Der Bezirk Tószigetcsilizköz (auch Stuhlbezirk Tószigetcsilizköz, ungarisch Tószigetcsilizközi járás) war eine ungarische Verwaltungseinheit im Komitat Győr. Das Komitat war in drei Bezirke unterteilt. Der Bezirk Tószigetcsilizköz lag im nördlichen Teil, der Bezirk Sokoróalja im südwestlichen und der Bezirk Puszta im südöstlichen Teil. Der Name Tószigetcsilizköz setzt sich zusammen aus Csilizköz, Szigetköz und Tóköz. Csilizköz war ein Gebiet nördlich der Donau, Szigetköz zwischen der Donau und der Moson-Donau und Tóköz zwischen Moson-Donau und Rába gelegen. Die Landschaft des Bezirks war zum größten Teil eben und geprägt durch Flüsse, Seen und von Wasser durchzogenem Ackerland. Der Transport war schwierig, da es wenig ausgebaute Straßen gab. Der nördliche Teil Csilizköz war besonders isoliert, da die Donau überquert werden musste. Für die Nutzung von Brücken musste eine Mautgebühr entrichtet werden, für Bootsfähren musste ebenfalls gezahlt werden. Der Bezirk Tószigetcsilizköz war von Einwohnerzahl und Fläche der größte der drei Bezirke. Er hatte im Jahr 1913 insgesamt 36.691 Einwohner und der Verwaltungssitz befand sich in der Munizipalstadt Győr, die im südlichen Teil des Bezirks lag und 44.300 Einwohner hatte. Der Bezirk bestand seit den 1880er Jahren und wurde nach dem Ersten Weltkrieg und bedingt durch den Vertrag von Trianon aufgelöst. Das Gebiet nördlich der Donau wurde der Tschechoslowakei zugeteilt.

• Győr vármegye. In: A Magyar Korona Országainak helységnévtára 1913. Budapest 1913, S. 11 (ungarisch). 
• József Kovacsics: A történeti statisztikai helységnévtárak és a térségi szemlélet. In: Statisztikai Szemle. Budapest 2002, S. 983–1006 (ungarisch).