldaten befinden sich laut unbestätigten Berichten noch am westlichen Flussufer des Dnepr. Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums zufolge liegt die Anzahl ukrainischer Soldaten dort etwas unterhalb der der russischen.[200] Zudem fehlten den Ukrainern die gepanzerten Fahrzeuge für größere Vorstöße.[186]

Kollaborateure Russlands in Nowa Kachowka klagten, dass durch ukrainische Angriffe Wasser und Strom ausgefallen seien. Die Ukraine warf Russland vor, in der ukrainischen Stadt Mykolajiw eine unbestimmte Zahl von Einwohnern durch Beschuss von Privathäusern getötet zu haben.[198][199]

Einer Recherche von T-Online zufolge wurden im Sommer 2022 Websites aufgestellt, die sich als Nachrichtenseiten deutscher, englischer, französischer und italienischer Medien (darunter FAZ, Tagesspiegel, Neues Deutschland, Bild, t-online, SPIEGEL, Daily Mail, Ansa und 20 Minutes) ausgeben und dabei Falschinformationen bzw. Fake News verbreiten. Die Websites wurden von abertausenden Kommentaren unter anderem verbreitet auf Websites etablierter Medien (unter anderem betroffen: Tagesspiegel.de, taz.de, BR24.de), auf Parteiwebsites (u. a. betroffen: AfD Berlin), Unternehmens- und Markenwebsites (u. a. betroffen: Mercedes, Vodafone, Nordsee, Weight Watchers, Playboy), auf Internetauftritten von staatlichen Organen (u. a. betroffen: Bundesregierung.de, us-embassy.gov) und Einrichtungen, wie Krankenhäusern (u. a. betroffen: Charité), auf Websites von Vereinen (u. a. betroffen: Bund der Steuerzahler) und auf Sozialen Netzwerken (u. a. betroffen: Facebook und Twitter). Zum Inhalt haben die Fake-Nachrichtenseiten Meldungen zu Themen mit direkten oder indirektem Bezug zum Russisch-Ukrainischen Krieg (u. a. zu Sanktionen gegen Russland, zur Inflation infolge des Krieges, zu steigenden Energiepreisen). Die durch die Kommentare verlinkten, gefälschten Nachrichtenmeldungen sind auf Meinungsmache gegen die deutsche Bundesregierung, gegen die Ukraine und Ukrainer sowie gegen die Russland-Sanktionen ausgerichtet. Teilweise sind die Kommentare durch Werbung finanziert und vermitteln dadurch umso mehr den Eindruck, offizielle Nachrichtenmeldungen zu sein. Laut dem Institute for Strategic Dialogue (ISD) ist die Desinformationskampagne alleine in Deutschland von einem beispiellosen Ausmaß. So wurde eine der tausenden Fake-Anzeigen zwischen 500.000- und 600.000-mal gesehen. T-Online zufolge ist „offensichtlich“, dass die Desinformationskampagne von einer Troll-Armee aus Russland stammt. Laut ISD hat die Kampagne außerdem „das Potenzial, Misstrauen gegenüber etablierten Medien zu verstärken und das Gefühl zu verbreiten, dass man niemandem mehr vertrauen kann“.[204]

30. August

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 30. August 2022

Die ukrainische Armee meldete vier Dörfer entlang der Front in der Oblast Cherson als zurückerobert.[205]

In der Stadt Charkiw sind laut dem dortigen Gouverneur mindestens vier Zivilisten durch russischen Beschuss ums Leben gekommen.[202]

Ein Expertenteam der internationalen Atomenergiebehörde IAEA traf sich auf dem Weg zum umkämpften Kernkraftwerk in Saporischschja mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.[202]

Am Abend des 30. August wurde die Gaslieferung durch Nord Stream 1 gestoppt, laut Aussage von Gazprom aufgrund eines festgestellten technischen Fehlers.[206]

31. August

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 31. August 2022

Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass seit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August mehr als 1700 ukrainische Soldaten getötet wurden. Außerdem hätten die russischen Streitkräfte 63 Panzer, 48 gepanzerte Fahrzeuge und 4 Kampfflugzeuge zerstört.[207]

Nach einer Erklärung des EU-Außenbeauftragte Josep Borrell setzt die Europäische Union das mit Russland beschlossene und im Jahr 2007 in Kraft gesetzte Abkommen zur Erleichterung der Visa-Vergaben aus.[208]

September 2022

September 2022

1. September

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 1. September 2022

Sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite wurden Gefechte in der an das Atomkraftwerk Saporischschja angrenzenden Stadt Enerhodar gemeldet.[209] Am selben Tag erreichte ein Inspektorenteam der IAEA das Atomkraftwerk für einen mindestens mehrtägigen Aufenthalt.[210] Die russischen Besatzer des Kraftwerks ließen dabei nur ausgewählte russische Journalisten, nicht jedoch nicht-russische bzw. westliche Journalisten zur Berichterstattung auf das Atomkraftwerksgelände.[211]

Der Vorsitzende von Lukoil und prominente Kritiker der russischen Invasion in der Ukraine, Rawil Maganow, starb, nachdem er aus einem Fenster des Moskauer Zentralkrankenhauses gefallen war.[212] Maganow ist damit einer von elf einflussreichen russischen Geschäftsleuten, darunter sechs im Energiesektor, die seit Beginn des Jahres unter umstrittenen Umständen ums Leben kamen.[213]

