„Gariep-Gürtel“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Damara-Orogen mit Damara-Gürtel, Kaoko-Gürtel und Gariep-Gürtel.png|mini|Geologische Karte der Faltengürtel des Damara-Orogens]]
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'''Gariep-Gürtel'''<ref name="gariepgürt" /> ({{enS|''Gariep Belt''}})<ref>[http://www.mme.gov.na/files/publications/Jasper%20et%20al_Evolution%20Gariep%20Belt.pdf ''Report: Preliminary results of a study of the structural and sedimentological evolution of the late Proterozoidearly Palaeozoic Gariep Belt, southern Namibia.'' Geological Survey of Namibia, 1992/1993.]</ref> bezeichnet in der [[Regionale Geologie|regionalen Geologie]] Afrikas einen etwa Nord-Süd [[Streichen (Geologie)|streichenden]], [[Neoproterozoikum|neoproterozoischen]] [[Falte (Geologie)|Falten]]- und [[Überschiebung]]sgürtel an der [[Südatlantik|atlantischen]] Ostküste, beginnend in [[Lüderitz]] im Südwesten [[Namibia]]s bis [[Kleinzee]]<ref name="kleinzee" /> an der Nordwestküste [[Südafrika]]s über eine Länge von etwa 400 Kilometer und einer Breite von etwa 80 Kilometer. Benannt ist er nach dem Fluss [[Oranje (Fluss)|Oranje]], der in Südafrika auch ''Gariep'' heißt.
[[Datei:Gariep-Gürtel.png|mini|Gariep-Gürtel des Damara-Orogens in Namibia und Südafrika mit tektonisch-stratigraphischen Strukturen. Nicht maßstabgerechte Übersichtsskizze]]


Der Gariep-Gürtel wird dem [[Damaraland|Damara]]-[[Orogen]] zugerechnet und kann als südliche Fortsetzung des Damara-Gürtels angesehen werden. Im Süden geht er in den [[Saldanha (Südafrika)|Saldania]]-Gürtel<ref name="saldania" /> am südwestlichen Rand des [[Kalahari]]-[[Kraton]]s über.
Der '''Gariep-Gürtel'''<ref name="gariepgürt" /> ist ein etwa Nord-Süd streichender (verlaufender) Falten- und Überschiebungsgürtel<ref name="faltschiebgürt" /> an der atlantischen Ostküste, beginnend in [[Lüderitz]] im Südwesten [[Namibia]]s bis [[:en:Kleinzee|Kleinzee]] an der Nordwestküste [[Südafrika]]s über eine Länge von etwa 400 km und einer Breite von etwa 80 km.


Die Bildung des Gariep-Gürtels erfolgte im Zuge der [[Pan-Afrikanische Orogenese|Pan-Afrikanischen Orogenese]]. Seine Entstehungsgeschichte umfasst den Zeitraum vor 780 bis 520 Millionen Jahren ([[Mya (Zeitskala)|mya]]).
Der Gariep-Gürtel wird dem Damara-Orogen zugerechnet und kann als südliche Erweiterung des Damara-Gürtels angesehen werden. Im Süden geht er in den Saldania-Gürtel<ref name="saldania" /> am unteren süd-westlichen Rand des Kalahari-Kratons über.


== Entwicklung ==
Die Bildung des Gariep-Gürtels erfolgte vor 780 bis 520 Million Jahren (im folgenden Text abgekürzt als [[mya (Einheit)|mya]]).


Zwischen 780 und 740 mya brachen auf „afrikanischer“ Seite der damals noch intakte Kongo-São-Francisco-[[Kraton]]<ref name="kosaofra" /> (Kongo-SF) und der Kalahari-Kraton<ref name="kalahari" /> auseinander und beide lösten sich vom „südamerikanischen“ [[Río de la Plata|Río-de-la-Plata]]-Kraton.<ref name="rioplata" /> Auf die kontinentale Grabenbruch-Phase folgte [[Ozeanbodenspreizung]]. Das entsprechende Ozeanbecken wird Adamastor-Ozean genannt. Die ältesten magmatischen Zeugnisse dieser Dehnungstektonik sind 741 Millionen Jahre alte [[Rhyolith]]e und [[Basalt]]e, die der sedimentären Abfolge der Rosh-Pina-Formation eingeschaltet sind. Diese Formation kam in einem Teil des fossilen Grabenbruchsystems zur Ablagerung, der sich nicht zu einem Ozeanbecken entwickelte, sondern dessen Dehnung irgendwann zum Stillstand kam ([[Aulakogen]], engl. auch „failed rift“ genannt). Als Zeugnis des Übergangs vom kontinentalen Rift-Stadium zum Ozean-Stadium (engl.: „rift-to-drift“, siehe auch →&nbsp;[[Wilson-Zyklus]]) gilt der 717 Millionen Jahre alte mafische Gannakouriep-[[Gangschwarm]] (engl.: ''Gannakouriep mafic dyke swarm'')<ref name="gannadyke" /> am südwestlichen Rand des Kalahari-Kratons, der sich im Gegensatz zu den als subalkalisch klassifizierten Basalten der Rosh-Pina-Formation auch durch alkalisches Gestein auszeichnet.<ref name="gariepgürt" />
== [[Geochronologie]] der orogenen Entwicklung ==


Die Bildung ozeanischer Kruste am Grund des Adamastor-Ozeans ist durch ca. 700 Millionen-Jahre alte Basalte mit [[MORB]]-Signatur belegt, die im Marmora-[[Terran]] (siehe [[#Marmora-Terran|unten]]) vorkommen. Dort treten zudem Basalte auf, die aufgrund ihrer [[Basalt#Entstehungszonen|OIB]]-artigen Geochemie als Überreste von [[Tiefseeberg]]en (Seamounts) oder aseismischen Rücken interpretiert werden, die infolge der damaligen Plattendrift über einen [[Hotspot (Geologie)|Hotspot]] hinweg entstanden waren.
Zwischen 780 und 740 mya brachen auf afrikanischer Seite der damals noch verbundene [[Kraton]] Kongo-São Francisco<ref name=''kosaofra'' /> (abgekürzt Kongo-SF) und der Kalahari-Kraton<ref name=''kalahari'' /> sowie der südamerikanische Kraton Rio de la Plata<ref name="rioplata" /> infolge einer [[Ozeanbodenspreizung]] auseinander, und der Adamastor-Ozean entstand dadurch.


Mit beginnender Subduktion unter den Rio-de-la-Plata-Kraton und damit der Schließung des südlichen Adamastor-Ozeans ab 600 mya setzte die Gariep-Orogenese ein. Zwischen 580 und 570 mya akkretierten die Gesteinskomplexe des Marmora-Terrans.
An der südwestlichen Randzone des Kalahari-Kratons entstand um 741 mya ein intra-kontinentaler, [[aulakogen]]er Grabenbruch, der sich nicht zu einer ozeanischen Bodenspreizung entwickelte. Die [[Intrusion]] des Gannakouriep mafic dyke swarm<ref name="gannadyke" /> (717 mya) bewirkte die Flutung dieses Grabenbruchs durch den Adamastor-Ozean. Die Port-Nolloth-Zone entwickelte sich hierin in der Folge.


Die finalen Faltungs- und Überschiebungsvorgänge im Gariep-Gürtel fanden während der Kollision des Kalahari- mit dem Río-de-la Plata-Kraton um etwa 545 mya statt. Die älteste [[Molasse]] im Nama-Becken, dem östlichen Vorlandbecken das Orogens, wird auf 540 Millionen Jahre datiert.<ref name="gariepgürt" /> Um 520 mya hatte sich der Gariep-Gürtel weitgehend konsolidiert, wie es entsprechend alte postkinematische [[Pluton (Geologie)|Plutone]] zeigen. Jedoch ist ostwärts gerichtete Überschiebungstektonik im Nama-Vorlandbecken noch bis 496 mya nachweisbar.<ref name="grayetal2008" />
Mit der weiteren Öffnung des Adamastor-Ozeans entstanden Ozeanbodenkrusten mit [[Mittelozeanischer Rücken|mittelozeanischer Rückenbasalt (MORB)]]-Signatur um 700 mya. Diese weit verbreiteten Basalte in Form von z.B. [[Tiefseeberg]]en (Seamounts) oder aseismischen Ozeanrücken werden als Plattenbewegungen über einem [[Hotspot]] interpretiert. Die Gesteine dieser Vorgänge sind Bestandteile der Marmora-Terrane.


Der Gariep-Gürtel korreliert mit dem Punta del Este Terran im Dom Feliciano-Gürtel<ref name="domfelicia" />. Die heutige geologische Situation bildete sich mit der Öffnung des Südatlantiks ab der [[Unterkreide|frühen Kreidezeit]] heraus.
Mit beginnender Schließung und Subduktion des südlichen Adamastor-Ozeans unter Südamerika ab 600 mya setzte die Gariep-Orogenbildung ein. Zwischen 580 und 570 mya akkretierten die Marmora-Terrane.

Der Gariep-Gürtel faltete sich während der Kollision der Kratone Kalahari und Río de la Plata Kraton auf. Auf dem südamerikanischen Kontinent entstand der Dom Feliciano-Gürtel<ref name="domfelicia" />. Die Gesteine dieser Landmassen entsprechen einander. Der diese Kratone trennende Adamastor-Ozean<ref name="adamastor" /> subduzierte dabei.

Um 520 mya hatte sich der Gariep-Gürtel weitgehend konsolidiert, jedoch intrudierten um 507 mya mehrere post-orogene [[Pluton]]e.


== Strukturen, Gesteine ==
== Strukturen, Gesteine ==


=== Grundgebirge ===
=== Grundgebirge ===
Der Gariep-Gürtel basiert mit der Port-Nolloth-Zone auf dem [[Grundgebirge]] des Namaqua-Natal-Gürtels<ref name="namanatal" />, insbesondere dem westlichen Namaqua-Abschnitt mit den Regionen Bushmanland, Northern Cape und [[Kulturlandschaft Richtersveld|Richtersveld]]. Der Namaqua-Natal-Gürtel verläuft quer im unteren [[Südafrika]] von [[Namaqualand]] beiderseits des [[Oranje (Fluss)|Oranje]] Fluss-Unterlaufs an der Atlantikküste bis zur Provinz [[KwaZulu-Natal]] am [[Indischer Ozean|Indischen Ozean]]. Geologisch hat er Kontakt mit der Südflanke des [[Kaapvaal-Kraton]]s.

Der Gariep-Gürtel basiert mit der Port-Nolloth-Zone auf dem [[Grundgebirge]] des Namaqua-Natal-Gürtels<ref name="namanatal" />, insbesondere dem westlichen Namaqua-Abschnitt mit den Regionen [[:en:Bushmanland|Bushmanland]] und [[Richtersveld]]. Der Namaqua-Natal-Gürtel verläuft quer im unteren [[Südafrika]] von [[Namaqualand]] beiderseits des [[Oranje]] Fluss-Unterlaufs an der Atlantikküste bis zur Provinz [[KwaZulu-Natal]] am [[Indischer Ozean|Indischen Ozean]]. Geologisch hat er Kontakt mit der Südflanke des [[Kaapvaal-Kraton]]s.


Ursache für die Ausbildung des Namaqua-Natal-Gürtels waren Grabenbildungen. Der Gürtel entwickelte sich hauptsächlich in zwei Perioden um 2.200 und 1.400 mya aus partiell aufgeschmolzenem ([[Partielle Schmelze]]) Material des [[Erdmantel]]s. Bestandteile aus älteren Krustenquellen sind nur geringfügig vorhanden.
Ursache für die Ausbildung des Namaqua-Natal-Gürtels waren Grabenbildungen. Der Gürtel entwickelte sich hauptsächlich in zwei Perioden um 2.200 und 1.400 mya aus partiell aufgeschmolzenem ([[Partielle Schmelze]]) Material des [[Erdmantel]]s. Bestandteile aus älteren Krustenquellen sind nur geringfügig vorhanden.


