11. Infanterie-Division (Wehrmacht)

11. Infanterie-Division

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Truppenkennzeichen: Der rote Elchkopf[1]
Aktiv 1935 bis 8. Mai 1945 (Kapitulation)
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Infanterie-Division
Gliederung Siehe: Gliederung
Garnison Allenstein
Spitzname „Die Elchköpfe“
Zweiter Weltkrieg Überfall auf Polen
Frankreichfeldzug
Deutsch-Sowjetischer Krieg
Einnahme von Riga
Schlacht am Wolchow
Belagerung von Leningrad
Verteidigung bei Narwa
1.–6. Kurlandschlacht
Kommandeure
Siehe: Liste der Kommandeure
Insignien
Identifikationssymbol Elchkopf

Die 11. Infanterie-Division (11. ID) war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht.

Divisionsgeschichte

Aufstellung

Die 11. Infanterie-Division wurde im Oktober 1934 unter der Tarnbezeichnung Infanterieführer I im Rahmen der Aufrüstung der Wehrmacht auf zunächst 21 Infanterie-Divisionen aus Teilen der 1. Division der Reichswehr aufgestellt. Nach der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht im März 1935 und der Enttarnung der Verbände bildete sie mit der 1. und 21. Infanterie-Division das I. Armeekorps im Wehrkreis I (Königsberg). Die Division war in Ostpreußen in den Garnisonen Allenstein, Ortelsburg, Bischofsburg, Sensburg und Heilsberg stationiert. Nachdem im dünn besiedelten Ostpreußen und Ermland nicht genug Personal zur Verfügung stand, wurde der Verband vor allem durch Rekruten aus dem Rheinland und Westfalen verstärkt.

Polenfeldzug

Für den Angriffskrieg gegen Polen rückte die 11. ID in den Raum Neidenburg-Soldau. Am 1. September 1939 um 4.45 Uhr überschritt sie südostwärts Neidenburg die Grenze. Bereits am 3. September 1939 gelang der Durchbruch durch die polnischen Verteidigungslinien Richtung Mlawa. In den folgenden Tagen stieß die 11. ID bis südlich Warschau vor.

Bis Anfang November 1939 blieb die Division zur Sicherung im besetzten polnischen Gebiet und verlegte dann zur Umgruppierung und weiteren Ausbildung in den Raum Remscheid.

Westfeldzug

Bei Beginn des Westfeldzugs am 10. Mai 1940 wurde die Division als Heeresgruppenreserve nach Maastricht befohlen, stieß dann durch Holland, Belgien und Nordfrankreich über Lille bis südlich der Somme vor, um von dort aus die entlang der Loire ausweichenden französischen Truppen bis nach Südwestfrankreich zu verfolgen. Anschließend übernahm die Division Sicherungsaufgaben an der Atlantikküste.

Am 3. März 1941 verlegte die Division erneut nach Ostpreußen.

Unternehmen Barbarossa

Ab dem 22. Juni 1941 nahm der Verband am Angriff auf die Sowjetunion unter der Heeresgruppe Nord teil. Nach der Einnahme von Schaulen und Riga erzwang die Division den Übergang über die Düna und erreichte schließlich über die alte russische Grenze vorstoßend Ende September Nowgorod am Ilmensee. Die Division ging nördlich Tschudowo zur Verteidigung über und nahm anschließend am Angriff längs des Wolchow teil. Ende Dezember 1941 wurde die Division in den Raum zwischen Wolchow und Kusinka zurückgenommen.

1942

Im Sommer 1942 nahm sie an der Verteidigungsschlacht um dem Brückenkopf Kirischi und an zahlreichen Verteidigungsgefechten südlich des Ladoga-Sees teil.

1943

Während des Jahres 1943 gehörte die Division zu den Verbänden, die an der Leningrader Blockade beteiligt waren.

1944

Im Januar 1944 folgte die Division der allgemeinen Rückzugsbewegung auf Narwa. Ab 18. September wurde Estland geräumt und die Division nach Kurland verlegt, wo sie an der 1.–6. Kurlandschlacht teilnahm.

Kriegsende

Am 7. Mai 1945 konnten noch zwei Drittel der Division im Hafen von Libau nach Westen verschifft werden. Die Reste der Division, im Wesentlichen das GR 23 und AR 11, kapitulierten am 8. Mai 1945 und zogen in sowjetische Gefangenschaft.

Unterstellung und Einsatz

Zeitraum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
September 1939 I 3. Armee Nord Ostpreußen, Polen
Dezember 1939 Reserve B Niederrhein
Januar 1940 6. Armee Niederrhein, Belgien, Lille
Juni 1940 I 4. Armee Somme, Loire
Juli 1940 7. Armee Atlantikküste
September 1940 Reserve
November 1940 XXXI D
März 1941 Reserve 18. Armee B Ostpreußen
April 1941 I
Mai 1941 C
Juni 1941 Nord Ostpreußen – Wolchow
September 1941 16. Armee Wolchow – Ladoga
Dezember 1941 18. Armee
Mai 1942 XXVIII
Februar 1943 XXVI
Oktober 1943 LIV Leningrad
Februar 1944 L Pskow
März 1944 XXVI Armeeabteilung Narwa Narwa
Juni 1944 XXXXIII
Juli 1944 III. SS Narwa, Pernau, Riga
Oktober 1944 I 18. Armee Kurland
Dezember 1944 X
Januar 1945 I
Februar 1945 II Kurland
März 1945 L

Kommandeure

Divisionskommandeure der 11. ID:
Dienstgrad Name Datum
Generalleutnant Günther von Niebelschütz 1. Oktober 1934
Generalleutnant Max Bock 1. April 1937
Generalleutnant Herbert von Böckmann 23. Oktober 1939
Generalleutnant Siegfried Thomaschki 28. Januar 1942
Generalleutnant Karl Burdach 7. September 1943
Generalleutnant Hellmuth Reymann 1. April 1944
Generalleutnant Gerhard Feyerabend 18. November 1944

Gliederung

  • Grenadier-Regiment 2
  • Grenadier-Regiment 23
  • Grenadier-Regiment 44
  • Artillerie-Regiment 11
  • Divisionseinheiten 11
  • Infanterie-Regiment 23

siehe auch: Gliederung einer Infanterie-Division der Wehrmacht

Bekannte Divisionsangehörige

  • Kurt Hähling (1897–1983), war von 1953 bis 1963 für die NDPD Abgeordneter des Bezirkstages Dresden und stellvertretender Vorsitzender seiner Partei

Literatur

  • Werner Buxa: Weg und Schicksal der 11. Infanterie Division. Kameradenkreis der Angehörigen der ehem. 11. Inf. Division. Edition Dörfler im Nebel-Verlag, Eggolsheim 2004, ISBN 3-89555-183-X.
  • Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen 1-50. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1991, ISBN 3-7909-0413-9.
  • Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen 1918–1939.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 3: Die Landstreitkräfte 6–14. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974, ISBN 3-7648-0942-6.
Commons: 11. Infanterie-Division – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. M. und U. Kamke „Wappen und Abzeichen in militärischen Einheiten in Deutschland … und im Ausland“, Der Elch – Alces alces, 11. Januar 2008, abgerufen am 10. Januar 2009.