Die Streitkräfte Russlands und Belarus’ begannen zusammen mit den Streitkräften Chinas, Indiens und mehrerer postsowjetischer Staaten das einwöchige Militärmanöver Wostok 2022 (nach offiziellen Angaben mit mehr als 50.000 Soldaten in Ostsibirien und im Japanischen Meer). Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums kommen dabei 5000 Militärfahrzeuge sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe zum Einsatz.[214] Britischen Militärgeheimdienstinformationen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass an der Militärübung mehr als 15.000 russische Soldaten teilnehmen. Außerdem hätten sich vorherige russische Militärübungen, wie Wostok-2018, nicht darin bewährt, die Fähigkeiten zu großangelegten, komplexen Einsätzen zu erhalten: „Solche Veranstaltungen laufen stark nach Drehbuch ab, ermutigten keine Eigeninitiative und sind in erster Linie darauf ausgerichtet, die russische Führung und das internationale Publikum zu beeindrucken.“[215]

2. September

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 2. September 2022

Gazprom kündigte an, dass die Stilllegung der Erdgaspipeline Nord Stream 1 nach Europa auf unbestimmte Zeit fortgesetzt wird, nachdem die G7 Pläne für eine Preisobergrenze für russisches Öl angekündigt hatte.[216]

Nach eigenen Angaben haben die ukrainischen Streitkräfte fünf Munitionslager der russischen Streitkräfte im Gebiet Cherson und eines in der Stadt Melitopol zerstört.[215] Nach russischen Angaben bleiben zwei Inspektoren der IAEA dauerhaft im Kernkraftwerk Saporischschja.[215]

Der polnische Grenzschutz meldet mehr als sechs Millionen Eingereiste aus der Ukraine. Jedoch ist den Statistiken zufolge die Zahl der Einreisenden aus der Ukraine seit Wochen kleiner als die Zahl der Ausreisenden aus Polen in die Ukraine. So übertraten am 2. September 22.200 Menschen die ukrainische Grenze nach Polen, jedoch überquerten am selben Tag 25.700 Menschen die polnische Grenze in Richtung Ukraine. Insgesamt haben seit Kriegsbeginn am 24. Februar 4,2 Millionen Menschen von Polen aus die Grenze in Richtung der Ukraine überschritten.[217]

Die prorussischen Separatisten in Donezk verzeichneten eigenen Angaben zufolge seit dem Beginn der Invasion mehr als 2900 Gefallene in den eigenen Reihen.[218]

3. September

Laut dem britischen Militärgeheimdienst haben die ukrainischen Streitkräfte von drei Achsen aus ihre Gegenoffensive am 29. August westlich des Flusses Dnipro, in der Oblast Cherson, gestartet und damit logistische Mängel der feindlichen russischen Truppen offenbart. Diese Offensive habe den Feind mutmaßlich taktisch überrascht. Das russische Kommando muss laut dem britischen Militärgeheimdienst nun entscheiden, wie es Nachschub und Reservetruppen in der Region Cherson verteilen will.[219][217]

Laut einem Spiegel-Bericht zogen die ukrainischen Streitkräfte insbesondere zwischen Mykolajiw und Cherson eigene Truppen zusammen. Die Versorgungswege der russischen Truppen seien nach wochenlangem Beschuss beeinträchtigt, aber trotz Beschuss nicht abgeschnitten. Schwere Militärtechnik könne dennoch nicht mehr über die schwer beschädigten Brücken des Dnepr auf die Westseite des Flusses transportiert werden.[220]

Laut Einschätzung eines Militärexperten des International Institute for Strategic Studies ist die am 29. August begonnene Gegenoffensive entweder eine Vorbereitungsoperation für eine nachfolgende Großoffensive an derselben Stelle oder strategisches Mittel, im Raum Cherson russische Truppen zu binden und dann in einer anderen Region eine weitere Offensive zu starten. Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge sind die nachrückenden Verbände der ukrainischen Streitkräfte jedoch unterbemannt und schlecht ausgebildet. Laut anderen Militärexperten mangelt es den nachrückenden ukrainischen Truppen außerdem an Flugabwehrsystemen und Schützenpanzern, um die Fronteinheiten ausreichend zu schützen.[220]

Das russische Verteidigungsministerium berichtete, das ukrainische Militär bezahle seine andauernde Gegenoffensive mit hohen Verlusten. So seien in den vergangenen Tagen weitere 230 ukrainische Soldaten getötet sowie 23 Panzer und 27 weitere Kampffahrzeuge zerstört worden.[217] Bereits am 31. August hatte das Ministerium erklärt, dass mit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August innerhalb von zwei Tagen 1700 ukrainische Soldaten getötet worden seien.[207] Dem Spiegel zufolge berichteten ukrainische Soldaten, dass ihre Streitkräfte in den vergangenen Tagen empfindliche Verluste erlitten hätten. Ein ukrainischer Soldat berichtete, dass die russischen Truppen in der Oblast Cherson professionell vorgingen: „Wir erkennen das auf unseren Drohnenbildern daran, wie sie sich bewegen.“ Da die Zahl ukrainischer Truppen im Gebiet um die Stadt Cherson unter derjenigen der russischen liege, versuchten ukrainische Soldaten mit Distanzangriffen hinter feindliche Linien, die russischen Besatzer in den Stellungen zu zermürben.[220]

In Prag demonstrierten 70.000 Menschen und forderten teilweise Neutralität im russisch-ukrainischen Krieg.[221]

4. September

Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass russische Truppen innerhalb der letzten 24 Stunden vier Kommandostände der ukrainischen Armee in der Nähe der Stadt Charkiw angegriffen haben.[222] Dabei wurden auch zivile Wohnhäuser beschädigt und Zivilisten verletzt.[223] Der ukrainische Generalstab meldet, einen Stützpunkt einer feindlichen Spezialeinheit in der besetzten Großstadt Cherson zerstört zu haben.[222]

Laut einer Einschätzung der ukrainischen Regierung setzt Russland vermehrt unpräzise Raketen des Systems S-300 ein. Alleine von diesem Waffentyp habe Russland seit Ende Februar 2022 mehr als 500 Raketen auf das ukrainische Staatsgebiet abgefeuert. Laut der ukrainischen Armee hat Russland innerhalb eines Tages 24 Luftangriffe sowohl auf militärische und zivile Objekte verübt. Außerdem seien russische Angriffe im Donbass, bei der Stadt Bachmut und der nahegelegenen Siedlung Pokrowske, abgewehrt worden.[224]

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew behauptete, dass Deutschland durch die erlassenen Sanktionen Russland einen Hybridkrieg erklärt habe. Medwedew reagierte damit auf den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz, der gesagt hatte, dass Russland kein verlässlicher Energielieferant mehr sei.[224]

Die ukrainischen Truppen eroberten die seit März unter russischer Besatzung stehende Stadt Wyssokopillja in der Oblast Cherson zurück. Auch die in der Oblast Donezk liegende Stadt Oserne sei zurückerobert worden.[225] Das russische Verteidigungsministerium bestritt ukrainische Erfolge.[226]

5. September

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 5. September 2022

Nach britischen Militärgeheimdienst­einschätzungen ist das vorrangige politische Ziel Russlands weiter die Einnahme des Donbas (bzw. die noch nicht erfolgte vollständige Einnahme der Oblast Donezk). So lägen die Hauptachsen des russischen Vormarschs bei Awdijiwka nördlich der Großstadt Donezk sowie im Umland der Stadt Bachmut, wo russische Truppen laut dem britischen Geheimdienst etwa einen Kilometer pro Woche auf die Stadt vorrücken. Unter Berufung auf Informationen aus den ukrainischen Behörden erklärte der britische Geheimdienst, dass das russische Militär die Vorgabe habe, bis zum 15. September den Donbas zu „befreien“. Der britische Militärnachrichtendienst schätzt das Erreichen jener Zielvorgabe als „höchst unwahrscheinlich“ ein und resümiert, dass dieses Nichterreichen der Zielvorgabe Pläne der russischen Führung konterkariert, im Donbas zeitnah „Referenden“ zur Eingliederung des Gebiets in die Russische Föderation durchzuführen.[226][227] Die Vorbereitung auf ein weiteres scheinbares „Referendum“ (über die Eingliederung der Region Cherson in die Russische Föderation) wurde mit Verweis auf die Sicherheitslage in jener Region gestoppt.[228]

Dmitri Peskow, Pressesprecher des Kreml, erklärte vor Journalisten, dass die volle Wiederaufnahme der Belieferung mit Erdgas über Nord Stream 1 von einer Aufhebung der Sanktionen der westlichen Staaten gegenüber Russland abhänge.[229]

Vier Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) verließen das Atomkraftwerk Saporischschja am 5. September. Zwei weitere bleiben längerfristig vor Ort.[218]

Bei einem Besuch des ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal beim Kanzleramt in Berlin lehnte Bundeskanzler Olaf Scholz die Bitte Schmyhals ab, die Erlaubnis zu erhalten, beim deutschen Rüstungsunternehmens Krauss-Maffei Wegmann Leopard-2-Panzer zu bestellen. Zuvor hatte das Unternehmen der ukrainischen Regierung im April 2022 die Bereitschaft mitgeteilt, für die Ukraine 100 Leopard-2A7-Panzer zu produzieren und sie auszuliefern. Ausländische Rüstungsaufträge unterliegen in Deutschland der Pflicht zu einer Genehmigung durch die Bundesregierung.[218] Scholz verwies in einem Interview darauf, dass sich Deutschland bei der Lieferung von Waffen mit den Verbündeten, insbesondere den USA abstimme.[218]

Wladimir Putin veröffentlichte eine neue außenpolitische Doktrin auf dem Konzept der Russischen Welt, in der es unter anderem heißt: „Die Russische Föderation unterstützt ihre im Ausland lebenden Landsleute bei der Durchsetzung ihrer Rechte, um den Schutz ihrer Interessen und der Bewahrung ihrer russischen kulturellen Identität sicherzustellen.“[230]

6. September

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 6. September 2022

Das ukrainische Militär zerstörte eigenen Angaben zufolge vier russische Munitionslager in der Oblast Cherson. Der ukrainische Generalstab teilte darüber hinaus mit, dass im Laufe der 195 Kriegstage insgesamt 50.150 russische Soldaten gefallen seien.[218][231] Nach Erkenntnissen der US-Nachrichtendienste hat Russland rund eine Million Artilleriegeschosse in Nordkorea bestellt. Dies ist laut den Nachrichtendiensten ein Anzeichen dafür, dass die russische Wirtschaft nicht schnell genug Ersatz für die verbrauchte Munition produzieren kann.[232][218] Weiter habe Russland auch Kampfdrohnen im Iran bestellt, um die eigenen Drohnenverluste zu ersetzen.[233] Laut dem britischen Militärgeheimdienst mangelt es den russischen Streitkräften an Aufklärungsdrohnen, was nach Einschätzung des Geheimdienstes die Aufklärung und das Situationsbewusstsein über die militärische Lage bei den russischen Truppen limitiert. Außerdem mangele es Russland aufgrund der Sanktionen an technischen Komponenten, um einen Drohnenbestand aus eigener Produktion zu halten.[234]