Die Gesteine in den beiden für den Gariep-Gürtel relevanten Regionen entstanden zwischen 2.000 und 1.750 mya und bestehen aus [[:en:Calc-alkaline magma series|calk-alkinen Laven]], [[Granit]]oiden, Para- und Ortho[[gneis]]en.
Die Gesteine in den beiden für den Gariep-Gürtel relevanten Regionen entstanden zwischen 2.000 und 1.750 mya und bestehen aus calk-alkinen Laven<ref name="calc-alkin" />, [[Granit]]oiden, Para- und Ortho[[gneis]]en.


=== Strukturen ===
=== Strukturen ===


Der Gariep-Gürtel ist in zwei Hauptzonen unterteilt: die [[Autochthon (Geologie)|parautochthone]] mit nur geringfügig verschobenen Gesteinseinheiten der Port-Nolloth-Zone und westlich davon an der Atlantikküste die [[Allochthon (Geologie)|allochthone]], vorwiegend mafischen Marmora-Terrane mit weit verfrachteten Krustenblöcken. Die Port-Nolloth-Zone und die Marmora-Terrane sind durch die Schakalsberge-Störung getrennt. Entlang dieser Störung wurden die Marmora-Terrane während der Kollision des Kratons Rio de la Plata mit dem Kalahari-Kraton in Richtung Südosten auf die Port-Nolloth-Zone aufgeschoben.
Der Gariep-Gürtel ist in zwei Hauptzonen unterteilt: die [[Autochthon (Geologie)|parautochthone]] mit nur geringfügig verschobenen Gesteinseinheiten der Port-Nolloth-Zone und westlich davon an der Atlantikküste die [[Allochthon (Geologie)|allochthone]], vorwiegend mafischen Marmora-Terrane mit weit verfrachteten Krustenblöcken. Die Port-Nolloth-Zone und die Marmora-Terrane sind durch die [[Schakalberg]]e-Störung getrennt. Entlang dieser Störung wurden die Marmora-Terrane während der Kollision des Kratons Rio de la Plata mit dem Kalahari-Kraton in Richtung Südosten auf die Port-Nolloth-Zone aufgeschoben.


An die Port-Nolloth-Zone schließt sich östlich die Nama-Gruppe als Sedimentationsbereich des Gariep-Gürtels an.
An die Port-Nolloth-Zone schließt sich östlich die Nama-Gruppe als Sedimentationsbereich des Gariep-Gürtels an.
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==== Port-Nolloth-Zone ====
==== Port-Nolloth-Zone ====


Die Port-Nolloth-Zone entwickelte sich infolge von Krustendehnung von einem intra-kontinentalen Grabenbruch (Rifting) zu einem passiven Kontinentalrand am südwestlichen Bereich des Kalahari-Kratons. Sie besteht aus Metasedimenten und Metavulkaniten (jeweils metamorph überprägte Gesteine). Über die stratigraphische Gliederung existieren mehrere Modelle, z.B. das folgende:
Die Port-Nolloth-Zone entwickelte sich infolge von Krustendehnung von einem intra-kontinentalen Grabenbruch (Rifting) zu einem passiven Kontinentalrand am südwestlichen Bereich des Kalahari-Kratons. Sie besteht aus Metasedimenten und Metavulkaniten (jeweils metamorph überprägte Gesteine). Über die stratigraphische Gliederung existieren mehrere Modelle, z.&nbsp;B. das folgende:


Die untere Gariep-Gruppe wird von Stinkfontein-Untergruppe gebildet, die in mehrere Formationen unterteilt ist. Sie enthält [[Feldspat]]-[[Quarzit]]e, [[Intermediäres Gestein|intermediäre]] und [[Felsit|saure]] [[Vulkanit]]e, kalkhaltige Feldspat-Quarzite, [[Phyllit]]e sowie [[Kalkstein]]e. Diese Gesteine wurden während des kontinentalen Riftings, verbunden mit Grabenbildung, abgelagert. Deren Entstehung begann ab 780 mya, welche durch Intrusionen von [[Alkalifeldspatgranit]]en begleitet war.
Die untere Gariep-Gruppe wird von Stinkfontein-Untergruppe gebildet, die in mehrere Formationen unterteilt ist. Sie enthält [[Feldspat]]-[[Quarzit]]e, [[Intermediäres Gestein|intermediäre]] und [[Felsit|saure]] [[Vulkanit]]e, kalkhaltige Feldspat-Quarzite, [[Phyllit]]e sowie [[Kalkstein]]e. Diese Gesteine wurden während des kontinentalen Riftings, verbunden mit Grabenbildung, abgelagert. Deren Entstehung begann ab 780 mya, welche durch Intrusionen von [[Alkalifeldspatgranit]]en begleitet war.


Die obere Gariep-Gruppe ist strukturiert in die Hilda-, Numees- und Holgat-Untergruppen, auch jeweils mit mehreren Formationen untergliedert. Die darin vorkommenden Gesteine bestehen aus [[Marmor]]en, Meta[[pelit]]schichten, Quarziten, [[Diamiktit]]en mit [[Warve]]n geschichteten Peliten, [[Dropstone]]s und [[Bändererz]]en sowie [[Turbidit|turbiditischen]] Meta[[arkose]]n und Meta[[grauwacke]]n. Sie wurde an einem passiven Kontinentalrand im [[Schelf]]bereich sowie als Tiefseesediment abgelagert. Um 741 mya breiteten sich nördlich des Oranje Flusses massive felsische [[Lava|Lavaflüsse]] und [[Pyroklastischer Strom|pyroklastische Ströme]] in der unterste Formation der Hilda-Untergruppe aus.
Die obere Gariep-Gruppe ist strukturiert in die Hilda-, Numees- und Holgat-Untergruppen, auch jeweils mit mehreren Formationen untergliedert. Die darin vorkommenden Gesteine bestehen aus [[Marmor]]en, Meta[[pelit]]schichten, Quarziten, [[Diamiktit]]en mit [[Warve]]n geschichteten Peliten, [[Dropstone]]s und [[Bändererz]]en sowie [[turbidit]]ischen Meta[[arkose]]n und Meta[[grauwacke]]n. Sie wurde an einem passiven Kontinentalrand im [[Schelf]]bereich sowie als Tiefseesediment abgelagert. Um 741 mya breiteten sich nördlich des Oranje Flusses massive felsische [[Lava]]flüsse und [[Pyroklastischer Strom|pyroklastische Ströme]] in der unterste Formation der Hilda-Untergruppe aus.


Die Diamiktite entstanden während der [[Sturtische Eiszeit|Sturtischen Eiszeit]] ab etwa 715 mya sowie der [[Marinoische Eiszeit|Marinoischen Eiszeit]] ab etwa 650 mya. Diese werden der Hypothese über die globalen Vereisungen ([[Schneeball Erde]]) zugeordnet.
Die Diamiktite entstanden während der [[Sturtische Eiszeit|Sturtischen Eiszeit]] ab etwa 715 mya sowie der [[Marinoische Eiszeit|Marinoischen Eiszeit]] ab etwa 650 mya. Diese werden der Hypothese über die globalen Vereisungen ([[Schneeball Erde]]) zugeordnet.


Die Gesteine der Stinkfontein- und der Hilda-Untergruppe sowie die des Grundgebirges wurden 717 mya durch den Gannakouriep mafic dyke swarm durchschlagen. (siehe auch [[Dyke]]). Diese Intrusionen erstrecken sich zwischen Südafrika und Namibia in der unteren [[Oranje]] Fluss-Region. Der Dyke-Schwarm ist gekennzeichnet durch [[Mafische Minerale|mafische]], [[Tholeiit|tholeiitische]] Gesteine und metamorphe [[Amphibolgruppe|Amphibole]].
Die Gesteine der Stinkfontein- und der Hilda-Untergruppe sowie die des Grundgebirges wurden 717 mya durch den Gannakouriep mafic dyke swarm durchschlagen (siehe auch [[Dyke]]). Diese Intrusionen erstrecken sich zwischen Südafrika und Namibia in der unteren [[Oranje (Fluss)|Oranje]] Fluss-Region. Der Dyke-Schwarm ist gekennzeichnet durch [[Mafische Minerale|mafische]], [[tholeiit]]ische Gesteine und metamorphe [[Amphibolgruppe|Amphibole]].


==== Nama-Gruppe ====
==== Nama-Gruppe ====
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In die mittleren Bereiche der Port-Nolloth-Zone intrudierten um 507 mya entlang der SW-NO streichenden Kuboos-Bremen-Linie<ref name="kuboos" /> südlich des Oranje Flusses mehrere post-orogene Plutone aus Alkalifeldspatgraniten und [[Syenit]]. Sie unterlagen keiner Deformation oder Metamorphose der Gariep-Orogenese und können daher erst nach Abschluss der tektonisch-sedimentäre Phase entstanden sein. Es wird angenommen, dass diese magmatischen Ereignisse in Verbindung mit Subduktionsvorgängen am Westrand von [[Gondwana]] stehen.
In die mittleren Bereiche der Port-Nolloth-Zone intrudierten um 507 mya entlang der SW-NO streichenden Kuboos-Bremen-Linie<ref name="kuboos" /> südlich des Oranje Flusses mehrere post-orogene Plutone aus Alkalifeldspatgraniten und [[Syenit]]. Sie unterlagen keiner Deformation oder Metamorphose der Gariep-Orogenese und können daher erst nach Abschluss der tektonisch-sedimentäre Phase entstanden sein. Es wird angenommen, dass diese magmatischen Ereignisse in Verbindung mit Subduktionsvorgängen am Westrand von [[Gondwana]] stehen.


==== Marmora-Terrane ====
==== Marmora-Terran ====


Die Marmora-Terrane lassen sich in drei tektonisch-stratigraphische Komplexe unterteilen: den Schakalsberge-Komplex, den Oranjemund-Komplex und den Chameis-Komplex. Getrennt sind die Komplexe durch [[Störung (Geologie)|tektonische Störungen]] in Form von [[Überschiebung]]en. Die Komplexe wurden als [[Ophiolith]]e in einer östlichen bis südöstlichen Richtung auf die Port-Nolloth-Zone aufgeschoben. Die südöstlichen Bereiche der Terrane sind dominiert durch Kompressionsstrukturen, während die nordöstlichen transpressiven Charakter aufweisen.
Das Marmora-[[Terran]] lässt sich in drei tektono-stratigraphische Komplexe unterteilen: den Schakalsberge-Komplex, den Oranjemund-Komplex und den Chameis-Komplex. Getrennt sind die Komplexe durch [[Überschiebung]]en. Die Komplexe repräsentieren neoproterozoischen Meeresboden und werden in ihrer Gesamtheit als fossiler [[Akkretionskeil]] interpretiert, der im Laufe der Subduktion des Adamastor-Ozeans entstand und bei der anschließenden Kollision der Kratone in östlich bis südöstlicher Richtung auf die Port-Nolloth-Zone aufgeschoben wurde. Die südöstlichen Bereiche des Terrans sind dominiert durch reine Kompressionsstrukturen, während die nordöstlichen [[Transpressive Verwerfung|transpressiven]] Charakter aufweisen.


