Mike Patton

Mike Patton (2009)
Mike Patton (2009)
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[1]
Corpse Flower (mit Jean-Claude Vannier)
 DE9920.09.2019(1 Wo.)

Michael Allan „Mike“ Patton (* 27. Januar 1968 in Eureka, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Sänger, Songwriter, Multi-Instrumentalist und Stimmkünstler.

Leben

Mike Patton ist seit 1988 Sänger von Faith No More; die Band trennte sich 1998 und vereinigte sich 2009 wieder. Zuvor sang er bereits bei Mr. Bungle, einer Band aus seinem Heimatort, die 1985 gegründet wurde und nach längerer Pause seit 2019 wieder aktiv ist. Weitere Patton-Bands sind die 1999 gegründete Rock-All-Star-Formation Fantômas mit Schlagzeuger Dave Lombardo (Slayer), Trevor Dunn (Mr. Bungle) am Bass und Gitarrist King Buzzo (Melvins) sowie die 2000 gegründete Band Tomahawk, die auf dem von ihm mitbegründeten und betriebenen Label Ipecac Recordings veröffentlicht.

Patton hat bislang Musikstile verarbeitet, die von Avantgarde-Jazz über Noise bis hin zu sanfter Popmusik reichen. Darüber hinaus bedient er sich beim Singen mehrerer Sprachen. So verfasste er bei Faith No More beispielsweise einzelne Lieder auf Portugiesisch oder Deutsch (Das Schützenfest) und steuerte einer Kompilation mit Songs von Serge Gainsbourg eine Cover-Version von Ford Mustang auf Französisch bei. Bei Fantômas hat er auch schon lateinische Elemente eingearbeitet (The Omen). Patton spricht fließend Italienisch.

Patton mit Fantômas in Norwegen, 2005

Seit etwa 2005 arbeitet er regelmäßig mit John Zorn zusammen, unter anderem im Rahmen des Projekts Moonchild. Zorn hat bereits Mr. Bungles selbstbetiteltes Debütalbum (1991) mitproduziert.

Patton trat 2005 als Darsteller im B-Movie Firecracker auf.

2006 erschien das Album Peeping Tom seines neuen Projekts Peeping Tom. Jedes Stück dieses Albums wurde zusammen mit einem oder mehreren Gastmusikern eingespielt, unter anderem mit Amon Tobin, Massive Attack und Norah Jones.

Im Videospiel The Darkness lieh er seine Stimme dem gleichnamigen Charakter. Des Weiteren hat er die Synchronisierung des Haupt-Charakters Nathan Spencer in der 2009 erschienenen Version des Videospiels Bionic Commando übernommen.[2]

Weiterhin synchronisierte er im Hollywood-Blockbuster I Am Legend und im Videospiel Left 4 Dead die Schreie der infizierten Kreaturen, außerdem im Videospiel Portal den wütenden Kern (Anger Sphere). Im Jahr 2008 komponierte er die Filmmusik zum Kurzfilm A Perfect Place. Auch der Soundtrack zum Film Crank 2: High Voltage von 2009 ist von ihm.

2010 präsentierte Patton sein Album Mondo Cane, benannt nach dem gleichnamigen Film. Er singt in Begleitung eines Orchesters italienische Popsongs der 60er und 70er Jahre, die unter anderem aus der Feder von Ennio Morricone oder Bert Kaempfert stammen.[3]

Patton sagte 2021 kurzfristig die für den Herbst des Jahres angesetzten Konzerte mit Mr. Bungle und Faith No More aufgrund von gesundheitlichen Problemen ab. Während der weltweiten Covid-19-Pandemie wurde bei ihm eine Agoraphobie diagnostiziert.[4][5]

Patton war von 1994 bis 2001 mit der italienischen Künstlerin Titi Zuccatosta verheiratet.[6]

Diskografie

Faith No More

  • 1989: The Real Thing
  • 1990: Live at the Brixton Academy
  • 1992: Angel Dust
  • 1993: Songs To Make Love To
  • 1995: King for a Day… Fool for a Lifetime
  • 1997: Album of the Year
  • 1998: Du riechst so gut '98 – EP (von Rammstein, Faith No More remixte eine Version des Songs)
  • 1998: Who Cares a Lot? (Compilation)
  • 2003: This Is It: The Best of Faith No More (Compilation)
  • 2005: Epic and Other Hits (Compilation)
  • 2005: The Platinum Collection (Compilation)
  • 2008: The Works (Compilation)
  • 2009: The Very Best Definitive Ultimate Greatest Hits Collection (Compilation)
  • 2015: Sol Invictus

Mr. Bungle

  • 1986: The Raging Wrath of the Easter Bunny (Demo)
  • 1987: Bowel of Chiley (Demo)
  • 1988: Goddammit I Love America (Demo)
  • 1989: OU818 (Demo)
  • 1991: Mr. Bungle
  • 1995: Disco Volante
  • 1999: California
  • 2020: The Raging Wrath of the Easter Bunny

Fantômas

  • 1999: Fantômas
  • 2001: The Director's Cut
  • 2002: Millennium Monsterwork 2000 (von The Fantômas Melvins Big Band)
  • 2004: Delìrium Còrdia
  • 2005: Suspended Animation
  • 2005: Animali In Calore Surriscaldati Con Ipertermia Genitale/Cat in Red (Split-5″-Schallplatte bzw. -3″-CD mit Melt-Banana)

Tomahawk

  • 2001: Tomahawk
  • 2003: Mit Gas
  • 2007: Anonymous
  • 2013: Oddfellows
  • 2014: M.E.A.T. EP
  • 2021: Tonic Immobility

Peeping Tom

Dead Cross

The Moonchild Trio

  • 2006: Moonchild (Songs without Words)
  • 2006: Astronome
  • 2007: Six Litanies for Heliogabalus
  • 2008: The Crucible
  • 2010: Ipsissimus
  • 2012: Templars: In Sacred Blood
  • 2014: The Last Judgement

Tētēma

  • 2014: Geocidal
  • 2020: Necroscape

Soloalben

  • 1996: Adult Themes for Voice
  • 1997: Pranzo Oltranzista
  • 2002: Collected Psyche (Kompilation)
  • 2003: Collected Psyche II (Kompilation)
  • 2005: General Patton vs. The X-Ecutioners (mit The X-Ecutioners)
  • 2008: A Perfect Place (Film-Soundtrack komponiert von Patton)
  • 2009: Crank 2: High Voltage OST (Filmmusik von Patton komponiert)
  • 2010: Mondo Cane
  • 2011: The Solitude of Prime Numbers (Filmmusik zu Die Einsamkeit der Primzahlen)
  • 2013: The Place Beyond the Pines (Film-Soundtrack)

Kollaborationen

Beteiligungen an Projekten, Gastspiele

Falls nicht anders genannt als Sänger:

Patton live mit John Zorn, 2006

Quellen

  1. Mike Patton in den deutschen Charts
  2. Heise-Ticker:Spinnenkostüme, Schutzengel und stählerne Armprothesen für den Schwinger-Club (heise.de)
  3. Tonspion:Schöner Schmalz (Tonspion.de)
  4. A Statement From Mike. Abgerufen am 16. September 2021.
  5. rollingstone.com: ‘Isolated, Antisocial and Afraid of People’: Mike Patton Is Finally Ready to Talk About Last Year, 19. Juli 2022, abgerufen am 23. Juli 2022.
  6. Sydney Morning Herald: The leap from Faith
Commons: Mike Patton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien