Digitaler Euro

Digitaler Euro (D€) ist das im Juli 2021 beschlossene Projekt der Europäischen Zentralbank (EZB) zur möglichen Einführung von digitalem Zentralbankgeld.[1] Damit soll ein schnelles und sicheres gesetzliches Zahlungsmittel auf digitaler Basis gestaltet werden, das den Euro für Privatpersonen und Unternehmen in der bestehenden Form als Bargeld und auf Bankkonten ergänzt und vom Europäischen System der Zentralbanken des Euroraums ausgegeben würde.[2][3][4] Funktional vergleichbar ist der D€ als digitaler Zwilling des Euro-Bargelds mit digitalen Mobile-Payment-Zahlungssystemen wie Apple Pay, PayPal und Google Pay.[5]

Joachim Nagel, der Präsident der Deutschen Bundesbank, stellt sich den digitalen Euro als eine digitale Form von Zentralbankgeld vor, das überall akzeptiert wird und die höchsten Datenschutzanforderungen an ein elektronisches Zahlungsmittel erfüllt.[6]

Die Entscheidung, ob ein D€ tatsächlich eingeführt wird, soll erst nach Abschluss der Untersuchungs- und Vorbereitungsphase getroffen werden. In jedem Fall solle ein D€ das Bargeld nur ergänzen, es aber nicht ersetzen. Burkhard Balz geht von einem Verschwinden der Bankomaten aus. Zu einer Festlegung des individuellen Haltelimits des D€ innerhalb eines e-Wallets (zwischen D€ 500–3000,- für Konsumenten) befindet sich die EZB aktuell (2024) in einer Kalibrierungsphase. Frühestens 2025 sollen EU-Parlament sowie Europäischer Rat zur Einführung des D€ abstimmen können.[7] Bis 2028 könne der Digitale Euro eingeführt werden, so Burkhard Balz.[8]

Sollte Ende der 2020er Jahre ein D€ als vermutlich infrastrukturseitig kostengünstigere gesetzliche Zahlungsalternative zu Bargeld verfügbar werden, würde vermutlich eine beträchtliche Anzahl von Händlern aus Kostengründen keine Bargeldoption mehr anbieten. Bestünde weiterhin der politische Wunsch, die Wahlfreiheit aufrechtzuerhalten, müssten, wie in Schweden, gesetzliche Standards für eine Grundversorgung mit Bargeld festgelegt werden.[9][10]

Argumente und Motive für die Einführung eines D€

Argumente und Motive für die Einführung eines D€ sind laut EZB:[2][11][12]

  • Erhalt der Rolle des Zentralbankgeldes als monetärer Anker für das Zahlungssystem[13]
  • Bereitstellung eines kostenlosen digitalen Zugangs zu einem sicheren gesetzlichen Zahlungsmittel im Euroraum[14]
  • erweiterte Zahlungsmöglichkeit durch alternatives Zentralbankgeld neben dem Bargeld und dem Buchgeld auf den Konten bei Geschäftsbanken[15] als Beitrag zu Verfügbarkeit und Inklusion[16][17]
  • Schaffung von Vertrauen in digitales Bargeld durch hohen Schutz der Privatsphäre
  • Treiber für Innovationen im Massenzahlungsverkehr
  • Eindämmung der Verbreitung fremder Digitalwährungen zur Sicherung der finanziellen Stabilität und geldpolitischen Souveränität der Eurozone[18]

Neben diesen Motiven spielt die Möglichkeit eines weiteren Rückgangs der Nutzung von Bargeld als Zahlungsmittel eine Rolle in der Diskussion um den D€.[19]

In Zeiten von Stress im Bankensektor könnte der D€ ohne Haltegrenze die Finanzstabilität durch einen Bank Run gefährden.[20]

Stellungnahmen zur möglichen Einführung eines D€

Der Verbraucherzentrale Bundesverband sieht den D€ als öffentliches Gut und damit die Chance, den digitalen Zahlungsverkehr verbraucherorientierter zu gestalten.[21]

Der Branchenverband Bitkom begrüßt den Gesetzgebungsvorschlag der Europäischen Kommission zur Einführung des D€ als einen entscheidenden Schritt auf dem Weg in das digitale Zeitalter.[22]

Kritiker sehen erheblichen Nachbesserungsbedarf, die Privatsphäre zu schützen, und verweisen auf die Anonymität von Bargeld.[23] Die Gesellschaft für Informatik sieht in der Einführung des D€ bei gleichzeitigem Rückgang des Bargeldes eine Gefahr für die Informationelle Selbstbestimmung und Privatsphäre; es drohe der Gläserne Mensch.[24]

