Israelische Marine

Israelische Marine
חיל הים הישראלי
Israeli Sea Corps (ISC)


Flagge der Israelischen Marine
Aufstellung17. März 1948
StaatIsrael Israel
StreitkräfteIsraelische Verteidigungsstreitkräfte
TypTeilstreitkraft (Marine)
Stärke9.000 (2020)[1]
HauptquartierTel Aviv
Leitung
KommandeurKonteradmiral (Aluf) David Salama
Insignien
Seekriegsflagge
Kommandantenwimpel

Die Israelische Marine (hebräisch חֵיל הַיָּם הַיִּשְׂרְאֵלִי Cheil haJam haJisrəʾelī, deutsch ‚das Israelische Korps der See‘, englisch Israeli Sea Corps, abgekürzt ISC) ist die Seestreitmacht der Verteidigungsstreitkräfte des Staates Israel.

Auftrag

Die Marine Israels sichert die territoriale Integrität zur See und stellt die Marinekomponente der israelischen Verteidigungsstreitkräfte in den Haupteinsatzgebieten Mittelmeer im Westen und im Golf von Aqaba im Süden.

Siehe auch: allgemeiner Auftrag der israelischen Verteidigungsstreitkräfte

Organisation

Struktur der Israelischen Marine (englisch)

Das Flottenoberkommando der israelischen Marine befindet sich in Tel Aviv, die Marineakademie in Haifa.

Die Marine besteht aus:

Ausrüstung

Das offizielle Präfix israelischer Schiffsnamen lautet INS (Israeli Naval Ship).

Korvetten und Schnellboote

SchiffsklasseHerkunftFotoSchiffeAnmerkungen
Korvetten
Sa’ar-6Deutschland DeutschlandINS Magen
INS Oz
INS Atzmaut
INS Nitzachon
Sa’ar-5Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenINS Eilat
INS Lahav
INS Hanit
FK-Schnellboote
Saʿar-4.5Israel IsraelINS Romach
INS Keshet
INS Hetz
INS Kidon
INS Tarshish
INS Yaffo
INS Herev
INS Sufa
Die Kidon,Tarshish und Yaffo wurden Mitte der 1970er Jahre als Einheiten der Saʿar-4-Klasse gebaut und in den 1990er Jahren aufgerüstet.

U-Boote

SchiffsklasseHerkunftFotoSchiffeAnmerkungen
Dolphin IDeutschland DeutschlandINS Dolphin (Bild)
INS Leviathan
INS Tekuma
Dieselelektrischer Antrieb,
die Boote der Klasse gelten als nuklearwaffenfähig.[2]
Dolphin IIDeutschland DeutschlandINS Tanin
INS Rahav (Bild)
INS Drakon
Brennstoffzellen-Antrieb,
Indienststellung der Drakon für 2025 geplant.

Patrouillenboote

SchiffsklasseHerkunftFotoSchiffeAnmerkungen
Super Dvora Mk.IIIIsrael Israel13 Einheiten
Super Dvora Mk.IIIsrael Israel4 Einheiten
ShaldagIsrael Israel
DvoraIsrael Israel9 Einheiten
DefenderVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Protector USVIsrael IsraelUnbemanntes Marinepatrouillenboot
Silver MarlinIsrael IsraelUnbemanntes Marinepatrouillenboot

Unterstützungsschiffe

SchiffsklasseHerkunftFotoSchiffeAnmerkungen
StollergrundDeutschland DeutschlandINS Bat Yam
INS Bat Galim
Ehemalige Erprobungsboote der deutschen Marine

Hubschrauber

Es werden fünf Hubschrauber des Typs AS. 565MA Atalef[3] in der 193. Schwadron durch die Marine genutzt. Diese sind Teil der Luftwaffe, da sie von deren Personal geflogen, gewartet und in ihrer Kommandostruktur integriert sind.

Rüstungsvorhaben

Größtes Rüstungsprojekt der Israelischen Marine ist momentan das U-Boot INS Drakon, ehemals INS Dakar, als sechste Einheit und drittes Boot des zweiten Bauloses der Dolphin-Klasse. Drei weitere Boote eines dritten Bauloses sollen zu einem späteren Zeitpunkt die Boote des ersten Baulos ablösen, die dann Dakar-Klasse heißen wird.[4][5]

Einsätze

Siehe Tabelle der Einsätze im Artikel über die israelischen Streitkräfte.

Besondere Ereignisse waren:

  • Am 3. Januar 2002 wurde die Karine A, ein palästinensisches Waffenschiff, in internationalen Gewässern des Roten Meers beschlagnahmt. Mit dem Schiff sollten über 50 t Waffen und Sprengstoff in den Gazastreifen geschmuggelt werden.
  • Im Juli 2006, während des Libanonkrieges, wurde die INS Hanit durch eine von der Hisbollah abgefeuerte Rakete getroffen. Dabei starben vier Seeleute. Das Schiff konnte jedoch selbständig israelische Gewässer erreichen.[6]
  • Im November 2009 wurde das der deutschen Reederei Gerd Bartels gehörende Motorschiff Francop auf dem Weg nach Zypern von einem Spezialkommando der Marine geentert und zum Anlaufen eines israelischen Hafens gebracht. An Bord befanden sich etwa 300 Tonnen versteckter Waffen (siehe Francop-Zwischenfall).[7][8]
  • Am 31. Mai 2010 enterte die israelische Marine in internationalen Gewässern sechs mit Hilfsgütern für den Gazastreifen beladene Schiffe, die die Blockade des Gazastreifens durchbrechen wollten (Ship-to-Gaza-Zwischenfall).
  • Am 15. März 2011 wurde das von der deutschen Peter Döhle Schiffahrts-KG bereederte Containerschiff Victoria rund 200 Kilometer vor der israelischen Küste aufgebracht und nach Aschdod umgeleitet, wo man unter anderen Mörsergranaten und sechs Seezielflugkörper des iranischen Typs Nasr in den Containern fand. Die Rüstungsgüter sollten vermutlich über Ägypten in den Gazastreifen geschmuggelt werden (siehe Victoria-Zwischenfall).

Liste der Befehlshaber

Ram Rothberg, Kommandeur der israelischen Marine von 2011 bis 2016
Nr.NameBeginn der AmtszeitEnde der Amtszeit
21.Aluf David Salama12. September 2021-
20.Aluf Eli Scharvit27. September 201612. September 2021
19.Aluf Ram Rothberg6. Oktober 201127. September 2016
18.Aluf Eli Marom8. Oktober 20076. Oktober 2011
17.Aluf David Ben Ba'aschat23. September 20048. Oktober 2007
16.Aluf Jedidja Ja’ari2. Januar 200023. September 2004
15.Aluf Alex Tal1. Januar 19962. Januar 2000
14.Aluf Ami Ajalon7. Juli 19921. Januar 1996
13.Aluf Micha Ram1. Februar 19897. Juli 1992
12.Aluf Avraham Ben-Shoshan31. Januar 19851. Februar 1989
11.Aluf Ze'ev Almog12. Januar 197931. Januar 1985
10.Aluf Michael Barkai23. September 197612. Januar 1979
09.Aluf Benjamin Telem1. September 197223. September 1976
08.Aluf Avraham Botzer1. September 19681. September 1972
07.Aluf Schlomo Arel1. Januar 19661. September 1968
06.Aluf Johai Ben-Nun1. März 19601. Januar 1966
05.Aluf Shmuel Tankus1. Juli 19541. Januar 1960
04.Aluf Mordechai Limon14. Dezember 19511. Juli 1954
03.Aluf Schlomo Schamir16. Mai 194914. Dezember 1950
02.Aluf Paul Shulman19491949
01.Gerschon Zak19481949
Quelle: Jewish Virtual Library[9]

Dienstgrade und Dienstgradabzeichen

Offiziere

DienstgradgruppeFlaggoffiziereStabsoffiziereSubalternoffiziere
Abzeichen









Dienstgradרב-אלוף
(Rav-Aluf)1
אלוף
(Aluf)
תת-אלוף
(Tat-Aluf)
אלוף משנה
(Aluf-Mishne)
סגן אלוף
(Sgan-Aluf)
רב סרן
(Rav-Seren)
סרן
(Seren)
סגן
(Segen)
סגן-משנה
(Segen-Mishne)
Dienstgrad
(Bundeswehr)
VizeadmiralKonteradmiralFlottillenadmiralKapitän zur SeeFregattenkapitänKorvettenkapitänKapitänleutnantOberleutnant zur SeeLeutnant zur See
NATO-RangcodeOF-8OF-7OF-6OF-5OF-4OF-3OF-2OF-1
1 Der Chef des Generalstabs (hebräisch רמטכ״ל – Ramatkal) hat als einziger den Rang Rav-Aluf.

Unteroffiziere und Mannschaften

DienstgradgruppeUnteroffiziereMannschaften
Abzeichen
kein Abzeichen
Dienstgradרב נגד
(Rav-Nagad)
רב סמל בכיר
(Rav-Samal Bachir)
רב סמל מתקדם
(Rav-Samal Mitkadem)
רב סמל ראשון
(Rav-Samal Rischon)
רב סמל
(Rav-Samal)
סמל ראשון
(Samal Rischon)
סמל
(Samal)
רב טוראי
(Rav-Tua’i)
טוראי ראשון
(Turaʾi Rischon)
טוראי
(Tura’i)
Dienstgrad
(Bundeswehr)
OberstabsbootsmannStabsbootsmannHauptbootsmannOberbootsmann/
Bootsmann
Obermaat/
Maat
Oberstabsgefreiter/
Stabsgefreiter
Hauptgefreiter/
Obergefreiter
GefreiterMatrose
NATO-RangcodeOR-9OR-8OR-7OR-6OR-5OR-4OR-3OR-2OR-1

Siehe auch

Literatur

Commons: israelische Marine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/israel/#military-and-security. Abgerufen am 14. Mai 2021 (englisch).
  2. Israels Generalstaatsanwalt ermittelt zum Kauf deutscher U-Boote. In: Spiegel Online. kry/dpa/AFP, 23. November 2016, abgerufen am 15. Februar 2019.
  3. Craig Hoyle: World Air Force 2019. (PDF) Flight International, 8. Dezember 2018, abgerufen am 15. Februar 2019 (englisch).
  4. Israel changes name of sixth Dolphin submarine. In: navaltoday.com. 11. Januar 2019, abgerufen am 15. Februar 2019 (englisch).
  5. Germany approves sale of new submarines to Israel: report. In: navaltoday.com. 23. Oktober 2017, abgerufen am 15. Februar 2019 (englisch).
  6. naval-technology.com
  7. Waffenlieferung: Hisbollah und Iran wollen mit Schmuggel-Schiff nichts zu tun haben. In: Spiegel Online. 5. November 2009, abgerufen am 9. November 2009.
  8. Peter Münch und Paul Anton Krüger: Waffenlieferung: Mit 3000 Raketen durch das Rote Meer. In: Süddeutsche Zeitung. 6. November 2009, archiviert vom Original am 8. November 2009; abgerufen am 9. November 2009.
  9. Israeli Navy: Navy Commanders-in-Chief. In: JewishVirtualLibrary.org. Abgerufen am 15. Februar 2019 (englisch).