(Gesamtstimmenanteile in Prozent)
34,8
16,4
13,6
12,3
8,5
3,6
3,0
2,5
5,3
Gewinne und Verluste
+5,9
−3,0
−0,9
+1,4
−0,9
−0,4
−1,2
−0,6
−0,3
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Die Ergebnisse der Reichstagswahl nach Wahlkreisen. Die Nummerierung der Wahlkreise entspricht der der Tabelle. Die Reichstagswahl 1912 war die Wahl zum 13. Deutschen Reichstag . Sie fand am 12. Januar 1912 statt. Es war die letzte Wahl des Reichstags vor dem Ersten Weltkrieg und die letzte im Deutschen Kaiserreich überhaupt. Das Parlament konstituierte sich am 7. Februar 1912.
Gesamtergebnis Zu einem dramatischen Kopf-an-Kopf-Rennen, das das unerwartet starke Abschneiden der Sozialdemokraten illustriert, kam es im Wahlkreis Berlin I, zu dem das Berliner Schloss und das Ministerviertel gehörten. Der renommierte fortschrittliche Bankier Johannes Kaempf (s. o.), Präsident des Deutschen Handelstages , konnte sich in der Stichwahl nur äußerst knapp mit 9 Stimmen Vorsprung gegen den relativ unbekannten Essener Sozialdemokraten Wilhelm Düwell (1866–1936) durchsetzen. Kaempf gewann damit wie schon 1907 und 1903 den einzigen Berliner Wahlkreis, der nicht an die SPD fiel. Er wurde von 1912 bis zu seinem Tod 1918 Reichstagspräsident . Die Wahlbeteiligung lag bei rund 85 % und damit etwa so hoch wie bei der Reichstagswahl 1907 .
Eindeutiger Wahlsieger war die SPD . Sie erhielt etwa 4,25 Millionen Stimmen (34,8 %) und damit so viele wie noch nie zuvor eine Partei bei Reichstagswahlen . Trotz der Verzerrungen durch das Mehrheitswahlrecht und die Benachteiligung durch die seit 1871 unveränderte Wahlkreiseinteilung stellte sie auch zum ersten Mal mit 110 Abgeordneten die stärkste Fraktion. Nur die Nationalliberale Partei hatte bei den ersten Reichstagswahlen mehr Wahlkreise gewonnen.
Zweitstärkste Fraktion wurde das Zentrum mit 91 Abgeordneten, obwohl es weniger als halb so viele Stimmen wie die SPD bekommen hatte.
Konservative und Nationalliberale, die die Regierung von Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg unterstützt hatten, verloren deutlich an Stimmen und Mandaten. Die 1910 als Zusammenschluss mehrerer linksliberaler Parteien gegründete Fortschrittliche Volkspartei verlor im Vergleich zu ihren Vorgängern ebenfalls einige Mandate. Sie hatte Wahlabsprachen mit der SPD getroffen und teilweise einen gemeinsamen Wahlkampf mit den Sozialdemokraten geführt.
Politische Richtung Parteien Wählerstimmen Sitze im Reichstag in Mio. Anteil ggüb. 1907 absolut Anteil ggüb. 1907 Konservative Deutschkonservative Partei (Kons) 1,042 8,5 % −0,9 % 43 10,8 % −17 ▼ Deutsche Reichspartei (DRP) 0,367 3,0 % −1,2 % 14 3,5 % −10 ▼ Liberale Rechts- Nationalliberale Partei (NLP) 1,663 13,6 % −0,9 % 45 11,3 % −10 ▼ Links- Fortschrittliche Volkspartei (FVP) 1) 1,497 12,3 % +1,3 % 42 10,6 % −7 ▼ Katholiken Zentrumspartei 1,997 16,4 % −3,0 % 91 22,9 % −14 ▼ Sozialisten Sozialdemokraten (SPD) 4,250 34,8 % +5,9 % 110 27,7 % +67 ▲ Nationale Minderheiten Regionalparteien Polen 0,442 3,6 % −0,4 % 18 4,5 % −2 ▼ Elsaß-Lothringer 0,162 1,3 % +0,4 % 9 2,3 % +2 ▲ Deutsch-Hannoversche Partei (DHP) 0,085 0,7 % ±0,0 % 5 1,3 % +4 ▲ Dänen 0,017 0,1 % ±0,0 % 1 0,3 % ±0 ▬ Sonstige Bauernparteien 2) 0,234 1,9 % +0,2 % 7 1,8 % −2 ▼ Antisemitenparteien 3) 0,300 2,5 % −0,6 % 10 2,5 % −11 ▼ Sonstige 0,152 1,2 % −0,8 % 2 0,5 % ±0 ▬ Gesamt 12,208 100 % 397 100 % ±0
Anmerkungen :
Gewählte Abgeordnete nach WahlkreisenReichskanzler v. Bethmann Hollweg am 12. Januar beim Betreten des Wahllokals. Fast die gesamte politische Prominenz der Hauptstadt, darunter sämtliche Minister, wählte in dem Lokal Zur Alten Bauernschänke in Berlin-Mitte , Jägerstraße 69. In jedem der insgesamt 397 Wahlkreise wurde nach absolutem Mehrheitswahlrecht ein Abgeordneter gewählt. Wenn kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichte, wurde eine Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten durchgeführt.
PreußenKönigreich Preußen Provinz Ostpreußen – Regierungsbezirk Königsberg 1 Memel , Heydekrug Felix Schwabach NLP 2 Labiau , Wehlau Ludwig von Massow-Parnehnen Kons 3 Königsberg-Stadt Hugo Haase SPD 4 Fischhausen , Königsberg-Land Franz Bartschat FVP 5 Heiligenbeil , Preußisch-Eylau Georg Frommer Kons 6 Braunsberg , Heilsberg Friedrich Preuß Zentrum 7 Preußisch-Holland , Mohrungen August von Veit Kons 8 Osterode i. Opr. , Neidenburg Hermann Nehbel Kons 9 Allenstein , Rößel Kunibert Krix Zentrum 10 Rastenburg , Friedland , Gerdauen Hans Joachim von Brederlow Kons Provinz Ostpreußen – Regierungsbezirk Gumbinnen 1 Tilsit , Niederung Arthur Kopp FVP 2 Ragnit , Pillkallen Hans von Kanitz Kons 3 Gumbinnen , Insterburg Ernst Siehr FVP 4 Stallupönen , Goldap , Darkehmen Hermann Kreth Kons 5 Angerburg , Lötzen Otto Laser NLP 6 Oletzko , Lyck , Johannisburg Hermann Reck Kons 7 Sensburg , Ortelsburg Ferdinand Rogalla von Bieberstein Kons Provinz Westpreußen – Regierungsbezirk Danzig 1 Marienburg , Elbing Rudolf Schröder DP 2 Danzig Land Franz Doerksen DP 3 Danzig Stadt Friedrich Weinhausen FVP 4 Neustadt (Westpr.) , Putzig , Karthaus Stefan von Laszewski Pole 5 Berent , Preußisch Stargard , Dirschau Petrus Dunajski Pole Provinz Westpreußen – Regierungsbezirk Marienwerder 1 Marienwerder , Stuhm Karl Witt DP 2 Rosenberg (Westpr.) , Löbau Johannes Zürn DP 3 Graudenz , Strasburg (Westpr.) Julius Sieg NLP 4 Thorn , Kulm , Briesen Bernhard Schlee NLP 5 Schwetz Gustav Adolf von Halem DP 6 Konitz , Tuchel Leon von Czarlinski Pole 7 Schlochau , Flatow Wilhelm von Knigge Kons 8 Deutsch-Krone Karl von Gamp-Massaunen DP Berlin 1 Alt-Berlin , Cölln , Friedrichswerder , Dorotheenstadt , Friedrichstadt-Nord Johannes Kaempf FVP 2 Schöneberger Vorstadt , Friedrichsvorstadt , Tempelhofer Vorstadt , Friedrichstadt-Süd Richard Fischer SPD 3 Luisenstadt diesseits des Kanals , Neu-Cölln Wilhelm Pfannkuch SPD 4 Luisenstadt jenseits des Kanals , Stralauer Vorstadt , Königsstadt-Ost Otto Büchner SPD 5 Spandauer Vorstadt , Friedrich-Wilhelm-Stadt , Königsstadt-West Robert Schmidt SPD 6 Wedding , Gesundbrunnen , Moabit , Oranienburger Vorstadt , Rosenthaler Vorstadt Georg Ledebour SPD Provinz Brandenburg – Regierungsbezirk Potsdam 1 Westprignitz Hans Stubbendorff DP 2 Ostprignitz Richard Löscher DP 3 Ruppin , Templin Hermann Dietrich Kons 4 Prenzlau , Angermünde Joachim von Winterfeldt-Menkin Kons 5 Oberbarnim Friedrich Wilhelm Hubrich FVP 6 Niederbarnim , Lichtenberg Arthur Stadthagen SPD 7 Potsdam , Osthavelland , Spandau Karl Liebknecht SPD 8 Brandenburg an der Havel , Westhavelland Heinrich Peus SPD 9 Zauch-Belzig , Jüterbog-Luckenwalde Ulrich von Oertzen DP 10 Teltow , Beeskow-Storkow , Charlottenburg , Schöneberg , Neukölln , Wilmersdorf Fritz Zubeil SPD Provinz Brandenburg – Regierungsbezirk Frankfurt 1 Arnswalde , Friedeberg Wilhelm Bruhn Antisemiten (Ref ) 2 Landsberg (Warthe) , Soldin Edmund Holtschke Kons 3 Königsberg (Neumark) Wilhelm Krahmer Kons 4 Frankfurt (Oder) , Lebus Gerhart Bollert NLP 5 Oststernberg , Weststernberg Axel von Kaphengst Kons 6 Züllichau-Schwiebus , Crossen Hermann Bruckhoff FVP 7 Guben , Lübben Heinrich zu Schoenaich-Carolath NLP 8 Sorau , Forst Oswald Schumann SPD 9 Cottbus , Spremberg Karl Giebel SPD 10 Calau , Luckau Otto Wels SPD Provinz Pommern – Regierungsbezirk Stettin 1 Demmin , Anklam Hans von Schwerin-Löwitz Kons 2 Ueckermünde , Usedom-Wollin Karl von Böhlendorff-Kölpin Kons 3 Randow , Greifenhagen Alwin Körsten SPD 4 Stettin Ewald Vogtherr SPD 5 Pyritz , Saatzig Wolfgang Gans Edler Herr zu Putlitz Kons 6 Naugard , Regenwalde Otto Siebenbürger Kons 7 Greifenberg , Kammin Oskar von Normann Kons Provinz Pommern – Regierungsbezirk Köslin 1 Stolp , Lauenburg in Pommern Arthur Will Kons 2 Bütow , Rummelsburg , Schlawe Hubert von Michaelis Kons 3 Köslin , Kolberg-Körlin , Bublitz Gustav Malkewitz Kons 4 Belgard , Schivelbein , Dramburg Eugen von Brockhausen Kons 5 Neustettin Bogislav von Bonin Kons Provinz Pommern – Regierungsbezirk Stralsund 1 Rügen , Stralsund , Franzburg Immanuel Heyn FVP 2 Greifswald , Grimmen Georg Gothein FVP Provinz Posen – Regierungsbezirk Posen 1 Posen Stanislaw Nowicki