Kreditwirtschaft

Aus der Sicht der deutschen Kreditwirtschaft ist der globale Trend in Richtung digitalem Zentralbankgeld unübersehbar und stellt sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung dar. Die geplante Einführung eines D€ wird als ein wichtiger Beitrag zur Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft und zur Sicherung der Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit Europas gesehen. Das in einem Grundlagenpapier vorgeschlagene Ökosystem digitalen Geldes soll über digitales Bargeld hinausgehen und aus drei Elementen bestehen:[25][26]

  • Retail-CBDC für den privaten Gebrauch
  • Wholesale-CBDC für Banken und Sparkassen[27]
  • Giralgeldtoken[28] für den Einsatz in der Industrie

Der Bundesverband deutscher Banken unterstützt die Einführung eines D€. In einem Positionspapier aus dem Februar 2023 betonen die privaten Banken die Weiterentwicklung des Bargelds, ihre Rolle bei seiner Ausgabe, seine Innovationsoffenheit und streben eine Risikominimierung bei der Einführung an. Bei den Risiken werden von den privaten Banken besonders die für ihr Geschäft (Disintermediation, sinkende Erträge, Schwächung ihrer Kundenbeziehung) erwähnt und dass eine Schwächung ihrer Investitionsmöglichkeiten ein Scheitern des D€ nach sich ziehen könnte.[29]

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken begrüßt die Pläne der EZB für einen D€, kritisiert aber, dass die Bedürfnisse der Wirtschaft an ein künftiges digitales Zahlungsmittel noch nicht ausreichend berücksichtigt wurden.[30][31][32][33]

Industrie

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) mahnt in einem Ende September 2022 veröffentlichten Positionspapier, dass bei der Etablierung eines D€ die Industriebedarfe berücksichtigt werden müssen. Die Programmierbarkeit[34] von Zahlungen ist dabei eine zentrale Forderung.[35]

Eurogroup

Für Paschal Donohoe, Präsident der Eurogroup, einem Gremium der Finanzminister aus den Euro-Mitgliedsstaaten, steht im Mittelpunkt des D€-Projekts das Ziel, die Verbindung zwischen Bürgern und Zentralbankgeld aufrechtzuerhalten: als Zentralbankgeld wäre der D€ eins zu eins in Euro-Banknoten konvertierbar.[36]

Entgegen der Industrie will die Eurogroup nicht, dass der D€ mit Zusatzfunktionen ausgestattet werden kann.[37][38]

EU-Kommission

Die EU-Kommission schlägt im Juni 2023 in einem Entwurf für eine Verordnung zur Einführung des D€ vor, dass der D€ nicht nur den Banken, sondern vor allem der breiten Öffentlichkeit als gesetzliches Zahlungsmittel zugänglich gemacht werden soll. Die Abwicklung von D€-Transaktionen will die Kommission so gestalten, dass weder die Europäische Zentralbank noch die nationalen Zentralbanken Daten einem identifizierten oder identifizierbaren digitalen Euro-Nutzer zuordnen können. Er soll auch nicht programmierbar sein und dasselbe Level an Privatsphäre bieten wie Bargeld.[39][40][41][42][43][44][45]

Eine persönliche digitale Brieftasche („Wallet“ zur Verfügung über eigene D€) wird von der Kommission zur Integration in eine umfassendere Digitale ID-Brieftasche (EUDI Wallet) angedacht/vorbereitet.[46]

Untersuchungsphase für die mögliche Einführung eines digitalen Euro: 2021 bis 2023

Am 2. Oktober 2020 veröffentlichte die EZB einen Bericht, in dem die Einführung eines D€ aus der Sicht des Eurosystems dargestellt wird.[47][48]

Seit 2020 wurden mehrere Projekte in Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) gestartet, bei denen die Ausgabe, Kontrolle und Übertragung von digitalem Zentralbankgeld sowie Wertpapier-Token und Smart Contracts auf einer Blockchain getestet wurden.[49]

Nach einer Vorplanung und der Vorstellung von Ergebnissen einer öffentlichen Konsultation Anfang 2021[50] hat die EZB im Juli 2021 beschlossen, ein Projekt zum D€ zu starten, das die mögliche Einführung eines D€ vorbereiten soll.[51] Während der Vorplanung wurden keine technischen Hindernisse identifiziert. Die bis Herbst 2023 durchgeführten Untersuchungen zielten darauf ab, die Verteilung an Händler und Bürger, Auswirkungen auf die Märkte sowie die erforderliche europäische Gesetzgebung zu beleuchten. Eine Vorentscheidung, den D€ einzuführen, ist damit nicht getroffen worden.[52]