Laut dem in Finnland ansässigen Centre for Research on Energy and Clean Air überstiegen Russlands Einnahmen aus fossilen Energieexporten in den ersten sechs Monaten des Ukraine-Krieges die Kosten der Invasion deutlich.[235]

Laut einem Mitarbeiter am Kernkraftwerk Saporischschja zeichnet sich bei einem Reaktorblock (Nr. 6) ein Ausfall der Kühl- und Notkühlsysteme aufgrund von Kriegsbeschädigungen an Stromleitungen ab.[218] Laut der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) wurde das AKW Saporischschja im Verlauf des Krieges im Jahr 2022 mit mobilen Notstromaggregaten ausgestattet, um im Falle eines Ausfalls der Notstromversorgung eine Stromversorgung zur Kühlung der Reaktorblöcke zu gewährleisten und somit eine Kernschmelze zu verhindern. Ob diese mobilen Notstromaggregate bei einer Zerstörung von Stromleitungen benutzt werden können, geht aus der Berichterstattung nicht hervor.[236] In einem am 6. September vorgestellten Zustandsbericht, der auf Untersuchungen der IAEO am Kraftwerk basiert, fordert die IAEO zur Abwendung eines nuklearen Unfalls unter anderem eine Sicherheitszone um das Kraftwerk bzw. eine Abwesenheit von russischen Militärs und Militärtechnik auf dem Kraftwerksgelände.[237]

Durch einen Anschlag ist der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der südukrainischen Hafenstadt Berdjansk, Artjom Badrin, getötet worden.[218]

Mehr als zwei Drittel der EU-Bürger befürworten einer im September 2022 veröffentlichten Umfrage der EU-Kommission zufolge sowohl die gegen Russland verhängten Sanktionen als auch die Waffen- und humanitären Hilfslieferungen an die Ukraine.[218][238]

7. September

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 7. September 2022

Nach Angaben eines ranghohen pro-russischen Separatisten finden Gefechte um die im Oblast Charkiw liegende Stadt Balaklija statt. In Falle einer Zurückeroberung von Balaklija durch ukrainische Streitkräfte werde das die russischen Streitkräfte in Isjum an ihrer „Nordwestflanke“ verwundbar machen. Balaklija, das zwischen Charkiw und Isjum liegt, ist ein für den russischen Nachschub wichtiger Eisenbahnknotenpunkt.[239] Noch am selben Tag berichteten ukrainische und russische Medien, dass die von der russischen Nationalgarde besetzte Stadt Balaklija von ukrainischen Kampfverbänden eingekesselt wurde;[240] dies läutete eine groß angelegte Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte im Oblast Charkiw ein. Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge sieben russische Kommandoposten attackiert und in der Oblast Donezk russische Angriffe (darunter auf Bachmut) abgewehrt.[239]

Einem von Russland eingesetzten Verwaltungschef der Oblast Cherson zufolge verschiebt sich die „Volksbefragung“ über eine Eingliederung der dortigen Gebiete in die Russische Föderation auf den 4. November (den russischen Feiertag Tag der Einheit des Volkes).[239] Nach ukrainischen Angaben befindet sich die Besatzungsverwaltung nicht mehr in der Oblast Cherson; sie sei nach Russland geflüchtet.[239][241]

Die US-Regierung hat sich eigenen Angaben zufolge nach einer Prüfung dazu entschieden, Russland nicht, wie von der ukrainischen Regierung gefordert, als Terrorstaat einzustufen, da dies laut Begründung sowohl die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen in Russland als auch etwaige Verhandlungen mit Russland erschwere.[239]

Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok, an dem Vertreter von mindestens 40 asiatischen Staaten teilnahmen,[242] umfangreich zu Themen mit Bezug zum russischen Militäreinsatz in der Ukraine:[239] Putin kündigte für den Fall, dass westliche Staaten russische Energieexporte mit einem Preisdeckel belegen, einen Gas- und Öllieferstopp gegenüber jenen Staaten an. Diesbezüglich ergänzte er, dass Russland den Export von Getreide und Lebensmitteln aus der Ukraine durch eine erneute Seeblockade stoppen könne.[239] Die gegen Russland verhängten Sanktionen bezeichnete Putin als „Bedrohung für die ganze Welt“ und erklärte sie gleichzeitig für gescheitert, da es laut Putin prinzipiell „unmöglich“ sei, Russland international zu isolieren.[243] Putin betonte bezüglich des Gasstreits mit der EU die Möglichkeit einer Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2.[239] Bezüglich des Angriffs Russlands auf die Ukraine erklärte Putin, dass Russland sich „nach vielen Versuchen“, den im Jahr 2014 begonnenen Konflikt in der Ukraine auf friedlichem Weg zu lösen, dafür entschieden habe, „spiegelbildlich auf Handlungen“ eines „potenziellen Feindes“ zu antworten.[239][244]

8. September

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 8. September 2022

Am 8. September eroberten ukrainische Truppen die Stadt Balaklija zurück.[245] und stießen bis nach Wolochiw Jar vor.[246] Das Institute for the Study of War berichtet über einen Rückzug russischer Truppen auf die Nordseite der Flüsse Sewerskij Donezk und Serednja Balakliika. Teilweise hätten russische Truppen dabei Brücken gesprengt, um den Vormarsch ukrainischer Kräfte zu behindern.[240] Ukrainischen Streitkräfte hatten somit seit dem 1. September ein Gebiet von mehr als 1000 Quadratkilometern zurückerobert.[247][248] Der US-Generalstabschef Mark Milley erklärte zum russischen Militäreinsatz unter anderem, dass russische Kommunikationswege und Lieferketten stark belastet und die Kontrolle des russischen Hauptquartiers gestört seien. Russland hat laut Milley Schwierigkeiten, Streitkräfte aufzustocken und Verluste zu ersetzen.[247][248]

Ein hochrangiger Kommandeur der prorussischen Separatisten in Donezk, Alexander Chodakowski, erklärte, dass bisher keine Belege bzw. Dokumente gefunden wurden, die die Behauptung Russlands stützen, dass die Ukraine einen Angriff auf Russland geplant habe.[247][248]

Nach einer ähnlichen Resolution im Sankt Petersburger Stadtparlament am 7. September haben auch Gemeindeabgeordnete im Moskauer Bezirk Lomonosovsky den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Rücktritt aufgefordert und erklärt, seit Beginn seiner zweiten Amtszeit sei „alles schief gelaufen“ und dass ein Machtwechsel zum Wohle des Landes notwendig sei. Die Abgeordneten veröffentlichten ihre Protokollentscheidung auf der Website des Bezirks Lomonosovsky, einschließlich eines 30-minütigen Videos ihres Treffens.[249][250]

9. September

Aufgrund der seit 7. September sich entfaltenden ukrainischen Gegenoffensive in der Oblast Charkiw zogen sich russische Streitkräfte aus Isjum zurück; zudem sollen ukrainische Streitkräfte in das Stadtzentrum von Kupjansk eingedrungen sein, über 50 km hinter dem Frontverlauf vom 6. September.[251] Laut russischen Meldungen „evakuieren“ russische Truppen aufgrund der nahenden Offensive der ukrainischen Streitkräfte die ukrainische Zivilbevölkerung aus den Städten Isjum, Kupjansk und Welykyj Burluk.[252]

Nach ukrainischen Angaben ist am Morgen des 9. September ein Krankenhaus in der Oblast Sumy bei einem von russischem Territorium ausgehenden Luftangriff getroffen worden.[253]

10. September

Die Ukraine eroberte im Zuge ihrer Gegenoffensive in der Oblast Charkiw die strategisch bedeutsamen Städte Kupjansk und Isjum von Russland zurück und durchbrach die Frontlinie an gleich mehreren Stellen.[254][255] Das russische Verteidigungsministerium gab den Rückzug russischer Truppen aus Isjum und Balaklija im Zuge einer „Umgruppierung“ bekannt,[256][257] nachdem russische Verbände von einer großflächigen Einkesselung bedroht worden waren und unter großen Materialverlusten ihre Positionen verlassen hatten.[258] Serhij Hajdaj, der ukrainische Militärgouverneur der weitgehend unter russischer Besatzung stehenden Oblast Luhansk, erklärte, dass ukrainische Militäreinheiten bis vor die Stadt Lyssytschansk, welche im Juli 2022 als letzte größere Stadt in der Oblast Luhansk von der russischen Armee erobert worden war, vorgerückt seien.[259] Nordöstlich der Stadt Charkiw sind russische Einheiten nach Angaben lokaler pro-russischer Verwalter „temporär“ aus der ukrainischen Grenzstadt Wowtschansk abgezogen.[260] In der Oblast Cherson wurde das Küstendorf Oleksandriwka am Mündungsgebiet des Dnepr von der ukrainische Armee zurückerobert.[261]

11. September

Die Offensive der ukrainischen Streitkräfte in der Oblast Charkiw entfaltete sich weiter. Nördlich von Charkiw haben sich russische Truppen aus dem Grenzort Kosatscha Lopan zurückgezogen.[262][263] Sich häufende ukrainische Einnahmemeldungen und eine veränderte öffentliche russische Generalstabskarte bestätigten, dass die russische Armee fast alle besetzten Gebiete in der Oblast Charkiw aufgegeben hat, darunter auch alle Dörfer zwischen der russischen Grenze und der Stadt Charkiw, aus denen die Stadt immer wieder beschossen wurde, mit Ausnahme eines schmalen Streifens im Osten, östlich (links) des Oskil-Flusses.[264] Ukrainische Truppen stießen bereits am 9. September bei Lyman im Norden der Oblast Donezk[265] und am 10. September in den östlichen Stadtvierteln von Kupjansk[266] auch in Gebiete links (östlich) des Oskil vor, trafen hier aber auf verstärkten russischen Widerstand. Die ukrainischen Streitkräfte hatten insgesamt 3000 Quadratkilometer in der Oblast Charkiw, insbesondere im südöstlichen Teil der Oblast, zurückerobert.[262][263]