Pole 2 Samter , Birnbaum , Obornik , Schwerin (Warthe) Mathias von Brudzewo-Mielzynski Pole 3 Meseritz , Bomst Kuno von Westarp Kons 4 Buk , Schmiegel , Kosten Franz von Morawski-Dzierzykraj Pole 5 Gostyn , Rawitsch Anton Stychel Pole 6 Fraustadt , Lissa Hans Georg von Oppersdorff Zentrum 7 Schrimm , Schroda Felicyan von Niegolewski Pole 8 Wreschen , Pleschen , Jarotschin Wladislaus Seyda Pole 9 Krotoschin , Koschmin Anton von Chlapowski Pole 10 Adelnau , Schildberg , Ostrowo , Kempen in Posen Ferdinand von Radziwill Pole Provinz Posen – Regierungsbezirk Bromberg 1 Czarnikau , Filehne , Kolmar in Posen Emil Ritter Kons 2 Wirsitz , Schubin , Znin Josef Kurzawski Pole 3 Bromberg Georg Schultz DP 4 Inowrazlaw , Mogilno , Strelno Adalbert von Trampczynski Pole 5 Gnesen , Wongrowitz , Witkowo Leon von Grabski Pole Provinz Schlesien – Regierungsbezirk Breslau 1 Guhrau , Steinau , Wohlau Friedrich von Carmer-Osten Kons 2 Militsch , Trebnitz Ernst von Heydebrand und der Lasa Kons 3 Groß Wartenberg , Oels Erich Mertin DP 4 Namslau , Brieg Georg Oertel Kons 5 Ohlau , Strehlen , Nimptsch Robert Rother Kons 6 Breslau-Ost Gustav Bauer SPD 7 Breslau-West Eduard Bernstein SPD 8 Neumarkt , Breslau-Land Carl Graf von Carmer-Zieserwitz Kons 9 Striegau , Schweidnitz Franz Feldmann SPD 10 Waldenburg Hermann Sachse SPD 11 Reichenbach , Neurode August Kühn SPD 12 Glatz , Habelschwerdt Joseph Sperlich Zentrum 13 Frankenstein , Münsterberg Hans Praschma von Bilkau Zentrum Provinz Schlesien – Regierungsbezirk Oppeln 1 Kreuzburg , Rosenberg O.S. Ludwig Meyer Kons 2 Oppeln Paul Brandys Pole 3 Groß Strehlitz , Kosel Joseph Glowatzki Zentrum 4 Lublinitz , Tost-Gleiwitz Augustin Warlo Zentrum 5 Beuthen, Tarnowitz Paul Dombek Pole 6 Kattowitz , Zabrze Adalbert Sosinski Pole 7 Pleß , Rybnik Paul Pospiech Pole 8 Ratibor Johann Sapletta Zentrum 9 Leobschütz Florian Klose Zentrum 10 Neustadt O.S. Franz Strzoda Zentrum 11 Falkenberg O.S. , Grottkau Alfred Hubrich Zentrum 12 Neisse Albert Horn Zentrum Provinz Schlesien – Regierungsbezirk Liegnitz 1 Grünberg , Freystadt Georg Davidsohn SPD 2 Sagan , Sprottau Paul von Bolko Kons 3 Glogau Franz von Liszt FVP 4 Lüben , Bunzlau Karl Doormann FVP 5 Löwenberg Julius Kopsch FVP 6 Liegnitz , Goldberg-Haynau Otto Fischbeck FVP 7 Landeshut , Jauer , Bolkenhain Fritz Warmuth unbestimmt 8 Schönau , Hirschberg Bruno Ablaß FVP 9 Görlitz , Lauban Paul Taubadel SPD 10 Rothenburg (Oberlausitz) , Hoyerswerda Friedrich Hegenscheidt DP Provinz Sachsen – Regierungsbezirk Magdeburg 1 Salzwedel , Gardelegen Jordan von Kröcher Kons 2 Stendal , Osterburg Felix Hoesch Kons 3 Jerichow I , Jerichow II Wilhelm Haupt SPD 4 Magdeburg Otto Landsberg SPD 5 Neuhaldensleben , Wolmirstedt Eugen Schiffer NLP 6 Wanzleben Hermann Silberschmidt SPD 7 Aschersleben , Quedlinburg , Calbe an der Saale Adolf Albrecht SPD 8 Halberstadt , Oschersleben , Wernigerode Alwin Brandes SPD Provinz Sachsen – Regierungsbezirk Merseburg 1 Liebenwerda , Torgau Konrad Ortmann NLP 2 Schweinitz , Wittenberg Heinrich Dove FVP 3 Bitterfeld , Delitzsch Gustav Raute SPD 4 Halle (Saale) , Saalkreis Fritz Kunert SPD 5 Mansfelder Seekreis , Mansfelder Gebirgskreis Otto Arendt DP 6 Sangerhausen , Eckartsberga Hermann Wamhoff NLP 7 Querfurt , Merseburg William Karl Koch FVP 8 Naumburg , Weißenfels , Zeitz Adolf Thiele SPD Provinz Sachsen – Regierungsbezirk Erfurt 1 Nordhausen Oskar Cohn SPD 2 Heiligenstadt , Worbis Karl Poppe Zentrum 3 Mühlhausen , Langensalza , Weißensee Albert Arnstadt Kons 4 Erfurt , Schleusingen , Ziegenrück Heinrich Schulz SPD Provinz Schleswig-Holstein 1 Hadersleben , Sonderburg Hans Peter Hanssen Däne 2 Apenrade , Flensburg Hermann Leube FVP 3 Schleswig , Eckernförde Felix Waldstein FVP 4 Tondern , Husum , Eiderstedt Andreas Blunck FVP 5 Norderdithmarschen , Süderdithmarschen , Steinburg Ferdinand Hoff FVP 6 Pinneberg , Segeberg Carl Braband FVP 7 Kiel , Rendsburg Carl Legien SPD 8 Altona , Stormarn Karl Frohme SPD 9 Oldenburg in Holstein , Plön Wilhelm Struve FVP 10 Herzogtum Lauenburg Siegfried Heckscher FVP Provinz Hannover 1 Emden , Norden , Leer , Weener Jan Fegter FVP 2 Aurich , Wittmund , Papenburg Johannes Semler NLP 