Im September 2022 kündigt die EZB eine Zusammenarbeit mit fünf Unternehmen an (Amazon, CaixaBank, Worldline, EPI und Nexi), um potentielle Nutzerschnittstellen für den D€ zu entwickeln.[53]

Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz sieht den D€ nicht zuletzt als ein Mittel zur Stärkung der europäischen Souveränität im Zahlungsverkehr. Seiner Ansicht nach könne der D€ so ausgestaltet werden, dass er auch programmierbare Zahlungen in einem hochautomatisierten Umfeld unterstützt.[54]

Im September 2022 veröffentlicht die EZB den ersten Fortschrittsbericht zur Investigationsphase („Progress on the investigation phase of a digital euro“).[55]

Auf der Konferenz „Towards a legislative framework enabling a D€ for citizens and businesses“ Anfang November 2022 in Brüssel bekräftigte Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, dass der D€ kein eigenständiges Projekt sei, das sich auf den Bereich des Zahlungsverkehrs beschränkt. Vielmehr handle es sich um eine politikübergreifende und wahrhaft europäische Initiative, die das Potenzial habe, die Gesellschaft als Ganzes zu beeinflussen.[56]

Im Dezember 2022 veröffentlicht die EZB den zweiten Fortschrittsbericht zur Investigationsphase.[57]

Im Januar 2023 bittet die EZB erfahrene Experten auf dem Gebiet des Zahlungsverkehrs/Finanzwesens, ihr Interesse an der Mitarbeit bei der Ausarbeitung eines Regelwerks zum D€ zu bekunden.[58]

Ende Mai 2023 veröffentlichte die EZB die Ergebnisse eines Marktforschungs- und eines Prototypingprojekts. Die Marktforschung habe ergeben, dass es einen ausreichend großen Pool von europäischen Anbietern gibt, die in der Lage sind, D€-Lösungen zu entwickeln. Sie habe auch gezeigt, dass verschiedene Arten von architektonischen und technologischen Gestaltungsoptionen zur Verfügung stünden, um eine technische Lösung für einen D€ zu entwickeln. Das Prototypingprojekt umfasste die Integration von fünf Benutzeroberflächen, die von verschiedenen Anbietern für jeden Anwendungsfall entwickelt wurden (Front-End-Prototypen), und einem vom Eurosystem konzipierten und entwickelten Abwicklungssystem (Back-End-Prototyp). Es wurden verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten getestet, um festzustellen, ob sie technisch umgesetzt und in das Abwicklungssystem des Eurosystems integriert werden können. Die Tests ergaben, dass es möglich sei, einen D€ reibungslos in die bestehende Zahlungsverkehrslandschaft zu integrieren und gleichzeitig dem Markt Spielraum für die Nutzung innovativer Merkmale und Technologien bei der Verbreitung eines D€ zu lassen. Die Ergebnisse bestätigten auch, dass ein D€ grundsätzlich sowohl online als auch offline unter Verwendung unterschiedlicher technischer Konzepte funktionieren könnte. Offen bleibt die Frage, ob eine Offline-Lösung, die die Anforderungen des Eurosystems erfüllt und die erforderliche Größenordnung erreicht, kurz- bis mittelfristig mit der vorhandenen Technologie realisiert werden kann.[59]

Im Juni verankerte die Slowakei das Recht auf Bargeldzahlung in ihrer Verfassung. Die Abgeordneten misstrauten der Ankündigung von EZB und EU-Kommission, dass der D€ nur begleitend, neben dem Bargeld, eingesetzt werden soll und befürchteten einen Versuch, die Nutzung der Digitalwährung zur Verpflichtung zu machen.[60]

Vorbereitungsphase für die mögliche Einführung eines D€: 2023 bis 2025

Nach Abschluss der zweijährigen Untersuchungsphase zu Ausgestaltung und Bereitstellung eines D€ gab der EZB-Rat am 18. Oktober 2023 den Startschuss für die Vorbereitungsphase in der unter anderem das Regelwerk für einen möglichen D€ fertiggestellt und Anbieter für die Entwicklung von Plattform und Infrastruktur ausgewählt werden sollen.[61] Auf der Basis der Ergebnisse der Untersuchungsphase hat die EZB einen D€ mit folgenden Merkmalen entworfen und in einem Bericht veröffentlicht:[62]