Am Abend durchgeführte russische Raketenangriffe auf kritische Infrastruktur in Charkiw führten in weiten Teilen der Großstadt zu Stromausfällen und teilweise zu einem Zusammenbruch der Wasserversorgung.[267][268] Später am Abend meldete die ukrainische Regierung, dass sich der Blackout auf die gesamten Regionen Charkiw und Donezk erstreckt. Berichte über Ausfälle bei der Strom- und Wasserversorgung gab es auch aus den Oblasten Sumy, Dnipropetrowsk, Poltawa, Saporischschja und Odessa. In der gesamten Ukraine war am Abend wegen drohender Luftangriffe Alarm ausgelöst worden.[269] Nach ersten Meldungen waren zwölf ukrainische Städte Ziel von Luftangriffen; dabei wurde vor allem kritische Infrastruktur getroffen.[270]

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko bat angesichts der erfolgreichen ukrainischen Gegenoffensive erneut bei der deutschen Bundesregierung um Leopard-2-Kampfpanzer.[262]

12. September

Am Nachmittag meldete die ukrainische Armee die Kleinstadt Swjatohirsk in der nördlichen Oblast Donezk, die Russland Anfang Juni eingenommen hatte, als zurückerobert.[271] Die Stadt liegt an der Nordseite des Siwerskyj Donez und ist damit die zweite ukrainische Überquerung des Flusses nach der Einnahme der südlichen Vororte von Lyman 10 km südöstlich (Staryj Karawan und Brusiwka) am 10. September und (mit den Kämpfen im östlichen Kupjansk) der dritte Vorstoßversuch hinter Siwerskyj Donez und Oskil, welcher 5 km nordwestlich in den (Siwerskyj) Donez mündet. Russland betonte, dass es zwar „Saboteure“ der Ukraine im Gebiet Luhansk gebe, aber keine regulären Truppen. Umgekehrt berichteten Ukrainer von militärischer Aktivität auch in der Oblast Luhansk.[272] Laut Angaben von russischen Grenzern hätten innerhalb einer Woche über 100.000 Menschen das Gebiet in Richtung Russland verlassen.[273]

Das ukrainische Südkommando meldet die Rückeroberung von 500 km² in der Oblast Cherson.[274] Bei ihrem fluchtartigen Rückzug aus der Oblast Charkiw ließen russische Truppen (u. a. durch die Evakuierung von Waffenlagern) sehr viele funktionsfähige Handwaffen und Fahrzeuge (darunter Panzer) zurück, die von ukrainischen Streitkräften erbeutet wurden.[275] Der britische Militärgeheimdienst kommt u. a. zu der Einschätzung, dass angesichts der Erfolge des ukrainischen Militärs sich der Vertrauensverlust der russischen Truppen in die eigene Führung weiter vergrößert und die russischen Streitkräfte in der Ukraine „höchstwahrscheinlich“ gezwungen seien, „Defensivmaßnahmen“ zu ergreifen. Der Geheimdienst fasst zusammen, dass die „schnellen Erfolge der ukrainischen Streitkräfte erhebliche Auswirkungen auf die gesamten operativen Pläne“ Russlands haben.[276] Der Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte trotz der militärischen Misserfolge in der Ukraine, dass die „militärische Spezial-Operation“ fortgesetzt werde. Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew deutete an, dass Russland der Ukraine Bedingungen für Verhandlungen gestellt habe, und drohte der Ukraine für den Fall, dass sie sich nicht gesprächsbereit zeige.[274]

Laut dem Bürgermeister von Charkiw ist die kritische Infrastruktur der Millionenstadt, wie bereits am Vortag, erneut beschossen worden, nachdem 80 % der Strom- und Wasserversorgung der Stadt wiederhergestellt worden waren.[277] Anwohner melden mehrere Explosionen in der Nähe der Stadt Taganrog in der Oblast Rostow, Russland.[278][279]

Nachdem sieben Gemeindeabgeordnete eines Sankt Petersburger Verwaltungsbezirks am 7. September 2022 ein Quorum für einen an die Duma gerichteten Antrag, der die Absetzung von Wladimir Putin wegen Hochverrats vorsieht, erreicht hatten,[280] erhoben 18 Kommunalpolitiker aus Sankt Petersburg und Moskau Rücktrittsforderungen gegenüber Putin.[281][282] Gegen die sieben Gemeindeabgeordneten wurden Ermittlungen wegen angeblicher „Diskreditierung“ der russischen Streitkräfte begonnen.[283]

13. September

Erstmals seit Mai 2022 telefonierte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.[284][285]

Der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow verneinte die Frage nach einer Generalmobilmachung gegen die Ukraine.[285] Mit Iwan Peschorin starb ein zwölfter einflussreicher russischer Wirtschaftsfunktionär im Jahr 2022 unter mysteriösen Umständen.[286]

14. September

Nach gezielten russischen Raketenangriffen auf mehrere Objekte der städtischen Wasserversorgung der Stadt Krywyj Rih und den nahe gelegenen Karachaun-Damm kam es zum Dammbruch und in Folge stieg der Inhulez an; für die Stadt wurde Hochwassergefahr ausgesprochen.[287] Es wird vermutet, dass damit die flussabwärts gelegenen Pontonbrücken der ukrainischen Streitkräfte bei Dawydiw Brid beeinträchtigt werden sollten, die dort in jüngsten Tagen erfolgreich einen Brückenkopf an der Cherson-Front ausgeweitet hatten. Durch die Bombardierung der Anlagen brach außerdem die Wasserversorgung in weiten Teilen der Stadt zusammen und es kam zu Überschwemmungen. Des Weiteren wurde Verkehrsinfrastruktur in Krywyj Rih zerstört.[288][289]

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reiste in das kurz zuvor zurückeroberte Isjum.[290]

15. September

Die ukrainische Armee meldete das Dorf Kyseliwka 30 km nordwestlich von Cherson als zurückerobert,[291] womit nur noch der Vorort Tschornobajiwka zwischen der Front und dem Stadtgebiet von Cherson liegt.

