Giovanni Alberti (Rennfahrer)

Auf einem Alfa Romeo 33/2 wurde Giovanni Alberti 1968 italienischer Sportwagen-Meister
Auf einem Lancia Rally 037 gewann Giovanni Alberti im Alter von 70 Jahren die Rally delle Madonie

Giovanni Alberti (* 16. November 1917 in Santa Margherita di Staffora; † 2. Oktober 2019[1]) war ein italienischer Autorennfahrer.

Karriere als Rennfahrer

Sportwagensport

Giovanni Alberti kam in bescheidenen Verhältnissen in der kleinen lombardischen Gemeinde Santa Margherita di Staffora, etwa 45 Kilometer südöstlich von Pavia, zur Welt. Seine Fahrerkarriere begann in den 1950er-Jahren und endete 1993 bei einem Wertungslauf zur italienischen Rallye-Meisterschaft. Er startete bei der Mille Miglia 1956 und 1957 und bestritt 1961 ein Formel-1-Rennen ohne Weltmeisterschaftsstatus. Auf einem von der Scuderia Settecolli gemeldeten De Tomaso F1 schied er beim Großen Preis von Neapel (Sieger Giancarlo Baghetti im Ferrari 156) wegen eines Motorschadens aus.[2]

In den 1960er-Jahren fuhr er in der Sportwagen-Weltmeisterschaft und wurde 1968 auf einem Alfa Romeo T33/2 italienischer Sportwagen-Meister. 1969 wurde er Siebter beim 1000-km-Rennen von Monza und war mit dem fünften Rang besten Alfa-Romeo-Pilot bei der Targa Florio.[3] Seine beste Platzierung bei einem Weltmeisterschaftslauf war der dritte Rang beim 1000-km-Rennen von Buenos Aires 1972, gemeinsam mit Carlo Facetti und Andrea de Adamich im Alfa Romeo T33/3-71. Sein letztes Rennen auf der Rundstrecke war das 1000-km-Rennen von Mugello 1982, einem Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres. Alberti steuerte einen Lancia Stratos gemeinsam mit Antonio Codognelli an die neunte Steller der Gesamtwertung.[4]

Rallyesport

In den 1970er-Jahren begann die Rallyekarriere. Er fuhr viele Jahre in der italienischen Rallye-Meisterschaft und gewann 1987 im Alter von 70 Jahren auf einem Lancia Rally 037 die Rallye delle Madonie 1987[5]. Erst im Alter von 76 Jahren trat er 1993 als Fahrer zurück.

Am 16. November 2017 feierte Giovanni Alberti seinen 100. Geburtstag[6]

Der Tod von Alberto Alberti

Wie sein Vater war auch Alberto Alberti Rennfahrer. Er verunglückte bei einer Testfahrt für eine nationale Rallye am 12. Juni 1980 tödlich. Alberti kam mit einem Porsche in der Nähe von Castrocaro Terme e Terra del Sole von der Straße ab und prallte gegen einen Baum. Während sein Beifahrer unverletzt blieb, wurde Alberti von seinem hinter ihm fahrenden Vater mit schweren Kopfverletzungen aus dem Wrack geborgen. Er starb im Wagen seines Vaters auf dem Weg ins Krankenhaus nach Faenza.[7]

Statistik

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

SaisonTeamRennwagen12345678910111213
1956Siata 1250 GT ZagatoArgentinien BUAVereinigte Staaten 48 SEBItalien MIMDeutschland NÜRSchweden KRI
DNF
1957Fiat 1100 ZagatoArgentinien BUAVereinigte Staaten 48 SEBItalien MIMDeutschland NÜRFrankreich LEMSchweden KRIVenezuela CAR
135
1968Piccionaia Racing TeamPorsche 910Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBVereinigtes Konigreich BRHItalien MONItalien TARDeutschland NÜRBelgien SPAVereinigte Staaten WATOsterreich ZELFrankreich LEM
DNF
1969Scuderia MaduninaAlfa Romeo T33Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBVereinigtes Konigreich BRHItalien MONItalien TARBelgien SPADeutschland NÜRFrankreich LEMVereinigte Staaten WATOsterreich ZEL
75
1970Scuderia MaduninaAlfa Romeo T33Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBVereinigtes Konigreich BRHItalien MONItalien TARBelgien SPADeutschland NÜRFrankreich LEMVereinigte Staaten WATOsterreich ZEL
DNF7
1971Giovanni AlbertiChevron B19Argentinien BUAVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBVereinigtes Konigreich BRHItalien MONBelgien SPAItalien TARDeutschland NÜRFrankreich LEMOsterreich ZELVereinigte Staaten WAT
DNF
1972Giovanni Alberti
Gianfranco Bonetto
Alfa Romeo T33
Chevron B21
Argentinien BUAVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBVereinigtes Konigreich BRHItalien MONBelgien SPAItalien TARDeutschland NÜRFrankreich LEMOsterreich ZELVereinigte Staaten WAT
3DNF
1973Giovanni AlbertiChevron B21Vereinigte Staaten DAYItalien VALFrankreich DIJItalien MONBelgien SPAItalien TARDeutschland NÜRFrankreich LEMOsterreich ZELVereinigte Staaten WAT
16
1975Citta dei MilleChevron B21Vereinigte Staaten DAYItalien MUGFrankreich DIJItalien MONBelgien SPAItalien PERDeutschland NÜROsterreich ZELVereinigte Staaten WAT
10
1978Giuseppe PiazziFiat X1/9Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MUGVereinigte Staaten TALFrankreich DIJVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMItalien MISVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten WATItalien VALVereinigte Staaten ROD
DNF
1982Lancia StratosItalien MONVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMBelgien SPAItalien MUGJapan FUJVereinigtes Konigreich BRH
9

Literatur

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Einzelnachweise

  1. Lutto nel rally oltrepadano: a 101 anni se ne è andato Giovanni Alberti. In: giornaledipavia.it., abgerufen am 20. Dezember 2019.
  2. Großer Preis von Neapel 1961
  3. Giovanni Alberti im Alfa Romeo T33/2 bei der Targa Florio 1969
  4. 1000-km-Rennen von Mugello 1982
  5. Rallye delle Madonie 1987
  6. Zum 100. Geburtstag von Giovanni Alberti (italienisch)
  7. Über den Tod von Alberto Alberti (italienisch)