Leichtathletik-Europameisterschaften 1994/Kugelstoßen der Frauen

16. Leichtathletik-Europameisterschaften
DisziplinKugelstoßen
GeschlechtFrauen
Teilnehmer20 Athletinnen aus 13 Ländern
AustragungsortFinnland Helsinki
WettkampfortOlympiastadion
Wettkampfphase7. August (Qualifikation/Finale)
Medaillengewinnerinnen
GoldmedailleWita Pawlysch (Ukraine UKR)
SilbermedailleAstrid Kumbernuss (Deutschland GER)
BronzemedailleSwetla Mitkowa (Bulgarien BUL)
Das Olympiastadion von Helsinki im Jahr 2005

Das Kugelstoßen der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1994 wurde am 7. August 1994 im Olympiastadion der finnischen Hauptstadt Helsinki ausgetragen.

Europameisterin wurde die Ukrainerin Wita Pawlysch, die später zweimal positiv auf Dopingmissbrauch getestet und zuletzt auf Lebenszeit gesperrt wurde.[1] Sie gewann vor der deutschen Titelverteidigerin Astrid Kumbernuss. Die Bulgarin Swetla Mitkowa errang die Bronzemedaille.

Bestehende Rekorde

Weltrekord22,63 mSowjetunion Natalja LissowskajaMoskau, Sowjetunion (heute Russland)7. Juni 1987[2]
Europarekord
Meisterschaftsrekord21,59 mDeutschland Demokratische Republik 1949 Ilona SlupianekEM Athen, Griechenland6. September 1982

Der seit 1982 bestehende EM-Rekord der DDR-Athletin Ilona Slupianek blieb auch bei diesen Europameisterschaften völlig unangetastet. Die Bestleistung stammte aus einer Zeit mit erwiesener Dopingpraxis in der DDR.[3][4] Die Rekordinhaberin Ilona Slupianek selber war 1977 positiv getestet worden.[5] Die größte Weite erzielte die ukrainische Europameisterin Wita Pawlysch im Finale mit 19,61 m in ihrem ersten Versuch, womit sie 1,98 m unter dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihr 3,02 m.

Qualifikation

7. August 1994

Zwanzig Wettbewerberinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Acht von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 18,00 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den vier nächstplatzierten Sportlerinnen (hellgrün unterlegt) auf zwölf Kugelstoßerinnen aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 16,98 m.

Gruppe A

PlatzNameNationWeite (m)
1Stephanie StorpDeutschland Deutschland18,85
2Larissa PeleschenkoRussland Russland18,32
3Swetla MitkowaBulgarien Bulgarien18,24
4Walentyna FedjuschynaUkraine Ukraine18,04
5Danguolé UrbikienéLitauen 1989 Litauen17,22
6Marika TuliniemiFinnland Finnland17,05
7Natasha ErjavecSlowenien Slowenien16,98
8Maggie LynesVereinigtes Konigreich Großbritannien16,16
9Linda-Marie MårtenssonSchweden Schweden15,90
10Elvira UrusovaGeorgien 1990 Georgien15,73

Gruppe B

PlatzNameNationWeite (m)
1Astrid KumbernussDeutschland Deutschland18,41
2Anna RomanowaRussland Russland18,39
3Wita PawlyschUkraine Ukraine18,29
4Kathrin NeimkeDeutschland Deutschland18,08
5Krystyna DanilczykPolen Polen17,98
6Karoliina LundahlFinnland Finnland16,82
7Myrtle AugeeVereinigtes Konigreich Großbritannien16,77
8Corrie de BruinNiederlande Niederlande16,66
9Eha RünneEstland Estland16,21
10Katarina SederholmFinnland Finnland15,72

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

xungültig

Finale

Krystyna Danilczyk erreichte Platz neun

7. August 1994

PlatzNameNationWeite (m)Versuchsserie der Medaillengewinnerinnen (m)
1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. Versuch
1Wita PawlyschUkraine Ukraine19,6119,6119,2418,88xx19,04
2Astrid KumbernussDeutschland Deutschland19,4919,49x18,44xx19,11
3Swetla MitkowaBulgarien Bulgarien19,4918,87x18,9219,4918,6018,94
4Stephanie StorpDeutschland Deutschland19,39
5Larissa PeleschenkoRussland Russland19,01
6Kathrin NeimkeDeutschland Deutschland18,94
7Walentyna FedjuschynaUkraine Ukraine18,91
8Anna RomanowaRussland Russland18,40
9Krystyna DanilczykPolen Polen17,50
10Danguolé UrbikienéLitauen 1989 Litauen17,37
11Marika TuliniemiFinnland Finnland16,71
12Natasha ErjavecSlowenien Slowenien16,34

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. „Dopingopfer“ Kleinert für lebenslange Sperren. In: Focus 19. November 2013, abgerufen am 4. Januar 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor world records, Shot Put - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 4. Januar 2023
  3. In der DDR-Dopingpraxis ist eine neue Ebene erreicht: Mit Suchtmitteln zum Weltrekord. In: Tagesspiegel 8. August 1998, abgerufen am 4. Januar 2023
  4. Die DDR stopfte schon die Kleinen des Sports mit Pillen voll – das hat fatale Folgen. In: Focus Nr. 11/1994, 13. November 2013, focus.de, abgerufen am 4. Januar 2023
  5. Doping – kein Thema für Familie Briesenick. In: Tageszeitung 22. Januar 2001, taz.de, abgerufen am 4. Januar 2023