  • Bereitstellung des D€ als digitale Form von Bargeld, die für sämtliche digitalen Zahlungen im gesamten Euroraum genutzt werden könnte
  • allgemeine Zugänglichkeit und kostenlose Nutzung des D€, sowohl online als auch offline
  • Echtzeitzahlungen in Zentralbankgeld zwischen Privatpersonen, an Verkaufsstellen, im Online-Handel und für staatliche Transaktionen
  • Gewährleistung von einem Höchstmaß an Privatsphäre

Das Einleiten der Vorbereitungsphase am 1. November 2023 sei noch kein Beschluss darüber, ob ein D€ eingeführt wird. Dieser Beschluss werde vom EZB-Rat erst in Betracht gezogen, wenn der Gesetzgebungsprozess der Europäischen Union abgeschlossen ist.

Am 19. Februar 2024 fand eine Anhörung zum D€ im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages statt, in der es unter anderem um einen möglichen Zustimmungsvorbehalt des Deutschen Bundestages zur Einführung des D€, den Erhalt des Bargeldes sowie den Schutz der Privatsphäre ging.[63]

Eine im April 2024 durchgeführte repräsentative Umfrage im Auftrag der Deutschen Bundesbank hat ergeben, dass nur 41 Prozent der Befragten schon einmal etwas über den D€ gehört, gelesen oder gesehen hatten, 59 Prozent ist er unbekannt.[64]

Erster Fortschrittsbericht (Juni 2024)

Am 24. Juni 2024 veröffentlichte die EZB den ersten Fortschrittsbericht zur Vorbereitungsphase für den D€.[65][66]

Da der digitale Euro ein gemeinsames europäisches Projekt ist, läuft die technische Arbeit des Eurosystems in der Vorbereitungsphase parallel zum Gesetzgebungsverfahren, das von den Mitgesetzgebern durchgeführt wird. Bis Ende 2025 werde der EZB-Rat entscheiden, ob er in die nächste Phase der Vorbereitungen für einen digitalen Euro eintreten will.

Der Bericht stellt die Ergebnisse der technischen Arbeiten in den folgenden Bereichen vor: Datenschutz, Offline-Funktionalität des digitalen Euro und Regelwerk. Darüber hinaus werden die technischen Beiträge der EZB zur Unterstützung der gesetzgeberischen Bemühungen der Europäischen Union zusammengefasst. Folgende Punkte werden in dem Bericht hervorgehoben:

  • Der Schutz der Privatsphäre sei von Anfang an fester Bestandteil des digitalen Euro-Projekts, ganz im Sinne des Konzepts des "eingebauten Datenschutzes".
  • Nur der Zahler und der Zahlungsempfänger würden die persönlichen Transaktionsdaten von digitalen Offline-Euro-Zahlungen kennen.
  • Digitale Online-Euro-Transaktionen wären technologisch führend, wenn es um den Schutz der Privatsphäre geht.
  • Eine wirksame Betrugsaufdeckung und -prävention sei entscheidend für das Vertrauen in den digitalen Euro.
  • Die tatsächliche Einführung eines digitalen Offline-Euros auf mobilen Geräten werde letztlich von den Anforderungen abhängen, die in den Rechtsvorschriften für Gerätehersteller und Anbieter elektronischer Kommunikationsdienste festgelegt sind.
  • Die Rulebook Development Group (RDG) hat eine erste Fassung des Regelwerks erstellt, welches unter anderem folgende Aspekte abdeckt: Mindeststandards für die Benutzererfahrung (UX), Prüfung und Zertifizierung von Zahlungs- und Akzeptanzlösungen sowie Identifizierung inhärenter Risiken für die verschiedenen Akteure. Der nächste Entwurf des Regelwerks soll bis Ende des Jahres vorgelegt werden. Zuvor, im dritten Quartal, wird ein neuer Fortschrittsbericht über die Arbeit der RDG veröffentlicht. Der Text des Regelwerks soll das Ergebnis des Gesetzgebungsverfahrens zum digitalen Euro widerspiegeln.
  • Die Gestaltung eines digitalen Euro würde sich auf modernste Technologien stützen, die eine cyberresistente und zukunftssichere Umgebung schaffen sollen.
  • Um ein widerstandsfähiges Finanzumfeld zu erhalten, würde die EZB die Menge an digitalen Euro, die die Menschen auf ihren Konten halten können, begrenzen (Haltelimit, aktuell in Kalibrierungsphase).
  • Die EZB werde bestrebt sein, die Umweltauswirkungen des digitalen Euro über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zu minimieren.
  • Die EZB werde weiterhin aktiv mit öffentlichen und privaten Interessengruppen und der Gesellschaft insgesamt zusammenarbeiten, um über ihre Fortschritte zu berichten. Die EZB werde auch weiterhin mit der breiten Öffentlichkeit in Kontakt treten.

