DHB-Pokal (Frauen)

Der DHB-Pokal der Frauen ist der wichtigste deutsche Hallenhandball-Pokalwettbewerb für Frauenhandballmannschaften. Der DHB-Pokalsieger ist in der folgenden Saison zur Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger berechtigt. In der DDR wurde bis 1991 der FDGB-Pokal ausgerichtet.

Der Pokal 2021 beim Final4

DHB-Pokalsieger seit 1975

Jahr Verein Jahr Verein Jahr Verein Jahr Verein
1975 TSV GutsMuths Berlin 1988 VfL Engelskirchen 2001 TV Mainzlar 2014 HC Leipzig
1976 TSV GutsMuths Berlin 1989 TV Lützellinden 2002 Bayer 04 Leverkusen 2015 Buxtehuder SV
1977 TuS Eintracht Minden 1990 TV Lützellinden 2003 FHC Frankfurt (Oder) 2016 HC Leipzig
1978 TuS Eintracht Minden 1991 Bayer 04 Leverkusen 2004 1. FC Nürnberg 2017 Buxtehuder SV
1979 TSV GutsMuths Berlin 1992 TV Lützellinden 2005 1. FC Nürnberg 2018 VfL Oldenburg
1980 Bayer 04 Leverkusen 1993 TuS Walle Bremen 2006 HC Leipzig 2019 Thüringer HC
1981 VfL Oldenburg 1994 TuS Walle Bremen 2007 HC Leipzig 2020 kein Sieger
1982 Bayer 04 Leverkusen 1995 TuS Walle Bremen 2008 HC Leipzig 2021 SG BBM Bietigheim
1983 Bayer 04 Leverkusen 1996 VfB Leipzig 2009 VfL Oldenburg 2022 SG BBM Bietigheim
1984 Bayer 04 Leverkusen 1997 Borussia Dortmund 2010 Bayer 04 Leverkusen 2023 SG BBM Bietigheim
1985 Bayer 04 Leverkusen 1998 TV Lützellinden 2011 Thüringer HC 2024 TuS Metzingen
1986 VfL Engelskirchen 1999 TV Lützellinden 2012 VfL Oldenburg
1987 Bayer 04 Leverkusen 2000 HC Leipzig 2013 Thüringer HC

Rangliste der bisherigen Sieger

Verein Titel Jahre
Bayer 04 Leverkusen 9 1980, 1982, 1983, 1984, 1985, 1987, 1991, 2002, 2010
HC Leipzig 7 1996, 2000, 2006, 2007, 2008, 2014, 2016
TV Lützellinden 5 1989, 1990, 1992, 1998, 1999
VfL Oldenburg 4 1981, 2009, 2012, 2018
TuS Walle Bremen 3 1993, 1994, 1995
TSV GutsMuths Berlin 3 1975, 1976, 1979
Thüringer HC 3 2011, 2013, 2019
SG BBM Bietigheim 3 2021, 2022, 2023
1. FC Nürnberg 2 2004, 2005
TuS Eintracht Minden 2 1977, 1978
VfL Engelskirchen 2 1986, 1988
Buxtehuder SV 2 2015, 2017
Borussia Dortmund 1 1997
FHC Frankfurt (Oder) 1 2003
TV Mainzlar 1 2001
TuS Metzingen 1 2024

DHB-Pokal-Endspiele 1975–1993

Die DHB-Pokalsieger wurden zwischen 1975 und 1993 auf unterschiedliche Weise ermittelt: mit einem Finale an einem meist neutralen Ort oder mit zwei Finals, das heißt mit Hin- und Rückspielen. Bis einschließlich 1977 war der Verlierer des Endspiels um die deutsche Meisterschaft für das Pokalendspiel gesetzt und die beiden Halbfinalverlierer der deutschen Meisterschaft ermittelten den zweiten Pokalfinalisten. Es gab keine weiteren Runden und auch keine Möglichkeit für den jeweiligen deutschen Meister, den Pokal zu gewinnen. Der Wettbewerb dienten in diesen Jahren einzig der Ermittlung eines Teilnehmers am Europapokal der Pokalsieger. Erst ab der Saison 1977/78 wurde eine komplette Pokalsaison mit Vorrunden und Landespokalen als Ausscheidungsrunden gespielt. 1987 wurde statt Halbfinale und Endspiel eine Punkterunde mit vier Teams (Bayer Leverkusen, TV Lützellinden, 1. FC Nürnberg und TSV Tempelhof-Mariendorf) über drei Tage (1. bis 3. Mai) in Gießen, Leverkusen und Unna ausgetragen. Am dritten und letzten Spieltag standen sich mit Leverkusen und Lützellinden die beiden Mannschaften gegenüber, die ihre beiden Auftaktspiele gewonnen hatten, so dass der TV Lützellinden als Unterlegener dieses Spiels und Zweiter des Turniers hier als „Finalist“ aufgeführt werden kann. Leverkusen gewann das entscheidende Spiel mit 22:16, Zweitligist Tempelhof-Mariendorf wurde durch ein 14:10 gegen Nürnberg Dritter.