Nach Angaben der ukrainischen Polizei wurden in Isjum Gräber mit mehr als 440 Leichen gefunden, die Zivilisten und ukrainischen Soldaten zuzuordnen seien.[292][293]

Marija Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, warnte die USA vor einem Überschreiten einer „roten Linie“ im Falle von Lieferungen von „Raketen größerer Reichweiten“ an die Ukraine. In diesem Fall würde Russland die USA als unmittelbare Konfliktpartei betrachten.[294]

Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping hat sich in Usbekistan mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Am selben Tag starteten die Seestreitkräfte beider Länder eine Militärübung im Pazifik.[295][296]

16. September

In den in Isjum entdeckten 445 Gräbern wurden nach ukrainischen Angaben Leichen entdeckt, die Spuren von Folter aufweisen. Laut der ukrainischen Polizei wurden im zurückeroberten Gebiet in der Oblast Charkiw 10 Folterkammern entdeckt. Laut dem Vermisstenbeauftragten der Ukraine kann es sich bei den Toten um Zivilisten handeln, die im März 2022 starben, als russische Kräfte die Stadt einnahmen. Das Büro des Hohen Kommissars für Menschenrechte erklärte, eigene Beobachter nach Isjum zu entsenden.[297][298][299] Einen Tag nach Beginn einer Marineübung im Pazifik startete die russische Seekriegsflotte auch in arktischen Gewässern unter dem Namen Umka-2022 ein Manöver.[298][299][300]

Laut deutschen Regierungskreisen plant Bundeskanzler Olaf Scholz weiterhin nicht, dem Bitten der Ukraine nach Lieferung deutscher Kampfpanzer nachzukommen.[299][301]

Nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes würden russische Militärakademien die Ausbildungskurse für Kadetten kürzen und Abschlusstermine vorziehen, um die Absolventen aufgrund des Personalmangels schnellstmöglich in der Ukraine einsetzen zu können.[302][299]

17. September

Satellitenaufnahmen legen laut dem Institute for the Study of War nahe, dass die ukrainische Armee den Oskil überquert und dort, am Ostufer, Artillerie platziert hat.[303] Bereits am Nachmittag des 16. September hatte auch die ukrainische Armee die endgültige Rückeroberung der offenbar mehrere Tage umkämpften Ostteile von Kupjansk östlich des Oskil gemeldet.[304] Ebenfalls am 17. September meldete die ukrainische Armee im Norden der Oblast Donezk die Dörfer Dibrowa und Oserne sowie Schurowe als zurückerobert;[305] die ersten beiden liegen östlich, das letzte westlich der schon am 10. September eingenommenen Dörfer Staryj Karawan und Brusiwka, womit nun alle Dörfer am Nordufer des Siwerskyj Donez unmittelbar südlich der Stadtgrenzen von Lyman und Jampil wieder unter ukrainischer Kontrolle stehen.

Laut dem britischen Militärgeheimdienst haben die russischen Streitkräfte angesichts der anhaltenden Offensivbestrebungen des ukrainischen Militärs an der Grenze zur Oblast Luhansk eine neue „Verteidigungslinie“ zwischen dem Fluss Oskil und der Stadt Swatowe aufgebaut, womit sie die Verteidigung am Oskil nicht halten konnten und sich an die Grenze der Oblast Luhansk zurückzogen. Im Gebiet hinter der russischen Linie verläuft durch den Verkehrsknotenpunkt Swatowe eine vom russischen Staatsgebiet (Oblast Belgorod) ausgehende Hauptversorgungsroute der russischen Streitkräfte.[303][306] Aus der Region Luhansk kamen seit einer Woche immer wieder nicht überprüfbare Meldungen von Partisanen- und Widerstandsaktivitäten aus der Bevölkerung. Offenbar deshalb stellten die Besatzungsbehörden der „Volksrepublik Lugansk“ im gesamten Gebiet schon in den Tagen zuvor das mobile Internet, am 17. September auch das Kabelinternet ab.[307]

18. September

Die ukrainischen Regionalgouverneure der Oblaste Charkiw, Mykolajiw und Dnipropetrowsk teilten mit, dass mehrere Städte (unter anderem Isjum, Tschuhujiw, Mykolajiw und Nikopol) von russischen Streitkräften unter Beschuss genommen wurden und dabei unter anderem Wohn- und Geschäftsgebäude, ein Krankenhaus, Tankstellen und Produktionsanlagen getroffen und Zivilisten getötet wurden. In der Nacht auf den 19. September schlug zudem auf dem Gelände des Atomkraftwerks Juschnoukrajinsk (Südukraine) bei Mykolajiw eine russische Rakete ein. Das staatliche ukrainische Unternehmen Energoatom, das alle Kernkraftwerke im Land betreibt, bestätigte den Angriff über seinen Telegram-Kanal; die unmittelbare Gefahr eines Atomunfalls bestehe allerdings nicht, wurde ausdrücklich betont.[308] Der britische Militärgeheimdienst kommt zu der Auswertung, dass die russischen Streitkräfte vor dem Hintergrund von Misserfolg an der Front in den vorherigen sieben Tagen ihre Distanzraketenangriffe auf „zivile Infrastruktur“ erhöht haben. Laut dem Geheimdienst bieten die Angriffe keinen unmittelbaren militärischen Gewinn, seien jedoch darauf ausgerichtet, die Moral der Bevölkerung und der ukrainischen Regierung zu untergraben.[309][310]