Der Schakalsberge-Komplex ist die südlichste und die tektonisch am niedrigsten beeinflusste Einheit. Sie enthält Relikte von [[Tiefseeberg]]en (Seamounts) bzw. Ozeaninseln und aseismischen Ozeanrücken, bedeckt von [[Riff]]-[[Dolomit (Gestein)|Dolomite]]. Die unterste Formation besteht überwiegend aus vulkanischen Meta[[gabbro]]s und Metabasalten mit unterschiedlichen [[Textur]]en, in denen [[Kissenlava|Kissenlaven]] eingebettet sind. Auch verschiedene [[Pyroklastischer Strom|Pyroklasten]] und [[Tuff]]e lagerten sich ab. Die folgende Formation enthält [[Stromatolith|stromatolithische]] und [[Oolith]]ische Dolomite.
Der Schakalsberge-Komplex ist die südlichste und die tektonisch am geringsten beanspruchte Einheit. Sie enthält Relikte von [[Tiefseeberg]]en (Seamounts) bzw. Ozeaninseln und aseismischen Rücken, bedeckt von [[Riff (Geographie)|Riff]]-[[Dolomit (Gestein)|Dolomite]]. Die untere [[Formation (Geologie)|Formation]] (Grootderm-Formation) ist ein typischer [[Ophiolith]] mit Meta[[gabbro]]s sowie Metabasalten mit unterschiedlichen [[Gefüge (Geologie)|Gefügen]], in denen sich [[Kissenlava|Kissenstrukturen]] erhalten haben. Häufig in dieser Gesteinssuite sind auch [[Hyaloklastit]]e. Die auflagernde Gais-Formation enthält [[stromatolith]]ische und [[oolith]]ische [[Dolomit (Gestein)|Dolomite]].


Der Oranjemund-Komplex liegt zwischen den beiden anderen Komplexen und hat die größte Ausdehnung. Auch die tektonischen Eigenschaften liegen zwischen ihnen. Dominierend sind Meta[[grauwacke]], [[Phyllit]]e und [[Quarzit]]e. [[Turbidit]]e wurden in mehreren Zyklen am Hang der Inseln bzw. Ozeanbodenrücken abgelagert.
Der Oranjemund-Komplex liegt zwischen den beiden anderen Komplexen und hat die größte Ausdehnung. Auch der Grad der tektonischen Beanspruchung liegt zwischen dem der beiden Nachbarkomplexe. Dominierend sind Meta[[grauwacke]], [[Phyllit]]e und [[Quarzit]]e, wobei in nur schwach deformierten Bereichen noch [[turbidit]]ische Abfolgen erkennbar sind.


Der Chameis-Komplex ist die nördlichste Einheit und stellt einen heterogenen, hoch tektonisch beeinflussten [[Akkretionskeil]] dar. Enthalten ist eine Mischung von mehrmals sich wiederholenden Sequenzen aus [[Serpentinit]]en, metamorphierten Gabbros, Basalten und verschiedenen Pyroklasten und Tuffen. Diese sind überlagert durch [[Pelit]]e in wechselnden Schichten von Dolomiten, Quarziten und verschiedenen [[Phyllit]]en. Auch entwickelten sich ultramafische und mafische Ereignisse mit Dicken bis 100 m. Diese magmatischen Gesteine werden als Relikte von [[Mittelozeanischer Rücken|mittelozeanischen Rückenbasalten (MORB)]] und [[Basalt|Ozeaninselbasalten (OIB)]] gedeutet.
Der Chameis-Komplex ist die nördlichste und am stärksten tektonisch beanspruchte Einheit. Sie enthält eine sich mehrmals tektonisch wiederholende Sequenz aus [[Serpentinit]]en, sowie metamorphen Gabbros, Basalten, basaltischen Brekzien, Hyaloklastiten und Tuffen, überlagert durch [[Pelit]]e, eine Wechselfolge von Dolomiten und Quarziten sowie verschiedene [[Phyllit]]e. In Tuffe und Metasedimente eingelagert finden sich teils serpentinisierte ultramafische und mafische „Blöcke“ mit Abmessungen im Dezimeter- bis Kilometerbereich. Diese „Blöcke“ werden, wie auch die übrigen mafischen Gesteine der Sequent als Relikte ozeanischer Kruste und mithin als Ophiolithkomplex gedeutet.


== Deformationen ==
== Deformationen ==


In der Hauptdeformation des Gariep-Gürtels, die auf 546 bis 542 mya datiert wird, wurden die ozeanischen Krusten der Marmora-Terrane mit einer sinistralen transpressiven [[Obduktion (Geologie)|Obduktion]] ([[Überschiebung]]) auf den passiven Rand der Port-Nolloth-Zone geschoben. Es bildeten sich von NNO nach SSO streichende Überschiebungs-Strukturen im zentralen und nördlichen Teil des Gürtels. Im südlichen Gürtelbereich verlaufen sie von NO nach SW.
In der Hauptdeformation des Gariep-Gürtels, die auf 546 bis 542 mya datiert wird, wurden die ozeanischen Krusten der Marmora-Terrane mit einer sinistralen transpressiven [[Obduktion (Geologie)|Obduktion]] ([[Überschiebung]]) auf den passiven Rand der Port-Nolloth-Zone geschoben. Es bildeten sich von NNO nach SSO streichende Überschiebungs-Strukturen im zentralen und nördlichen Teil des Gürtels. Im südlichen Gürtelbereich verlaufen sie von NO nach SW.


Die Überschiebungsstrukturen enthalten Falten von etwa 1 bis 200 m Wellenlängen mit komplexen Formen und Neigungen, meistens in östliche und südöstliche Richtungen. Manche Strukturen wurden mehrfach überprägt und gefaltet. Die bemerkenswerteste Struktur wird von der Schakalsberge-Störung gebildet.
Die Überschiebungsstrukturen enthalten Falten von etwa 1 bis 200 m Wellenlängen mit komplexen Formen und Neigungen, meistens in östliche und südöstliche Richtungen. Manche Strukturen wurden mehrfach überprägt und gefaltet. Die bemerkenswerteste Struktur wird von der Schakalsberge-Störung gebildet.
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== Metamorphosen ==
== Metamorphosen ==


Der Gariep-Gürtel ist durch eine unterschiedliche polyphase Metamorphoseentwicklung in der Port-Nolloth-Zone und den Marmora-Terranen gekennzeichnet.
Der Gariep-Gürtel ist durch eine unterschiedliche polyphase Metamorphoseentwicklung in der Port-Nolloth-Zone und den Marmora-Terranen gekennzeichnet.


Die Port-Nolloth-Zone erfuhr eine Barrow-Type Metamorphose, die charakterisiert ist durch eine Abfolge von Mineralzonen, unter Bedingungen der oberen [[Grünschiefer-Fazies|] bis unteren [[Amphibolit-Fazies]]. Das Alter der Hauptmetamorphose wurde auf 546 mya datiert, welches gleichbedeutend ist mit der Hauptdeformationsphase.
Die Port-Nolloth-Zone erfuhr eine Barrow-Type Metamorphose, die charakterisiert ist durch eine Abfolge von Mineralzonen, unter Bedingungen der oberen [[Grünschiefer-Fazies]] bis unteren [[Amphibolit-Fazies]]. Das Alter der Hauptmetamorphose wurde auf 546 mya datiert, welches gleichbedeutend ist mit der Hauptdeformationsphase.


In den Marmora-Terranen gab es drei Metamorphoseereignisse: Die erste Phase M1 wird als hydrothermale Ozeanbodenmetamorphose bei sehr niedrigen Drücken bis hin zu [[Amphibolit-Fazies|Amphibolit-faziellen]], hohen Temperaturen interpretiert. Sie ereignete sich ab etwa 700 mya während der Öffnung des Adamastor-Ozeans. Die zweite, spätere Metamorphose M2 fand bei etwa den gleichen Temperaturen, aber etwas höheren Drücken als M1, infolge Subduktion des Adamastor-Ozeans mit Akkretion der Terrane zwischen 580 und 570 mya statt. Charakteristisch sind die mit [[Amphibolgruppe#Natrium-Calcium-Amphibole|Barrosit]] umgebenden [[Amphibolgruppe#Calcium-Amphibole|Hornblende]]. Die sehr niedrig bis niedrig M3-Metamorphosegrade hat nur lokale Verbreitung. Hierbei entstanden [[Aktinolith]]-[[Amphibole]] und [[Chlorite]]. Sie erfolgte zeitgleich mit der Metamorphose in der östlichen Port-Nolloth-Zone um 546 mya.
In den Marmora-[[Terran]]en gab es drei Metamorphoseereignisse: Die erste Phase M1 wird als hydrothermale Ozeanbodenmetamorphose bei sehr niedrigen Drücken bis hin zu [[Amphibolit-Fazies|Amphibolit-faziellen]], hohen Temperaturen interpretiert. Sie ereignete sich ab etwa 700 mya während der Öffnung des Adamastor-Ozeans. Die zweite, spätere Metamorphose M2 fand bei etwa den gleichen Temperaturen, aber etwas höheren Drücken als M1, infolge Subduktion des Adamastor-Ozeans mit Akkretion der Terrane zwischen 580 und 570 mya statt. Charakteristisch sind die mit [[Amphibolgruppe#Natrium-Calcium-Amphibole|Barrosit]] umgebenden [[Amphibolgruppe#Calcium-Amphibole|Hornblende]]. Die sehr niedrig bis niedrig M3-Metamorphosegrade hat nur lokale Verbreitung. Hierbei entstanden [[Aktinolith]]-[[Amphibole]] und [[Chloritgruppe|Chlorite]]. Sie erfolgte zeitgleich mit der Metamorphose in der östlichen Port-Nolloth-Zone um 546 mya.


== Naturräume ==
== Naturräume ==


[[Datei:Close-up aerial photo of The Lange Wand.jpg|mini|Close-up aerial photo of The Lange Wand]]
[[Datei:Oceanic fog sossusvlei4.jpg|mini|Küstennebel im [[Sossusvlei]]]]
[[Datei:Oceanic fog sossusvlei4.jpg|mini|Oceanic fog sossusvlei4]]
[[Datei:Fish-River-Canyon-1.jpg|mini|[[Fischfluss-Canyon]]]]
[[Datei:Fish-River-Canyon-1.jpg|mini|Fish-River-Canyon-1]]


Dem Gariep-Gürtel können bemerkenswerte [[Naturraum|Naturräume]] zugeordnet werden bzw. liegen in dessen näheren Umgebung. Beispielsweise sind es die:
Dem Gariep-Gürtel werden bemerkenswerte [[Naturraum|Naturräume]] zugeordnet bzw. liegen in dessen näheren Umgebung, zum Beispiel:


Die [[Große Randstufe]] ist ein Steilabfall und eine [[Schichtstufe]] im südlichen Afrika, die das Zentralplateau gegen die Küstenebenen zum Atlantischen und Indischen Ozean abgrenzt.
=== Große Randstufe ===

Die [[Große Randstufe]] ist ein Steilabfall und eine [[Schichtstufe]] im südlichen Afrika, die das Zentralplateau gegen die Küstenebenen zum Atlantischen und Indischen Ozean abgrenzt. Der westliche Abschnitt durchzieht Namibia nahe der Atlantikküste mit einer Länge von etwa 2.000 km und 160 km Breite, wo die Große Randstufe durch einen Küstenstreifen vom Meer getrennt wird. Dieser Küstenstreifen wird hautsächlich von der [[Namib]]-Wüste bedeckt.