3 Meppen , Lingen , Bentheim , Aschendorf , Hümmling Carl Friedrich Engelen Zentrum 4 Osnabrück , Bersenbrück , Iburg Willi Stöve NLP 5 Melle , Diepholz , Wittlage , Sulingen Hermann Colshorn DHP 6 Syke , Verden , Hoya , Achim Theodor Held NLP 7 Nienburg , Neustadt am Rübenberge , Fallingbostel , Stolzenau Arnold von Schele DHP 8 Hannover , Linden August Brey SPD 9 Hameln , Springe , Calenberg Gustav Fischer SPD 10 Hildesheim , Marienburg , Alfeld (Leine) , Gronau Friedrich Rauch SPD 11 Einbeck , Northeim , Osterode am Harz , Uslar Karl Deichmann SPD 12 Göttingen , Duderstadt , Münden Gustav Ickler NLP 13 Goslar , Zellerfeld , Ilfeld Ludwig Götting NLP 14 Gifhorn , Celle , Peine , Burgdorf Wilhelm Meyer NLP 15 Lüchow , Uelzen , Dannenberg , Isenhagen Hans von Meding DHP 16 Lüneburg , Soltau , Winsen (Luhe) , Bleckede Adolf von Wangenheim DHP 17 Harburg , Rotenburg in Hannover , Zeven Ludwig Alpers DHP 18 Stade , Lehe , Bremervörde , Osterholz , Blumenthal Johannes Hoppe NLP 19 Neuhaus (Oste) , Hadeln , Kehdingen , Jork Hartmann von Richthofen NLP Provinz Westfalen – Regierungsbezirk Münster 1 Tecklenburg , Steinfurt , Ahaus Carl Herold Zentrum 2 Münster , Coesfeld Georg von Hertling Zentrum 3 Borken , Recklinghausen Karl Matthias Schiffer Zentrum 4 Lüdinghausen , Beckum , Warendorf Wilhelm Frerker Zentrum Provinz Westfalen – Regierungsbezirk Minden 1 Minden , Lübbecke Wilhelm Kiel FVP 2 Herford , Halle (Westfalen) Theodor Meyer NLP 3 Bielefeld , Wiedenbrück Arthur von Posadowsky-Wehner unbestimmt 4 Paderborn , Büren Karl von Savigny Zentrum 5 Höxter , Warburg Engelbert von Kerckerinck zur Borg Zentrum Provinz Westfalen – Regierungsbezirk Arnsberg 1 Wittgenstein , Siegen , Biedenkopf Reinhard Mumm Antisemiten (CSP ) 2 Olpe , Arnsberg , Meschede Johannes Becker Zentrum 3 Altena , Iserlohn , Lüdenscheid Karl Spiegel SPD 4 Hagen , Schwelm , Witten Max König SPD 5 Bochum , Gelsenkirchen , Hattingen , Herne Karl Heckmann NLP 6 Dortmund , Hörde August Erdmann SPD 7 Hamm , Soest Georg Schulenburg NLP 8 Lippstadt , Brilon Wilhelm Schwarze Zentrum Provinz Hessen-Nassau – Regierungsbezirk Wiesbaden 1 Idstein , Königstein , Höchst , Hochheim , Usingen , Homburg vor der Höhe Friedrich Brühne SPD 2 Wiesbaden , Wehen , Langenschwalbach , Rüdesheim , Eltville Eduard Bartling NLP 3 St. Goarshausen , Braubach , Nastätten , Montabaur , Wallmerod Anton Dahlem Zentrum 4 Limburg , Diez , Runkel , Weilburg , Hadamar Hermann Hepp NLP 5 Dillenburg , Herborn , Rennerod , Marienberg , Selters , Hachenburg Georg Burckhardt Antisemiten (CSP ) 6 Frankfurt am Main Max Quarck SPD Provinz Hessen-Nassau – Regierungsbezirk Kassel 1 Rinteln , Hofgeismar , Wolfhagen Richard Herzog Antisemiten (DSP ) 2 Kassel , Melsungen Heinrich Hüttmann SPD 3 Fritzlar , Homberg , Ziegenhain Heinrich Hestermann DBB 4 Eschwege , Schmalkalden , Witzenhausen Georg Thöne SPD 5 Marburg , Frankenberg , Kirchhain Johann Rupp Antisemiten (DSP ) 6 Hersfeld , Rotenburg (Fulda) , Hünfeld Ludwig Werner Antisemiten (Ref ) 7 Fulda , Schlüchtern , Gersfeld Richard Müller Zentrum 8 Hanau , Gelnhausen Gustav Hoch SPD Rheinprovinz – Regierungsbezirk Köln 1 Köln-Stadt Adolf Hofrichter SPD 2 Köln-Land Carl Joseph Kuckhoff Zentrum 3 Bergheim (Erft) , Euskirchen Martin Faßbender Zentrum 4 Rheinbach , Bonn Peter Spahn Zentrum 5 Siegkreis , Waldbröl Karl Georg Becker Zentrum 6 Mülheim am Rhein , Gummersbach , Wipperfürth Wilhelm Marx Zentrum Rheinprovinz – Regierungsbezirk Düsseldorf 1 Remscheid , Lennep , Mettmann Wilhelm Dittmann SPD 2 Elberfeld , Barmen Friedrich Ebert SPD 3 Solingen Philipp Scheidemann SPD 4 Düsseldorf Karl Haberland SPD 5 Essen Johannes Giesberts Zentrum 6 Duisburg , Mülheim an der Ruhr , Ruhrort , Oberhausen Hugo Böttger NLP 7 Moers , Rees Johannes Bell Zentrum 8 Kleve , Geldern Eduard Marcour Zentrum 9 Kempen Peter Chrysant Zentrum 10 Gladbach Franz Hitze Zentrum 11 Krefeld August Pieper Zentrum 12 Neuss , Grevenbroich Hugo am Zehnhoff Zentrum Rheinprovinz – Regierungsbezirk Koblenz 1 Wetzlar , Altenkirchen Franz Behrens Antisemiten (CSP ) 2 Neuwied Michael Krings Zentrum 3 Koblenz , St. Goar Georg Wellstein Zentrum 4 Kreuznach , Simmern Hermann