Der nächste Fortschrittsbericht über die Vorbereitungsphase soll im Herbst 2024, also ein Jahr nach deren Beginn, veröffentlicht werden. Der EZB-Rat werde erst am Ende der Vorbereitungsphase entscheiden, ob er zur nächsten Stufe der Vorbereitungen übergeht. Ein möglicher Beschluss des EZB-Rates zur Ausgabe eines digitalen Euro könne erst nach Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens gefasst werden.

Siehe auch

Literatur

Chronologisch absteigend:

  • Monika Wohlmann: Der digitale Euro – das Geld der Zukunft? in: Marc Seidel, Svend Reuse (Hrsg.): Banking & Innovation 2022/2023. Ideen und Erfolgsrezepte für die Praxis, FOM Edition, Springer Gabler 2023, S. 577–595. https://doi.org/10.1007/978-3-658-39388-5_33.
  • Nicola Bilotta, Erwin Voloder: Going Global: The Political Ambition and Economic Reality of the (Digital) Euro, in: Nicola Bilotta, Fabrizio Botti (Hrsg.): Digitalization and Geopolitics: Catalytic Forces in the (Future) International Monetary System, Edizioni Nuova Cultura 2023, ISBN 978-88-3365-572-7.
  • Annelieke A. M. Mooij: A digital euro for everyone. Can the European System of Central Banks introduce general purpose CBDC as part of its economic mandate? In: Journal of Banking Regulation. 2022. doi:10.1057/s41261-021-00186-w.
  • Philipp Sandner, Jonas Groß: Der digitale Euro aus geopolitischer Perspektive. In: Johannes Beermann (Hrsg.): 20 Jahre Euro. Zur Zukunft unseres Geldes. Siedler, München 2022, ISBN 978-3-8275-0165-3, S. 409–436.
  • Annelieke A. M. Mooij: European Central Bank Digital Currency: the digital euro – What design of the digital euro is possible within the European Central Bank's legal framework? BRIDGE Network – Working Paper 14, May 2021.
  • Isabella Lindner: The Euro on its way to internationalization – Potential Geopolitical Impacts. In: Klemens H. Fischer (Hrsg.): European Security Put to the Test. Perspectives and Challenges for the Next Decade. (= AIES Beiträge zur Europa- und Sicherheitspolitik. Volume 6). Nomos Verlag, 2021, ISBN 978-3-8487-8558-2.
  • Thomas Mayer: A Digital Euro to Compete with Libra. In: The Economists' Voice. Band 16, Heft 1, 2019.
  • Peter Bofinger: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. 5. Auflage. Pearson, München 2019, ISBN 978-3-86894-368-9, S. 561–578, Kap. 28: Digitalisierung des Geldes und die Zukunft der Geldpolitik.

Eurosystem und Politik

Kreditwirtschaft

Think Tanks und Verbände

Medien

Einzelnachweise

  1. Das Eurosystem startet Projekt zum digitalen Euro. Europäische Zentralbank | Eurosystem, 14. Juli 2021, abgerufen am 25. Oktober 2023.
  2. a b Ein digitaler Euro. In: ecb.europa.eu. Abgerufen am 10. Juli 2021.
  3. Digitales Geld: Wie der digitale Euro funktioniert. In: br.de. Abgerufen am 10. Juli 2021.
  4. Zur Möglichkeit der Einführung eines digitalen Euro. (PDF) Deutscher Bundestag, Fachbereich Europa, 8. Oktober 2018, abgerufen am 16. Februar 2022.
  5. Nina Magoley: Zahlen mit dem "digitalen Euro" - wie funktioniert das? Westdeutscher Rundfunk (WDR), 28. Juni 2023, abgerufen am 5. Oktober 2023.
  6. Joachim Nagel: Vigoni Lecture: Der digitale Euro – vertrauenswürdig und vereinend. Deutsche Bundesbank Eurosystem, 24. Juni 2024, abgerufen am 4. Juli 2024.
  7. Deutsche Bundesbank, Burkhard Balz, 5. Juni 2024: Only balances of €500 allowed? What the digital euro is intended to deliver – and what not (Interview durch Focus online).
  8. Deutscher Bundestag, 17. Januar 2024: Finanzausschuss befasst sich mit digitalem Euro .
  9. Simone Ehrenberg-Silies, Robert Peters, Christian Wehrmann, Stephanie Christmann-Budian: Welt ohne Bargeld - Veränderungen der klassischen Banken- und Bezahlsysteme. Hrsg.: TAB. Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag. TAB-Kurzstudie Nr. 2, April 2022, S. 92.
  10. Digitaler Euro: Was kommt auf Verbraucher zu? egovernment.de, 11. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.
  11. Fabio Panetta: Ein digitaler Euro für den Zahlungsverkehr von morgen. Europäische Zentralbank | Eurosystem, 18. November 2021, abgerufen am 4. März 2022.
  12. Argumente für einen digitalen Euro: Hauptziele und Gestaltungsaspekte. (PDF) Europäische Zentralbank - Eurosystem, Juli 2022, abgerufen am 1. Oktober 2022.
  13. Der digitale Euro und die Bedeutung von Zentralbankgeld. Europäische Zentralbank | Eurosystem, 5. Oktober 2022, abgerufen am 11. März 2023.
  14. Das Thema Sicherheit wird von einigen Zentralbanken (zuerst Bank of England 2014, 2015, dann IWF 2016) dahingehend thematisiert, dass allein die private Giralgeldschöpfung für Boom-Bust-Zyklen ursächlich verantwortlich sei. (Das Geld der Einleger bei privaten Geschäftsbanken, aufgrund der als getrieben postulierten Zyklen und des Insolvenzrisikos, unsicher sei.) Dem entgegnet die Deutsche Bundesbank (2017) wie folgt: „Trotz dieser die Geld- und Kreditschöpfung begrenzenden Faktoren wird die Geldschöpfung des Bankensystems durch Kreditvergabe mitunter als eine der Ursachen für Kreditbooms und darauffolgende Finanzkrisen gesehen. Während die Mehrheit den Ökonomen der Gefahr von kreditgetriebenen Boom-Bust-Zyklen durch makroprudenzielle Regulierung begegnen will, wurden bereits im Zusammenhang mit der Großen Depression in den 1930er Jahren auch Vorschläge diskutiert, die darauf abzielen, die Fähigkeit des Bankensystems zur Geldschöpfung zu eliminieren. Ein diesbezüglicher Ansatz sieht vor, die Banken zu zwingen, ihre Kundeneinlagen durch Zentralbankguthaben zu decken. Eine vollständige Deckung wäre beispielsweise durch einen Mindestreservesatz von 100% erreicht. Allerdings ist sehr fraglich, ob dies für sich genommen Finanzzyklen vermeidet – hierzu bedarf es weiterhin einer effektiven mikroprudenziellen Regulierung, einer konsequenten Aufsicht über den Bankensektor und einer makroprudenziellen Politik. Eine Anhebung des Reservesatzes auf 100% könnte darüber hinaus wichtige volkswirtschaftliche Funktionen des Bankensektors einschränken, was zu (realwirtschaftlichen) Effizienzverlusten führen dürfte.“ (S. 26) und S. 15: „Für Kritiker ist die Geldschöpfungskapazität des Bankensystems eine der zentralen Ursachen für destabilisierende Finanzzyklen und Finanzkrisen. Deshalb werden seit einiger Zeit Vorschläge diskutiert, die auf einer vollständigen Deckung von Einlagen durch Zentralbankgeld basieren und so die Kreditschöpfungsmöglichkeiten des Bankensektors begrenzen wollen. Es ist jedoch nicht erkennbar, dass diese Beschränkungen tatsächlich zu einem insgesamt stabileren Finanzsystem führen, als dies über eine zielführende Regulierung ohnehin auch möglich wäre.“ (Deutsche Bundesbank, Monatsbericht April 2017 [PDF]).