19. September

Am Mittag des 19. September meldete die ukrainische Armee die Kleinstadt Jarowa, östlich des am 12. September eingenommenen Swjatohirsk, ebenfalls am Nordufer des Siwerskyj Donez, als zurückerobert. Am Nachmittag meldete sie auch die Einnahme der Kleinstadt Bilohoriwka weiter östlich.[311] Bilohoriwka, das schon am 7. Mai in den Nachrichten war, als dort die russische Armee eine Schule zerstörte, wo 90 Zivilisten Schutz gesucht hatten,[312] und am 12. Mai, als die russische Armee bei einem vereitelten Überquerungsversuch des Siwerskyj Donez von Norden hohe Verluste erlitt, war Anfang Juli als letzte Ortschaft der Oblast Luhansk von der russischen Armee erobert worden. Mit der Rückeroberung ist die bisher einzige vollständig eroberte ukrainische Oblast nicht mehr komplett unter russischer Kontrolle. Offenbar gelang der ukrainischen Armee dort die Überquerung des Siwerskyj Donez nach Norden, denn am Mittag behauptete der Präsident der „Volksrepublik Donezk“, Denis Puschilin, die russische Armee habe einen ukrainischen Angriff auf die nördlichere Kleinstadt Kreminna, nördlich des Flusses, abgewehrt.[311]

Der britische Militärgeheimdienst hat erklärt, dass mindestens vier russische Kampfflugzeuge innerhalb der letzten zehn Tage abgeschossen wurden und dies mit den jüngsten ukrainischen Geländegewinnen in Verbindung gebracht. Nach der britischen Einschätzung gingen die russischen Luftstreitkräfte nun trotz einer fehlenden Luftüberlegenheit höhere Risiken ein, um den russischen Bodentruppen Luftunterstützung zu bieten.[313]

20. September

Die Separatistenführungen bzw. Verwaltungen der selbsternannten Volksrepublik Lugansk und Volksrepublik Donezk kündigten an, für die Zeit vom 23. bis 27. September Referenden über den Beitritt zur Russischen Föderation abzuhalten.[314][315] Der stellvertretende Leiter des Sicherheitsrates der Russischen Föderation und ehemalige russische Präsident, Dmitri Medwedew, erklärte, Russland könne nach dem Beitritt der Gebiete „alle Mittel des Selbstschutzes“ anwenden.[315] Auch der von Russland eingesetzte Statthalter in der umkämpften, teilweise von russischen Truppen besetzten Oblast Cherson erklärte, in jener Oblast ein Referendum über einen Beitritt zu Russland abhalten zu wollen.[316][317] In der zu 75 Prozent von russischen Truppen besetzten Oblast Saporischschja, die ebenfalls Kriegsschauplatz ist, will die russische Militärverwaltung eigenen Angaben zufolge ebenfalls kurzfristig eine Abstimmung über die Eingliederung in die russische Föderation abhalten. Die 700.000 Einwohner der Hauptstadt Saporischschja werden jedoch laut einem russischen Militärverwalter nicht an der Abstimmung teilnehmen (die Stadt liegt im nicht von russischen Truppen okkupierten ukrainischen Staatsgebiet).[317]

Das russische Parlament hat einen Gesetzesentwurf gebilligt, der eine Verschärfung des Strafmaßes unter anderem für Fahnenflucht, Beschädigung von militärischem Eigentum und Ungehorsam bzw. Befehlsverweigerung vorsieht.[318][319]

Nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes hat Russland U-Boote (Kilo-Klasse) der Schwarzmeerflotte vom Hafen von Sewastopol in den Hafen von Noworossijsk verlegt. Dies sei laut der Einschätzung sehr wahrscheinlich vor dem Hintergrund eines höheren Sicherheitsrisikos für die U-Boote geschehen, da in den vorherigen zwei Monaten das Kommandozentrum und die Marineflieger der Flotte durch Distanzangriffe der ukrainischen Streitkräfte getroffen worden waren.[320]

21. September

Am 21. September verlas der russische Präsident Wladimir Putin eine Erklärung, in der unter anderem eine Teilmobilmachung von Russen im wehrfähigen Alter für die „militärischen Sonderoperation“ in der Ukraine ankündigte, daran erinnerte dass Russland über Atomwaffen verfügt und diesbezüglich mitteilte, „im Falle einer Bedrohung der territorialen Integrität [...] zur Verteidigung Russlands [...] mit Sicherheit“ von allen „zur Verfügung stehenden Waffensystemen Gebrauch“ zu machen. Der russische Verteidigungsminister gab bekannt, dass schrittweise 300.000 Reservisten eingezogen werden.[321]

Commons: Russischer Überfall auf die Ukraine 2022 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Order of 16 March 2022 – Quellen und Volltexte (englisch)

Fußnoten

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  3. «Войска скорее имитируют, чем наступают», Nowaja Gaseta Europa, 27. April 2022.
  4. Offenbar zweiter russischer General getötet. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. März 2022.
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