Die Große Randstufe (englisch [[:en:Great Escarpment, Southern Africa|Great Escarpment, Southern Africa]]) entstand mit dem Zerfall von [[Gondwana]] ab etwa 180 bis 150 mya im östlichen Bereich. Im Westen trennten sich Afrika von Südamerika ab etwa 130 mya, und der Atlantik öffnete sich hier<ref name="gondwana" />. Ein [[Plume]] unter dem heutigen Südafrika wölbte die Erdkruste stark auf, und das Zentralplateau bildete sich. In der späteren Folge entstanden Grabenbrüche, die die Atlantischen und Indischen Ozeane entstehen ließen. Die abgestuften, steilen Ränder dieser Grabenbrüche stellen die Große Randstufe dar. Sie umgeben komplett Südafrika.

Da sich über einen größeren Zeitraum kaum [[Erdbeben]] noch vulkanische Aktivitäten ereigneten trugen [[Erosion]]sprozesse kilometerdicke Schichten vom Hochplateau ab und lagerten diese an den Rändern ab. Nachfolgende tektonische Hebungen bewirkten trotz Erosionsverlusten, dass das Zentralplateau heute zwischen rund 1.000 und 2.100 m hoch ist.

=== Namib ===


Die [[Namib]] ist eine etwa 2.000 km lange und 160 km breite Trocken[[wüste]], die sich an der Atlantikküste von Mitte [[Angola]]s bis nach Südafrika erstreckt. Der größte Abschnitt befindet sich auf dem Territorium von Namibia. Im Osten schließt die Namib an die Große Randstufe an. Südöstlich geht sie in die [[Kalahari]] über.
Die [[Namib]] ist eine etwa 2.000 km lange und 160 km breite Trocken[[wüste]], die sich an der Atlantikküste von Mitte [[Angola]]s bis nach Südafrika erstreckt. Der größte Abschnitt befindet sich auf dem Territorium von Namibia. Im Osten schließt die Namib an die Große Randstufe an. Südöstlich geht sie in die [[Kalahari]] über.


Der [[Fischfluss-Canyon]] in der westlichen [[ǁKaras]]-Region im südlichen Namibia.
Die Namib ist hauptsächlich bedeckt mit Sand. In Norden bildet sie jedoch eine felsige Wüste. Charakteristisch sind die [[Düne|Sanddünen]], die weltweit zu den größten und spektakulärsten gehören. Sie haben vielfältige Formen, Höhen und Farben von pink bis intsensiv-orange. Zum Teil sie reichen bis an die Atlantikküste, wie z.B. der Lange Wand im [[Tsau-ǁKhaeb-(Sperrgebiet)-Nationalpark]] im Südwesten Namibias.

Das Klima der Namib ist sehr trocken, weil der kalte aus der [[Antarktis]] kommende [[Benguelastrom]] die [[Luftfeuchtigkeit]] über dem Ozean schon vor der Atlantikküste kondensieren lässt, die sich nur als [[Nebel]] in den Morgenstunden landeinwärts ausbreiten kann.

=== Fisschfluss-Canyon ===

Der [[Fischfluss-Canyon]] liegt in der westlichen [[ǁKaras]]-Region im südlichen Namibia und beginnt bei [[Seeheim]] mündet bei dem Thermalquellen-Ort [[ǀAi-ǀAis]] in den [[Oranje]] Fluss. Er ist der größte Canyon Afrikas und zweitgrößte weltweit.

Der Canyon wurde vom [[Fischfluss]] mit etwa 160 Kilometer Länge, bis zu 27 Kilometer Breite und bis zu 550 Meter Tiefe ausgewaschen. Dabei erodierte er etwa 650 my altes Gestein.


== Bodenschätze ==
== Bodenschätze ==
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[[Datei:Kolmanskop, Namibia (2813283661).jpg|mini|Kolmanskop, Namibia (2813283661)]]
[[Datei:Kolmanskop, Namibia (2813283661).jpg|mini|Kolmanskop, Namibia (2813283661)]]
[[Datei:Diamond-39513.jpg|mini|Diamond-39513]]
[[Datei:Diamond-39513.jpg|mini|Diamond-39513]]
[[Datei:Skorpionite-229846.jpg|mini|Skorpionite-229846 Nichtsulfides Zinkmineral Skorpionite aus der Scorpion Zinc Mine von Rosh Pinah in der Port-Nolloth-Zone von Namibia]]
[[Datei:Skorpionite-229846.jpg|mini|Skorpionite-229846 Nichtsulfides Zinkmineral Skorpionite aus der Skorpion Zinkmine von Rosh Pinah in der Port-Nolloth-Zone von Namibia]]


Wirtschaftlich bedeutend sind insbesondere den Abbau von Diamanten und verschiedenen Erzen.
Wirtschaftlich bedeutend sind insbesondere den Abbau von Diamanten und verschiedenen Erzen.
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=== Diamanten ===
=== Diamanten ===


[[Diamant]] ist ein [[Mineral]] und die kubische Modifikation des [[Kohlenstoff]]s mit der größten [[Härte]] aller natürlichen Stoffe. Er bildet meist oktaederförmige [[Kristall|Kristalle]].
[[Diamant]] ist ein [[Mineral]] und die kubische Modifikation des [[Kohlenstoff]]s mit der größten [[Härte]] aller natürlichen Stoffe. Er bildet meist oktaederförmige [[Kristall]]e.


Natürliche Diamanten bildeten sich im [[Erdmantel]] unter hohen Drücken und Temperaturen, typischerweise in Tiefen größer 150 Kilometern bei Temperaturen von 1200 bis 1400 °C. Diese Bedingungen waren meist nur im oberen Erdmantel ab dem [[Archaikum]] gegeben.
Natürliche Diamanten bildeten sich im [[Erdmantel]] unter hohen Drücken und Temperaturen, typischerweise in Tiefen größer 150 Kilometern bei Temperaturen von 1200 bis 1400 °C. Diese Bedingungen waren meist nur im oberen Erdmantel ab dem [[Archaikum]] gegeben.


Diamant-[[Muttergestein]]e im Erdmantel sind [[Peridotit]] und [[Eklogit]]. Letzterer entsteht oft durch subduzierte ozeanische Kruste. Gasreiche vulkanische Gesteine, so genannte [[Kimberlit]]e transportieren Bruchstücke des Erdmantels mit den darin enthaltenen Diamanten bei ihrer Eruption an die Erdoberfläche, wo sie in erstarrten vulkanischen [[Schlot (Geologie)| Eruptivschloten]] gefunden werden können.
Diamant-Muttergesteine im Erdmantel sind [[Peridotit]] und [[Eklogit]]. Letzterer entsteht oft durch subduzierte ozeanische Kruste. Gasreiche vulkanische Gesteine, so genannte [[Kimberlit]]e transportieren Bruchstücke des Erdmantels mit den darin enthaltenen Diamanten bei ihrer Eruption an die Erdoberfläche, wo sie in erstarrten vulkanischen [[Schlot (Geologie)|Eruptivschloten]] gefunden werden können.


Diamanten werden schon seit Zeiten von [[Deutsch-Südwestafrika]] abgebaut. Anfänglich erfolgte die Gewinnung im [[Tagebau]] mit Zentrum um die Stadt [[Kolmanskop]] oder auch Kolmanskuppe. Beide, Tagebau und Kolmanskop, sind inzwischen aufgegeben, und Kolmanskop ist zur [[Geisterstadt]] verfallen.
Diamanten werden schon seit Zeiten von [[Deutsch-Südwestafrika]] abgebaut. Anfänglich erfolgte die Gewinnung im [[Tagebau]] mit Zentrum um die Stadt [[Kolmanskop]] oder auch Kolmanskuppe. Beide, Tagebau und Kolmanskop, sind inzwischen aufgegeben, und Kolmanskop ist zur [[Geisterstadt]] verfallen.


Anschließend erfolgte der Abbau im heutigen [[Tsau-ǁKhaeb-(Sperrgebiet)-Nationalpark]]. Dieses Diamanten-Sperrgebiet erstreckt sich entlang der Atlantikküste etwa zwischen den Städten [[Lüderitz]] bis [[Oranjemund]] an der Mündung des [[Oranje]] Flusses an der Grenze zu Südafrika. Derzeit werden die meisten namibischen Diamanten - bis zu zwei Drittel - in [[Alluvialboden|Alluvialböden]] (junge Schwemmböden an Meeresküsten) im [[Offshoring|Offshore-Abbau]] gefördert. Entstanden sind diese Böden durch den Oranje Fluss, der Sedimente mit den Diamanten aus dem Landesinnern an der Atlantikküste ablagerte. Der Abbau erfolgt durch die [[Monopol|monopolistische]] [[Namdeb Holding]]. Die namibischen Diamanten gelten mit Abstand als die reinsten und teuersten der Welt.
Anschließend erfolgte der Abbau im heutigen [[Tsau-ǁKhaeb-(Sperrgebiet)-Nationalpark]]. Dieses Diamanten-Sperrgebiet erstreckt sich entlang der Atlantikküste etwa zwischen den Städten [[Lüderitz]] bis [[Oranjemund]] an der Mündung des Oranje Flusses an der Grenze zu Südafrika. Derzeit werden die meisten namibischen Diamanten bis zu zwei Drittel in [[Alluvialboden|Alluvialböden]] (junge Schwemmböden an Meeresküsten) im [[Offshoring|Offshore-Abbau]] gefördert. Entstanden sind diese Böden durch den Oranje Fluss, der Sedimente mit den Diamanten aus dem Landesinnern an der Atlantikküste ablagerte. Der Abbau erfolgt durch die [[monopol]]istische [[Namdeb Holding]]. Die namibischen Diamanten gelten mit Abstand als die reinsten und teuersten der Welt.


=== Erze ===
=== Erze ===


Bedeutend ist die Rosh-Pinah-Formation in der Hilda-Untergruppe der Port-Nolloth-Zone. Sie ist eine [[Sedimentär-exhalative Lagerstätten|sedimentär-exhalative Lagerstätte]] und enthält geschichtete Ansammlungen mit [[Zink]]-, [[Blei]]-, [[Kupfer]]- und anderen [[Erz]]en in nicht[[sulfide]]r sowie in sulfider Verbindung<ref name="roshpinah" />. Die Zink-Gehalte in den Gesteinen können bis zu 18 % betragen, die von Blei bis zu 6 % und die von Kupfer bis zu 0,8 %.
Bedeutend ist die [[Rosh Pinah|Rosh-Pinah]]-Formation in der Hilda-Untergruppe der [[Port Nolloth|Port-Nolloth]]-Zone. Sie ist eine [[Sedimentär-exhalative Lagerstätten|sedimentär-exhalative Lagerstätte]] und enthält geschichtete Ansammlungen mit [[Zink]]-, [[Blei]]-, [[Kupfer]]- und anderen [[Erz]]en in nicht[[sulfide]]r sowie in sulfider Verbindung<ref name="roshpinah" />. Die Zink-Gehalte in den Gesteinen können bis zu 18 % betragen, die von Blei bis zu 6 % und die von Kupfer bis zu 0,8 %.


Entstanden ist die Rosh-Pinah-Formation während einer Grabenbruchbildung zwischen den Kratonen Kalahari und Rio de la Plata. Dabei traten u.a. unterschiedliche vulkanische Aktivitäten und hohe Wärmeentwicklungen an [[Anomalie]]n mit Bildung von [[Hydrothermale Lösung|hydrothermalen Lösungen]] auf.
Entstanden ist die Rosh-Pinah-Formation während einer Grabenbruchbildung zwischen den [[Kraton]]en [[Kalahari]] und Rio de la Plata. Dabei traten u.&nbsp;a. unterschiedliche vulkanische Aktivitäten und hohe Wärmeentwicklungen an [[Anomalie (Geologie)|Anomalien]] mit Bildung von [[Hydrothermale Lösung|hydrothermalen Lösungen]] auf.


Diese Erze sind hauptsächlich enthalten in klastischen, [[:en:siliciclastic|nicht Carbonate haltigen]] [[Arkose]]n und geringfügiger in vulkanischen Quartz-[[:en:Sericite|Sericite]]-Schiefern, die sich in flachen oder tieferen Wasserzonen ablagerten.
Diese Erze sind hauptsächlich enthalten in klastischen, nicht [[Carbonate]]-haltigen [[Arkose]]n und geringfügiger in vulkanischen [[Quarz]]-[[Serizit]]-Schiefern, die sich in flachen oder tieferen Wasserzonen ablagerten.


Die Ausfällungen der Minerale erfolgte in primären, hydrogenen oder sekundären, [[:en:Supergene (geology)|supergenen]]<ref name="supergen" /> Phasen. In der primären Phase entstehen meist sulfidische Erze, während die supergene Phase Nichtsulfide mittels Verwitterungslösung in oberflächennahen Wässern (oberhalb des Grundwasserspiegels) und erneute Ausfällung aus den Sulfiden erzeugt.
Die [[Ausfällung]]en der Minerale erfolgte in primären, hydrogenen oder sekundären, supergenen<ref name="supergen" /> Phasen. In der primären Phase entstehen meist [[sulfid]]ische Erze, während die supergene Phase Nichtsulfide mittels Verwitterungslösung in oberflächennahen Wässern (oberhalb des Grundwasserspiegels) und erneute Ausfällung aus den [[Sulfide]]n erzeugt.


Diese werden im Umfeld der Bergbaustadt [[Rosh Pinah]] nördlich des Oranje Flusses abgebaut, insbesondere in der Tagebau-Scorpion Zinc Mine<ref name="scorionzinc" />. Nach dieser Lagerstätte wurde das seltene nichtsulfide Mineral [[Skorpionit]] mit einem außergewöhnlich hohen Zn-Gehalt von bis zu 29 % entdeckt und gefördert. Andere vorkommende Zinkerze sind z.B. [[Smithsonit]] oder [[Hemimorphit]].
Diese werden im Umfeld der Bergbaustadt [[Rosh Pinah]] nördlich des Flusses [[Oranje (Fluss)|Oranje]] abgebaut, insbesondere in der Tagebau-Zinkmine ''Skorpion Zinc''<ref name="skorpionzinc" />. Nach dieser Lagerstätte wurde das seltene nichtsulfide Mineral [[Skorpionit]] mit einem außergewöhnlich hohen Zinkgehalt von bis zu 29 % entdeckt und gefördert. Andere vorkommende Zinkerze sind z.&nbsp;B. [[Smithsonit]] oder [[Hemimorphit]].


== Evolutionäre Faunenentwicklung ==
== Evolutionäre Faunenentwicklung ==
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Ein bedeutsamer evolutionärer Abschnitt der Faunenentwicklung stellt die [[Ediacara-Fauna]] im Zeitraum von 580 bis 540 mya dar. Es wird vermutet, dass diese [[Evolution]] im Zusammenhang mit dem Ende der [[Marinoische Eiszeit|Marionischen Eiszeit]] um 635 mya steht, die die letzte globale Vereisung war ([[Schneeball Erde]]). Änderungen in der marinen [[Paläoökologie]], insbesondere der Anstieg des Sauerstoffgehalts auch in tiefen Gewässern könnte die Faunenentwicklung begünstigt haben.
Ein bedeutsamer evolutionärer Abschnitt der Faunenentwicklung stellt die [[Ediacara-Fauna]] im Zeitraum von 580 bis 540 mya dar. Es wird vermutet, dass diese [[Evolution]] im Zusammenhang mit dem Ende der [[Marinoische Eiszeit|Marionischen Eiszeit]] um 635 mya steht, die die letzte globale Vereisung war ([[Schneeball Erde]]). Änderungen in der marinen [[Paläoökologie]], insbesondere der Anstieg des Sauerstoffgehalts auch in tiefen Gewässern könnte die Faunenentwicklung begünstigt haben.


Es wird angenommen, dass es sich bei der Ediacara-Fauna überwiegend um sehr einfache, aber [[vielzellige Tiere]] (Metazoa) handelt. In der namibischen Nama-Gruppe ([[Typlokalität]]) und anderen globalen Regionen entstand die [[Ediacara-Fauna#Nama-Gemeinschaft|Nama-Gemeinschaft]]. Die Nama-Gemeinschaft umfasst die jüngsten Ediacara-Fossilien, von etwa 548 bis 543 mya.
Es wird angenommen, dass es sich bei der Ediacara-Fauna überwiegend um sehr einfache, aber [[vielzellige Tiere]] (Metazoa) handelt. In der namibischen Nama-Gruppe ([[Typlokalität]]) und anderen globalen Regionen entstand die [[Ediacara-Fauna#Nama-Gemeinschaft|Nama-Gemeinschaft]]. Die Nama-Gemeinschaft umfasst die jüngsten Ediacara-[[Fossil]]ien, von etwa 548 bis 543 mya.


Typische Vertreter sind die farnwedelartigen [[Swartpuntia]], [[Ernietta]] sowie die skelettragenden [[Cloudina]] und [[Namacalathus]]. Auch kommen röhrenförmige Fossilien vor, von denen eine im Sediment eingegrabene Lebensweise vermutet wird. Die Funde der Nama-Gemeinschaft liegen weit voneinander getrennt, aber meist auf einem schmalen Band innerhalb der [[Tropen]]. Viele Funde stammen aus Karbonatgesteinen. Die Fossilien dieser Gemeinschaft scheinen in relativ tiefem Wasser an Kontinentalhängen in bewegtem Wasser gelebt zu haben.
Typische Vertreter sind die farnwedelartigen [[Swartpuntia]], [[Ernietta]] sowie die skelettragenden [[Cloudina]] und [[Namacalathus]]. Auch kommen röhrenförmige Fossilien vor, von denen eine im Sediment eingegrabene Lebensweise vermutet wird. Die Funde der Nama-Gemeinschaft liegen weit voneinander getrennt, aber meist auf einem schmalen Band innerhalb der [[Tropen]]. Viele Funde stammen aus Karbonatgesteinen. Die Fossilien dieser Gemeinschaft scheinen in relativ tiefem Wasser an Kontinentalhängen in bewegtem Wasser gelebt zu haben.


== Literatur ==
== Zusätzliche Informationen ==
* David R. Gray und andere: ''40Ar/39Ar thermochronology of the Pan-African Damara Orogen, Namibia, with implications for tectonothermal and geodynamic evolution.'' In: Precambrian Research (Impact Factor: 5.66). 10/2006; 150(1):49-72. [[DOI: 10.1016/j.precamres.2006.07.003]], [https://www.researchgate.net/publication/222062858_40Ar39Ar_thermochronology_of_the_Pan-African_Damara_Orogen_Namibia_with_implications_for_tectonothermal_and_geodynamic_evolution]
* M. J. U. Jasper, J. G. Stanistreet und E. G. Charlesworth: ''Preliminary results of a study of the structural and sedimentological evolution of the late Proterozoidearly Palaeozoic Gariep Belt, southern Namibia.'' In: Department of Geology, University of the Witwatersrand, Private Bag 3 – WITS 2050, Johannesburg, R.S.A, Communs geol. Surv. Namibia, 8 (1992/93), 105-126 [http://www.mme.gov.na/files/publications/Jasper%20et%20al_Evolution%20Gariep%20Belt.pdf mme.gov.na PDF]
* H. E Frimmel, W. Frank: ''Neoproterozoic tectono-thermal evolution of the Gariep Belt and its basement, Namibia and South Africa.'' In: Precambrian Research, Volume 90, Ausgabe 1–2, 30. Juni 1998, Pages 1–28 [[doi:10.1016/S0301-9268(98)00029-1]].
* Rudolf Nagel: ''Eine Milliarde Jahre geologischer Entwicklung am NW-Rand des Kalahari Kratons.'' Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultäten der Georg-August-Universität zu Göttingen, Fakultät für Geowissenschaften und Geographie, Göttingen 1999 [http://ediss.uni-goettingen.de/bitstream/handle/11858/00-1735-0000-0006-B358-A/nagel.pdf?sequence=1 online]


== Weblinks ==
David R. Gray und andere: ''40Ar/39Ar thermochronology of the Pan-African Damara Orogen, Namibia, with implications for tectonothermal and geodynamic evolution.'' In: Precambrian Research (Impact Factor: 5.66). 10/2006; 150(1):49-72. [[DOI: 10.1016/j.precamres.2006.07.003]], [https://www.researchgate.net/publication/222062858_40Ar39Ar_thermochronology_of_the_Pan-African_Damara_Orogen_Namibia_with_implications_for_tectonothermal_and_geodynamic_evolution]
* [http://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/diss-online/06/07H037/t3.pdf ''Regional Geological Setting, Gariep Belt'']

* [https://www.geocaching.com/geocache/GC4KQ5R_rocks-of-the-richtersveld?guid=156c07a0-97dc-4c20-ad71-4b0525151314 ''Rocks of the Richtersveld, Geologische Beschreibung und Abbildungen von Felsformationen.'']
M.J.U. Jasper, J.G. Stanistreet und E.G. Charlesworth: Report: ''Preliminary results of a study of the structural and
sedimentological evolution of the late Proterozoidearly Palaeozoic Gariep Belt, southern Namibia.'' In: Department of Geology, University of the Witwatersrand, Private Bag 3 - WITS 2050, Johannesburg, R.S.A, Communs geol. Surv. Namibia, 8 (1992/93), 105-126 [http://www.mme.gov.na/files/publications/Jasper%20et%20al_Evolution%20Gariep%20Belt.pdf mme.gov.na PDF]

''Regional Geological Setting, Gariep Belt'' [http://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/diss-online/06/07H037/t3.pdf sundoc.bibliothek.uni-halle.de PDF]

H.E Frimmel, W Frank: ''Neoproterozoic tectono-thermal evolution of the Gariep Belt and its basement, Namibia and South Africa.'' In: ScienceDirect, Precambrian Research, Volume 90, Issues 1–2, 30 June 1998, Pages 1–28 [[doi:10.1016/S0301-9268(98)00029-1]], http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0301926898000291]

Nagel, Rudolf: ''Eine Milliarde Jahre geologischer Entwicklung am NW-Rand des Kalahari Kratons.'' In: Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultäten
der Georg-August-Universität zu Göttingen, Fakultät für Geowissenschaften und Geographie (inkl. GAUSS) [219], Göttingen 1999 [http://ediss.uni-goettingen.de/bitstream/handle/11858/00-1735-0000-0006-B358-A/nagel.pdf?sequence=1 ]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references responsive>

<ref name="gariepgürt">Hartwig E. Frimmel, Chris J.H. Hartnady, Friedrich Koller: ''Geochemistry and tectonic setting of magmatic units in the Pan-African Gariep Belt, Namibia.'' In: Chemical Geology 130 (1996) 101-121, 5. Juni 1995; 4. Dezember 1995 [https://www.researchgate.net/publication/248359463_Geochemistry_and_tectonic_setting_of_magmatic_units_in_the_Pan-African_Gariep_Belt_Namibia]</ref>
<references>
<ref name="grayetal2008">David R. Gray, David Foster, J. G. Meert, B. D. Goscombe, Richard Armstrong, R. A. J. Trouw, C. W. Passchier: ''A Damara Orogen perspective on the assembly of southwestern Gondwana.'' S.&nbsp;257–278 in R. J. Pankhurst, R. A. J. Trouw, B. B. De Brito Neves, M. J. De Wit (Hrsg.): ''West Gondwana: Pre-Cenozoic Correlations Across the South Atlantic Region.'' Geological Society, London, Special Publications, Bd. 294, 2008, [[doi:10.1144/SP294.14]] (alternativer Volltextzugriff: [https://www.researchgate.net/publication/249552255_A_Damara_orogen_perspective_on_the_assembly_of_Southwestern_Gondwana ResearchGate])</ref>