  15. Die EZB erklärt 2022, es gebe zwei Arten von Geld („There are actually two types of money“) und, statt von Buch- oder Giralgeld (als Forderungen auf Zentralbankgeld an die jeweilige Geschäftsbank) zu sprechen, verwendet sie unübliche Begriffe, nennt Giralgeld „privates“ Geld, das von privaten Banken bei (jeder) Kreditvergabe geschaffen würde. Vgl. ECB, 5. Oktober 2022: The digital euro and the importance of central bank money: „Commercial banks also create money. That’s actually what they do when they grant you a new loan and the money appears in your bank account. This kind of money is called private money. This also includes the balance you see on your bank statement and the savings in your account. The payments you make with your debit or credit cards, or via an online payment service, are all transfers of private money, because you are using money created by your bank.“ Vgl. Kreditmechanik.
  16. Vgl. etwa Ekathimerini, 14. August 2023: Forced limitations on cash use for welfare benefit recipients
  17. Ashley Lannquist, Brandon Tan: Central Bank Digital Currency's Role in Promoting Financial Inclusion. International Monetary Fund (IMF), 22. September 2023, abgerufen am 14. November 2023.
  18. Wozu ein digitaler Euro? In: forbes.at. 4. Juli 2022, abgerufen am 14. März 2023.
  19. Wie stehen private Haushalte in Deutschland zum digitalen Euro? Erste Ergebnisse aus Umfragen und Interviews. (PDF) Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Oktober 2021, abgerufen am 7. März 2022.
  20. Rhys Bidder, Timothy Jackson, Matthias Rottner: Wird der digitale Euro die Finanzstabilität stärken? Ja, innerhalb gewisser Grenzen. Deutsche Bundesbank Eurosystem, 26. Juni 2024, abgerufen am 27. Juni 2024.
  21. Der digitale Euro. Für Privatsphäre, Unabhängigkeit und Teilhabe im digitalen Zahlungsverkehr. (PDF) Verbraucherzentrale Bundesverband, 30. Juli 2021, abgerufen am 7. März 2022.
  22. On the Proposal for a Regulation on the establishment of the digital euro. Bitkom, August 2023, abgerufen am 7. November 2023.
  23. netzpolitik.org, abgerufen am 2. Juli 2023.
  24. Digitale Währungen schaffen gläserne Menschen. Gesellschaft für Informatik, 22. November 2022, abgerufen am 7. Januar 2023.
  25. Deutsche Kreditwirtschaft legt Grundlagenpapier für "digitalen Euro" vor – EZB muss über digitales Bargeld hinausdenken. Die Deutsche Kreditwirtschaft, 5. Juli 2021, abgerufen am 4. März 2022.
  26. Europa braucht neues Geld – Das Ökosystem aus CBDC, Giralgeldtoken und Triggerlösung. (PDF) Die Deutsche Kreditwirtschaft, 5. Juli 2021, abgerufen am 4. März 2022.
  27. Heike Mai: Nächster Schritt auf dem langen Weg zum digitalen Euro – Wholesale-CBDC weniger kontrovers. Deutsche Bank Research, 19. Oktober 2023, abgerufen am 27. Oktober 2023.
  28. Digitaler Euro und Giralgeldtoken: Europas Geld von morgen. Bundesverband deutscher Banken, 14. Juli 2021, abgerufen am 4. März 2022.
  29. Tobias Tenner, Albrecht Wallraf, Marek Jessen: Positionspapier "Digitaler Euro - als nächster evolutionärer Schritt des Geldes". Bundesverband deutscher Banken, 6. Februar 2023, abgerufen am 13. Februar 2023.
  30. BVR für Schaffung eines innovativen Ökosystems digitaler Geldformen / Euro-Kryptogeld für Wirtschaft sollte von Banken angeboten werden. Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, 28. Februar 2022, abgerufen am 4. März 2022.
  31. Andreas Bley: Wirtschaft braucht anderen digitalen Euro als Bürgerinnen und Bürger. (PDF) BVR Research, 23. Februar 2022, abgerufen am 4. März 2022.
  32. Digitaler Euro. Weichenstellung für die Zukunft unseres Geldsystems. BVR - Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, September 2022, abgerufen am 10. April 2024.
  33. BVR-Position - Die Digitalisierung des Euro: Chancen nutzen, Risiken begrenzen. Zielbild für ein europäisches Geldsystem der Zukunft. Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Februar 2023, abgerufen am 11. März 2023.
  34. Zunehmender Bedarf an programmierbaren Zahlungen. Deutsche Bundesbank und BMF, 21. Dezember 2020, abgerufen am 27. Februar 2023.
  35. Digitaler Euro. Industriebedarfe bei Etablierung nicht vernachlässigen. Bundesverband der Deutschen Industrie e. V., 28. September 2022, abgerufen am 1. Oktober 2022.
  36. Paschal Donohue: The possibility of the digital euro. What makes this project any different, or better, than other innovative digital solutions already available? The answer lies in 'central bank money'. In: politico.eu. 14. März 2023, abgerufen am 14. März 2023.
  37. Stefan Krempl: EU-Finanzminister: Digitaler Euro soll nicht programmierbar sein. In: heise.de. 17. Januar 2023, abgerufen am 27. Februar 2023.
  38. Euro-Gruppe Pressemitteilung: Eurogroup statement on the digital euro project, 16th January 2023. Europäischer Rat, Rat der Europäischen Union, 16. Januar 2023, abgerufen am 27. Februar 2023.
  39. Questions and answers on the Single Currency Package ec.europa.eu
  40. Der digitale Euro soll gesetzliches Zahlungsmittel werden – das sind die Pläne der EU. In: it-finanzmagazin.de. 16. Juni 2023, abgerufen am 16. Juni 2023.
  41. Stefan Krempl: Digitaler Euro: Pseudonymisierung soll den gläsernen Kunden verhindern Die Kommission will, dass die EZB und nationale Zentralbanken einzelne Nutzer des digitalen Euro "nicht direkt identifizieren können". Anonym geht wohl nur bar. In: heise.de. 15. Juni 2023, abgerufen am 16. Juni 2023.
  42. János Allenbach-Ammann: EU-Kommission will kostenlosen digitalen Euro für alle. In: euractiv.de. 15. Juni 2023, abgerufen am 16. Juni 2023.
  43. Jan Diesteldorf: EU-Pläne: Der digitale Euro kommt - das steckt dahinter. Süddeutsche Zeitung, 15. Juni 2023, abgerufen am 16. Juni 2023.
  44. Elizabeth Atzler, Carsten Volkery: Die EU-Kommission treibt den digitalen Euro voran. Handelsblatt, 28. Juni 2023, abgerufen am 29. Juni 2023.
  45. Cederic Meier: Quo vadis digitaler Euro? Über die rechtlichen Indikationen des Verordnungsentwurfs zur Einführung eines digitalen Euro. Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung, 4. Juli 2023, abgerufen am 25. Oktober 2023.
  46. Europäische Kommission (2023): EU Digital identity, 4 projects launched to test EUDI Wallet
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  48. Fabio Panetta: We must be prepared to issue a digital euro. The ECB Blog, 20. Oktober 2020, abgerufen am 4. März 2022.
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  50. Bericht des Eurosystems über das öffentliche Konsultationsverfahren zu einem digitalen Euro. (PDF) Europäische Zentralbank | Eurosystem, April 2021, abgerufen am 16. Februar 2022.
  51. Das Eurosystem startet Projekt zum digitalen Euro. Deutsche Bundesbank | Eurosystem, 15. Juli 2021, abgerufen am 16. Februar 2022.
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  53. ECB selects external companies for joint prototyping of user interfaces for a digital euro. Europäische Zentralbank - Eurosystem, 16. September 2022, abgerufen am 1. Oktober 2022.
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  58. Call for expressions of interest in participation in the digital euro scheme Rulebook Development Group. European Central Bank | Eurosystem, 3. Januar 2023, abgerufen am 7. Januar 2023.
  59. Market research and prototyping exercise confirm feasibility of technical solutions and user interfaces for a digital euro. Europäische Zentralbank - Eurosystem, 26. Mai 2023, abgerufen am 28. Mai 2023 (englisch).
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  61. Eurosystem startet nächste Phase des Projekts zum digitalen Euro. Europäische Zentralbank | Eurosystem, 18. Oktober 2023, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  62. A stocktake on the digital euro: Summary report on the investigation phase and outlook on the next phase. European Central Bank | Eurosystem, 18. Oktober 2023, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  63. Anhörung zum digitalen Euro im Finanzausschuss. Deutscher Bundestag, 19. Februar 2024, abgerufen am 10. April 2024.
  64. Bundesbank-Umfrage: Digitaler Euro findet als Bezahl-Option breite Akzeptanz in der Bevölkerung. Deutsche Bundesbank, 4. Juni 2024, abgerufen am 5. Juni 2024.
  65. EZB veröffentlicht ersten Fortschrittsbericht zur Vorbereitungsphase für den digitalen Euro. Europäische Zentralbank – Eurosystem, 24. Juni 2024, abgerufen am 28. Juni 2024.
  66. Fortschrittsbericht: Wie ist der Stand der Dinge bei den Themen Datenschutz, Regelwerk und Gestaltung des digitalen Euro? (Englisch). In: ecb.europa.eu. Abgerufen am 3. Juli 2024.