Paasche NLP 5 Mayen , Ahrweiler Peter Wallenborn Zentrum 6 Adenau , Cochem , Zell Jacob Pauly Zentrum Rheinprovinz – Regierungsbezirk Trier 1 Daun , Bitburg , Prüm Aloys zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg Zentrum 2 Wittlich , Bernkastel Jacob Astor Zentrum 3 Trier Medard Hartrath Zentrum 4 Saarlouis , Merzig , Saarburg Hermann Roeren Zentrum 5 Saarbrücken Ernst Bassermann NLP 6 Ottweiler , St. Wendel , Meisenheim Bartholomäus Koßmann Zentrum Rheinprovinz – Regierungsbezirk Aachen 1 Schleiden , Malmedy , Montjoie Adolf Fervers Zentrum 2 Eupen , Aachen-Land Josef Nacken Zentrum 3 Aachen-Stadt Hubert Sittart Zentrum 4 Düren , Jülich Alfred zu Salm-Reifferscheidt Zentrum 5 Geilenkirchen , Heinsberg , Erkelenz Franz Stupp Zentrum Hohenzollernsche Lande – Regierungsbezirk Sigmaringen 1 Sigmaringen , Hechingen Emil Belzer Zentrum
Bayern Königreich Bayern Oberbayern 1 München I (Altstadt , Lehel , Maxvorstadt )Georg Kerschensteiner FVP 2 München II (Isarvorstadt , Ludwigsvorstadt , Au , Haidhausen , Giesing ), München-Land , Starnberg , Wolfratshausen Georg von Vollmar SPD 3 Aichach , Friedberg , Dachau , Schrobenhausen Carl Theodor von und zu Sandizell Zentrum 4 Ingolstadt , Freising , Pfaffenhofen August Ponschab Zentrum 5 Wasserburg , Erding , Mühldorf Martin Irl Zentrum 6 Weilheim , Werdenfels , Bruck , Landsberg , Schongau Klemens von Thünefeld Zentrum 7 Rosenheim , Ebersberg , Miesbach , Tölz Balthasar Ranner Zentrum 8 Traunstein , Laufen , Berchtesgaden , Altötting Simon Angerpointner Zentrum Niederbayern 1 Landshut , Dingolfing , Vilsbiburg Konrad von Malsen-Waldkirch Zentrum 2 Straubing , Bogen , Landau , Vilshofen Carl Laux BB 3 Passau , Wegscheid , Wolfstein , Grafenau Sebastian Matzinger Zentrum 4 Pfarrkirchen , Eggenfelden , Griesbach Benedikt Bachmeier BB 5 Deggendorf , Regen , Viechtach , Kötzting Ferdinand Schedlbauer Zentrum 6 Kelheim , Rottenburg , Mallersdorf Franz Xaver Steindl Zentrum Pfalz 1 Speyer , Ludwigshafen am Rhein , Frankenthal Jakob Binder SPD 2 Landau , Neustadt an der Haardt Fritz van Calker NLP 3 Germersheim , Bergzabern Johann Sophian Christian Richter Zentrum 4 Zweibrücken , Pirmasens Karl Lützel NLP 5 Homburg , Kusel Karl Gebhart BdL 6 Kaiserslautern , Kirchheimbolanden Johannes Hoffmann SPD Oberpfalz 1 Regensburg , Burglengenfeld , Stadtamhof August Trendel Zentrum 2 Amberg , Nabburg , Sulzbach , Eschenbach Michael Sir Zentrum 3 Neumarkt , Velburg , Hemau Anton Kohl Zentrum 4 Neunburg , Waldmünchen , Cham , Roding Karl Schirmer Zentrum 5 Neustadt a. d. Waldnaab , Vohenstrauß , Tirschenreuth Franz Joseph Pfleger Zentrum Oberfranken 1 Hof , Naila , Rehau , Münchberg Josef Simon SPD 2 Bayreuth , Wunsiedel , Berneck Karl Hugel SPD 3 Forchheim , Kulmbach , Pegnitz , Ebermannstadt Luitpold Weilnböck Kons 4 Kronach , Staffelstein , Lichtenfels , Stadtsteinach , Teuschnitz Maximilian Pfeiffer Zentrum 5 Bamberg , Höchstadt Franz Xaver Schädler Zentrum Mittelfranken 1 Nürnberg Albert Südekum SPD 2 Erlangen , Fürth , Hersbruck Martin Segitz SPD 3 Ansbach , Schwabach , Heilsbronn Michael Hierl SPD 4 Eichstätt , Beilngries , Weissenburg Karl Friedrich Speck Zentrum 5 Dinkelsbühl , Gunzenhausen , Feuchtwangen Leonhard Niederlöhner Kons 6 Rothenburg ob der Tauber , Neustadt an der Aisch Andreas Kerschbaum DBB Unterfranken 1 Aschaffenburg , Alzenau , Obernburg , Miltenberg Liborius Gerstenberger Zentrum 2 Kitzingen , Gerolzhofen , Ochsenfurt , Volkach Luitpold Baumann Zentrum 3 Lohr , Karlstadt , Hammelburg , Marktheidenfeld , Gemünden Georg Stamm Zentrum 4 Neustadt an der Saale , Brückenau , Mellrichstadt , Königshofen , Kissingen Caspar Haeusler Zentrum 5 Schweinfurt , Haßfurt , Ebern Georg Schwarz Zentrum 6 Würzburg Franz Schmitt SPD Schwaben 1 Augsburg , Wertingen August Wörle Zentrum 2 Donauwörth , Nördlingen , Neuburg Johann Pütz Zentrum 3 Dillingen , Günzburg , Zusmarshausen Eugen Jäger Zentrum 4 Illertissen , Neu-Ulm , Memmingen , Krumbach Benedikt Hebel Zentrum 5 Kaufbeuren , Mindelheim , Oberdorf , Füssen Wilhelm Mayer Zentrum 6 Immenstadt , Sonthofen , Kempten (Allgäu) , Lindau Friedrich Thoma NLP