<ref name="domfelicia">M. A. S. Basei, H. E. Frimmel, A. P. Nutman, F. Preciozzi und J. Jacob: [https://inis.iaea.org/collection/NCLCollectionStore/_Public/47/090/47090268.pdf ''A connection between the Neoproterozoic Dom Feliciano (Brazil/Uruguay) and Gariep (Namibia/South Africa) orogenic belts – evidence from a reconnaissance provenance study. ''] In: ''Precambrian Research'', Volume 139, Issues 3-4, Pages 195-221, 9 September 2005.</ref>
<ref name="gariepgürt">Hartwig E. Frimmel, Chris J.H. Hartnady, Friedrich Koller: ''Geochemistry and tectonic setting of magmatic units in the Pan-African Gariep Belt, Namibia.'' In: Chemical Geology 130 (1996) 101-121, Received 5 June 1995; accepted 4 December 1995 [https://www.researchgate.net/publication/248359463_Geochemistry_and_tectonic_setting_of_magmatic_units_in_the_Pan-African_Gariep_Belt_Namibia]</ref>
<ref name="kleinzee">''Kleinzee, Namakwa'' In: Webseite SA-Venues.com [http://www.sa-venues.com/attractionsnc/kleinzee.php]</ref>

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<ref name="faltschiebgürt">''Falten- und Überschiebungsgürtel.'' In: Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Speckrum.de, Lexikon der Geowissenschaften, Falten- und Überschiebungsgürtel [http://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/falten-und-ueberschiebungsguertel/4556]</ref>
<ref name="kosaofra">Fernandez-Alonso und andere: ''The Proterozoic History of the Proto-Congo Craton of Central Afrika.'' In: Department of Earth Sciences, Royal Museum for Central Africa, B-3080 Tervuren, Belgium. [http://www.africamuseum.be/publication_docs/CAG23-session%20S9%20-%20The%20Proterozoic%20history%20of%20the%20Congo%20River%20Basin%20of%20Central%20Africa.pdf africamuseum.be PDF]</ref>

<ref name="kalahari">Armin Zeh, Axel Gerdes und Jackson M. Barton, Jr.: ''Archean Accretion and Crustal Evolution of the Kalahari Craton—the Zircon Age and Hf Isotope Record of Granitic Rocks from Barberton/Swaziland to the Francistown Arc.'' In: Oxford Journals, Science & Mathematics Journal of Petrology, Advance Access10.1093/petrology/egp027, Received November 11, 2008, Accepted April 8, 2009. [[doi: 10.1093/petrology/egp027]], [http://petrology.oxfordjournals.org/content/early/2009/05/11/petrology.egp027.full.pdf+html]</ref>
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<ref name="rioplata">Pedro Oyhantçabal, Siegfried Siegesmund und Klaus Wemmer: ''The Río de la Plata Craton: a review of units, boundaries, ages and isotopic signature.'' In: International Journal of Earth Sciences, April 2011, Volume 100, Issue 2, pp 201-220 [[doi: 10.1007/s00531-010-0580-8]].</ref>

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<ref name=''kosaofra''>Fernandez-Alonso und andere: ''The Proterozoic History of the Proto-Congo Craton of Central Afrika.'' In: Department of Earth Sciences, Royal Museum for Central Africa, B-3080 Tervuren, Belgium. [http://www.africamuseum.be/publication_docs/CAG23-session%20S9%20-%20The%20Proterozoic%20history%20of%20the%20Congo%20River%20Basin%20of%20Central%20Africa.pdf africamuseum.be PDF]</ref>
<ref name="namanatal">B.M. Eglington: ''Evolution of the Namaqua-Natal Belt, southern Africa – A geochronological and isotope geochemical review.'' In: Journal of African Earth Sciences 46 (2006) 93–111, Received 15 September 2005; 15. Januar 2006, abgerufen am 10. Juli 2006 [[doi:10.1016/j.jafrearsci.2006.01.014]], [http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.505.7404&rep=rep1&type=pdf PDF]</ref>

<ref name="calc-alkin">Hetu C. Sheth, Ignacio S. Torres-Alvarado, Surendra P. Verma: [https://www.researchgate.net/publication/241642495_What_Is_the_Calc-alkaline_Rock_Series ''What Is the "Calc-alkaline Rock Series"?''] In: International Geology Review 44(8):686-701 · August 2002, [[DOI: 10.2747/0020-6814.44.8.686]]</ref>
<ref name=''kalahari''>Armin Zeh, Axel Gerdes und Jackson M. Barton, Jr.: ''Archean Accretion and Crustal Evolution of the Kalahari Craton—the Zircon Age and Hf Isotope Record of Granitic Rocks from Barberton/Swaziland to the Francistown Arc.'' In: Oxford Journals, Science & Mathematics Journal of Petrology, Advance Access10.1093/petrology/egp027, Received November 11, 2008, Accepted April 8, 2009. [[doi: 10.1093/petrology/egp027]], [http://petrology.oxfordjournals.org/content/early/2009/05/11/petrology.egp027.full.pdf+html]</ref>
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<ref name="gondwana">Maarten de Wit, Margaret Jeffrey, Hugh Bergh und Louis Nicolaysen: ''Gondwana Reconstruction and Dispersion.'' In: Search and Discovery Article #30001 (1999) [http://www.searchanddiscovery.com/documents/97019/index.htm]</ref>
<ref name="rioplata">Pedro Oyhantçabal, Siegfried Siegesmund und Klaus Wemmer: ''The Río de la Plata Craton: a review of units, boundaries, ages and isotopic signature.'' In: International Journal of Earth Sciences, April 2011, Volume 100, Issue 2, pp 201-220 [[doi: 10.1007/s00531-010-0580-8]], [http://link.springer.com/article/10.1007/s00531-010-0580-8/fulltext.html]</ref>
-->

<ref name="gannadyke">D.L. Reid, I.G.D. Ransome, T.C. Onstott, C.J. Adams: ''Time of emplacement and metamorphism of Late Precambrian mafic dykes associated with the Pan-African Gariep orogeny, Southern Africa: implications for the age of the Nama Group.'' In: Journal of African Earth Sciences (and the Middle East), Volume 13, Issues 3–4, 1991, Pages 531-541 [[doi:10.1016/0899-5362(91)90116-G]], [http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/089953629190116G]</ref>

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<ref name="gondwana">Maarten de Wit, Margaret Jeffrey, Hugh Bergh und Louis Nicolaysen: ''Gondwana Reconstrution and Dispersion.'' In: Search and Discovery Article #30001 (1999) [http://www.searchanddiscovery.com/documents/97019/index.htm]</ref>

<ref name="kuboos">David L. Reid: ''Alkaline rocks in the Kuboos-Bremen igneous province, southern Namibia: The Kanabeam multiple ring complex.'' In: Communs geol. Surv. Namibia, 7 (1991) 3 – 13, Department of Geochemistry, University of Cape Town, Rondebosch 7700, South Africa [http://www.mme.gov.na/files/publications/941_Reid_Kanabeam%20ring%20complex.pdf mme.gov.na PDF]</ref>
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<ref name="roshpinah">Katrin Kärner: [http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/dissts/Halle/Kaerner2006.pdf webdoc.sub.gwdg.de ''The Metallogenesis of the Skorpion Non-Sulphide Zinc Deposit, Namibia.''] Dissertation, Halle (Saale), 4. Juli 2006</ref>

<ref name="supergen">''Supergene Lagerstätten'' In: Web-Seite Mineralienatlas – Fossilienatlas [https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Supergene%20Lagerst%C3%A4tten?lang=de&language=german]</ref>.<ref name="skorpionzinc">[http://www.vedanta-zincinternational.com/operations/skorpion-zinc/about-us/overview/ Web-Seite der vedanta Zinc International]</ref>
<ref name="roshpinah">Katrin Kärner: ''The Metallogenesis of the Skorpion Non-Sulphide Zinc Deposit, Namibia.'' In: Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades doctor rerum naturalium (DR. rer .nat.) Dissertation, Halle (Saale), 04. Juli 2006 [http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/dissts/Halle/Kaerner2006.pdf webdoc.sub.gwdg.de PDF]</ref>

<ref name="supergen">''Supergene Lagerstätten'' In: Web-Seite Mineralienatlas – Fossilienatlas [https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Supergene%20Lagerst%C3%A4tten?lang=de&language=german]</ref>.

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Aktuelle Version vom 30. April 2024, 00:11 Uhr

Geologische Karte der Faltengürtel des Damara-Orogens

Gariep-Gürtel[1] (englisch Gariep Belt)[2] bezeichnet in der regionalen Geologie Afrikas einen etwa Nord-Süd streichenden, neoproterozoischen Falten- und Überschiebungsgürtel an der atlantischen Ostküste, beginnend in Lüderitz im Südwesten Namibias bis Kleinzee[3] an der Nordwestküste Südafrikas über eine Länge von etwa 400 Kilometer und einer Breite von etwa 80 Kilometer. Benannt ist er nach dem Fluss Oranje, der in Südafrika auch Gariep heißt.

Der Gariep-Gürtel wird dem Damara-Orogen zugerechnet und kann als südliche Fortsetzung des Damara-Gürtels angesehen werden. Im Süden geht er in den Saldania-Gürtel[4] am südwestlichen Rand des Kalahari-Kratons über.

Die Bildung des Gariep-Gürtels erfolgte im Zuge der Pan-Afrikanischen Orogenese. Seine Entstehungsgeschichte umfasst den Zeitraum vor 780 bis 520 Millionen Jahren (mya).

Entwicklung

Zwischen 780 und 740 mya brachen auf „afrikanischer“ Seite der damals noch intakte Kongo-São-Francisco-Kraton[5] (Kongo-SF) und der Kalahari-Kraton[6] auseinander und beide lösten sich vom „südamerikanischen“ Río-de-la-Plata-Kraton.[7] Auf die kontinentale Grabenbruch-Phase folgte Ozeanbodenspreizung. Das entsprechende Ozeanbecken wird Adamastor-Ozean genannt. Die ältesten magmatischen Zeugnisse dieser Dehnungstektonik sind 741 Millionen Jahre alte Rhyolithe und Basalte, die der sedimentären Abfolge der Rosh-Pina-Formation eingeschaltet sind. Diese Formation kam in einem Teil des fossilen Grabenbruchsystems zur Ablagerung, der sich nicht zu einem Ozeanbecken entwickelte, sondern dessen Dehnung irgendwann zum Stillstand kam (Aulakogen, engl. auch „failed rift“ genannt). Als Zeugnis des Übergangs vom kontinentalen Rift-Stadium zum Ozean-Stadium (engl.: „rift-to-drift“, siehe auch → Wilson-Zyklus) gilt der 717 Millionen Jahre alte mafische Gannakouriep-Gangschwarm (engl.: Gannakouriep mafic dyke swarm)[8] am südwestlichen Rand des Kalahari-Kratons, der sich im Gegensatz zu den als subalkalisch klassifizierten Basalten der Rosh-Pina-Formation auch durch alkalisches Gestein auszeichnet.[1]

Die Bildung ozeanischer Kruste am Grund des Adamastor-Ozeans ist durch ca. 700 Millionen-Jahre alte Basalte mit MORB-Signatur belegt, die im Marmora-Terran (siehe unten) vorkommen. Dort treten zudem Basalte auf, die aufgrund ihrer OIB-artigen Geochemie als Überreste von Tiefseebergen (Seamounts) oder aseismischen Rücken interpretiert werden, die infolge der damaligen Plattendrift über einen Hotspot hinweg entstanden waren.

Mit beginnender Subduktion unter den Rio-de-la-Plata-Kraton und damit der Schließung des südlichen Adamastor-Ozeans ab 600 mya setzte die Gariep-Orogenese ein. Zwischen 580 und 570 mya akkretierten die Gesteinskomplexe des Marmora-Terrans.

Die finalen Faltungs- und Überschiebungsvorgänge im Gariep-Gürtel fanden während der Kollision des Kalahari- mit dem Río-de-la Plata-Kraton um etwa 545 mya statt. Die älteste Molasse im Nama-Becken, dem östlichen Vorlandbecken das Orogens, wird auf 540 Millionen Jahre datiert.[1] Um 520 mya hatte sich der Gariep-Gürtel weitgehend konsolidiert, wie es entsprechend alte postkinematische Plutone zeigen. Jedoch ist ostwärts gerichtete Überschiebungstektonik im Nama-Vorlandbecken noch bis 496 mya nachweisbar.[9]

Der Gariep-Gürtel korreliert mit dem Punta del Este Terran im Dom Feliciano-Gürtel[10]. Die heutige geologische Situation bildete sich mit der Öffnung des Südatlantiks ab der frühen Kreidezeit heraus.

Strukturen, Gesteine

Grundgebirge

Der Gariep-Gürtel basiert mit der Port-Nolloth-Zone auf dem Grundgebirge des Namaqua-Natal-Gürtels[11], insbesondere dem westlichen Namaqua-Abschnitt mit den Regionen Bushmanland, Northern Cape und Richtersveld. Der Namaqua-Natal-Gürtel verläuft quer im unteren Südafrika von Namaqualand beiderseits des Oranje Fluss-Unterlaufs an der Atlantikküste bis zur Provinz KwaZulu-Natal am Indischen Ozean. Geologisch hat er Kontakt mit der Südflanke des Kaapvaal-Kratons.

Ursache für die Ausbildung des Namaqua-Natal-Gürtels waren Grabenbildungen. Der Gürtel entwickelte sich hauptsächlich in zwei Perioden um 2.200 und 1.400 mya aus partiell aufgeschmolzenem (Partielle Schmelze) Material des Erdmantels. Bestandteile aus älteren Krustenquellen sind nur geringfügig vorhanden.

Die Gesteine in den beiden für den Gariep-Gürtel relevanten Regionen entstanden zwischen 2.000 und 1.750 mya und bestehen aus calk-alkinen Laven[12], Granitoiden, Para- und Orthogneisen.

Strukturen

Der Gariep-Gürtel ist in zwei Hauptzonen unterteilt: die parautochthone mit nur geringfügig verschobenen Gesteinseinheiten der Port-Nolloth-Zone und westlich davon an der Atlantikküste die allochthone, vorwiegend mafischen Marmora-Terrane mit weit verfrachteten Krustenblöcken. Die Port-Nolloth-Zone und die Marmora-Terrane sind durch die Schakalberge-Störung getrennt. Entlang dieser Störung wurden die Marmora-Terrane während der Kollision des Kratons Rio de la Plata mit dem Kalahari-Kraton in Richtung Südosten auf die Port-Nolloth-Zone aufgeschoben.

An die Port-Nolloth-Zone schließt sich östlich die Nama-Gruppe als Sedimentationsbereich des Gariep-Gürtels an.

Port-Nolloth-Zone

Die Port-Nolloth-Zone entwickelte sich infolge von Krustendehnung von einem intra-kontinentalen Grabenbruch (Rifting) zu einem passiven Kontinentalrand am südwestlichen Bereich des Kalahari-Kratons. Sie besteht aus Metasedimenten und Metavulkaniten (jeweils metamorph überprägte Gesteine). Über die stratigraphische Gliederung existieren mehrere Modelle, z. B. das folgende:

Die untere Gariep-Gruppe wird von Stinkfontein-Untergruppe gebildet, die in mehrere Formationen unterteilt ist. Sie enthält Feldspat-Quarzite, intermediäre und saure Vulkanite, kalkhaltige Feldspat-Quarzite, Phyllite sowie Kalksteine. Diese Gesteine wurden während des kontinentalen Riftings, verbunden mit Grabenbildung, abgelagert. Deren Entstehung begann ab 780 mya, welche durch Intrusionen von Alkalifeldspatgraniten begleitet war.

Die obere Gariep-Gruppe ist strukturiert in die Hilda-, Numees- und Holgat-Untergruppen, auch jeweils mit mehreren Formationen untergliedert. Die darin vorkommenden Gesteine bestehen aus Marmoren, Metapelitschichten, Quarziten, Diamiktiten mit Warven geschichteten Peliten, Dropstones und Bändererzen sowie turbiditischen Metaarkosen und Metagrauwacken. Sie wurde an einem passiven Kontinentalrand im Schelfbereich sowie als Tiefseesediment abgelagert. Um 741 mya breiteten sich nördlich des Oranje Flusses massive felsische Lavaflüsse und pyroklastische Ströme in der unterste Formation der Hilda-Untergruppe aus.

Die Diamiktite entstanden während der Sturtischen Eiszeit ab etwa 715 mya sowie der Marinoischen Eiszeit ab etwa 650 mya. Diese werden der Hypothese über die globalen Vereisungen (Schneeball Erde) zugeordnet.

Die Gesteine der Stinkfontein- und der Hilda-Untergruppe sowie die des Grundgebirges wurden 717 mya durch den Gannakouriep mafic dyke swarm durchschlagen (siehe auch Dyke). Diese Intrusionen erstrecken sich zwischen Südafrika und Namibia in der unteren Oranje Fluss-Region. Der Dyke-Schwarm ist gekennzeichnet durch mafische, tholeiitische Gesteine und metamorphe Amphibole.

Nama-Gruppe

Die Nama-Gruppe stellt einen Sedimentationsbereich in einem Vorlandbecken am östlichen Rand des Gariep-Gürtels dar. Die Sedimente überlagern die Gesteine der Port-Nolloth-Zone. Die untersten Schichten entstammen jedoch dem Grundgebirge. Den überwiegenden Sedimenteintrag lieferten die Erosionsvorgänge des Gariep-Gürtels, die ab etwa 540 mya einsetzten. Das höchste Alter beträgt etwa 600 mya und ist gekennzeichnet durch die namengebende Nama-Gemeinschaft der Ediacara-Fauna.

Um 520 mya endete die tektonisch-sedimentäre Phase der Port-Nolloth-Zone und der Nama-Gruppe.

In die mittleren Bereiche der Port-Nolloth-Zone intrudierten um 507 mya entlang der SW-NO streichenden Kuboos-Bremen-Linie[13] südlich des Oranje Flusses mehrere post-orogene Plutone aus Alkalifeldspatgraniten und Syenit. Sie unterlagen keiner Deformation oder Metamorphose der Gariep-Orogenese und können daher erst nach Abschluss der tektonisch-sedimentäre Phase entstanden sein. Es wird angenommen, dass diese magmatischen Ereignisse in Verbindung mit Subduktionsvorgängen am Westrand von Gondwana stehen.

Marmora-Terran

Das Marmora-Terran lässt sich in drei tektono-stratigraphische Komplexe unterteilen: den Schakalsberge-Komplex, den Oranjemund-Komplex und den Chameis-Komplex. Getrennt sind die Komplexe durch Überschiebungen. Die Komplexe repräsentieren neoproterozoischen Meeresboden und werden in ihrer Gesamtheit als fossiler Akkretionskeil interpretiert, der im Laufe der Subduktion des Adamastor-Ozeans entstand und bei der anschließenden Kollision der Kratone in östlich bis südöstlicher Richtung auf die Port-Nolloth-Zone aufgeschoben wurde. Die südöstlichen Bereiche des Terrans sind dominiert durch reine Kompressionsstrukturen, während die nordöstlichen transpressiven Charakter aufweisen.

Der Schakalsberge-Komplex ist die südlichste und die tektonisch am geringsten beanspruchte Einheit. Sie enthält Relikte von Tiefseebergen (Seamounts) bzw. Ozeaninseln und aseismischen Rücken, bedeckt von Riff-Dolomite. Die untere Formation (Grootderm-Formation) ist ein typischer Ophiolith mit Metagabbros sowie Metabasalten mit unterschiedlichen Gefügen, in denen sich Kissenstrukturen erhalten haben. Häufig in dieser Gesteinssuite sind auch Hyaloklastite. Die auflagernde Gais-Formation enthält stromatolithische und oolithische Dolomite.

Der Oranjemund-Komplex liegt zwischen den beiden anderen Komplexen und hat die größte Ausdehnung. Auch der Grad der tektonischen Beanspruchung liegt zwischen dem der beiden Nachbarkomplexe. Dominierend sind Metagrauwacke, Phyllite und Quarzite, wobei in nur schwach deformierten Bereichen noch turbiditische Abfolgen erkennbar sind.

Der Chameis-Komplex ist die nördlichste und am stärksten tektonisch beanspruchte Einheit. Sie enthält eine sich mehrmals tektonisch wiederholende Sequenz aus Serpentiniten, sowie metamorphen Gabbros, Basalten, basaltischen Brekzien, Hyaloklastiten und Tuffen, überlagert durch Pelite, eine Wechselfolge von Dolomiten und Quarziten sowie verschiedene Phyllite. In Tuffe und Metasedimente eingelagert finden sich teils serpentinisierte ultramafische und mafische „Blöcke“ mit Abmessungen im Dezimeter- bis Kilometerbereich. Diese „Blöcke“ werden, wie auch die übrigen mafischen Gesteine der Sequent als Relikte ozeanischer Kruste und mithin als Ophiolithkomplex gedeutet.

Deformationen

In der Hauptdeformation des Gariep-Gürtels, die auf 546 bis 542 mya datiert wird, wurden die ozeanischen Krusten der Marmora-Terrane mit einer sinistralen transpressiven Obduktion (Überschiebung) auf den passiven Rand der Port-Nolloth-Zone geschoben. Es bildeten sich von NNO nach SSO streichende Überschiebungs-Strukturen im zentralen und nördlichen Teil des Gürtels. Im südlichen Gürtelbereich verlaufen sie von NO nach SW.

Die Überschiebungsstrukturen enthalten Falten von etwa 1 bis 200 m Wellenlängen mit komplexen Formen und Neigungen, meistens in östliche und südöstliche Richtungen. Manche Strukturen wurden mehrfach überprägt und gefaltet. Die bemerkenswerteste Struktur wird von der Schakalsberge-Störung gebildet.

Metamorphosen

Der Gariep-Gürtel ist durch eine unterschiedliche polyphase Metamorphoseentwicklung in der Port-Nolloth-Zone und den Marmora-Terranen gekennzeichnet.

Die Port-Nolloth-Zone erfuhr eine Barrow-Type Metamorphose, die charakterisiert ist durch eine Abfolge von Mineralzonen, unter Bedingungen der oberen Grünschiefer-Fazies bis unteren Amphibolit-Fazies. Das Alter der Hauptmetamorphose wurde auf 546 mya datiert, welches gleichbedeutend ist mit der Hauptdeformationsphase.

In den Marmora-Terranen gab es drei Metamorphoseereignisse: Die erste Phase M1 wird als hydrothermale Ozeanbodenmetamorphose bei sehr niedrigen Drücken bis hin zu Amphibolit-faziellen, hohen Temperaturen interpretiert. Sie ereignete sich ab etwa 700 mya während der Öffnung des Adamastor-Ozeans. Die zweite, spätere Metamorphose M2 fand bei etwa den gleichen Temperaturen, aber etwas höheren Drücken als M1, infolge Subduktion des Adamastor-Ozeans mit Akkretion der Terrane zwischen 580 und 570 mya statt. Charakteristisch sind die mit Barrosit umgebenden Hornblende. Die sehr niedrig bis niedrig M3-Metamorphosegrade hat nur lokale Verbreitung. Hierbei entstanden Aktinolith-Amphibole und Chlorite. Sie erfolgte zeitgleich mit der Metamorphose in der östlichen Port-Nolloth-Zone um 546 mya.

Naturräume

Küstennebel im Sossusvlei
Fischfluss-Canyon

Dem Gariep-Gürtel werden bemerkenswerte Naturräume zugeordnet bzw. liegen in dessen näheren Umgebung, zum Beispiel:

Die Große Randstufe ist ein Steilabfall und eine Schichtstufe im südlichen Afrika, die das Zentralplateau gegen die Küstenebenen zum Atlantischen und Indischen Ozean abgrenzt.

Die Namib ist eine etwa 2.000 km lange und 160 km breite Trockenwüste, die sich an der Atlantikküste von Mitte Angolas bis nach Südafrika erstreckt. Der größte Abschnitt befindet sich auf dem Territorium von Namibia. Im Osten schließt die Namib an die Große Randstufe an. Südöstlich geht sie in die Kalahari über.

Der Fischfluss-Canyon in der westlichen ǁKaras-Region im südlichen Namibia.

Bodenschätze

Kolmanskop, Namibia (2813283661)
Diamond-39513
Skorpionite-229846 Nichtsulfides Zinkmineral Skorpionite aus der Skorpion Zinkmine von Rosh Pinah in der Port-Nolloth-Zone von Namibia

Wirtschaftlich bedeutend sind insbesondere den Abbau von Diamanten und verschiedenen Erzen.

Diamanten

Diamant ist ein Mineral und die kubische Modifikation des Kohlenstoffs mit der größten Härte aller natürlichen Stoffe. Er bildet meist oktaederförmige Kristalle.

Natürliche Diamanten bildeten sich im Erdmantel unter hohen Drücken und Temperaturen, typischerweise in Tiefen größer 150 Kilometern bei Temperaturen von 1200 bis 1400 °C. Diese Bedingungen waren meist nur im oberen Erdmantel ab dem Archaikum gegeben.

Diamant-Muttergesteine im Erdmantel sind Peridotit und Eklogit. Letzterer entsteht oft durch subduzierte ozeanische Kruste. Gasreiche vulkanische Gesteine, so genannte Kimberlite transportieren Bruchstücke des Erdmantels mit den darin enthaltenen Diamanten bei ihrer Eruption an die Erdoberfläche, wo sie in erstarrten vulkanischen Eruptivschloten gefunden werden können.

Diamanten werden schon seit Zeiten von Deutsch-Südwestafrika abgebaut. Anfänglich erfolgte die Gewinnung im Tagebau mit Zentrum um die Stadt Kolmanskop oder auch Kolmanskuppe. Beide, Tagebau und Kolmanskop, sind inzwischen aufgegeben, und Kolmanskop ist zur Geisterstadt verfallen.

Anschließend erfolgte der Abbau im heutigen Tsau-ǁKhaeb-(Sperrgebiet)-Nationalpark. Dieses Diamanten-Sperrgebiet erstreckt sich entlang der Atlantikküste etwa zwischen den Städten Lüderitz bis Oranjemund an der Mündung des Oranje Flusses an der Grenze zu Südafrika. Derzeit werden die meisten namibischen Diamanten – bis zu zwei Drittel – in Alluvialböden (junge Schwemmböden an Meeresküsten) im Offshore-Abbau gefördert. Entstanden sind diese Böden durch den Oranje Fluss, der Sedimente mit den Diamanten aus dem Landesinnern an der Atlantikküste ablagerte. Der Abbau erfolgt durch die monopolistische Namdeb Holding. Die namibischen Diamanten gelten mit Abstand als die reinsten und teuersten der Welt.

Erze

Bedeutend ist die Rosh-Pinah-Formation in der Hilda-Untergruppe der Port-Nolloth-Zone. Sie ist eine sedimentär-exhalative Lagerstätte und enthält geschichtete Ansammlungen mit Zink-, Blei-, Kupfer- und anderen Erzen in nichtsulfider sowie in sulfider Verbindung[14]. Die Zink-Gehalte in den Gesteinen können bis zu 18 % betragen, die von Blei bis zu 6 % und die von Kupfer bis zu 0,8 %.

Entstanden ist die Rosh-Pinah-Formation während einer Grabenbruchbildung zwischen den Kratonen Kalahari und Rio de la Plata. Dabei traten u. a. unterschiedliche vulkanische Aktivitäten und hohe Wärmeentwicklungen an Anomalien mit Bildung von hydrothermalen Lösungen auf.

Diese Erze sind hauptsächlich enthalten in klastischen, nicht Carbonate-haltigen Arkosen und geringfügiger in vulkanischen Quarz-Serizit-Schiefern, die sich in flachen oder tieferen Wasserzonen ablagerten.

Die Ausfällungen der Minerale erfolgte in primären, hydrogenen oder sekundären, supergenen[15] Phasen. In der primären Phase entstehen meist sulfidische Erze, während die supergene Phase Nichtsulfide mittels Verwitterungslösung in oberflächennahen Wässern (oberhalb des Grundwasserspiegels) und erneute Ausfällung aus den Sulfiden erzeugt.

Diese werden im Umfeld der Bergbaustadt Rosh Pinah nördlich des Flusses Oranje abgebaut, insbesondere in der Tagebau-Zinkmine Skorpion Zinc[16]. Nach dieser Lagerstätte wurde das seltene nichtsulfide Mineral Skorpionit mit einem außergewöhnlich hohen Zinkgehalt von bis zu 29 % entdeckt und gefördert. Andere vorkommende Zinkerze sind z. B. Smithsonit oder Hemimorphit.

Evolutionäre Faunenentwicklung

Namacalathus hermanastes Zeichnerische Darstellung von Namacalathus aus der Ediacara-Fauna mit möglichem Fundort in der Nama-Gruppe des Gariep-Gürtels von Namibia

Ein bedeutsamer evolutionärer Abschnitt der Faunenentwicklung stellt die Ediacara-Fauna im Zeitraum von 580 bis 540 mya dar. Es wird vermutet, dass diese Evolution im Zusammenhang mit dem Ende der Marionischen Eiszeit um 635 mya steht, die die letzte globale Vereisung war (Schneeball Erde). Änderungen in der marinen Paläoökologie, insbesondere der Anstieg des Sauerstoffgehalts auch in tiefen Gewässern könnte die Faunenentwicklung begünstigt haben.

Es wird angenommen, dass es sich bei der Ediacara-Fauna überwiegend um sehr einfache, aber vielzellige Tiere (Metazoa) handelt. In der namibischen Nama-Gruppe (Typlokalität) und anderen globalen Regionen entstand die Nama-Gemeinschaft. Die Nama-Gemeinschaft umfasst die jüngsten Ediacara-Fossilien, von etwa 548 bis 543 mya.

Typische Vertreter sind die farnwedelartigen Swartpuntia, Ernietta sowie die skelettragenden Cloudina und Namacalathus. Auch kommen röhrenförmige Fossilien vor, von denen eine im Sediment eingegrabene Lebensweise vermutet wird. Die Funde der Nama-Gemeinschaft liegen weit voneinander getrennt, aber meist auf einem schmalen Band innerhalb der Tropen. Viele Funde stammen aus Karbonatgesteinen. Die Fossilien dieser Gemeinschaft scheinen in relativ tiefem Wasser an Kontinentalhängen in bewegtem Wasser gelebt zu haben.

Literatur

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  • M. J. U. Jasper, J. G. Stanistreet und E. G. Charlesworth: Preliminary results of a study of the structural and sedimentological evolution of the late Proterozoidearly Palaeozoic Gariep Belt, southern Namibia. In: Department of Geology, University of the Witwatersrand, Private Bag 3 – WITS 2050, Johannesburg, R.S.A, Communs geol. Surv. Namibia, 8 (1992/93), 105-126 mme.gov.na PDF
  • H. E Frimmel, W. Frank: Neoproterozoic tectono-thermal evolution of the Gariep Belt and its basement, Namibia and South Africa. In: Precambrian Research, Volume 90, Ausgabe 1–2, 30. Juni 1998, Pages 1–28 doi:10.1016/S0301-9268(98)00029-1.
  • Rudolf Nagel: Eine Milliarde Jahre geologischer Entwicklung am NW-Rand des Kalahari Kratons. Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultäten der Georg-August-Universität zu Göttingen, Fakultät für Geowissenschaften und Geographie, Göttingen 1999 online

Einzelnachweise

  1. a b c Hartwig E. Frimmel, Chris J.H. Hartnady, Friedrich Koller: Geochemistry and tectonic setting of magmatic units in the Pan-African Gariep Belt, Namibia. In: Chemical Geology 130 (1996) 101-121, 5. Juni 1995; 4. Dezember 1995 [1]
  2. Report: Preliminary results of a study of the structural and sedimentological evolution of the late Proterozoidearly Palaeozoic Gariep Belt, southern Namibia. Geological Survey of Namibia, 1992/1993.
  3. Kleinzee, Namakwa In: Webseite SA-Venues.com [2]
  4. A Rozendaala, P.G Gresseb, R Scheepersa, J.P Le Roux: Neoproterozoic to Early Cambrian Crustal Evolution of the Pan-African Saldania Belt, South Africa. In: ScienceDirect, Precambrian Research, Volume 97, Issues 3–4, September 1999, Pages 303–323 doi:10.1016/S0301-9268(99)00036-4.
  5. Fernandez-Alonso und andere: The Proterozoic History of the Proto-Congo Craton of Central Afrika. In: Department of Earth Sciences, Royal Museum for Central Africa, B-3080 Tervuren, Belgium. africamuseum.be PDF
  6. Armin Zeh, Axel Gerdes und Jackson M. Barton, Jr.: Archean Accretion and Crustal Evolution of the Kalahari Craton—the Zircon Age and Hf Isotope Record of Granitic Rocks from Barberton/Swaziland to the Francistown Arc. In: Oxford Journals, Science & Mathematics Journal of Petrology, Advance Access10.1093/petrology/egp027, Received November 11, 2008, Accepted April 8, 2009. doi: 10.1093/petrology/egp027, [3]
  7. Pedro Oyhantçabal, Siegfried Siegesmund und Klaus Wemmer: The Río de la Plata Craton: a review of units, boundaries, ages and isotopic signature. In: International Journal of Earth Sciences, April 2011, Volume 100, Issue 2, pp 201-220 doi: 10.1007/s00531-010-0580-8.
  8. D.L. Reid, I.G.D. Ransome, T.C. Onstott, C.J. Adams: Time of emplacement and metamorphism of Late Precambrian mafic dykes associated with the Pan-African Gariep orogeny, Southern Africa: implications for the age of the Nama Group. In: Journal of African Earth Sciences (and the Middle East), Volume 13, Issues 3–4, 1991, Pages 531-541 doi:10.1016/0899-5362(91)90116-G.
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