U 460

U 460
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ:XIV
Feldpostnummer:47974
Werft:Deutsche Werke AG, Kiel
Bauauftrag:14. Mai 1940
Baunummer:291
Kiellegung:30. November 1940
Stapellauf:13. September 1941
Indienststellung:24. Dezember 1941
Kommandanten:
  • 24. Dezember 1941 bis 1. August 1942 bzw. 8. August 1942
    Kapitänleutnant Friedrich Schäfer
  • 1. August 1942 bzw. 10. August 1942 bis 4. Oktober 1943
    Kapitänleutnant Ebe Schnoor
Flottillen:
  • 4. U-Flottille (24. Dezember 1941 bis 30. Juni 1942)
  • 10. U-Flottille (30. Juli 1942 bis 31. Oktober 1942)
  • 12. U-Flottille (1. November 1942 bis 4. Oktober 1943)
Einsätze:6 Unternehmungen
Versenkungen:

keine

Verbleib:nördlich der Azoren von amerikanischen Flugzeugen versenkt; keine Überlebenden

U 460 war ein U-Boot des Typs XIV der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.

Geschichte

Der Bau wurde am 14. Mai 1940 in Auftrag gegeben und mit der Kiellegung am 30. November 1940 unter der Baunummer 291 bei der Deutsche Werke AG begonnen.[1] Nach dem Stapellauf am 13. September 1941 wurde das Boot Weihnachten 1941 unter Kapitänleutnant Friedrich Schäfer in Dienst gestellt und dann als U-Versorger, eine sogenannte „Milchkuh“, eingesetzt. Anfang/Mitte August 1942 wurde Schäfer durch Kapitänleutnant Ebe Schnoor abgelöst.[2]

Unternehmungen

Bei der ersten Unternehmung fuhr U 460 am 7. Juni 1942 von Kiel aus in das Operationsgebiet im Westatlantik, östlich der Karibik. Am 31. Juli 1942 erreichte das Boot zum Abschluss der ersten Unternehmung St. Nazaire.[3]

Bei der zweiten Unternehmung, beginnend am 27. August 1942 von St. Nazaire aus, war das Boot um die Kapverdischen Inseln im Einsatz. Am 12. Oktober 1942 kam U 460 wieder in St. Nazaire an.[3]

Es folgten weitere Unternehmungen für die Versorgung von anderen U-Booten.

Bei der sechsten und letzten Unternehmung erspähte eine „Avenger“ vom amerikanischen Flugzeugträger Card U 460, das nördlich der Azoren Treibstoff an U 264, U 422 und U 455 abgab. Es folgte der Angriff von 12 Flugzeugen der Typen „Wildcat“ und „Avenger“. U 264 versuchte, das Abtauchen der anderen Boote zu decken, wurde dabei aber schwer getroffen. U 422 und U 460 wurden versenkt, und es gab keine Überlebende (U 422: 47 Tote, U 460: 62 Tote).[4]

Kommandanten

Friedrich Schäfer

Erster Kommandant von U 460 war Friedrich Schäfer. Anfang 1893 in Hannover geboren,[5] trat er im April 1914 als Offiziersanwärter in die Kaiserliche Marine ein, kämpfte im Ersten Weltkrieg mit und stieg bis zum Ende des Krieges zum Leutnant zur See der Reserve auf.[6]

Im August 1939 wurde er für die Kriegsmarine reaktiviert.[5] Als Kapitänleutnant wurde er am 24. Dezember 1941 zum Kommandanten von U 460 ernannt und blieb dies bis 8. August 1942. Anschließend übernahm er das Kommando von zwei weiteren Booten (U A und UD 4). Er wurde am 1. Dezember 1942 zum Korvettenkapitän d. R. z. V. befördert.[5]

Ebe Schnoor

Am 10. August 1942 übernahm Ebe Schnoor U 460. Er wurde 1895 in Emmelsbüll geboren und wurde am 1. Januar 1943 Kapitänleutnant d. R. Nachdem er am 15. Mai 1942 Kommandant von U A geworden war, folgte Anfang August 1942 der Ringtausch mit Schäfer: Schnoor übernahm U 460 und Schäfer U A.[7] Beim Untergang von U 460 kam er mit der gesamten Besatzung um.

Einzelnachweise

  1. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, 1939–1945: Der U-Boot Bau auf deutschen Werften. Mittler & Sohn, 1996, ISBN 3-8132-0512-6, S. 65.
  2. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, 1939–1945: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. Mittler & Sohn, 1996, ISBN 3-8132-0490-1, S. 320.
  3. a b Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, 1939–1945: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. Mittler & Sohn, 1996, ISBN 3-8132-0490-1, S. 491.
  4. Bodo Herzog: U-Boote Im Einsatz: U-boats in Action. 1939–1945. Eine Bilddokumentation. Podzun-Verlag, 1970, S. 218.
  5. a b c Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Podzun, 1956, S. 317.
  6. Marine-Offizier-Verband (Hrsg.), Albert Stoelzel: Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine. 1914–18. Thormann & Goetsch, Berlin 1930, S. 806.
  7. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, 1939–1945: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. Mittler & Sohn, 1996, ISBN 3-8132-0490-1, S. 212.