Sachsen Königreich Sachsen 1 Zittau Edmund Fischer SPD 2 Löbau Hermann Krätzig SPD 3 Bautzen , Kamenz , Bischofswerda Heinrich Gräfe Antisemiten (Ref ) 4 Dresden rechts der Elbe , Radeberg , Radeburg August Kaden SPD 5 Dresden links der Elbe Georg Gradnauer SPD 6 Dresden-Land links der Elbe , Dippoldiswalde Georg Horn SPD 7 Meißen , Großenhain , Riesa Richard Schmidt SPD 8 Pirna , Sebnitz Otto Rühle SPD 9 Freiberg , Hainichen Hermann Wendel SPD 10 Döbeln , Nossen , Leisnig Karl Pinkau SPD 11 Oschatz , Wurzen , Grimma Eduard Giese Kons 12 Leipzig-Stadt Johannes Junck NLP 13 Leipzig-Land , Taucha , Markranstädt , Zwenkau Friedrich Geyer SPD 14 Borna , Geithain , Rochlitz Eduard von Liebert DRP 15 Mittweida , Frankenberg , Augustusburg Daniel Stücklen SPD 16 Chemnitz Gustav Noske SPD 17 Glauchau , Meerane , Hohenstein-Ernstthal Hermann Molkenbuhr SPD 18 Zwickau , Crimmitschau , Werdau Wilhelm Stolle SPD 19 Stollberg , Schneeberg Georg Schöpflin SPD 20 Marienberg , Zschopau Paul Göhre SPD 21 Annaberg , Schwarzenberg , Johanngeorgenstadt Ernst Grenz SPD 22 Auerbach , Reichenbach Paul Lensch SPD 23 Plauen , Oelsnitz , Klingenthal Hermann Jäckel SPD
WürttembergKönigreich Württemberg 1 Stuttgart Karl Hildenbrand SPD 2 Cannstatt , Ludwigsburg , Marbach , Waiblingen Wilhelm Keil SPD 3 Heilbronn , Besigheim , Brackenheim , Neckarsulm Franz Feuerstein SPD 4 Böblingen , Vaihingen , Leonberg , Maulbronn Otto Keinath NLP 5 Esslingen , Nürtingen , Kirchheim , Urach Friedrich List NLP 6 Reutlingen , Tübingen , Rottenburg Friedrich von Payer FVP 7 Nagold , Calw , Neuenbürg , Herrenberg Heinrich Schweickhardt FVP 8 Freudenstadt , Horb , Oberndorf , Sulz Theodor Liesching FVP 9 Balingen , Rottweil , Spaichingen , Tuttlingen Conrad Haußmann FVP 10 Gmünd , Göppingen , Welzheim , Schorndorf Hermann Gunßer FVP 11 Hall , Backnang , Öhringen , Weinsberg Wilhelm Vogt BdL 12 Gerabronn , Crailsheim , Mergentheim , Künzelsau Friedrich Vogt BdL 13 Aalen , Gaildorf , Neresheim , Ellwangen Eugen Bolz Zentrum 14 Ulm , Heidenheim , Geislingen Eugen Hähnle FVP 15 Ehingen , Blaubeuren , Laupheim , Münsingen Adolf Gröber Zentrum 16 Biberach , Leutkirch , Waldsee , Wangen Matthias Erzberger Zentrum 17 Ravensburg , Tettnang , Saulgau , Riedlingen Joseph Leser Zentrum
Baden Großherzogtum Baden 1 Konstanz , Überlingen , Stockach Carl Diez Zentrum 2 Donaueschingen , Villingen Josef Duffner Zentrum 3 Waldshut , Säckingen , Neustadt im Schwarzwald Ernst Adolf Birkenmayer Zentrum 4 Lörrach , Müllheim Ernst Blankenhorn NLP 5 Freiburg , Emmendingen Gerhart von Schulze-Gaevernitz FVP 6 Lahr , Wolfach Constantin Fehrenbach Zentrum 7 Offenburg , Kehl Leopold Kölsch NLP 8 Rastatt , Bühl , Baden-Baden Franz Xaver Lender Zentrum 9 Pforzheim , Ettlingen Albert Wittum NLP 10 Karlsruhe , Bruchsal Ludwig Haas FVP 11 Mannheim Ludwig Frank SPD 12 Heidelberg , Mosbach Anton Beck NLP 13 Bretten , Sinsheim Johannes Rupp Kons 14 Tauberbischofsheim , Buchen Johann Anton Zehnter Zentrum
Hessen Großherzogtum Hessen 1 Gießen , Grünberg , Nidda Ferdinand Werner Antisemiten (WV ) 2 Friedberg , Büdingen , Vilbel Adolf Strack NLP 3 Lauterbach , Alsfeld , Schotten Friedrich Heck NLP 4 Darmstadt , Groß-Gerau Ludwig Quessel SPD 5 Offenbach , Dieburg Carl Ulrich SPD 6 Erbach , Bensheim , Lindenfels , Neustadt im Odenwald Ludwig Hasenzahl SPD 7 Worms , Heppenheim , Wimpfen Cornelius von Heyl zu Herrnsheim NLP 8 Bingen , Alzey Jacob Becker NLP 9 Mainz , Oppenheim Eduard David SPD
Kleinstaaten Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin 1 Hagenow , Grevesmühlen August Pauli Kons 2 Schwerin , Wismar Julius Heinrich Zimmermann NLP 3 Parchim , Ludwigslust Hermann Pachnicke FVP 4 Waren , Malchin Hugo Wendorff FVP 5 Rostock , Doberan Joseph Herzfeld SPD 6 Güstrow , Ribnitz Albrecht von Graefe Kons Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach 1 Weimar , Apolda August Baudert SPD 2 Eisenach , Dermbach Felix Marquart NLP 3 Jena , Neustadt an der Orla Paul Leutert SPD Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz 1 Neustrelitz, Neubrandenburg , Schönberg Ludwig Roland-Lücke NLP Großherzogtum Oldenburg 1 Oldenburg , Eutin , Birkenfeld Johann Ahlhorn FVP 2 Jever , Brake , Westerstede , Varel , Elsfleth , Landwürden Albert Traeger FVP 3 Vechta , Delmenhorst , Cloppenburg , Wildeshausen , Berne , Friesoythe Friedrich Mathias von Galen Zentrum Herzogtum Braunschweig 1 Braunschweig , Blankenburg Wilhelm Blos SPD 2 Helmstedt , Wolfenbüttel Karl Kleye NLP 3 Holzminden , Gandersheim Otto Antrick SPD Herzogtum Sachsen-Meiningen 1 Meiningen , Hildburghausen Ernst Müller FVP 2 Sonneberg , Saalfeld Paul Reißhaus SPD Herzogtum Sachsen-Altenburg 1 Altenburg , Roda Hermann Käppler SPD Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha 1 Coburg Hermann Quarck NLP 2 Gotha Wilhelm Bock SPD Herzogtum Anhalt 1 Dessau , Zerbst Wolfgang Heine SPD 2 Bernburg , Köthen , Ballenstedt Ferdinand Bender SPD Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt 1 Königsee , Frankenhausen Arthur Hofmann SPD Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen 1 Sondershausen , Arnstadt , Gehren , Ebeleben Felix Bärwinkel NLP Fürstentum Waldeck-Pyrmont 1 Waldeck , Pyrmont Georg Vietmeyer Antisemiten (WV ) Fürstentum Reuß älterer Linie 1 Greiz , Burgk Karl Hermann Förster SPD Fürstentum Reuß jüngerer Linie 1 Gera , Schleiz Emanuel Wurm SPD Fürstentum Schaumburg-Lippe 1 Bückeburg , Stadthagen Friedrich Krömer FVP Fürstentum Lippe 1 Detmold , Lemgo Adolf Neumann-Hofer FVP Hansestadt Lübeck 1 Lübeck Theodor Schwartz SPD Freie Hansestadt Bremen 1 Bremen , Bremerhaven Alfred Henke SPD Freie und Hansestadt Hamburg 1 Neustadt , St. Pauli August Bebel SPD 2 Altstadt , St. Georg , Hammerbrook Johann Heinrich Wilhelm Dietz SPD 3 Vororte und Landherrenschaften Wilhelm Metzger SPD
Elsaß-Lothringen
Im 13. Reichstag schlossen sich nicht alle Abgeordneten der Fraktion ihrer eigentlichen Partei an. Der DRP-Abgeordnete Schröder (Elbing), der Zentrumsabgeordnete Oppersdorf (Fraustadt) sowie die nationalliberalen Abgeordneten Becker (Bingen) und von Heyl (Worms) traten nicht den Fraktionen ihrer Parteien bei, sondern blieben fraktionslos. Die deutsch-sozialen und christlich-sozialen Abgeordneten bildeten mit dem BdL-Abgeordneten Gebhardt (Homburg) sowie den Abgeordneten Werner (Gießen) und Vietmayer (Waldeck) die Fraktion der Wirtschaftlichen Vereinigung . Die beiden BdL-Abgeordneten Vogt (Hall) und Vogt (Crailsheim) schlossen sich der Fraktion der Konservativen an. Der DBB-Abgeordnete Kerschbaum (Rothenburg/Tauber) trat der Nationalliberalen Fraktion bei. Zu Beginn der 13. Legislaturperiode besaßen die Reichstagsfraktionen die folgende Stärke:[2]
Im Verlauf der Legislaturperiode änderte sich aufgrund von Nachwahlen, Abspaltungen und Fraktionswechseln mehrfach sowohl die Anzahl als auch die Stärke der einzelnen Fraktionen.[3]
BegleitumständeBei den Wahlen von 1912 engagierten sich besonders viele Frauen im Wahlkampf, obwohl sie noch nicht wählen durften – auch wenn viele dieses Ziel in nicht mehr weiter Ferne wähnten. Neben den Sozialistinnen setzten sich viele liberale Frauen für die Parteien ein. So organisierten sie beispielsweise in Städten „Vertrauenfrauen“, die mit der Basis der Frauen Fühlung haben sollten, sie verteilten Flugblätter und hielten Versammlungen ab. Durch dieses Engagement gelang es den Frauen, auch konservative Zeitgenossen für ihre Sache einzunehmen.[4]
Die Reichstagswahl im Januar 1912 brachte der SPD hohe Stimmengewinne. Der politische Antisemitismus und die Parteien der Antisemiten spielten hingegen keine Rolle mehr und konnten nur noch 2,5 Prozent der Stimmen erringen. Radikale Antisemiten sprachen daher frustriert von der „Judenwahl“ und erklärten, die Reichstagsmehrheit sei vom „jüdischen Golde“ beherrscht .[5]
Die Eröffnung des 13. Reichstags am 7. Februar 1912 unter dem Vorsitz des 82-jährigen Alterspräsidenten Albert Traeger , der einige Wochen später verstarb. Den linken Kräften gelang es in den Friedensjahren nicht, den von jeher schwachen Reichstag zu stärken. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs waren alle Parteien im „Burgfrieden “ vereint, auch die vorher anti-militaristische SPD stimmte daher für die Kriegskredite . Im Verlauf des Krieges kam es in dieser Frage zu innerparteilichen Auseinandersetzungen, in deren Folge eine Gruppe von Abgeordneten sich abspaltete und die USPD gründete.