In der Saison 1990/91 wurde ein gesamtdeutsches Pokalfinale zwischen den beiden deutschen Cupsiegern ausgespielt, um den deutschen Vertreter im Europapokal 1991/92 zu ermitteln. DHB-Pokalsieger Bayer 04 Leverkusen besiegte dabei FDGB-Pokalsieger TSC Berlin nach Hin- und Rückspiel mit 45:42 (Einzelergebnisse 24:18 und 21:24).

Saison Sieger 1. Spiel 2. Spiel Finalist
1975 TSV GutsMuths Berlin 8:6 TSV Rot-Weiß Auerbach
1976 TSV GutsMuths Berlin 13:70 Bayer 04 Leverkusen
1977 TuS Eintracht Minden 18:10 TSV Rot-Weiß Auerbach
1978 TuS Eintracht Minden 27:10 TuS Metzingen
1979 TSV GutsMuths Berlin 14:80 Bayer 04 Leverkusen
1980 Bayer 04 Leverkusen A 22:10 H 24:60 TuS Metzingen
1981 VfL Oldenburg A 11:18 H 15:80 Holstein Kiel
1982 Bayer 04 Leverkusen A 20:17 H 20:11 SSC Südwest 1947
1983 Bayer 04 Leverkusen A 20:15 H 22:14 VfL Sindelfingen
1984 Bayer 04 Leverkusen H 28:12 A 21:13 VfL Sindelfingen
1985 Bayer 04 Leverkusen A 18:22 H 25:17 VfL Engelskirchen
1986 VfL Engelskirchen A 19:13 H 17:16 Bayer 04 Leverkusen
1987 Bayer 04 Leverkusen (22:16) Endrunde TV Lützellinden
1988 VfL Engelskirchen H 13:12 A 20:17 Bayer 04 Leverkusen
1989 TV Lützellinden A 21:21 H 28:20 VfL Oldenburg
1990 TV Lützellinden H 31:23 A 18:19 Buxtehuder SV
1991 Bayer 04 Leverkusen H 28:25 A 22:22 TV Lützellinden
1992 TV Lützellinden H 32:19 A 18:19 TuS Walle Bremen
1993 TuS Walle Bremen H 23:17 A 14:17 TV Lützellinden

DHB-Pokal-Finalrunden seit 1994

Seit 1994 werden Halbfinale und Finale an einem Ort und an einem Wochenende entschieden. Am so genannten Final Four nehmen die Sieger der Viertelfinalspiele teil und ermitteln den DHB-Pokalsieger. Dabei werden die beiden Halbfinalbegegnungen am ersten und das Finale am unmittelbar darauf folgenden Tag gespielt. Die ersten drei Final-Four-Turniere fanden in Bremen, Lützellinden und nochmals Bremen statt. Von 1997 bis 2010 wurde die Endrunde in Riesa ausgetragen, anschließend dreimal in Göppingen. Von 2014 bis 2017 war einer der teilnehmenden Vereine Gastgeber (2× Leipzig, Hamburg, Bietigheim-Bissingen), seit 2018 ist die Porsche-Arena in Stuttgart unter dem Sponsorennamen OLYMP Final4 Austragungsort.

Final Four 1994 in Bremen

Halbfinale

Spiel um Platz 3

Finale

Final Four 1995 in Lützellinden

Halbfinale

Finale

Bemerkenswert: Eine Woche zuvor, am letzten Spieltag der Bundesliga, gewann Walle gegen Lützellinden mit 21:20 (12:9). Walle führte ständig, aber Tabellenführer Lützellinden schaffte in der 58. Minute den 20:20-Ausgleich. Dies hätte zum Titelgewinn gereicht. Doch ausgerechnet die Ex-Lützellinderin Marlies Waelzer erzielte eine Sekunde vor Spielende den 21:20-Siegtreffer für den neuen deutschen Meister TuS Walle Bremen.

Final Four 1996 in Bremen

Halbfinale

Finale

Final Four 1997 in Riesa

Halbfinale

Spiel um Platz 3

Finale

Final Four 1998 in Riesa

Halbfinale

Finale

Final Four 1999 in Riesa

Halbfinale

Spiel um Platz 3

Finale

Final Four 2000 in Riesa

Halbfinale

Spiel um Platz 3

Finale

Final Four 2001 in Riesa

Halbfinale

Finale

(Nach dreimaligem Siebenmeterschießen, wobei Mainzlars Monika Ludmilová in diesem denkwürdigen Finale insgesamt 27 Tore erzielte)

Die Ergebnisse der Finalrunden ab der Saison 2001/02 können den Einzelartikeln über die jeweilige Pokalsaison entnommen werden.

Siehe auch

Commons: DHB-Pokal der Frauen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien