Erdnüsse

Erdnüsse

Erdnuss (Arachis hypogaea)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Dalbergieae
Gattung: Erdnüsse
Wissenschaftlicher Name
Arachis
L.

Die Erdnüsse (Arachis) sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die etwa 80 Arten sind nur in der Neotropis beheimatet. Neben der weltweit genutzten Art Erdnuss (Arachis hypogaea) werden auch wenige andere Arten angebaut.

Beschreibung

Illustration der Erdnuss (Arachis hypogaea)
Blüte von Arachis glabrata

Erscheinungsbild und Blätter

Die Arachis-Arten wachsen als einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen. Der Stängel ist selbständig aufrecht bis kriechend.

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die paarig gefiederte Blattspreite besitzt meist zwei Paare sich an der Rhachis gegenständig gegenüberstehende fast sitzende Fiederblättchen. Die großen, häutigen Nebenblätter sind teilweise mit dem Blattstiel verwachsen, Nebenblätter der Fiederblättchen sind keine vorhanden.

Generative Merkmale

Die seitenständigen, ährigen Blütenstände können zwei bis sieben Blüten enthalten, aber meist sind sie bis auf eine Blüte reduziert. Die Tragblätter sind häutig, wobei das unterste zwei Spitzen aufweist.

Die mehr oder weniger ungestielten, zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Von den fünf häutigen, schmalen Kelchblätter sind vier verwachsen und das fünfte ist frei; sie vergrößern sich bis zur Fruchtbildung. Die Krone besitzt den typischen Aufbau der Schmetterlingsblütler. Die fünf Kronblätter sind gelb, manchmal mit roten Streifen. Die Fahne ist fast kreisförmig und an der Basis nur kurz genagelt. Die zwei freien Flügel sind länglich und geöhrt. Das Schiffchen ist geschnäbelt und nach innen eingebogen. Von den ursprünglich zehn Staubblättern fehlen oft ein oder zwei. Alle Staubfäden sind untereinander verwachsen. Es gibt zwei Formen bei den Staubbeuteln, lange und kurze wechseln sich ab. Das einzelne fast sitzende Fruchtblatt besitzt meist zwei oder drei, selten bis zu sechs Samenanlagen. Die „Gynophor“ genannte Basis des Fruchtblattes verlängert und krümmt sich nach der Befruchtung – so gelangt die Frucht unter die Erde. Der schnell vergängliche, sehr lange, dünne Griffel endet in einer winzigen Narbe.

Die bekannte Hülsenfrucht der Erdnuss (Arachis hypogaea)

Die länglichen Hülsenfrüchte enthalten einen bis fünf, selten bis zu sechs Samen und sind zwischen ihnen etwas eingeschnürt. Diese unterirdischen Hülsenfrüchte öffnen sich nicht selbstständig. Die dicken Fruchtwände besitzen eine netzartige Oberfläche. Der eiförmige oder längliche Same besitzt zwei reichlich ölhaltige Keimblätter (Kotyledonen).

Bei Arachis betragen die Chromosomenzahlen bei den diploiden Arten 2n = 20 und den tetraploiden Arten 2n = 40.

Verbreitung

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der etwa 80 Arten liegt hauptsächlich im östlichen bis zentralen Südamerika, reicht aber südlich bis Paraguay und Uruguay.

Sektion Arachis: Die Erdnuss (Arachis hypogaea), Illustration aus Francisco Manuel Blanco: Flora de Filipinas
Sektion Caulorrhizae: Habitus, Laubblätter und Blüten von Arachis pintoi
Sektion Caulorrhizae: Arachis pintoi
Sektion Rhizomatosae: Arachis glabrata

Systematik

Die Erstveröffentlichung des Gattungsnamens Arachis erfolgte 1753 durch Carl von Linné mit der Typusart Arachis hypogaea L. in Species Plantarum, 2, S. 741.[1] Bei Krapovickas & Gregory 1994 werden 69 Arten aufgelistet und bei Valls & Simpson 2005 kamen 11 Arten dazu. Die Gattung Arachis gehört zur Tribus Dalbergieae in der Unterfamilie der Faboideae innerhalb der Familie der Fabaceae.[2]

Die Gattung Arachis wird in neun Sektionen mit etwa 80 Arten[3] gegliedert:[2]

Nutzung

Erdnüsse als Snack

Neben der bekannten Art Erdnuss (Arachis hypogaea) werden auch wenige andere Arten angebaut, beispielsweise Arachis pintoi[4], Arachis glabrata und Arachis sylvestris. An den kultivierten Formen der Erdnuss (Arachis hypogaea) sind mehrere Arten beteiligt. Aus den Samen wird Speiseöl sowie Erdnussbutter produziert und Bestandteile sind heute in vielen Produkten der Lebensmittelindustrie enthalten. Die Samen („Erdnusskerne“) werden geröstet gegessen.

Laubblätter von Arachis repens

Arachis repens wird auch als Zierpflanze verwendet.

Quellen

  • Ren Sa, Alfonso Delgado Salinas: Arachis, S. 132 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 10 – Fabaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2010, ISBN 978-1-930723-91-7.
  • S. I. Ali: Papilionaceae in der Flora of Pakistan: Arachis - online.
  • R. K. Brummitt, D. K. Harder, G. P. Lewis et al.: Arachis in Leguminosae, Flora Zambesiaca, Volume 3, Part 3, 2000: online.
  • Robert Hegnauer: Chemotaxonomie der Pflanzen, Band XIb-2, Springer, 2001, ISBN 3-7643-5862-9, (Arachis: ab Seite 503).
  • Ravi Koppolu, Hari D. Upadhyaya, Sangam L. Dwivedi et al.: Genetic relationships among seven sections of genus Arachis studied by using SSR markers. In: BMC Plant Biology. 2010, Volume 10, Artikel 15, doi:10.1186/1471-2229-10-15.
  • A. Krapovickas, W. C. Gregory: Taxonomía del género Arachis (Leguminosae). In: Bonplandia. 8, 1994, S. 1–186.
  • J. F. M. Valls, C. E. Simpson: New species of Arachis from Brazil, Paraguay, and Bolivia. In: Bonplandia. Volume 14, 2005, S. 35–64.
  • Guillermo Seijo, Graciela I. Lavia, Aveliano Fernandez et al.: Genomic relationships between the cultivated peanut (Arachis hypogaea, Leguminosae) and its close relatives revealed by double GISH. In: American Journal of Botany. Volume 94, Issue 12, 2007, S. 1963–1971, doi:10.3732/ajb.94.12.1963.
  • Marcos A. Gimenes, Catalina R. Lopes, Jose F.M. Valls: Genetic relationships among Arachis species based on AFLP. In: Genetics and Molecular Biology, Volume 25, No. 3, São Paulo, 2002. doi:10.1590/S1415-47572002000300017.

Einzelnachweise

  1. Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb Arachis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  3. Arachis Eintrag bei ILDIS = International Legume Database & Information Service.
  4. Datenblatt Arachis pintoi (Memento des Originals vom 4. Februar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tropicalforages.info bei Tropical Forages.
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