Bodenloser See (Empfingen)

Der Bodenlose See im Frühjahr vom südlichen Ufer aus

Der Bodenlose See ist ein Naturdenkmal und ein Geotop auf der Gemarkung der Gemeinde Empfingen im südöstlichen Landkreis Freudenstadt.

Beschreibung

Der „Seewald“, in dem der Bodenlose See liegt, aus Richtung Dettensee
Ein mittlerweile verlandeter Teil des Sees südöstlich des Hauptgewässers

Der Bodenlose See ist kreisrund mit einem Durchmesser von etwa 50 Metern, seine Tiefe soll bis zu 9 Meter betragen.[1] Er ist der Namensgeber des „Seewaldes“ zwischen Empfingen und Dettensee, in dem er liegt. Es handelt sich um eine Doline in der Gesteinsschicht des Unteren Keupers, die durch Auslaugung des Muschelkalks entstanden ist.[2][3] Der See ist Lebensgebiet seltener Tier- und Pflanzenarten. Er ist eines von zehn geschützten geologischen Objekten des Landkreises. In der Umgebung des Sees gibt es weitere, jedoch nicht mit Wasser gefüllte Dolinen gleichen geologischen Ursprungs.[4] Der Bodenlose See ist Teil des FFH-Gebiets Horber Neckarhänge.

Kultur

Der Bodenlose See ist Gegenstand von Volkssagen in der Umgebung. Eine dieser Sagen berichtet von einem Nonnenkloster, das einst an dem Ort des Sees gestanden habe und zur Strafe für das sündige Verhalten der Nonnen versank. In einer anderen Version ist das zerstörte Gebäude ein Wirtshaus. Es wird auch von geisterhaften Gestalten berichtet, die als Vorboten eines Unglücks im oder am See zu sehen seien, oder die in Empfingen beim Tanz gesehen wurden.[5]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Michael Walter: Karstseen und Karstbäche im hohenzollerischen Unterland (Memento des Originals vom 2. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hohenzollerischer-geschichtsverein.de, Hohenzollerische Heimat, Januar 1954.
  2. Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern; Naturdenkmal „Bodenloser See“ bei Empfingen (Memento vom 8. August 2009 im Internet Archive), zuletzt abgerufen am 18. Juli 2009.
  3. Eintrag bei der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (Memento vom 24. Februar 2013 im Internet Archive), zuletzt abgerufen am 18. Juli 2009.
  4. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg: Geologische Naturdenkmale im Regierungsbezirk Karlsruhe, S. 132f und 136. PDF-Dokument, zuletzt abgerufen am 18. Juli 2009.
  5. Ernst Meier, Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben, Stuttgart 1852. Zitiert in: [1], zuletzt abgerufen am 19. Juli 2009.

Koordinaten: 48° 24′ 40″ N, 8° 42′ 24″ O