Unterdessen waren 1916 neben dem Zentrum auch die Nationalliberalen unter Führung Gustav Stresemanns mit der Forderung nach mehr parlamentarischer Kontrolle an die Seite von SPD und FVP getreten. Diese neue Konstellation währte allerdings nicht lange, und die von Zentrum, FVP und SPD vertretene Friedensresolution vom 19. Juli 1917 lehnten Nationalliberale wie Konservative ab. Das Parlament, dessen Neuwahl wegen des Krieges verschoben wurde, blieb ohnehin gegen die Oberste Heeresleitung machtlos. Erst am 28. Oktober 1918, wenige Tage vor der Niederlage und der Novemberrevolution , nahm der Reichstag Reformvorschläge des Kanzlers Max von Baden an (so genannte Oktoberverfassung ), die einen deutlichen Schritt zum Parlamentarismus bedeutet hätten. Durch die folgenden Ereignisse wurden diese aber überholt.
Der Reichstag war für fünf Jahre gewählt worden, so dass 1917 eine Neuwahl angestanden hätte. Gesetze verlängerten die Legislaturperiode jedoch um jeweils ein Jahr. Man befürchtete, dass bei einer Neuwahl im Krieg die Linken oder die Linksradikalen stärker werden würden. Allerdings wurde dreißigmal ein frei gewordenes Abgeordnetenmandat durch eine Nachwahl besetzt.[6]
Siehe auch
Literatur Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1912 . Hefte 1–3. Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin 1913 (Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 250) Jürgen Bertram: Die Wahlen zum Deutschen Reichstag vom Jahre 1912. Parteien und Verbände in der Innenpolitik des Wilhelminischen Reiches . Droste Verlag, Düsseldorf 1964 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 28) Bureau des Reichstags (Hrsg.): Reichstags-Handbuch 13. Legislaturperiode . Berlin 1912 Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 15). Droste, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4 Gerhard A. Ritter: Materialien zur Statistik des Kaiserreich 1871–1918 . C. H. Beck, München 1980, ISBN 3-406-07610-6 Wilhelm Heinz Schröder : Sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete und Reichstagskandidaten 1898–1918. Biographisch-statistisches Handbuch (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1986, ISBN 3-7700-5135-1 , 355 S.Bernd Haunfelder : Reichstagsabgeordnete der Deutschen Zentrumspartei 1871–1933. Biographisches Handbuch und historische Photographien . Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 4. Droste, Düsseldorf 1999, ISBN 3-7700-5223-4 , 425 S.Bernd Haunfelder: Die liberalen Abgeordneten des deutschen Reichstags 1871–1918. Ein biographisches Handbuch . Aschendorff, Münster 2004, ISBN 3-402-06614-9 , 512 S. Bernd Haunfelder: Die konservativen Abgeordneten des deutschen Reichstags von 1871 bis 1918. Ein biographisches Handbuch . Aschendorff, Münster 2009, ISBN 978-3-402-12829-9 , 336 S.
Weblinks
Einzelnachweise ↑ Hermann Hiery : Reichstagswahlen im Reichsland . Droste Verlag, Düsseldorf 1986, ISBN 3-7700-5132-7 , Anhang: Biographisches Verzeichnis der im Reichsland Elsaß-Lothringen gewählten Abgeordneten des Deutschen Reichstages 1874–1918, S. 449–471 . ↑ Reichstagshandbuch 1912. (PDF) Münchener Digitalisierungszentrum, S. 416 , abgerufen am 20. November 2009 . ↑ Reichstagshandbuch 1912 Nachtragsband. (PDF) Münchener Digitalisierungszentrum, S. 34 , abgerufen am 20. November 2009 . ↑ Angelika Schaser: Helene Lange und Gertrud Bäumer. Eine politische Lebensgemeinschaft. Köln: Böhlau, 2010, S. 140. ↑ Kultur, Politik und Öffentlichkeit. (PDF) Dagmar Bussiek, Simona Göbel, abgerufen am 4. Juni 2010 . ↑ Ernst Rudolf Huber: Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789. Band V: Weltkrieg, Revolution und Reichserneuerung: 1914–1919. W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1960, S. 121.